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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Stirnhämmer und Brusthämmer.

Für den Guss der Chabotten zu schweren Hämmern, welche, sofern
es angeht, in einem einzigen oder doch in wenigen grösseren Stücken
gegossen werden, ist gewöhnlich die Aufstellung ganz besonderer
Schmelzapparate an Ort und Stelle erforderlich, da ein Transport dieser
Ungeheuer nicht möglich sein würde. Die Art und Weise der Anord-
nung der Chabotte ergiebt sich aus den unten mitgetheilten Beispielen
einzelner Hämmer.

Der Betrieb der in den Eisenhütten gebräuchlichen Hämmer pflegt
durch unmittelbare Uebertragung von einem Wasserrade oder einer
Dampfmaschine aus zu geschehen. Unter den ziemlich mannigfaltigen
Hammerconstructionen, welche die Neuzeit geschaffen hat, kommen für
die Darstellung des Eisens vorwiegend die nachstehend beschriebenen
in Betracht. 1)

a) Stirnhämmer und Brusthämmer.

Fig. 166 zeigt die Einrichtung eines Stirnhammers. 2) Der Ham-
mer B ist mit dem Stiel zusammen in einem Stücke aus Gusseisen
gefertigt und hat die Form eines liegenden T, dessen beide Arme die
Schwingungsachse bilden und mit Zapfen in Lagern A ruhen. In dem

[Abbildung] Fig. 166.
Kopfe des Hammers ist der als besonderes Stück aus hartem Guss-
eisen oder Stahl gefertigte und zum Auswechseln eingerichtete "Pellert" b,
d. h. ein mit der Hammerbahn versehenes Einsatzstück, mit durch-
gehendem Zapfen und Holzkeilen befestigt; unter demselben befindet
sich die Chabotte D auf einem aus starken Eichenschwellen hergestellten
Fundamente.

1) Hinsichtlich der verschiedenen Constructionen kleinerer Hämmer, welche
ausschliesslich für die Verarbeitung der Metalle bestimmt sind, muss auf die
gegebene Literatur verwiesen werden.
2) Kerl, Grundriss der Eisenhüttenkunde, Fig. 166.
Stirnhämmer und Brusthämmer.

Für den Guss der Chabotten zu schweren Hämmern, welche, sofern
es angeht, in einem einzigen oder doch in wenigen grösseren Stücken
gegossen werden, ist gewöhnlich die Aufstellung ganz besonderer
Schmelzapparate an Ort und Stelle erforderlich, da ein Transport dieser
Ungeheuer nicht möglich sein würde. Die Art und Weise der Anord-
nung der Chabotte ergiebt sich aus den unten mitgetheilten Beispielen
einzelner Hämmer.

Der Betrieb der in den Eisenhütten gebräuchlichen Hämmer pflegt
durch unmittelbare Uebertragung von einem Wasserrade oder einer
Dampfmaschine aus zu geschehen. Unter den ziemlich mannigfaltigen
Hammerconstructionen, welche die Neuzeit geschaffen hat, kommen für
die Darstellung des Eisens vorwiegend die nachstehend beschriebenen
in Betracht. 1)

a) Stirnhämmer und Brusthämmer.

Fig. 166 zeigt die Einrichtung eines Stirnhammers. 2) Der Ham-
mer B ist mit dem Stiel zusammen in einem Stücke aus Gusseisen
gefertigt und hat die Form eines liegenden T, dessen beide Arme die
Schwingungsachse bilden und mit Zapfen in Lagern A ruhen. In dem

[Abbildung] Fig. 166.
Kopfe des Hammers ist der als besonderes Stück aus hartem Guss-
eisen oder Stahl gefertigte und zum Auswechseln eingerichtete „Pellert“ b,
d. h. ein mit der Hammerbahn versehenes Einsatzstück, mit durch-
gehendem Zapfen und Holzkeilen befestigt; unter demselben befindet
sich die Chabotte D auf einem aus starken Eichenschwellen hergestellten
Fundamente.

1) Hinsichtlich der verschiedenen Constructionen kleinerer Hämmer, welche
ausschliesslich für die Verarbeitung der Metalle bestimmt sind, muss auf die
gegebene Literatur verwiesen werden.
2) Kerl, Grundriss der Eisenhüttenkunde, Fig. 166.
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[677/0745] Stirnhämmer und Brusthämmer. Für den Guss der Chabotten zu schweren Hämmern, welche, sofern es angeht, in einem einzigen oder doch in wenigen grösseren Stücken gegossen werden, ist gewöhnlich die Aufstellung ganz besonderer Schmelzapparate an Ort und Stelle erforderlich, da ein Transport dieser Ungeheuer nicht möglich sein würde. Die Art und Weise der Anord- nung der Chabotte ergiebt sich aus den unten mitgetheilten Beispielen einzelner Hämmer. Der Betrieb der in den Eisenhütten gebräuchlichen Hämmer pflegt durch unmittelbare Uebertragung von einem Wasserrade oder einer Dampfmaschine aus zu geschehen. Unter den ziemlich mannigfaltigen Hammerconstructionen, welche die Neuzeit geschaffen hat, kommen für die Darstellung des Eisens vorwiegend die nachstehend beschriebenen in Betracht. 1) a) Stirnhämmer und Brusthämmer. Fig. 166 zeigt die Einrichtung eines Stirnhammers. 2) Der Ham- mer B ist mit dem Stiel zusammen in einem Stücke aus Gusseisen gefertigt und hat die Form eines liegenden T, dessen beide Arme die Schwingungsachse bilden und mit Zapfen in Lagern A ruhen. In dem [Abbildung Fig. 166.] Kopfe des Hammers ist der als besonderes Stück aus hartem Guss- eisen oder Stahl gefertigte und zum Auswechseln eingerichtete „Pellert“ b, d. h. ein mit der Hammerbahn versehenes Einsatzstück, mit durch- gehendem Zapfen und Holzkeilen befestigt; unter demselben befindet sich die Chabotte D auf einem aus starken Eichenschwellen hergestellten Fundamente. 1) Hinsichtlich der verschiedenen Constructionen kleinerer Hämmer, welche ausschliesslich für die Verarbeitung der Metalle bestimmt sind, muss auf die gegebene Literatur verwiesen werden. 2) Kerl, Grundriss der Eisenhüttenkunde, Fig. 166.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 677. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/745>, abgerufen am 18.04.2024.