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Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

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[Beginn Spaltensatz] und onux, unguis, Nagel: als ob man wolte sprechen, ein Kraut, dessen Farbe der Farbe eines Nagels beykommt: dann dieses Kraut hat eine gläntzende Silberfarbe, die wie ein Nagel sieht.

Parus.

Parus.

Parix.

Parulus.

AEgithalus.

frantzösisch, Mesange.

teutsch, Meise.

Ist ein kleiner Vogel, so groß als wie ein Fincke, gar angenehme anzusehen, und singt gar lieblich. Es giebet dessen allerhand Arten; von denen die grösten genennet werden.

Carbonarii majores auch Fringillagines.

frantzösisch, Charbonniers.

teutsch, Blaumeise.

Ihre Farbe ist bunt, gelbgrün, weiß, schwartz und blau. Der Kopf ist gläntzend schwartz, als wie des Naben, nur an den Schläfen und um die Augen sind sie weiß. Wegen dieser schwartzen Farbe werden sie auch Charbonniers, Kohlmeisen, genennet. Die Spitze ihrer Zunge ist in haarkleine Zäserlein zertheilt. Ihr Schwantz ist gespalten, als wie eine Gabel, und siehet schwartz, aschenfarbig und blau.

Es giebet noch eine Gattung dieser Vögel, die heisset Carbonarius minor seu caninus, teutsch, Kohlmeise, und ist viel kleiner als die andern: ihr Kopf ist schwartz, bis unter die Augen und hinter den Kopf, da hat sie weisse Flecke. Der Bauch ist gelbe und die Schenckel roth.

Die übrigen Arten heissen

Parus Indicus.

Parus palustris fuscus sive cinereus.

Parus sylvaticus.

Parus caeruleus montanus.

Parus caudatus monticola.

Es giebt auch eine Gattung, welche die Frantzosen Meurier zu nennen pflegen. Alle dieser Vogel Füsse sind mit Klauen versehen, mit denen sie sich gantz veste können anhangen. Sie nähren sich mit Würmern, mit Samen und mit Früchten: sind gut zu essen. Die besten zu der Artzney, sollen die Kohlmeisen seyn. Sie führen viel flüchtig Saltz und Oel.

Sie dienen zur fallenden Sucht, den Urin zu treiben, und den Nierenstein zu zermalmen.

Passer.

Passer, frantzösisch, Moineau, Moisson oder Passereau, ist ein gantz bekannter kleiner Vogel, der leichtlich in den Häusern zahm zu machen ist. Es giebet ihrer von allerhand Farben. Er machet sein Nest auf die Bäume, unter die Dächer, und in die Mauerklunsen. Er nähret sich mit Fliegen, mit Ameisen, mit Samen, mit Brode und mit dem Kraute Gauchheil. Er führet viel Oel und flüchtig Saltz.

Sein Fleisch und sein Gehirne werden wider die fallende Sucht gebraucht, ingleichen guten Samen zu machen, zur Windwassersucht, zum Nieren- und zum Blasenstein; und dieserhalben gegessen.

Sein Fett zertheilet.

Sein Koth getrocknet, zu Pulver gestossen und eingenommen, [Spaltenumbruch] dienet den Durchfall der Kinder zu verstellen.

Passer kommt von passim, überall, weil sich die Sperlinge überall antreffen lassen.

Passer canarius.

Passer Canarius, frantzösisch, Canarie, oder Moineau de Canarie, teutsch, Canarienvogel, ist ein kleiner Vogel, in Grösse eines Sperlings. Sein Schnabel ist klein, spitzig und weiß. Die Flügel und der Schwantz sind grün, die übrigen Federn aber gelb. Er ist zu erst aus den Canarieninseln gebracht worden. Er lebet von allerhand Samen und Zucker, mag auch das Kraut Gauchheil gerne. Sein Gesang ist lieblich. Wann er einen kleinen Leib und einen langen Schwantz hat, wird er höher geachtet, als sonsten. Er führet viel flüchtiges Saltz und Oel.

Er ist gut wider die schwere Noth, wann er gespeiset wird.

Passer laevis.

Passer laevis.

Platessa.

Pecten.

teutsch, Platteis, Scholle.

Ist ein breiter, platter Seefisch, dessen es zwey Sorten giebet. Der grösseste wird auf lateinisch Plya genannt, frantzösisch Plye, teutsch, Saltzscholle. Der andere heist Quarelet, wegen seiner viereckigten Figur: er ist mit röthlichten oder mit gelblichten Flecken gleichsam besäet. Beyde sind bey der Fischerey bekannt genug. Ihr Feisch ist weiß und weich, hat einen guten Saft, und ist leicht zu verdauen.

