Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

mich in gewisser Rücksicht noch, daß ich mich gleich
von allem Anfang in Absicht des Ganges dieses trau-
rigen Krieges nicht geirrt habe: einen Vorbeweis
dazu findet man schon im II. B. S. 393 unten in
der Anmerkung. Ich schloß damals und nachher
immer nach Gründen, welche mir meine geringe
Kenntniß der Geschichte an die Hand gab, und so
mußte ich wohl richtig schließen: denn in der Po-
litik, wie in der Natur, bringen ähnliche Ursachen
auch ähnliche Wirkungen hervor; und die Men-
schen im 14ten, 16ten und 18ten Jahrhunderte sind
sich im Grunde gleich: man setze sie also in gleiche
Lagen, und ihre Handlungen werden auch gleich
seyn.

Achtes Kapitel.

Emigranten-Heer. Luxemburg. Briefe. Spionen. Plünderung.



Die Emigranten hatten ihr Heldenheer nun auch
zusammengestoppelt, und vereinigten sich mit uns
bey Trier. Wie stark sie wirklich gewesen sind,
hat man nie mit Gewißheit sagen können: wenig-
stens haben sie sich immer stärker angegeben, als sie

Dritter Theil. G

mich in gewiſſer Ruͤckſicht noch, daß ich mich gleich
von allem Anfang in Abſicht des Ganges dieſes trau-
rigen Krieges nicht geirrt habe: einen Vorbeweis
dazu findet man ſchon im II. B. S. 393 unten in
der Anmerkung. Ich ſchloß damals und nachher
immer nach Gruͤnden, welche mir meine geringe
Kenntniß der Geſchichte an die Hand gab, und ſo
mußte ich wohl richtig ſchließen: denn in der Po-
litik, wie in der Natur, bringen aͤhnliche Urſachen
auch aͤhnliche Wirkungen hervor; und die Men-
ſchen im 14ten, 16ten und 18ten Jahrhunderte ſind
ſich im Grunde gleich: man ſetze ſie alſo in gleiche
Lagen, und ihre Handlungen werden auch gleich
ſeyn.

Achtes Kapitel.

Emigranten-Heer. Luxemburg. Briefe. Spionen. Pluͤnderung.



Die Emigranten hatten ihr Heldenheer nun auch
zuſammengeſtoppelt, und vereinigten ſich mit uns
bey Trier. Wie ſtark ſie wirklich geweſen ſind,
hat man nie mit Gewißheit ſagen koͤnnen: wenig-
ſtens haben ſie ſich immer ſtaͤrker angegeben, als ſie

Dritter Theil. G
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0109" n="97"/>
mich in gewi&#x017F;&#x017F;er Ru&#x0364;ck&#x017F;icht noch, daß ich mich gleich<lb/>
von allem Anfang in Ab&#x017F;icht des Ganges die&#x017F;es trau-<lb/>
rigen Krieges nicht geirrt habe: einen Vorbeweis<lb/>
dazu findet man &#x017F;chon im <hi rendition="#aq">II.</hi> B. S. 393 unten in<lb/>
der Anmerkung. Ich &#x017F;chloß damals und nachher<lb/>
immer nach Gru&#x0364;nden, welche mir meine geringe<lb/>
Kenntniß der Ge&#x017F;chichte an die Hand gab, und &#x017F;o<lb/>
mußte ich wohl richtig &#x017F;chließen: denn in der Po-<lb/>
litik, wie in der Natur, bringen a&#x0364;hnliche Ur&#x017F;achen<lb/>
auch a&#x0364;hnliche Wirkungen hervor; und die Men-<lb/>
&#x017F;chen im 14ten, 16ten und 18ten Jahrhunderte &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;ich im Grunde gleich: man &#x017F;etze &#x017F;ie al&#x017F;o in gleiche<lb/>
Lagen, und ihre Handlungen werden auch gleich<lb/>
&#x017F;eyn.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head>Achtes Kapitel.</head><lb/>
        <p>Emigranten-Heer. Luxemburg. Briefe. Spionen. Plu&#x0364;nderung.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Emigranten hatten ihr Heldenheer nun auch<lb/>
zu&#x017F;ammenge&#x017F;toppelt, und vereinigten &#x017F;ich mit uns<lb/>
bey Trier. Wie &#x017F;tark &#x017F;ie wirklich gewe&#x017F;en &#x017F;ind,<lb/>
hat man nie mit Gewißheit &#x017F;agen ko&#x0364;nnen: wenig-<lb/>
&#x017F;tens haben &#x017F;ie &#x017F;ich immer &#x017F;ta&#x0364;rker angegeben, als &#x017F;ie<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Dritter Theil. G</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[97/0109] mich in gewiſſer Ruͤckſicht noch, daß ich mich gleich von allem Anfang in Abſicht des Ganges dieſes trau- rigen Krieges nicht geirrt habe: einen Vorbeweis dazu findet man ſchon im II. B. S. 393 unten in der Anmerkung. Ich ſchloß damals und nachher immer nach Gruͤnden, welche mir meine geringe Kenntniß der Geſchichte an die Hand gab, und ſo mußte ich wohl richtig ſchließen: denn in der Po- litik, wie in der Natur, bringen aͤhnliche Urſachen auch aͤhnliche Wirkungen hervor; und die Men- ſchen im 14ten, 16ten und 18ten Jahrhunderte ſind ſich im Grunde gleich: man ſetze ſie alſo in gleiche Lagen, und ihre Handlungen werden auch gleich ſeyn. Achtes Kapitel. Emigranten-Heer. Luxemburg. Briefe. Spionen. Pluͤnderung. Die Emigranten hatten ihr Heldenheer nun auch zuſammengeſtoppelt, und vereinigten ſich mit uns bey Trier. Wie ſtark ſie wirklich geweſen ſind, hat man nie mit Gewißheit ſagen koͤnnen: wenig- ſtens haben ſie ſich immer ſtaͤrker angegeben, als ſie Dritter Theil. G

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/109
Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/109>, abgerufen am 28.03.2024.