Als er das letztemal von Augspurg abreiste, (1518, kurz vor seinem Tode) hielt er bey der Rennsäule im Lechfelde still, sah mit Bewegung nach der Stadt zurück, und sagte, daß es alle, die ihn begleiteten, hören konnten: Nun behüt' dich Gott, du liebes Augspurg! und alle fromme Bürger drinne! Wohl haben wir manchen guten Muth in dir gehabt; nun wer- den wir dich nimmer sehn! -- Auch ist nie ein Fürst mehr geliebt worden, als die Augspur- ger ihn liebten.
Hier die Vignette, um des Kontrasts willen.
[Abbildung]
Drey
XXII. Fragment. Fuͤrſten und Helden.
Als er das letztemal von Augſpurg abreiſte, (1518, kurz vor ſeinem Tode) hielt er bey der Rennſaͤule im Lechfelde ſtill, ſah mit Bewegung nach der Stadt zuruͤck, und ſagte, daß es alle, die ihn begleiteten, hoͤren konnten: Nun behuͤt’ dich Gott, du liebes Augſpurg! und alle fromme Buͤrger drinne! Wohl haben wir manchen guten Muth in dir gehabt; nun wer- den wir dich nimmer ſehn! — Auch iſt nie ein Fuͤrſt mehr geliebt worden, als die Augſpur- ger ihn liebten.
Hier die Vignette, um des Kontraſts willen.
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XXII. Fragment. Fuͤrſten und Helden.
Als er das letztemal von Augſpurg abreiſte, (1518, kurz vor ſeinem Tode) hielt er bey
der Rennſaͤule im Lechfelde ſtill, ſah mit Bewegung nach der Stadt zuruͤck, und ſagte, daß
es alle, die ihn begleiteten, hoͤren konnten: Nun behuͤt’ dich Gott, du liebes Augſpurg! und
alle fromme Buͤrger drinne! Wohl haben wir manchen guten Muth in dir gehabt; nun wer-
den wir dich nimmer ſehn! — Auch iſt nie ein Fuͤrſt mehr geliebt worden, als die Augſpur-
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 2. Leipzig u. a., 1776, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente02_1776/324>, abgerufen am 20.04.2024.
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