Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Bernsteinhexe.
mir auf den Fersen, und Jhr rennt ihm entgegen, wenn
Jhr aus der Thür tretet!
Rüdiger.
Um so sicherer, je länger ich warte! (Geht rasch nach
der hintern Thür; so wie er sie öffnet, erscheint darin)

Zehnte Scene.
Wittich -- hinter ihm Wulf mit einer Kienfackel. --
Rüdiger. -- Birkhahn.

Wittich.
Was thust Du hier, mein Sohn?
Rüdiger (nach dem Gewehr greifend).
Jch habe zur Nacht gegessen!
Wittich.
Jst dies Dein Wirthshaus? -- hüte Dich vor diesem
Hause, das Auge des Gerichtes ruht darauf, und morgen
schon kann die Stimme des Richters Wehe darüber rufen!
Rüdiger.
Jhr scherzt, Herr Vater; hier wohnen Menschen des
Friedens und der Gerechtigkeit.
Wittich.
Die Gerechtigkeit wird wissen, wo ihre Stätte sei
6*
Die Bernſteinhexe.
mir auf den Ferſen, und Jhr rennt ihm entgegen, wenn
Jhr aus der Thuͤr tretet!
Rüdiger.
Um ſo ſicherer, je laͤnger ich warte! (Geht raſch nach
der hintern Thuͤr; ſo wie er ſie oͤffnet, erſcheint darin)

Zehnte Scene.
Wittich — hinter ihm Wulf mit einer Kienfackel. —
Ruͤdiger. — Birkhahn.

Wittich.
Was thuſt Du hier, mein Sohn?
Rüdiger (nach dem Gewehr greifend).
Jch habe zur Nacht gegeſſen!
Wittich.
Jſt dies Dein Wirthshaus? — huͤte Dich vor dieſem
Hauſe, das Auge des Gerichtes ruht darauf, und morgen
ſchon kann die Stimme des Richters Wehe daruͤber rufen!
Rüdiger.
Jhr ſcherzt, Herr Vater; hier wohnen Menſchen des
Friedens und der Gerechtigkeit.
Wittich.
Die Gerechtigkeit wird wiſſen, wo ihre Staͤtte ſei
6*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#BIR">
              <p><pb facs="#f0089" n="83"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bern&#x017F;teinhexe</hi>.</fw><lb/>
mir auf den Fer&#x017F;en, und Jhr rennt ihm entgegen, wenn<lb/>
Jhr aus der Thu&#x0364;r tretet!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#RUED">
              <speaker> <hi rendition="#b">Rüdiger.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Um &#x017F;o &#x017F;icherer, je la&#x0364;nger ich warte!</p>
              <stage>(Geht ra&#x017F;ch nach<lb/>
der hintern Thu&#x0364;r; &#x017F;o wie er &#x017F;ie o&#x0364;ffnet, er&#x017F;cheint darin)</stage>
            </sp>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#g">Zehnte Scene</hi>.</head><lb/>
            <stage><hi rendition="#g">Wittich</hi> &#x2014; hinter ihm <hi rendition="#g">Wulf</hi> mit einer Kienfackel. &#x2014;<lb/><hi rendition="#g">Ru&#x0364;diger. &#x2014; Birkhahn</hi>.</stage><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <sp who="#WIT">
              <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Was thu&#x017F;t Du hier, mein Sohn?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#RUED">
              <speaker> <hi rendition="#b">Rüdiger</hi> </speaker>
              <stage>(nach dem Gewehr greifend).</stage><lb/>
              <p>Jch habe zur Nacht gege&#x017F;&#x017F;en!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#WIT">
              <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/>
              <p>J&#x017F;t dies Dein Wirthshaus? &#x2014; hu&#x0364;te Dich vor die&#x017F;em<lb/>
Hau&#x017F;e, das Auge des Gerichtes ruht darauf, und morgen<lb/>
&#x017F;chon kann die Stimme des Richters Wehe daru&#x0364;ber rufen!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#RUED">
              <speaker> <hi rendition="#b">Rüdiger.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Jhr &#x017F;cherzt, Herr Vater; hier wohnen Men&#x017F;chen des<lb/>
Friedens und der Gerechtigkeit.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#WIT">
              <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Die Gerechtigkeit wird wi&#x017F;&#x017F;en, wo ihre Sta&#x0364;tte &#x017F;ei<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">6*</fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0089] Die Bernſteinhexe. mir auf den Ferſen, und Jhr rennt ihm entgegen, wenn Jhr aus der Thuͤr tretet! Rüdiger. Um ſo ſicherer, je laͤnger ich warte! (Geht raſch nach der hintern Thuͤr; ſo wie er ſie oͤffnet, erſcheint darin) Zehnte Scene. Wittich — hinter ihm Wulf mit einer Kienfackel. — Ruͤdiger. — Birkhahn. Wittich. Was thuſt Du hier, mein Sohn? Rüdiger (nach dem Gewehr greifend). Jch habe zur Nacht gegeſſen! Wittich. Jſt dies Dein Wirthshaus? — huͤte Dich vor dieſem Hauſe, das Auge des Gerichtes ruht darauf, und morgen ſchon kann die Stimme des Richters Wehe daruͤber rufen! Rüdiger. Jhr ſcherzt, Herr Vater; hier wohnen Menſchen des Friedens und der Gerechtigkeit. Wittich. Die Gerechtigkeit wird wiſſen, wo ihre Staͤtte ſei 6*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/89
Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/89>, abgerufen am 19.04.2024.