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Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

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[Beginn Spaltensatz] genannt, welcher in einem langen Gefässe, so das Butterfaß genennet wird, so lange zerstossen und gebuttert wird, bis sich das Serum, die Buttermilch, frantzösisch, Lait de beure, davon gesondert. Die Butter führet viel Oel und ein wenig flüchtiges Saltz.

Sie erweichet, ist der Brust gut, lindert, zertheilet und digeriret.

Butyrum von bous, bos, das Rind, und puros, caseua, Käse oder coagulum, als ob man wolte sagen, Käse oder geronnenes von der Kuhmilch, dann die Butter wird von der Sane bereitet, welche oben auf der Milch gantz dicke schwimmet.

Buxus.

Buxus, frantzös. Buis, oder Bouis, teutsch, Buchs, oder Buchsbaum, ist ein Strauch, davon es zweyerley Arten giebet.

Die erste wird genennet

Buxus, Brunf. Matth. Dod. J.B.

Buxus vulgaris, Trag.

Buxus arborescens, C.B. Pit. Tournef.

teutsch, hoher Buchs.

Dieser wird so hoch, als ein kleiner Baum, und der Stamm oftmahls so dicke als eines Mannes Schenckel. Sein Holtz ist harte, dicht und gelblicht. Die Blätter sind klein, länglicht und vorne rund, hart und dick, allezeit grün, glatt und gleissend, von starcken, noch ziemlich angenehmen Geruch. Die Blüten sind klein, grasgrün, und bestehen aus drey oder vier Fäslein, lassen aber keine Frucht nach sich, sondern es wächset auf eben demselben Orte, wo die Blume gestanden, eine kleine Frucht, die siehet bald als wie ein umgestürtzter Kessel mit drey Beinen. Diese Frucht ist innewendig in drey Fächlein adgetheilet, in denen Tournefort ein knorpelhaftes Wesen hat in Acht genommen, welches, wann es sich zusammen ziehet, die Samen insgemein gar weit von dem Gewächse weg zu treiben pfleget. Die Samen sind länglicht, gläntzend und braun.

Die andere Gattung wird genennet

Buxus humilis, Dod.

Buxus, foliis rotundioribus, C.B. Pit. Tournef.

Chamaepyxos, Trag. Taber. Icon.

frantzösisch, Bouis a parterre.

teutsch, kleiner, niedriger Buchs.

Diese wird über zwey bis drey Schuhe nicht hoch, breitet sich aber mit ihren vielen kleinen und dünnen Aesten sehr weit aus. Die Blätter sind viel runder, und viel grüner, als wie die am grossen Buchs, im übrigen denenselbigen gäntzlich gleich. Diese Art Buchsbaum wird sehr in den Gärten gebrauchet zu Einfassung der Luststücken. Der Buchsbaum stehet gern im schattigen und wo es bergicht ist; er bleibet Sommers und Winters immer grün: und führet viel Oel und Sal essentiale.

Das Buchsbaumholtz wird von unterschiedenen Künstlern und Handwerckern viel gebraucht, dieweil sichs wohl handthieren läst und lange dauert, dann der Wurm kommt wenig drein. Sie lassens aus Champagne, und gar aus Spanien herbringen. Es soll aber hart und dichte, auch ziemlich schwer seyn, muß sich leicht schneiden und glätten lassen, anbey blasgelbe sehen.

Es ist ein gutes Schweiß- und eröffnend Mittel: es wird auch, wiewohl selten, abgekocht gebraucht.

[Spaltenumbruch]

Buxus, Griechisch puxos, von puknotes, densitas, dichte, veste, weil dieses Holtz also beschaffen ist.

Caapeba.