Sie dienen die Schärffe auf der Brust zu lindern, lösen auch etwas den Leib.

Passer squamosus.

Passer squamosus ist ein Seefisch, dessen es drey Arten giebet. Die erste heist Limande, und ist bey der Fischerey gar wol bekannt. Ihre Figur ist platt und länglicht, wie die Scholle, mit kleinen rauhen Schupen bedecket, welche gar sehr veste auf der Haut zu sitzen pflegen. Ihr Fleisch ist weiß und weich, feucht und ein wenig schleimig.

Die andere wird Flez genannt: ihre Figur kommt mit der Quarelet Gestalt überein, iedoch ist sie viel kleiner und mit kleinen, schwartzen, roth marbrirten Schupen bedecket. Ihr Fleisch ist zart, weich und weiß.

Die dritte heisset Fletelet, und ist nur darin von der Flez unterschieden, daß sie viel kleiner ist.

Alle diese Fische sind gut zu essen, iedoch ist die Limande die beste unter ihnen. Sie führen viel phlegma und Oel, auch ein wenig flüchtig Saltz.

Sie sind gut für die Brust, und dienen die Schärffe der Feuchtigkeiten in dem Leibe zu mildern.

Pastinaca.

Pastinaca, frantzösisch, Panais oder Pastenade, teutsch, Pastinac, Pasternac, ist ein Gewächse, dessen es zwey Sorten giebet: eine, die mit Fleiß gebauet wird, und eine wilde.

Die erste wird genannt

Pastinaca latifolia sativa, Dod.

Pastinaca sativa latifolia, C.B. Pit. Tournef.

[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] und ὄνυξ, unguis, Nagel: als ob man wolte sprechen, ein Kraut, dessen Farbe der Farbe eines Nagels beykommt: dann dieses Kraut hat eine gläntzende Silberfarbe, die wie ein Nagel sieht.

Parus.

Parus.

Parix.

Parulus.

Ægithalus.

frantzösisch, Mesange.

teutsch, Meise.

Ist ein kleiner Vogel, so groß als wie ein Fincke, gar angenehme anzusehen, und singt gar lieblich. Es giebet dessen allerhand Arten; von denen die grösten genennet werden.

Carbonarii majores auch Fringillagines.

frantzösisch, Charbonniers.

teutsch, Blaumeise.

Ihre Farbe ist bunt, gelbgrün, weiß, schwartz und blau. Der Kopf ist gläntzend schwartz, als wie des Naben, nur an den Schläfen und um die Augen sind sie weiß. Wegen dieser schwartzen Farbe werden sie auch Charbonniers, Kohlmeisen, genennet. Die Spitze ihrer Zunge ist in haarkleine Zäserlein zertheilt. Ihr Schwantz ist gespalten, als wie eine Gabel, und siehet schwartz, aschenfarbig und blau.

Es giebet noch eine Gattung dieser Vögel, die heisset Carbonarius minor seu caninus, teutsch, Kohlmeise, und ist viel kleiner als die andern: ihr Kopf ist schwartz, bis unter die Augen und hinter den Kopf, da hat sie weisse Flecke. Der Bauch ist gelbe und die Schenckel roth.

Die übrigen Arten heissen

Parus Indicus.

Parus palustris fuscus sive cinereus.

Parus sylvaticus.

Parus cæruleus montanus.

Parus caudatus monticola.

Es giebt auch eine Gattung, welche die Frantzosen Meurier zu nennen pflegen. Alle dieser Vogel Füsse sind mit Klauen versehen, mit denen sie sich gantz veste können anhangen. Sie nähren sich mit Würmern, mit Samen und mit Früchten: sind gut zu essen. Die besten zu der Artzney, sollen die Kohlmeisen seyn. Sie führen viel flüchtig Saltz und Oel.

Sie dienen zur fallenden Sucht, den Urin zu treiben, und den Nierenstein zu zermalmen.

Passer.

Passer, frantzösisch, Moineau, Moisson oder Passereau, ist ein gantz bekannter kleiner Vogel, der leichtlich in den Häusern zahm zu machen ist. Es giebet ihrer von allerhand Farben. Er machet sein Nest auf die Bäume, unter die Dächer, und in die Mauerklunsen. Er nähret sich mit Fliegen, mit Ameisen, mit Samen, mit Brode und mit dem Kraute Gauchheil. Er führet viel Oel und flüchtig Saltz.

Sein Fleisch und sein Gehirne werden wider die fallende Sucht gebraucht, ingleichen guten Samen zu machen, zur Windwassersucht, zum Nieren- und zum Blasenstein; und dieserhalben gegessen.

Sein Fett zertheilet.

