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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.

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von 1219 bis 1220.
[Spaltenumbruch]

gischen Bischofs, den Priester Sa-
lomon,
nach Rothalien, den sie gütig
da aufnahmen und versprachen, der
Kirche zu Riga allezeit willig zu die-
nen; der Dänen Herrschaft oder Tau-
fe aber nimmermehr anzunehmen. Da
brachten sie die Schatzung in allen ihren
Grenzen zusammen, wie sie vorher im-
mer zu thun pflegten, und übermachten
sie durch die Hände des Priesters an die
von Riga. Da die Dänen aber ka-
men, nahmen sie alles ab, und schick-
ten ihn ausgeplündert nach Liefland
fort. Es zog auch Harwich, ein jun-
ger Priester der Ordensbrüder, nach Un-
gannien,
und wohnte da mit seinen
Brüdern und taufte, so viel er ungetauft
antraf. Gleichfals zog auch der Let-
ten
Priester nach Ungannien, und
kam nach Wayatapalwe gegen Ples-
cekowe
zu, taufte öffentlich in ihren
äussersten Dorfschaften, erklärte ihnen
den Glauben an Christum, und kehrte
nach volzogener Taufe wieder nach Lief-
land.
Zu der Zeit ward die Taufe
durch ganz Esthland bestellet, und viele
Völker in allen Ländern und Provinzen
Esthlands liessen sich taufen, derge-
stalt, daß etliche sowol Priester als auch
andre mehr, fünf tausend, etliche auch
zehn tausend getaufet haben unter ihren
Tausenden*) und mehrere. Die Kir-
che genoß also einen geruhigen Frieden,
und alles Volk priese den HErrn, der
nach so vielen Kriegen die Herzen der
Heiden endlich von dem Götzendienste
zur Verehrung ihres GOttes bekehret,
der da ist hochgelobet in Ewigkeit.

§. 7.

Unglücklicher Feldzug der Oeseler
wider die Revelschen Dänen.

Zu der Zeit eroberten auch die Chri-
sten
vom Gelobten Lande die Stadt
Damiata in Aegypten, und wohne-
ten in derselben. Und die Kirche GOt-
tes siegte und triumphirte über die Hei-
den
auf dem ganzen Erdboden, obgleich
für uns nicht gar zu lange. Denn gleich
das Jahr darauf nach Ostern kamen die

[Spaltenumbruch]

benigne receptus est ab iis, promit-1219
tentibus, se Rigensi semper Ecclesiae
libenter deseruire; Danorum vero do-
minium siue baptismum se nunquam
accepturos. Et colligebant censum
de cunctis finibus suis, sicut antea
semper solebant, mittentes per manus
ipsius sacerdotis Rigensibus: et venien-
tes Dani abstulerunt omnia, et mise-
runt eum spoliatum in Liuoniam. Abiit
etiam Harvicus, fratrum militiae juue-
nis sacerdos, in Unganniam, et habita-
uit ibi cum fratribus suis, et baptiza-
uit, quoscunque non baptizatos inue-
nit. Similiter et Letthorum adhuc sa-
cerdos abiit in Unganniam, et venit in
Wayatapalwe versus Plescekowe et in
extremis villulis illis omnibus cele-
brando baptismi sacramentum, fidem
eis aperuit Christianam, et consumma-
to baptismate reuersus est in Liuoniam.
Eodem tempore consummatus est ba-
ptismus per uniuersam Estoniam, et
baptizati sunt in omnibus finibus et pro-
uinciis Estoniae populi multi, et ita, ut
alii sacerdotum et plures alii quinque
millia, quidam etiam ex eis decem mil-
lia baptizaverint in millibus suis et plu-
res. Et gaudebat Ecclesia pacis tran-
quillitate, et collaudabat omnis popu-
lus Dominum, qui post bella plurima
tandem conuertit ab idololatria corda
paganorum ad sui DEI cultum, qui est
benedictus in secula.

§. 7.

Osiliensium in Danos Reualienses
infausta expeditio.

Eodem etiam tempore Christiani
de terra Hierosolymitana ceperunt Da-
miatam,
ciuitatem Aegypti, et habi-
tabant in ea; et habebat ecclesia
DEI victoriam et triumphos de paga-
nis
per orbem undique terrarum, li-
cet nobis non longo tempore. Nam
statim sequenti anno post Pascha ve-

