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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Oefen und feuerfesten Materialien.
Herdflammöfen mit directer Feuerung.

Bei denselben liegt naturgemäss der Rost unmittelbar hinter dem
Herde, auf welchem die grösste Wärmeentwickelung stattfinden soll.
Fig. 17 und 18 zeigen schematisch die innere Einrichtung eines solchen
Herdflammofens. a ist der Rost, welcher gemäss der Beschaffenheit
des Brennmateriales als Planrost, Treppenrost u. s. w. eingerichtet sein
kann. a1 ist die Einschüttöffnung für den Brennstoff. c ist der Herd,
dem man für Processe, bei denen eine Schmelzung nicht eintritt
(Schweissöfen, Glühöfen), die Form einer horizontalen oder geneigten
Ebene (wie in der Abbildung), bei Schmelzprocessen die Form einer
Mulde zu geben pflegt. Zwischen Rostfläche und Herdfläche muss ein
gewisses Verhältniss bestehen, abhängig von der Beschaffenheit des
Brennstoffes und der auf dem Herde hervorzurufenden Temperatur.

[Abbildung] Fig. 17.
[Abbildung] Fig. 18.
Bei den in der Eisenindustrie zur Anwendung kommenden Flamm-
öfen pflegt jenes Verhältniss nicht kleiner als 1 : 4 und selten grösser
als 1 : 2 zu sein. Die Länge des Herdes muss sich nach der Länge
der Flamme richten, darf aber auch bei langflammigen Brennstoffen,
sofern eine gleichmässig hohe Temperatur erreicht werden soll, nicht
über 4 m betragen, während in Fällen, wo dieser Bedingung nicht genügt
zu werden braucht, Herdlängen bis zu 8 m zur Anwendung kommen.

Die Grenze zwischen Feuerungsraum und Herd wird durch die
Feuerbrücke b gebildet. Die Länge derselben (in der Breitenrich-
tung des Ofens gemessen) ist gleich der Breite des Rostes, und es
stimmt hiermit auch die grösste Breite des Herdes überein. Unzweck-
mässig würde es sein, dem Herde eine grössere Breite durch Aus-
bauchung zu geben, wenn nicht ganz besondere Gründe eine solche
Form nothwendig machen.

Die Oefen und feuerfesten Materialien.
Herdflammöfen mit directer Feuerung.

Bei denselben liegt naturgemäss der Rost unmittelbar hinter dem
Herde, auf welchem die grösste Wärmeentwickelung stattfinden soll.
Fig. 17 und 18 zeigen schematisch die innere Einrichtung eines solchen
Herdflammofens. a ist der Rost, welcher gemäss der Beschaffenheit
des Brennmateriales als Planrost, Treppenrost u. s. w. eingerichtet sein
kann. a1 ist die Einschüttöffnung für den Brennstoff. c ist der Herd,
dem man für Processe, bei denen eine Schmelzung nicht eintritt
(Schweissöfen, Glühöfen), die Form einer horizontalen oder geneigten
Ebene (wie in der Abbildung), bei Schmelzprocessen die Form einer
Mulde zu geben pflegt. Zwischen Rostfläche und Herdfläche muss ein
gewisses Verhältniss bestehen, abhängig von der Beschaffenheit des
Brennstoffes und der auf dem Herde hervorzurufenden Temperatur.

[Abbildung] Fig. 17.
[Abbildung] Fig. 18.
Bei den in der Eisenindustrie zur Anwendung kommenden Flamm-
öfen pflegt jenes Verhältniss nicht kleiner als 1 : 4 und selten grösser
als 1 : 2 zu sein. Die Länge des Herdes muss sich nach der Länge
der Flamme richten, darf aber auch bei langflammigen Brennstoffen,
sofern eine gleichmässig hohe Temperatur erreicht werden soll, nicht
über 4 m betragen, während in Fällen, wo dieser Bedingung nicht genügt
zu werden braucht, Herdlängen bis zu 8 m zur Anwendung kommen.

Die Grenze zwischen Feuerungsraum und Herd wird durch die
Feuerbrücke b gebildet. Die Länge derselben (in der Breitenrich-
tung des Ofens gemessen) ist gleich der Breite des Rostes, und es
stimmt hiermit auch die grösste Breite des Herdes überein. Unzweck-
mässig würde es sein, dem Herde eine grössere Breite durch Aus-
bauchung zu geben, wenn nicht ganz besondere Gründe eine solche
Form nothwendig machen.

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[110/0142] Die Oefen und feuerfesten Materialien. Herdflammöfen mit directer Feuerung. Bei denselben liegt naturgemäss der Rost unmittelbar hinter dem Herde, auf welchem die grösste Wärmeentwickelung stattfinden soll. Fig. 17 und 18 zeigen schematisch die innere Einrichtung eines solchen Herdflammofens. a ist der Rost, welcher gemäss der Beschaffenheit des Brennmateriales als Planrost, Treppenrost u. s. w. eingerichtet sein kann. a1 ist die Einschüttöffnung für den Brennstoff. c ist der Herd, dem man für Processe, bei denen eine Schmelzung nicht eintritt (Schweissöfen, Glühöfen), die Form einer horizontalen oder geneigten Ebene (wie in der Abbildung), bei Schmelzprocessen die Form einer Mulde zu geben pflegt. Zwischen Rostfläche und Herdfläche muss ein gewisses Verhältniss bestehen, abhängig von der Beschaffenheit des Brennstoffes und der auf dem Herde hervorzurufenden Temperatur. [Abbildung Fig. 17.] [Abbildung Fig. 18.] Bei den in der Eisenindustrie zur Anwendung kommenden Flamm- öfen pflegt jenes Verhältniss nicht kleiner als 1 : 4 und selten grösser als 1 : 2 zu sein. Die Länge des Herdes muss sich nach der Länge der Flamme richten, darf aber auch bei langflammigen Brennstoffen, sofern eine gleichmässig hohe Temperatur erreicht werden soll, nicht über 4 m betragen, während in Fällen, wo dieser Bedingung nicht genügt zu werden braucht, Herdlängen bis zu 8 m zur Anwendung kommen. Die Grenze zwischen Feuerungsraum und Herd wird durch die Feuerbrücke b gebildet. Die Länge derselben (in der Breitenrich- tung des Ofens gemessen) ist gleich der Breite des Rostes, und es stimmt hiermit auch die grösste Breite des Herdes überein. Unzweck- mässig würde es sein, dem Herde eine grössere Breite durch Aus- bauchung zu geben, wenn nicht ganz besondere Gründe eine solche Form nothwendig machen.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/142>, abgerufen am 29.03.2024.