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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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Erzb. Mich. Hildebrand. zur Zeit der Reg. Joh. Freit. v. Loringhof.

Die Prälaten und Obersten des Königreichs Schweden erklärten sich in1492
einem lateinischen Briefe vom 22sten October aus Stockholm, daß dis
Bündnis, welches ihre Abgesandten mit den Liefländern wider die Russen ge-
troffen, unwiederruflich, bey gutem christlichen Glauben, gehalten werden solte.
Die lateinische Urschrift ist vom ersten Jahre des Papsts Alexanders des VIten
unterzeichnet.

Montags vor Urbani verglich sich der Erzbischof mit der Stadt. Er zahlte
für ihre aufgewandte Kosten 1000 Mark und gab ihr einen Brief von 100 Mark
nebst 30 Mark an fünfjähriger rückständiger Zinse zurück, den Henrich Ronne in
seinem letzten im Namen der Stadt gegeben hatte. Auch wurden die Schwe-
den
dafür bezahlt, daß sie den Thurm zu Salzmünde eingenommen.

Der Ordensmeister Joh. Freytag gieng endlich den Weg alles Fleisches
und ward in der St. Johanniskirche zu Wenden, nach einigen, am Palmsontag
recht fürstlich beerdiget. Seine Grabschrift daselbst ist: Jnt. Jar. XVII. deß.
mandageß. na. de. hilligen. Drevoldicheit. do. starf. Her. Johan.
Fridach. van. Lorinkhoven. mester. to. Liflant. dusches. Ordenß.
den. got. gnade.
d).

Der
Unser leven Fruwen willen gerne vergeven, tho ißliken dit seggen: Wy vor uns vndt
unsen ganzen Orden vergeven Juw gerne umb Gadeß vndt unse leven Fruwen willen.
Jtem beleven wy Seggeslude vndt spreken uth, dat van beiden Syden alle Ge-
fangene, wat Standeß de syn, so woll de enicht part vermeint, dat se gefangen syn vndt
sick vor nene gefangen bekandt hebben noh bekennen glik dem andern, sollen allthosam-
men mit desser unser Uthspröke frye, qvidt, leddich vndt las syn, vndt de Rigischen
sollen den Prälaten, von Dörpte, Ozel vndt Churland eren Breff der Borgtucht
wedder överantworden nahdem de Breff hier thor Stede is.
Jtem. Noh beleven vndt uthspreken wy thor Stundt, alse de Rigischen Dune-
münde
avergeven hebben, weß se by sick hebben, dat vor Ogen is, bewehlik vndt un-
bewehlik, dat de werdige Orden in Weren hadde, do de Feide mit sel. Hern Meister
mit finen Gebedigern vndt werdigen Orden wardt; so sall de Her Meister und sinen
werdigen Orden de Straten open vndt alse verschreven an den Hochwerdigen Hern
Hochmeister vnde den Dutschen Meister, dat de Strate den Rigischen dar ok werde
geöpent, so dat ißlick Part mit den andern mach wancken, so woll de dar gefangen syn
gewest, vndt sik vor nene gefangen holden, alse de andern, niemande buten bescheiden.
ok alle de uth de Stadt sind gerumet, effte versandt, weder in Rige mögen kamen,
deßgliken de van dem Hern gerumet sin in Rige, wedder deßgliken fry vndt frolich uth
mögen kamen.
Jtem beleven wy Seggeslude vndt spreken uth, dat de Her Meister vndt sin werdig
Orde tho Rome thor Stundt upschriven sallen an eren Procuratorn vndt deßgliken ock de
Rigischen an de eren, dat se van beiden Syden Rechtgangs afstellen vndt avergeben ißlik sin
Advocaten, Procuratorn vndt sülfe vermöge; undt dat deß Her Meisters Procurator
van deß Ordens wegen Fulborth geven sall, dat de Rigischen mit allen eren Adhä-
renten vndt Byliggern möge absolveret werden reabiliter. Und wy Seggeslude spre-
ken ock uth dat de Her Meister thor Stundt alse he Dünemünde inhefft vndt de Ri-
gischen
by sich vor Agen hebben, schriven sall an den Herrn Deken van Osel, dat he
vndt sin Orde tho Frede sin, de Rigischen nun van ehm geabsolvert syn realiter mit
eren Byliggern Geistlich ok Werltlik; de welke Deken darff dann niht mehr dohn,
dan was he alreide gedahn hefft, uth. Kraft des Meisters Vulbord verenen vndt be-
stedigen: Si et in quantum non etc. vndt dat soll genoh wesen Jßliken in siner Con-
scientien, mit den Rigischen umthogaende vndt den Denst Gadeß tho hörende. San-
dern de Rigischen sollen allikwel umb alle Schrupel vndt Twyvell dahl tho leggende,
tho Rome sick laten absolveren, vndt wat der Rigischen Absolutie tho Rome vndt
tho Osel besteende werdt, dat sollen se sülvest dregen, was tho Rome hier edder an-
derswar verteert is; hiermede sall alle Ding geschlichtet syn vndt gut Freden syn twi-
schen den Vorbenömden Parten. Datum Wolmar Anno 1491 Mitweken vor
Paschen.
d) Die Herrmeisterlichen Leichensteine in der Dom- oder Johanniskirche zu Wenden,
sind eine schätzbare Antiquität; doch sind ihrer nicht mehr als 3 vorhanden. Sie lagen
ehmals
Xx
Erzb. Mich. Hildebrand. zur Zeit der Reg. Joh. Freit. v. Loringhof.