Caapeba, G. Pison. ist ein Brasilianisches Gewächs, welches nicht sehr viel von der Waldrebe unterschieden ist. Es treibet lange Rancken, welche zuweilen die Bäume hinan lauffen, und sich um dieselbigen schlingen, bisweilen aber sich zur Erde neigen und drauf herum kriechen. Die Blätter sind sehr dünn; einige sind rund, die andern sehen als wie Hertzen, und obenher schön grüne. Zwischen denenselben erheben sich braunrothe Stengel, die bringen im Julius auf ihren Spitzen gelblichte oder blaßgelbe Blumen. Auf eine iedwede dererselben folget ein Schötlein, so groß wie eine Erbse, und länglicht rund, auswendig roth, inwendig grün. Die Wurtzel ist gedrehet, fast so dicke als ein Finger, und grau, weil sie noch jung ist; wann sie aber alt wird, so wird sie des Arms dick und schwartz. Dieses hat einige Botanicos veranlasset, daß sie zweyerley Sorten daraus gemacht, ob es gleich, in der That nur eine giebet. Inwendig ist sie dichte, und ölicht, und schmecket bitterlich.

Diese Wurtzel wird trefflich dienlich erachtet den Nieren und Blasenstein zu zertheilen, auch wider den Gift und Schlangenbiß. Sie wird in Scheiben zerschnitten, einige Tage ins Wasser eingeweicht, oder auch in einem andern zur Kranckheit dienlichen liquore, davon bekomt es einen Geschmack, wie Wein oder Bier, das wird hernach als der gewöhnliche Tranck gebrauchet. Ingleichen wird der Saft aus dem zerstossenen Kraute und Wurtzel ausgedruckt, und mit Weine vermischet.

Cacalia.

Cacalia ist ein Kraut, dessen es unterschiedene Arten giebet: hier aber will ich nur die beyden vornehmsten beschreiben.

Die erste heist

Cacalia quibusdam, J.B.

Cacalia, Ang. Caes. Lugd.

Cacalia foliis crassis birsutis, C.B. Pit. Tournef.

Cacalia ghini, in Desc. Pilati. Lugd. du Choul.

Cacalia prima & vulgaris incano folio, Clus. Pun.

Die treibet grosse, bey nahe gantz und gar runde Blätter, die sind dicke, am Rande ausgezackt, eckigt, wollicht und unten weiß, sehen bald wie an der Pestilentzwurtzel. Darzwischen erhebt sich ein Stengel auf ein Paar Schuh hoch, der ist rauch und voll Marck, theilet sich oben in etliche Zweiglein, die tragen Blumen Büschelweise, welche purperfarbig sehen. Wann diese verfallen, so wachsen an ihre Stelle länglichte Körner, mit Borsten oben auf versehen. Die Wurtzel ist des kleinen Fingers dick, und umher mit zarten Fasen besetzet.

Die andere heist

Cacaliae, Dalech. in Dioscor.

Cacaliae foliis cutaneis acutoribus & glabris, C.B. Pit. Tournef.

Alterum Cacaliae genus, J.B.

[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] genannt, welcher in einem langen Gefässe, so das Butterfaß genennet wird, so lange zerstossen und gebuttert wird, bis sich das Serum, die Buttermilch, frantzösisch, Lait de beure, davon gesondert. Die Butter führet viel Oel und ein wenig flüchtiges Saltz.

Sie erweichet, ist der Brust gut, lindert, zertheilet und digeriret.

Butyrum von βους, bos, das Rind, und πυρὸς, caseua, Käse oder coagulum, als ob man wolte sagen, Käse oder geronnenes von der Kuhmilch, dann die Butter wird von der Sane bereitet, welche oben auf der Milch gantz dicke schwimmet.

Buxus.

Buxus, frantzös. Buis, oder Bouis, teutsch, Buchs, oder Buchsbaum, ist ein Strauch, davon es zweyerley Arten giebet.

Die erste wird genennet

Buxus, Brunf. Matth. Dod. J.B.

Buxus vulgaris, Trag.

Buxus arborescens, C.B. Pit. Tournef.

teutsch, hoher Buchs.

Dieser wird so hoch, als ein kleiner Baum, und der Stamm oftmahls so dicke als eines Mannes Schenckel. Sein Holtz ist harte, dicht und gelblicht. Die Blätter sind klein, länglicht und vorne rund, hart und dick, allezeit grün, glatt und gleissend, von starcken, noch ziemlich angenehmen Geruch. Die Blüten sind klein, grasgrün, und bestehen aus drey oder vier Fäslein, lassen aber keine Frucht nach sich, sondern es wächset auf eben demselben Orte, wo die Blume gestanden, eine kleine Frucht, die siehet bald als wie ein umgestürtzter Kessel mit drey Beinen. Diese Frucht ist innewendig in drey Fächlein adgetheilet, in denen Tournefort ein knorpelhaftes Wesen hat in Acht genommen, welches, wann es sich zusammen ziehet, die Samen insgemein gar weit von dem Gewächse weg zu treiben pfleget. Die Samen sind länglicht, gläntzend und braun.