Sein Koth getrocknet, zu Pulver gestossen und eingenommen, [Spaltenumbruch] dienet den Durchfall der Kinder zu verstellen.

Passer kommt von passim, überall, weil sich die Sperlinge überall antreffen lassen.

Passer canarius.

Passer Canarius, frantzösisch, Canarie, oder Moineau de Canarie, teutsch, Canarienvogel, ist ein kleiner Vogel, in Grösse eines Sperlings. Sein Schnabel ist klein, spitzig und weiß. Die Flügel und der Schwantz sind grün, die übrigen Federn aber gelb. Er ist zu erst aus den Canarieninseln gebracht worden. Er lebet von allerhand Samen und Zucker, mag auch das Kraut Gauchheil gerne. Sein Gesang ist lieblich. Wann er einen kleinen Leib und einen langen Schwantz hat, wird er höher geachtet, als sonsten. Er führet viel flüchtiges Saltz und Oel.

Er ist gut wider die schwere Noth, wann er gespeiset wird.

Passer lævis.

Passer lævis.

Platessa.

Pecten.

teutsch, Platteis, Scholle.

Ist ein breiter, platter Seefisch, dessen es zwey Sorten giebet. Der grösseste wird auf lateinisch Plya genannt, frantzösisch Plye, teutsch, Saltzscholle. Der andere heist Quarelet, wegen seiner viereckigten Figur: er ist mit röthlichten oder mit gelblichten Flecken gleichsam besäet. Beyde sind bey der Fischerey bekannt genug. Ihr Feisch ist weiß und weich, hat einen guten Saft, und ist leicht zu verdauen.

Sie dienen die Schärffe auf der Brust zu lindern, lösen auch etwas den Leib.

Passer squamosus.

Passer squamosus ist ein Seefisch, dessen es drey Arten giebet. Die erste heist Limande, und ist bey der Fischerey gar wol bekannt. Ihre Figur ist platt und länglicht, wie die Scholle, mit kleinen rauhen Schupen bedecket, welche gar sehr veste auf der Haut zu sitzen pflegen. Ihr Fleisch ist weiß und weich, feucht und ein wenig schleimig.

Die andere wird Flez genannt: ihre Figur kommt mit der Quarelet Gestalt überein, iedoch ist sie viel kleiner und mit kleinen, schwartzen, roth marbrirten Schupen bedecket. Ihr Fleisch ist zart, weich und weiß.

Die dritte heisset Fletelet, und ist nur darin von der Flez unterschieden, daß sie viel kleiner ist.

Alle diese Fische sind gut zu essen, iedoch ist die Limande die beste unter ihnen. Sie führen viel phlegma und Oel, auch ein wenig flüchtig Saltz.

Sie sind gut für die Brust, und dienen die Schärffe der Feuchtigkeiten in dem Leibe zu mildern.

Pastinaca.

Pastinaca, frantzösisch, Panais oder Pastenade, teutsch, Pastinac, Pasternac, ist ein Gewächse, dessen es zwey Sorten giebet: eine, die mit Fleiß gebauet wird, und eine wilde.