Die Praͤlaten und Oberſten des Koͤnigreichs Schweden erklaͤrten ſich in1492
einem lateiniſchen Briefe vom 22ſten October aus Stockholm, daß dis
Buͤndnis, welches ihre Abgeſandten mit den Lieflaͤndern wider die Ruſſen ge-
troffen, unwiederruflich, bey gutem chriſtlichen Glauben, gehalten werden ſolte.
Die lateiniſche Urſchrift iſt vom erſten Jahre des Papſts Alexanders des VIten
unterzeichnet.

Montags vor Urbani verglich ſich der Erzbiſchof mit der Stadt. Er zahlte
fuͤr ihre aufgewandte Koſten 1000 Mark und gab ihr einen Brief von 100 Mark
nebſt 30 Mark an fuͤnfjaͤhriger ruͤckſtaͤndiger Zinſe zuruͤck, den Henrich Ronne in
ſeinem letzten im Namen der Stadt gegeben hatte. Auch wurden die Schwe-
den
dafuͤr bezahlt, daß ſie den Thurm zu Salzmuͤnde eingenommen.

Der Ordensmeiſter Joh. Freytag gieng endlich den Weg alles Fleiſches
und ward in der St. Johanniskirche zu Wenden, nach einigen, am Palmſontag
recht fuͤrſtlich beerdiget. Seine Grabſchrift daſelbſt iſt: Jnt. Jar. XVII. deß.
mandageß. na. de. hilligen. Drevoldicheit. do. ſtarf. Her. Johan.
Fridach. van. Lorinkhoven. meſter. to. Liflant. duſches. Ordenß.
den. got. gnade.
d).

