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Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.

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den sie nie rechnen lernen, und die Ab¬
sicht, in welcher der gute Meister ihnen
bey ihrer Arbeit einen Leitfaden gab,
schlecht erfüllen.

§. 77

Und warum sollten wir nicht auch
durch eine Religion, mit deren histori¬
schen Wahrheit, wenn man will, es
so mißlich aussieht, gleichwohl auf
nähere und bessere Begriffe vom göttli¬
chen Wesen, von unsrer Natur, von un¬
sern Verhältnissen zu Gott, geleitet wer¬
den können, auf welche die menschliche

Ver¬

den ſie nie rechnen lernen, und die Ab¬
ſicht‚ in welcher der gute Meiſter ihnen
bey ihrer Arbeit einen Leitfaden gab,
ſchlecht erfuͤllen.

§. 77

Und warum ſollten wir nicht auch
durch eine Religion, mit deren hiſtori¬
ſchen Wahrheit, wenn man will‚ es
ſo mißlich ausſieht‚ gleichwohl auf
naͤhere und beſſere Begriffe vom goͤttli¬
chen Weſen‚ von unſrer Natur‚ von un¬
ſern Verhaͤltniſſen zu Gott‚ geleitet wer¬
den koͤnnen‚ auf welche die menſchliche

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[74/0077] den ſie nie rechnen lernen, und die Ab¬ ſicht‚ in welcher der gute Meiſter ihnen bey ihrer Arbeit einen Leitfaden gab, ſchlecht erfuͤllen. §. 77 Und warum ſollten wir nicht auch durch eine Religion, mit deren hiſtori¬ ſchen Wahrheit, wenn man will‚ es ſo mißlich ausſieht‚ gleichwohl auf naͤhere und beſſere Begriffe vom goͤttli¬ chen Weſen‚ von unſrer Natur‚ von un¬ ſern Verhaͤltniſſen zu Gott‚ geleitet wer¬ den koͤnnen‚ auf welche die menſchliche Ver¬

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/77>, abgerufen am 23.04.2024.