Oeseler
*) [Der lateinische Ausdruck, - - - baptizaverint in millibus suis & plures, ist kaum richtig; vielleicht
hat gestanden in malibus, d. i. ministerialibus suis; denn die Rede ist von den Dänen, die den
Bauern das Wasser mit nach Hause gaben; daß also der auf diese Art getauften Anzahl dem ersten
Priester, so dieses veranstaltet, zugerechnet wird; oder, item alii bis VI millia, oder was vor eine
andere Zahl.]
T t 2
von 1219 bis 1220.
[Spaltenumbruch]

giſchen Biſchofs, den Prieſter Sa-
lomon,
nach Rothalien, den ſie guͤtig
da aufnahmen und verſprachen, der
Kirche zu Riga allezeit willig zu die-
nen; der Daͤnen Herrſchaft oder Tau-
fe aber nimmermehr anzunehmen. Da
brachten ſie die Schatzung in allen ihren
Grenzen zuſammen, wie ſie vorher im-
mer zu thun pflegten, und uͤbermachten
ſie durch die Haͤnde des Prieſters an die
von Riga. Da die Daͤnen aber ka-
men, nahmen ſie alles ab, und ſchick-
ten ihn ausgepluͤndert nach Liefland
fort. Es zog auch Harwich, ein jun-
ger Prieſter der Ordensbruͤder, nach Un-
gannien,
und wohnte da mit ſeinen
Bruͤdern und taufte, ſo viel er ungetauft
antraf. Gleichfals zog auch der Let-
ten
Prieſter nach Ungannien, und
kam nach Wayatapalwe gegen Pleſ-
cekowe
zu, taufte oͤffentlich in ihren
aͤuſſerſten Dorfſchaften, erklaͤrte ihnen
den Glauben an Chriſtum, und kehrte
nach volzogener Taufe wieder nach Lief-
land.
Zu der Zeit ward die Taufe
durch ganz Eſthland beſtellet, und viele
Voͤlker in allen Laͤndern und Provinzen
Eſthlands lieſſen ſich taufen, derge-
ſtalt, daß etliche ſowol Prieſter als auch
andre mehr, fuͤnf tauſend, etliche auch
zehn tauſend getaufet haben unter ihren
Tauſenden*) und mehrere. Die Kir-
che genoß alſo einen geruhigen Frieden,
und alles Volk prieſe den HErrn, der
nach ſo vielen Kriegen die Herzen der
Heiden endlich von dem Goͤtzendienſte
zur Verehrung ihres GOttes bekehret,
der da iſt hochgelobet in Ewigkeit.

§. 7.

Ungluͤcklicher Feldzug der Oeſeler
wider die Revelſchen Daͤnen.

Zu der Zeit eroberten auch die Chri-
ſten
vom Gelobten Lande die Stadt
Damiata in Aegypten, und wohne-
ten in derſelben. Und die Kirche GOt-
tes ſiegte und triumphirte uͤber die Hei-
den
auf dem ganzen Erdboden, obgleich
fuͤr uns nicht gar zu lange. Denn gleich
das Jahr darauf nach Oſtern kamen die

[Spaltenumbruch]

benigne receptus eſt ab iis, promit-1219
tentibus, ſe Rigenſi ſemper Eccleſiæ
libenter deſeruire; Danorum vero do-
minium ſiue baptismum ſe nunquam
accepturos. Et colligebant cenſum
de cunctis finibus ſuis, ſicut antea
ſemper ſolebant, mittentes per manus
ipſius ſacerdotis Rigenſibus: et venien-
tes Dani abſtulerunt omnia, et miſe-
runt eum ſpoliatum in Liuoniam. Abiit
etiam Harvicus, fratrum militiæ juue-
nis ſacerdos, in Unganniam, et habita-
uit ibi cum fratribus ſuis, et baptiza-
uit, quoscunque non baptizatos inue-
nit. Similiter et Letthorum adhuc ſa-
cerdos abiit in Unganniam, et venit in
Wayatapalwe verſus Pleſcekowe et in
extremis villulis illis omnibus cele-
brando baptismi ſacramentum, fidem
eis aperuit Chriſtianam, et conſumma-
to baptismate reuerſus eſt in Liuoniam.
Eodem tempore conſummatus eſt ba-
ptismus per uniuerſam Eſtoniam, et
baptizati ſunt in omnibus finibus et pro-
uinciis Eſtoniæ populi multi, et ita, ut
alii ſacerdotum et plures alii quinque
millia, quidam etiam ex eis decem mil-
lia baptizaverint in millibus ſuis et plu-
res. Et gaudebat Eccleſia pacis tran-
quillitate, et collaudabat omnis popu-
lus Dominum, qui poſt bella plurima
tandem conuertit ab idololatria corda
paganorum ad ſui DEI cultum, qui eſt
benedictus in ſecula.

§. 7.

Oſilienſium in Danos Reualienſes
infauſta expeditio.

Eodem etiam tempore Chriſtiani
de terra Hieroſolymitana ceperunt Da-
miatam,
ciuitatem Aegypti, et habi-
tabant in ea; et habebat eccleſia
DEI victoriam et triumphos de paga-
nis
per orbem undique terrarum, li-
cet nobis non longo tempore. Nam
ſtatim ſequenti anno poſt Paſcha ve-