Der
Unſer leven Fruwen willen gerne vergeven, tho ißliken dit ſeggen: Wy vor uns vndt
unſen ganzen Orden vergeven Juw gerne umb Gadeß vndt unſe leven Fruwen willen.
Jtem beleven wy Seggeslude vndt ſpreken uth, dat van beiden Syden alle Ge-
fangene, wat Standeß de ſyn, ſo woll de enicht part vermeint, dat ſe gefangen ſyn vndt
ſick vor nene gefangen bekandt hebben noh bekennen glik dem andern, ſollen allthoſam-
men mit deſſer unſer Uthſproͤke frye, qvidt, leddich vndt las ſyn, vndt de Rigiſchen
ſollen den Praͤlaten, von Doͤrpte, Ozel vndt Churland eren Breff der Borgtucht
wedder oͤverantworden nahdem de Breff hier thor Stede is.
Jtem. Noh beleven vndt uthſpreken wy thor Stundt, alſe de Rigiſchen Dune-
muͤnde
avergeven hebben, weß ſe by ſick hebben, dat vor Ogen is, bewehlik vndt un-
bewehlik, dat de werdige Orden in Weren hadde, do de Feide mit ſel. Hern Meiſter
mit finen Gebedigern vndt werdigen Orden wardt; ſo ſall de Her Meiſter und ſinen
werdigen Orden de Straten open vndt alſe verſchreven an den Hochwerdigen Hern
Hochmeiſter vnde den Dutſchen Meiſter, dat de Strate den Rigiſchen dar ok werde
geoͤpent, ſo dat ißlick Part mit den andern mach wancken, ſo woll de dar gefangen ſyn
geweſt, vndt ſik vor nene gefangen holden, alſe de andern, niemande buten beſcheiden.
ok alle de uth de Stadt ſind gerumet, effte verſandt, weder in Rige moͤgen kamen,
deßgliken de van dem Hern gerumet ſin in Rige, wedder deßgliken fry vndt frolich uth
moͤgen kamen.
Jtem beleven wy Seggeslude vndt ſpreken uth, dat de Her Meiſter vndt ſin werdig
Orde tho Rome thor Stundt upſchriven ſallen an eren Procuratorn vndt deßgliken ock de
Rigiſchen an de eren, dat ſe van beiden Syden Rechtgangs afſtellen vndt avergeben ißlik ſin
Advocaten, Procuratorn vndt ſuͤlfe vermoͤge; undt dat deß Her Meiſters Procurator
van deß Ordens wegen Fulborth geven ſall, dat de Rigiſchen mit allen eren Adhaͤ-
renten vndt Byliggern moͤge abſolveret werden reabiliter. Und wy Seggeslude ſpre-
ken ock uth dat de Her Meiſter thor Stundt alſe he Duͤnemuͤnde inhefft vndt de Ri-
giſchen
by ſich vor Agen hebben, ſchriven ſall an den Herrn Deken van Oſel, dat he
vndt ſin Orde tho Frede ſin, de Rigiſchen nun van ehm geabſolvert ſyn realiter mit
eren Byliggern Geiſtlich ok Werltlik; de welke Deken darff dann niht mehr dohn,
dan was he alreide gedahn hefft, uth. Kraft des Meiſters Vulbord verenen vndt be-
ſtedigen: Si et in quantum non etc. vndt dat ſoll genoh weſen Jßliken in ſiner Con-
ſcientien, mit den Rigiſchen umthogaende vndt den Denſt Gadeß tho hoͤrende. San-
dern de Rigiſchen ſollen allikwel umb alle Schrupel vndt Twyvell dahl tho leggende,
tho Rome ſick laten abſolveren, vndt wat der Rigiſchen Abſolutie tho Rome vndt
tho Oſel beſteende werdt, dat ſollen ſe ſuͤlveſt dregen, was tho Rome hier edder an-
derswar verteert is; hiermede ſall alle Ding geſchlichtet ſyn vndt gut Freden ſyn twi-
ſchen den Vorbenoͤmden Parten. Datum Wolmar Anno 1491 Mitweken vor
Paſchen.
d) Die Herrmeiſterlichen Leichenſteine in der Dom- oder Johanniskirche zu Wenden,
ſind eine ſchaͤtzbare Antiquitaͤt; doch ſind ihrer nicht mehr als 3 vorhanden. Sie lagen
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[173/0191] Erzb. Mich. Hildebrand. zur Zeit der Reg. Joh. Freit. v. Loringhof. Die Praͤlaten und Oberſten des Koͤnigreichs Schweden erklaͤrten ſich in einem lateiniſchen Briefe vom 22ſten October aus Stockholm, daß dis Buͤndnis, welches ihre Abgeſandten mit den Lieflaͤndern wider die Ruſſen ge- troffen, unwiederruflich, bey gutem chriſtlichen Glauben, gehalten werden ſolte. Die lateiniſche Urſchrift iſt vom erſten Jahre des Papſts Alexanders des VIten unterzeichnet. 