Die andere Gattung wird genennet

Buxus humilis, Dod.

Buxus, foliis rotundioribus, C.B. Pit. Tournef.

Chamæpyxos, Trag. Taber. Icon.

frantzösisch, Bouis à parterre.

teutsch, kleiner, niedriger Buchs.

Diese wird über zwey bis drey Schuhe nicht hoch, breitet sich aber mit ihren vielen kleinen und dünnen Aesten sehr weit aus. Die Blätter sind viel runder, und viel grüner, als wie die am grossen Buchs, im übrigen denenselbigen gäntzlich gleich. Diese Art Buchsbaum wird sehr in den Gärten gebrauchet zu Einfassung der Luststücken. Der Buchsbaum stehet gern im schattigen und wo es bergicht ist; er bleibet Sommers und Winters immer grün: und führet viel Oel und Sal essentiale.

Das Buchsbaumholtz wird von unterschiedenen Künstlern und Handwerckern viel gebraucht, dieweil sichs wohl handthieren läst und lange dauert, dann der Wurm kommt wenig drein. Sie lassens aus Champagne, und gar aus Spanien herbringen. Es soll aber hart und dichte, auch ziemlich schwer seyn, muß sich leicht schneiden und glätten lassen, anbey blasgelbe sehen.

Es ist ein gutes Schweiß- und eröffnend Mittel: es wird auch, wiewohl selten, abgekocht gebraucht.

[Spaltenumbruch]

Buxus, Griechisch πύξος, von πυκνότης, densitas, dichte, veste, weil dieses Holtz also beschaffen ist.

Caapeba.

Caapeba, G. Pison. ist ein Brasilianisches Gewächs, welches nicht sehr viel von der Waldrebe unterschieden ist. Es treibet lange Rancken, welche zuweilen die Bäume hinan lauffen, und sich um dieselbigen schlingen, bisweilen aber sich zur Erde neigen und drauf herum kriechen. Die Blätter sind sehr dünn; einige sind rund, die andern sehen als wie Hertzen, und obenher schön grüne. Zwischen denenselben erheben sich braunrothe Stengel, die bringen im Julius auf ihren Spitzen gelblichte oder blaßgelbe Blumen. Auf eine iedwede dererselben folget ein Schötlein, so groß wie eine Erbse, und länglicht rund, auswendig roth, inwendig grün. Die Wurtzel ist gedrehet, fast so dicke als ein Finger, und grau, weil sie noch jung ist; wann sie aber alt wird, so wird sie des Arms dick und schwartz. Dieses hat einige Botanicos veranlasset, daß sie zweyerley Sorten daraus gemacht, ob es gleich, in der That nur eine giebet. Inwendig ist sie dichte, und ölicht, und schmecket bitterlich.

Diese Wurtzel wird trefflich dienlich erachtet den Nieren und Blasenstein zu zertheilen, auch wider den Gift und Schlangenbiß. Sie wird in Scheiben zerschnitten, einige Tage ins Wasser eingeweicht, oder auch in einem andern zur Kranckheit dienlichen liquore, davon bekom̅t es einen Geschmack, wie Wein oder Bier, das wird hernach als der gewöhnliche Tranck gebrauchet. Ingleichen wird der Saft aus dem zerstossenen Kraute und Wurtzel ausgedruckt, und mit Weine vermischet.

Cacalia.

Cacalia ist ein Kraut, dessen es unterschiedene Arten giebet: hier aber will ich nur die beyden vornehmsten beschreiben.

Die erste heist

Cacalia quibusdam, J.B.

Cacalia, Ang. Cæs. Lugd.

Cacalia foliis crassis birsutis, C.B. Pit. Tournef.

Cacalia ghini, in Desc. Pilati. Lugd. du Choul.

Cacalia prima & vulgaris incano folio, Clus. Pun.

