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Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.

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zeln Juden gerade so glücklich oder unglück¬
lich gemacht habe, als es dessen Gehorsam
oder Ungehorsam gegen das Gesetz verdiente.
Dieses Wunder habe den Mangel jener Leh¬
ren, ohne welche kein Staat bestehen kön¬
ne, ersetzt; und eine solche Ersetzung eben
beweise, was jener Mangel, auf den er¬
sten Anblick, zu verneinen scheine.

§. 25.

Wie gut war es, daß Warburton
dieses anhaltende Wunder, in welches er
das Wesentliche der Israelitischen Theokra¬
tie setzte, durch nichts erhärten, durch
nichts wahrscheinlich machen konnte. Denn

hätte

zeln Juden gerade ſo gluͤcklich oder ungluͤck¬
lich gemacht habe, als es deſſen Gehorſam
oder Ungehorſam gegen das Geſetz verdiente.
Dieſes Wunder habe den Mangel jener Leh¬
ren, ohne welche kein Staat beſtehen koͤn¬
ne, erſetzt; und eine ſolche Erſetzung eben
beweiſe, was jener Mangel, auf den er¬
ſten Anblick, zu verneinen ſcheine.

§. 25.

Wie gut war es, daß Warburton
dieſes anhaltende Wunder, in welches er
das Weſentliche der Iſraelitiſchen Theokra¬
tie ſetzte, durch nichts erhaͤrten, durch
nichts wahrſcheinlich machen konnte. Denn

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[28/0031] zeln Juden gerade ſo gluͤcklich oder ungluͤck¬ lich gemacht habe, als es deſſen Gehorſam oder Ungehorſam gegen das Geſetz verdiente. Dieſes Wunder habe den Mangel jener Leh¬ ren, ohne welche kein Staat beſtehen koͤn¬ ne, erſetzt; und eine ſolche Erſetzung eben beweiſe, was jener Mangel, auf den er¬ ſten Anblick, zu verneinen ſcheine. §. 25. Wie gut war es, daß Warburton dieſes anhaltende Wunder, in welches er das Weſentliche der Iſraelitiſchen Theokra¬ tie ſetzte, durch nichts erhaͤrten, durch nichts wahrſcheinlich machen konnte. Denn haͤtte

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/31>, abgerufen am 19.04.2024.