Oeſeler
*) [Der lateiniſche Ausdruck, ‒ ‒ ‒ baptizaverint in millibus ſuis & plures, iſt kaum richtig; vielleicht
hat geſtanden in malibus, d. i. miniſterialibus ſuis; denn die Rede iſt von den Daͤnen, die den
Bauern das Waſſer mit nach Hauſe gaben; daß alſo der auf dieſe Art getauften Anzahl dem erſten
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[167/0199] von 1219 bis 1220. giſchen Biſchofs, den Prieſter Sa- lomon, nach Rothalien, den ſie guͤtig da aufnahmen und verſprachen, der Kirche zu Riga allezeit willig zu die- nen; der Daͤnen Herrſchaft oder Tau- fe aber nimmermehr anzunehmen. Da brachten ſie die Schatzung in allen ihren Grenzen zuſammen, wie ſie vorher im- mer zu thun pflegten, und uͤbermachten ſie durch die Haͤnde des Prieſters an die von Riga. Da die Daͤnen aber ka- men, nahmen ſie alles ab, und ſchick- ten ihn ausgepluͤndert nach Liefland fort. Es zog auch Harwich, ein jun- ger Prieſter der Ordensbruͤder, nach Un- gannien, und wohnte da mit ſeinen Bruͤdern und taufte, ſo viel er ungetauft antraf. Gleichfals zog auch der Let- ten Prieſter nach Ungannien, und kam nach Wayatapalwe gegen Pleſ- cekowe zu, taufte oͤffentlich in ihren aͤuſſerſten Dorfſchaften, erklaͤrte ihnen den Glauben an Chriſtum, und kehrte nach volzogener Taufe wieder nach Lief- land. Zu der Zeit ward die Taufe durch ganz Eſthland beſtellet, und viele Voͤlker in allen Laͤndern und Provinzen Eſthlands lieſſen ſich taufen, derge- ſtalt, daß etliche ſowol Prieſter als auch andre mehr, fuͤnf tauſend, etliche auch zehn tauſend getaufet haben unter ihren Tauſenden *) und mehrere. Die Kir- che genoß alſo einen geruhigen Frieden, und alles Volk prieſe den HErrn, der nach ſo vielen Kriegen die Herzen der Heiden endlich von dem Goͤtzendienſte zur Verehrung ihres GOttes bekehret, der da iſt hochgelobet in Ewigkeit. §. 7. Ungluͤcklicher Feldzug der Oeſeler wider die Revelſchen Daͤnen. Zu der Zeit eroberten auch die Chri- ſten vom Gelobten Lande die Stadt Damiata in Aegypten, und wohne- ten in derſelben. Und die Kirche GOt- tes ſiegte und triumphirte uͤber die Hei- den auf dem ganzen Erdboden, obgleich fuͤr uns nicht gar zu lange. Denn gleich das Jahr darauf nach Oſtern kamen die benigne receptus eſt ab iis, promit- tentibus, ſe Rigenſi ſemper Eccleſiæ libenter deſeruire; Danorum vero do- minium ſiue baptismum ſe nunquam accepturos. Et colligebant cenſum de cunctis finibus ſuis, ſicut antea ſemper ſolebant, mittentes per manus ipſius ſacerdotis Rigenſibus: et venien- tes Dani abſtulerunt omnia, et miſe- runt eum ſpoliatum in Liuoniam. Abiit etiam Harvicus, fratrum militiæ juue- nis ſacerdos, in Unganniam, et habita- uit ibi cum fratribus ſuis, et baptiza- uit, quoscunque non baptizatos inue- nit. Similiter et Letthorum adhuc ſa- cerdos abiit in Unganniam, et venit in Wayatapalwe verſus Pleſcekowe et in extremis villulis illis omnibus cele- brando baptismi ſacramentum, fidem eis aperuit Chriſtianam, et conſumma- to baptismate reuerſus eſt in Liuoniam. Eodem tempore conſummatus eſt ba- ptismus per uniuerſam Eſtoniam, et baptizati ſunt in omnibus finibus et pro- uinciis Eſtoniæ populi multi, et ita, ut alii ſacerdotum et plures alii quinque millia, quidam etiam ex eis decem mil- lia baptizaverint in millibus ſuis et plu- res. Et gaudebat Eccleſia pacis tran- quillitate, et collaudabat omnis popu- lus Dominum, qui poſt bella plurima tandem conuertit ab idololatria corda paganorum ad ſui DEI cultum, qui eſt benedictus in ſecula. §. 7. Oſilienſium in Danos Reualienſes infauſta expeditio. Eodem etiam tempore Chriſtiani de terra Hieroſolymitana ceperunt Da- miatam, ciuitatem Aegypti, et habi- tabant in ea; et habebat eccleſia DEI victoriam et triumphos de paga- nis per orbem undique terrarum, li- cet nobis non longo tempore. Nam ſtatim ſequenti anno poſt Paſcha ve- Oeſeler *) [Der lateiniſche Ausdruck, ‒ ‒ ‒ baptizaverint in millibus ſuis & plures, iſt kaum richtig; vielleicht hat geſtanden in malibus, d. i. miniſterialibus ſuis; denn die Rede iſt von den Daͤnen, die den Bauern das Waſſer mit nach Hauſe gaben; daß alſo der auf dieſe Art getauften Anzahl dem erſten Prieſter, ſo dieſes veranſtaltet, zugerechnet wird; oder, item alii bis VI millia, oder was vor eine andere Zahl.] T t 2

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik01_1747/199>, abgerufen am 28.03.2024.