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Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.

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XIV.
Der Fuchs und die Larve.

Vor alten Zeiten fand ein Fuchs die hohle, einen
weiten Mund aufreissende Larve eines Schauspie-
lers. Welch ein Kopf! sagte der betrachtende Fuchs.
Ohne Gehirn, und mit einem offenem Munde!
Sollte das nicht der Kopf eines Schwätzers ge-
wesen seyn?

Dieser Fuchs kannte euch, ihr ewigen Redner,
ihr Strafgerichte des unschuldigsten unserer Sinne!



XV. Die
XIV.
Der Fuchs und die Larve.

Vor alten Zeiten fand ein Fuchs die hohle, einen
weiten Mund aufreiſſende Larve eines Schauſpie-
lers. Welch ein Kopf! ſagte der betrachtende Fuchs.
Ohne Gehirn, und mit einem offenem Munde!
Sollte das nicht der Kopf eines Schwätzers ge-
weſen ſeyn?

Dieſer Fuchs kannte euch, ihr ewigen Redner,
ihr Strafgerichte des unſchuldigſten unſerer Sinne!



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[52/0072] XIV. Der Fuchs und die Larve. Vor alten Zeiten fand ein Fuchs die hohle, einen weiten Mund aufreiſſende Larve eines Schauſpie- lers. Welch ein Kopf! ſagte der betrachtende Fuchs. Ohne Gehirn, und mit einem offenem Munde! Sollte das nicht der Kopf eines Schwätzers ge- weſen ſeyn? Dieſer Fuchs kannte euch, ihr ewigen Redner, ihr Strafgerichte des unſchuldigſten unſerer Sinne! XV. Die

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_fabeln_1759/72>, abgerufen am 28.03.2024.