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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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neun und neunzig beschriebene Stempelbogen an
mich geschickt haben: denn weder die Regierung zu
Magdeburg noch ihre Mandatarien und Deputirten
zu Halle, wie sie heißen mögen, Syndicusse, Hof-
fiskäle etc. etc. etc. sind meine Vorgesetzten; aber ich
kannte den Herrn Doctor, als einen sehr soliden,
braven und einsichtigen Mann, und erschien.

Um bald loszukommen, gestand ich alles gerne
ein, doch hielt mich Hr. Stisser beynahe zwey
Stunden auf, weil auch die Beckerinn und ihr
Mann herbey mußten. Zum Ueberfluß hatte ich
mich noch auf den Zinngießer Hn. Grundmann be-
rufen, und einige Tage hernach wurde auch dieser
verhört.

Acht und zwanzigstes Kapitel.

Lustiger Arrest. Der Registrator Abel. Hempel der Amtsknecht.



Nach vielen Hin- und Herschreiben, Protocoll-
machen, Citiren, Verhören und d. gl. kam endlich
nach Pfingsten meine Sentenz von Magdeburg,
nach welcher ich 1 Thlr. 4 gl. 6 pf. bezahlen und
48 Stunden im Arrest sitzen sollte. Dieses Ur-

theil

neun und neunzig beſchriebene Stempelbogen an
mich geſchickt haben: denn weder die Regierung zu
Magdeburg noch ihre Mandatarien und Deputirten
zu Halle, wie ſie heißen moͤgen, Syndicuſſe, Hof-
fiskaͤle etc. etc. etc. ſind meine Vorgeſetzten; aber ich
kannte den Herrn Doctor, als einen ſehr ſoliden,
braven und einſichtigen Mann, und erſchien.

Um bald loszukommen, geſtand ich alles gerne
ein, doch hielt mich Hr. Stiſſer beynahe zwey
Stunden auf, weil auch die Beckerinn und ihr
Mann herbey mußten. Zum Ueberfluß hatte ich
mich noch auf den Zinngießer Hn. Grundmann be-
rufen, und einige Tage hernach wurde auch dieſer
verhoͤrt.

Acht und zwanzigſtes Kapitel.

Luſtiger Arreſt. Der Regiſtrator Abel. Hempel der Amtsknecht.



Nach vielen Hin- und Herſchreiben, Protocoll-
machen, Citiren, Verhoͤren und d. gl. kam endlich
nach Pfingſten meine Sentenz von Magdeburg,
nach welcher ich 1 Thlr. 4 gl. 6 pf. bezahlen und
48 Stunden im Arreſt ſitzen ſollte. Dieſes Ur-

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[272/0280] neun und neunzig beſchriebene Stempelbogen an mich geſchickt haben: denn weder die Regierung zu Magdeburg noch ihre Mandatarien und Deputirten zu Halle, wie ſie heißen moͤgen, Syndicuſſe, Hof- fiskaͤle etc. etc. etc. ſind meine Vorgeſetzten; aber ich kannte den Herrn Doctor, als einen ſehr ſoliden, braven und einſichtigen Mann, und erſchien. Um bald loszukommen, geſtand ich alles gerne ein, doch hielt mich Hr. Stiſſer beynahe zwey Stunden auf, weil auch die Beckerinn und ihr Mann herbey mußten. Zum Ueberfluß hatte ich mich noch auf den Zinngießer Hn. Grundmann be- rufen, und einige Tage hernach wurde auch dieſer verhoͤrt. Acht und zwanzigſtes Kapitel. Luſtiger Arreſt. Der Regiſtrator Abel. Hempel der Amtsknecht. Nach vielen Hin- und Herſchreiben, Protocoll- machen, Citiren, Verhoͤren und d. gl. kam endlich nach Pfingſten meine Sentenz von Magdeburg, nach welcher ich 1 Thlr. 4 gl. 6 pf. bezahlen und 48 Stunden im Arreſt ſitzen ſollte. Dieſes Ur- theil

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/280>, abgerufen am 29.03.2024.