1492 Montags vor Urbani verglich ſich der Erzbiſchof mit der Stadt. Er zahlte fuͤr ihre aufgewandte Koſten 1000 Mark und gab ihr einen Brief von 100 Mark nebſt 30 Mark an fuͤnfjaͤhriger ruͤckſtaͤndiger Zinſe zuruͤck, den Henrich Ronne in ſeinem letzten im Namen der Stadt gegeben hatte. Auch wurden die Schwe- den dafuͤr bezahlt, daß ſie den Thurm zu Salzmuͤnde eingenommen. Der Ordensmeiſter Joh. Freytag gieng endlich den Weg alles Fleiſches und ward in der St. Johanniskirche zu Wenden, nach einigen, am Palmſontag recht fuͤrſtlich beerdiget. Seine Grabſchrift daſelbſt iſt: Jnt. Jar. XVII. deß. mandageß. na. de. hilligen. Drevoldicheit. do. ſtarf. Her. Johan. Fridach. van. Lorinkhoven. meſter. to. Liflant. duſches. Ordenß. den. got. gnade. d). Der c) d) Die Herrmeiſterlichen Leichenſteine in der Dom- oder Johanniskirche zu Wenden, ſind eine ſchaͤtzbare Antiquitaͤt; doch ſind ihrer nicht mehr als 3 vorhanden. Sie lagen ehmals c) Unſer leven Fruwen willen gerne vergeven, tho ißliken dit ſeggen: Wy vor uns vndt unſen ganzen Orden vergeven Juw gerne umb Gadeß vndt unſe leven Fruwen willen. Jtem beleven wy Seggeslude vndt ſpreken uth, dat van beiden Syden alle Ge- fangene, wat Standeß de ſyn, ſo woll de enicht part vermeint, dat ſe gefangen ſyn vndt ſick vor nene gefangen bekandt hebben noh bekennen glik dem andern, ſollen allthoſam- men mit deſſer unſer Uthſproͤke frye, qvidt, leddich vndt las ſyn, vndt de Rigiſchen ſollen den Praͤlaten, von Doͤrpte, Ozel vndt Churland eren Breff der Borgtucht wedder oͤverantworden nahdem de Breff hier thor Stede is. Jtem. Noh beleven vndt uthſpreken wy thor Stundt, alſe de Rigiſchen Dune- muͤnde avergeven hebben, weß ſe by ſick hebben, dat vor Ogen is, bewehlik vndt un- bewehlik, dat de werdige Orden in Weren hadde, do de Feide mit ſel. Hern Meiſter mit finen Gebedigern vndt werdigen Orden wardt; ſo ſall de Her Meiſter und ſinen werdigen Orden de Straten open vndt alſe verſchreven an den Hochwerdigen Hern Hochmeiſter vnde den Dutſchen Meiſter, dat de Strate den Rigiſchen dar ok werde geoͤpent, ſo dat ißlick Part mit den andern mach wancken, ſo woll de dar gefangen ſyn geweſt, vndt ſik vor nene gefangen holden, alſe de andern, niemande buten beſcheiden. ok alle de uth de Stadt ſind gerumet, effte verſandt, weder in Rige moͤgen kamen, deßgliken de van dem Hern gerumet ſin in Rige, wedder deßgliken fry vndt frolich uth moͤgen kamen. Jtem beleven wy Seggeslude vndt ſpreken uth, dat de Her Meiſter vndt ſin werdig Orde tho Rome thor Stundt upſchriven ſallen an eren Procuratorn vndt deßgliken ock de Rigiſchen an de eren, dat ſe van beiden Syden Rechtgangs afſtellen vndt avergeben ißlik ſin Advocaten, Procuratorn vndt ſuͤlfe vermoͤge; undt dat deß Her Meiſters Procurator van deß Ordens wegen Fulborth geven ſall, dat de Rigiſchen mit allen eren Adhaͤ- renten vndt Byliggern moͤge abſolveret werden reabiliter. Und wy Seggeslude ſpre- ken ock uth dat de Her Meiſter thor Stundt alſe he Duͤnemuͤnde inhefft vndt de Ri- giſchen by ſich vor Agen hebben, ſchriven ſall an den Herrn Deken van Oſel, dat he vndt ſin Orde tho Frede ſin, de Rigiſchen nun van ehm geabſolvert ſyn realiter mit eren Byliggern Geiſtlich ok Werltlik; de welke Deken darff dann niht mehr dohn, dan was he alreide gedahn hefft, uth. Kraft des Meiſters Vulbord verenen vndt be- ſtedigen: Si et in quantum non etc. vndt dat ſoll genoh weſen Jßliken in ſiner Con- ſcientien, mit den Rigiſchen umthogaende vndt den Denſt Gadeß tho hoͤrende. San- dern de Rigiſchen ſollen allikwel umb alle Schrupel vndt Twyvell dahl tho leggende, tho Rome ſick laten abſolveren, vndt wat der Rigiſchen Abſolutie tho Rome vndt tho Oſel beſteende werdt, dat ſollen ſe ſuͤlveſt dregen, was tho Rome hier edder an- derswar verteert is; hiermede ſall alle Ding geſchlichtet ſyn vndt gut Freden ſyn twi- ſchen den Vorbenoͤmden Parten. Datum Wolmar Anno 1491 Mitweken vor Paſchen. Xx

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/191>, abgerufen am 23.04.2024.