Die erste wird genannt

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[Ende Spaltensatz]
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[0442] und ὄνυξ, unguis, Nagel: als ob man wolte sprechen, ein Kraut, dessen Farbe der Farbe eines Nagels beykommt: dann dieses Kraut hat eine gläntzende Silberfarbe, die wie ein Nagel sieht. Parus. Parus. Parix. Parulus. Ægithalus. frantzösisch, Mesange. teutsch, Meise. Ist ein kleiner Vogel, so groß als wie ein Fincke, gar angenehme anzusehen, und singt gar lieblich. Es giebet dessen allerhand Arten; von denen die grösten genennet werden. Carbonarii majores auch Fringillagines. frantzösisch, Charbonniers. teutsch, Blaumeise. Ihre Farbe ist bunt, gelbgrün, weiß, schwartz und blau. Der Kopf ist gläntzend schwartz, als wie des Naben, nur an den Schläfen und um die Augen sind sie weiß. Wegen dieser schwartzen Farbe werden sie auch Charbonniers, Kohlmeisen, genennet. Die Spitze ihrer Zunge ist in haarkleine Zäserlein zertheilt. Ihr Schwantz ist gespalten, als wie eine Gabel, und siehet schwartz, aschenfarbig und blau. Es giebet noch eine Gattung dieser Vögel, die heisset Carbonarius minor seu caninus, teutsch, Kohlmeise, und ist viel kleiner als die andern: ihr Kopf ist schwartz, bis unter die Augen und hinter den Kopf, da hat sie weisse Flecke. Der Bauch ist gelbe und die Schenckel roth. Die übrigen Arten heissen Parus Indicus. Parus palustris fuscus sive cinereus. Parus sylvaticus. Parus cæruleus montanus. Parus caudatus monticola. Es giebt auch eine Gattung, welche die Frantzosen Meurier zu nennen pflegen. Alle dieser Vogel Füsse sind mit Klauen versehen, mit denen sie sich gantz veste können anhangen. Sie nähren sich mit Würmern, mit Samen und mit Früchten: sind gut zu essen. Die besten zu der Artzney, sollen die Kohlmeisen seyn. Sie führen viel flüchtig Saltz und Oel. Sie dienen zur fallenden Sucht, den Urin zu treiben, und den Nierenstein zu zermalmen. Passer. Passer, frantzösisch, Moineau, Moisson oder Passereau, ist ein gantz bekannter kleiner Vogel, der leichtlich in den Häusern zahm zu machen ist. Es giebet ihrer von allerhand Farben. Er machet sein Nest auf die Bäume, unter die Dächer, und in die Mauerklunsen. Er nähret sich mit Fliegen, mit Ameisen, mit Samen, mit Brode und mit dem Kraute Gauchheil. Er führet viel Oel und flüchtig Saltz. Sein Fleisch und sein Gehirne werden wider die fallende Sucht gebraucht, ingleichen guten Samen zu machen, zur Windwassersucht, zum Nieren- und zum Blasenstein; und dieserhalben gegessen. Sein Fett zertheilet. Sein Koth getrocknet, zu Pulver gestossen und eingenommen, dienet den Durchfall der Kinder zu verstellen. Passer kommt von passim, überall, weil sich die Sperlinge überall antreffen lassen. Passer canarius. Passer Canarius, frantzösisch, Canarie, oder Moineau de Canarie, teutsch, Canarienvogel, ist ein kleiner Vogel, in Grösse eines Sperlings. Sein Schnabel ist klein, spitzig und weiß. Die Flügel und der Schwantz sind grün, die übrigen Federn aber gelb. Er ist zu erst aus den Canarieninseln gebracht worden. Er lebet von allerhand Samen und Zucker, mag auch das Kraut Gauchheil gerne. Sein Gesang ist lieblich. Wann er einen kleinen Leib und einen langen Schwantz hat, wird er höher geachtet, als sonsten. Er führet viel flüchtiges Saltz und Oel. Er ist gut wider die schwere Noth, wann er gespeiset wird. Passer lævis. Passer lævis. Platessa. Pecten. teutsch, Platteis, Scholle. Ist ein breiter, platter Seefisch, dessen es zwey Sorten giebet. Der grösseste wird auf lateinisch Plya genannt, frantzösisch Plye, teutsch, Saltzscholle. Der andere heist Quarelet, wegen seiner viereckigten Figur: er ist mit röthlichten oder mit gelblichten Flecken gleichsam besäet. Beyde sind bey der Fischerey bekannt genug. Ihr Feisch ist weiß und weich, hat einen guten Saft, und ist leicht zu verdauen. Sie dienen die Schärffe auf der Brust zu lindern, lösen auch etwas den Leib. Passer squamosus. Passer squamosus ist ein Seefisch, dessen es drey Arten giebet. Die erste heist Limande, und ist bey der Fischerey gar wol bekannt. Ihre Figur ist platt und länglicht, wie die Scholle, mit kleinen rauhen Schupen bedecket, welche gar sehr veste auf der Haut zu sitzen pflegen. Ihr Fleisch ist weiß und weich, feucht und ein wenig schleimig. Die andere wird Flez genannt: ihre Figur kommt mit der Quarelet Gestalt überein, iedoch ist sie viel kleiner und mit kleinen, schwartzen, roth marbrirten Schupen bedecket. Ihr Fleisch ist zart, weich und weiß. Die dritte heisset Fletelet, und ist nur darin von der Flez unterschieden, daß sie viel kleiner ist. Alle diese Fische sind gut zu essen, iedoch ist die Limande die beste unter ihnen. Sie führen viel phlegma und Oel, auch ein wenig flüchtig Saltz. Sie sind gut für die Brust, und dienen die Schärffe der Feuchtigkeiten in dem Leibe zu mildern. Pastinaca. Pastinaca, frantzösisch, Panais oder Pastenade, teutsch, Pastinac, Pasternac, ist ein Gewächse, dessen es zwey Sorten giebet: eine, die mit Fleiß gebauet wird, und eine wilde. Die erste wird genannt Pastinaca latifolia sativa, Dod. Pastinaca sativa latifolia, C.B. Pit. Tournef.

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Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/442>, abgerufen am 25.04.2024.