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Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.

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sere körperlichen Bedürfnisse betrift, würde
ihn mehr stumpfen, als wetzen heissen.
Er will schlechterdings an geistigen Ge¬
genständen geübt seyn, wenn er zu seiner
völligen Aufklärung gelangen, und dieje¬
nige Reinigkeit des Herzens hervorbringen
soll, die uns, die Tugend um ihrer selbst
willen zu lieben, fähig macht.

§. 81.

Oder soll das menschliche Geschlecht auf
diese höchste Stufen der Aufklärung und
Reinigkeit nie kommen? Nie?

§. 82.

ſere koͤrperlichen Beduͤrfniſſe betrift, wuͤrde
ihn mehr ſtumpfen, als wetzen heiſſen.
Er will ſchlechterdings an geiſtigen Ge¬
genſtaͤnden geuͤbt ſeyn, wenn er zu ſeiner
voͤlligen Aufklaͤrung gelangen, und dieje¬
nige Reinigkeit des Herzens hervorbringen
ſoll, die uns, die Tugend um ihrer ſelbſt
willen zu lieben, faͤhig macht.

§. 81.

Oder ſoll das menſchliche Geſchlecht auf
dieſe hoͤchſte Stufen der Aufklaͤrung und
Reinigkeit nie kommen? Nie?

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[77/0080] ſere koͤrperlichen Beduͤrfniſſe betrift, wuͤrde ihn mehr ſtumpfen, als wetzen heiſſen. Er will ſchlechterdings an geiſtigen Ge¬ genſtaͤnden geuͤbt ſeyn, wenn er zu ſeiner voͤlligen Aufklaͤrung gelangen, und dieje¬ nige Reinigkeit des Herzens hervorbringen ſoll, die uns, die Tugend um ihrer ſelbſt willen zu lieben, faͤhig macht. §. 81. Oder ſoll das menſchliche Geſchlecht auf dieſe hoͤchſte Stufen der Aufklaͤrung und Reinigkeit nie kommen? Nie? §. 82.

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/80>, abgerufen am 24.04.2024.