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Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.

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dritte und vierte Glied zu strafen. Dieß
gewöhnte die Väter in Gedanken mit ihren
spätesten Nachkommen zu leben, und das
Unglück, welches sie über diese Unschuldige
gebracht hatten, voraus zu fühlen.

§. 45.

Eine Anspielung nenne ich, was
blos die Neugierde reizen und eine Frage
veranlassen sollte. Als die oft vorkom¬
mende Redensart, zu seinen Vätern
versammlet werden
, für sterben.

§. 46.

Einen Fingerzeig nenne ich, was
schon irgend einen Keim enthält, aus wel¬

chem

dritte und vierte Glied zu ſtrafen. Dieß
gewoͤhnte die Vaͤter in Gedanken mit ihren
ſpaͤteſten Nachkommen zu leben, und das
Ungluͤck, welches ſie uͤber dieſe Unſchuldige
gebracht hatten, voraus zu fuͤhlen.

§. 45.

Eine Anſpielung nenne ich, was
blos die Neugierde reizen und eine Frage
veranlaſſen ſollte. Als die oft vorkom¬
mende Redensart, zu ſeinen Vaͤtern
verſammlet werden
, fuͤr ſterben.

§. 46.

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[48/0051] dritte und vierte Glied zu ſtrafen. Dieß gewoͤhnte die Vaͤter in Gedanken mit ihren ſpaͤteſten Nachkommen zu leben, und das Ungluͤck, welches ſie uͤber dieſe Unſchuldige gebracht hatten, voraus zu fuͤhlen. §. 45. Eine Anſpielung nenne ich, was blos die Neugierde reizen und eine Frage veranlaſſen ſollte. Als die oft vorkom¬ mende Redensart, zu ſeinen Vaͤtern verſammlet werden, fuͤr ſterben. §. 46. Einen Fingerzeig nenne ich, was ſchon irgend einen Keim enthaͤlt, aus wel¬ chem

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/51>, abgerufen am 28.03.2024.