Die treibet grosse, bey nahe gantz und gar runde Blätter, die sind dicke, am Rande ausgezackt, eckigt, wollicht und unten weiß, sehen bald wie an der Pestilentzwurtzel. Darzwischen erhebt sich ein Stengel auf ein Paar Schuh hoch, der ist rauch und voll Marck, theilet sich oben in etliche Zweiglein, die tragen Blumen Büschelweise, welche purperfarbig sehen. Wann diese verfallen, so wachsen an ihre Stelle länglichte Körner, mit Borsten oben auf versehen. Die Wurtzel ist des kleinen Fingers dick, und umher mit zarten Fasen besetzet.

Die andere heist

Cacaliæ, Dalech. in Dioscor.

Cacaliæ foliis cutaneis acutoribus & glabris, C.B. Pit. Tournef.

Alterum Cacaliæ genus, J.B.

[Ende Spaltensatz]
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Buxus, Griechisch πύξος, von πυκνότης, densitas, dichte, veste, weil dieses Holtz also beschaffen ist. Caapeba. Caapeba, G. Pison. ist ein Brasilianisches Gewächs, welches nicht sehr viel von der Waldrebe unterschieden ist. Es treibet lange Rancken, welche zuweilen die Bäume hinan lauffen, und sich um dieselbigen schlingen, bisweilen aber sich zur Erde neigen und drauf herum kriechen. Die Blätter sind sehr dünn; einige sind rund, die andern sehen als wie Hertzen, und obenher schön grüne. Zwischen denenselben erheben sich braunrothe Stengel, die bringen im Julius auf ihren Spitzen gelblichte oder blaßgelbe Blumen. Auf eine iedwede dererselben folget ein Schötlein, so groß wie eine Erbse, und länglicht rund, auswendig roth, inwendig grün. Die Wurtzel ist gedrehet, fast so dicke als ein Finger, und grau, weil sie noch jung ist; wann sie aber alt wird, so wird sie des Arms dick und schwartz. Dieses hat einige Botanicos veranlasset, daß sie zweyerley Sorten daraus gemacht, ob es gleich, in der That nur eine giebet. Inwendig ist sie dichte, und ölicht, und schmecket bitterlich. Diese Wurtzel wird trefflich dienlich erachtet den Nieren und Blasenstein zu zertheilen, auch wider den Gift und Schlangenbiß. Sie wird in Scheiben zerschnitten, einige Tage ins Wasser eingeweicht, oder auch in einem andern zur Kranckheit dienlichen liquore, davon bekom̅t es einen Geschmack, wie Wein oder Bier, das wird hernach als der gewöhnliche Tranck gebrauchet. Ingleichen wird der Saft aus dem zerstossenen Kraute und Wurtzel ausgedruckt, und mit Weine vermischet. Cacalia. Cacalia ist ein Kraut, dessen es unterschiedene Arten giebet: hier aber will ich nur die beyden vornehmsten beschreiben. Die erste heist Cacalia quibusdam, J.B. Cacalia, Ang. Cæs. Lugd. Cacalia foliis crassis birsutis, C.B. Pit. Tournef. Cacalia ghini, in Desc. Pilati. Lugd. du Choul. Cacalia prima & vulgaris incano folio, Clus. Pun. Die treibet grosse, bey nahe gantz und gar runde Blätter, die sind dicke, am Rande ausgezackt, eckigt, wollicht und unten weiß, sehen bald wie an der Pestilentzwurtzel. Darzwischen erhebt sich ein Stengel auf ein Paar Schuh hoch, der ist rauch und voll Marck, theilet sich oben in etliche Zweiglein, die tragen Blumen Büschelweise, welche purperfarbig sehen. Wann diese verfallen, so wachsen an ihre Stelle länglichte Körner, mit Borsten oben auf versehen. Die Wurtzel ist des kleinen Fingers dick, und umher mit zarten Fasen besetzet. Die andere heist Cacaliæ, Dalech. in Dioscor. Cacaliæ foliis cutaneis acutoribus & glabris, C.B. Pit. Tournef. Alterum Cacaliæ genus, J.B.

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Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/118>, abgerufen am 18.04.2024.