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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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Mir deuchtet, es schläget diese Lehre nicht al-
lein in die Bergwerckswissenschaft ein, son-
dern sie setzt auch die Natur-Lehre besonders
in Absicht auf den Bau unsers Erdbodens
in ein starckes Licht. Gemeiniglich haben
unsere Naturforscher die Berge in ihren Na-
turlehren nur überhaupt angesehen, ohne sol-
che gehörig zn unterscheiden, da doch zufol-
ge des bißher angeführten, ein gewaltiger Un-
terscheid bey näherer Untersuchung dererselben
sich äussert. Jch bin aber deswegen nicht
gemeinet, jemanden diese meine Sätze aufzu-
dringen, ich hoffe aber, wenn unpartheyische
Naturkündiger solche genau untersuchen,
selbst dergleichen Gebürge bereisen, und alles
genau wahrnehmen werden, sie werden de-
nenselben ihren Beyfall nicht gantz versagen
können.

Der Fünfte Abschnitt.
Von denen Schichten, woraus die
Flötze meistentheils bestehen.

Nachdem wir nun also in vorhergehenden
den Bau derer Flötze aus ihrer Entste-
hung nach Möglichkeit untersuchet, und nach-
gewiesen haben, so ist es nöthig, daß ich
meine Leser diejenigen Schichten etwas näher
kennen lerne, aus welchen die Flötz-Gebürge

beste-
K 5

Mir deuchtet, es ſchlaͤget dieſe Lehre nicht al-
lein in die Bergwerckswiſſenſchaft ein, ſon-
dern ſie ſetzt auch die Natur-Lehre beſonders
in Abſicht auf den Bau unſers Erdbodens
in ein ſtarckes Licht. Gemeiniglich haben
unſere Naturforſcher die Berge in ihren Na-
turlehren nur uͤberhaupt angeſehen, ohne ſol-
che gehoͤrig zn unterſcheiden, da doch zufol-
ge des bißher angefuͤhrten, ein gewaltiger Un-
terſcheid bey naͤherer Unterſuchung dererſelben
ſich aͤuſſert. Jch bin aber deswegen nicht
gemeinet, jemanden dieſe meine Saͤtze aufzu-
dringen, ich hoffe aber, wenn unpartheyiſche
Naturkuͤndiger ſolche genau unterſuchen,
ſelbſt dergleichen Gebuͤrge bereiſen, und alles
genau wahrnehmen werden, ſie werden de-
nenſelben ihren Beyfall nicht gantz verſagen
koͤnnen.

Der Fuͤnfte Abſchnitt.
Von denen Schichten, woraus die
Floͤtze meiſtentheils beſtehen.

Nachdem wir nun alſo in vorhergehenden
den Bau derer Floͤtze aus ihrer Entſte-
hung nach Moͤglichkeit unterſuchet, und nach-
gewieſen haben, ſo iſt es noͤthig, daß ich
meine Leſer diejenigen Schichten etwas naͤher
kennen lerne, aus welchen die Floͤtz-Gebuͤrge

beſte-
K 5
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[153/0243] Mir deuchtet, es ſchlaͤget dieſe Lehre nicht al- lein in die Bergwerckswiſſenſchaft ein, ſon- dern ſie ſetzt auch die Natur-Lehre beſonders in Abſicht auf den Bau unſers Erdbodens in ein ſtarckes Licht. Gemeiniglich haben unſere Naturforſcher die Berge in ihren Na- turlehren nur uͤberhaupt angeſehen, ohne ſol- che gehoͤrig zn unterſcheiden, da doch zufol- ge des bißher angefuͤhrten, ein gewaltiger Un- terſcheid bey naͤherer Unterſuchung dererſelben ſich aͤuſſert. Jch bin aber deswegen nicht gemeinet, jemanden dieſe meine Saͤtze aufzu- dringen, ich hoffe aber, wenn unpartheyiſche Naturkuͤndiger ſolche genau unterſuchen, ſelbſt dergleichen Gebuͤrge bereiſen, und alles genau wahrnehmen werden, ſie werden de- nenſelben ihren Beyfall nicht gantz verſagen koͤnnen. Der Fuͤnfte Abſchnitt. Von denen Schichten, woraus die Floͤtze meiſtentheils beſtehen. Nachdem wir nun alſo in vorhergehenden den Bau derer Floͤtze aus ihrer Entſte- hung nach Moͤglichkeit unterſuchet, und nach- gewieſen haben, ſo iſt es noͤthig, daß ich meine Leſer diejenigen Schichten etwas naͤher kennen lerne, aus welchen die Floͤtz-Gebuͤrge beſte- K 5

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/243>, abgerufen am 29.03.2024.