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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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und Wapen der herrmeisterlichen Familien.
7. Von Plettenberg. Ein von blau und Gold in die Länge getheiltes Schild. Auf dem
gekrönten Helm zur Rechten eine güldene, zur Linken eine blaue Strausfeder *).
8. Von Brüggeney genant Hasenkamp. Jm silbernen Felde 3 rothe Querbalken. An
dem Helme ein geschlossener silberner Flug mit durchgehenden 3 rothen Querbalken. Die
Helmdecke ist silbern mit rothen Verzierungen. Sibmacher hat es B. II, S. 111 unter
den rheinländischen Geschlechtern.
9. Von der Recke. Jm blauen Felde eine silberne Recke oder 2 schmale Hölzer in die Que-
re neben einander geleget mit 3 rothen darauf gelegten Balken. Den Helm decket eine
güldene Krone, worüber ein blauer Flug mit derselben Recke erscheinet. Einige nennen
es einen Querbalken oder eine Querstrasse in der Mitte roth und weis abgetheilet. Das
Wapen der Freyherren von Recke stellet Sibmacher S. 30 quadrirt vor.
10. Von Galen. Drey rothe Haken, 2 und 1, im güldenen Felde. Auf dem gekrönten
Helm ein Flug, dessen rechten Flügel gülden, der linke roth ist, zwischen beiden 2 Haken
neben einander. Die Herrn von Gaelen rheinländischer Linie haben nur einen Haken
zwischen dem Fluge oben.
11. Von Fürstenberg. Zwey rothe Querbalken im goldenen Felde. Auf einem gekrön-
ten Helm 2 güldene Schwungfedern, jede mit 2 rothen Balken. Der Helmzierrath ist
roth mit Golde.
12. Von Kettler. Ein rother Kesselhaken im güldenen Felde. Ueber dem gekrönten Helm
dasselbige Schild zwischen 2 güldenen schrägliegenden Birkhansfedern. Sibmacher S.
187 macht das Feld weis, und die beiden Fasanfedern auf dem Helme halb roth und
halb weis.

Das alte Wapen des Herzogs Gotthards aus dem Hause Kettler liefert
Henning im Anfang seiner Chronik, mit Frowins thor Hake Beschreibung desselben
in elegischen lateinischen Versen. Ein geviertes Schild mit abwechselnden rothen Lö-
wen in silbernen Felde und einem hervorschreitend natürlich gefärbten Elend im blau-
en Felde. Der Mittelschild ist roth, und führet den silbernen Kesselhaken, in welchem
zur Rechten die drey Wolfszähne im Balten, zur linken S. A. oder der zusammengefloch-
tene Namenszug des Konigs Sigismund Augusti von einer Krone bedecket werden.
Diese Thiere im Schilde sind ohne Kronen. Oben stehen 3 gekrönte Helme. Aus dem
mitlern wachsen 2 Birkhahnsfedern, die den Kesselhaken zwischen sich haben; aus dem
Rechten ein gekröntes Elend, und aus dem Linken ein gekrönter Löwe. Da der Kesselhaken,
den Frowin immer Climacter nent, zum redenden Wapen nothwendig und wesentlich
erfordert wird; so hat es wol keinen Grund, wenn man ihn entweder ausläst, oder stat
dessen dem Wolfskinbacken kleine Zacken giebt. Auch zeugen Farbe und Geweihe, daß nicht
silberne Hirsche, sondern graue Elendsthiere das Wapen von Semgallien vorstellen sollen.
Jn der curländischen Kirchenordnung vom Jahr 1570, vor welcher das kettlersche
Wapen stehet, sind die aus gekrönten Helmen wachsende Thiere, der Löwe und das Elend,
ungekrönt. Auf denen herzoglichen Fahnen so wol als in Gebäuden hat die Einbildungs-
kraft der Mahler und Bildhauer selbst des ersten Originals verfehlet, welches aus dem
Henning hergestellet werden mus. Doch ist unter dem Bildnis des Herzogs Friedrich
Wilhelms,
so der Description de la Livonie vorgesetzet worden, das curländische Wa-
pen ziemlich getroffen. Auf einigen Schaustücken des Herzog Friedrichs und des Her-
zog Wilhelms präsentiret sich das curländische Wapen am deutlichsten, und ist der
henningschen Abbildung in allem gleich, nur das die Elendsthiere nicht hervor schreiten,
sondern hervor springen. Andre Münzen stellen die Elende volkommen dar, so aber was
neues ist.



Die
*) Die Farben dieser Schilde hat man von den Wapen der noch blühenden Familien entlehnen müssen,
die doch in den ordensmeisterlichen Schilden haben anders seyn können. Kettler verwandelte
die Farben seines Stamwapens als Herzog. Plettenberg hat auf den Münzen sein blaues Feld
gegittert, das ist, schwarz vorstellen lassen. Nach Sibmachern ist das rechte Feld Gold und
das linke blau, so auch mit den Münzen überein komt.
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und Wapen der herrmeiſterlichen Familien.
7. Von Plettenberg. Ein von blau und Gold in die Laͤnge getheiltes Schild. Auf dem
gekroͤnten Helm zur Rechten eine guͤldene, zur Linken eine blaue Strausfeder *).
8. Von Bruͤggeney genant Haſenkamp. Jm ſilbernen Felde 3 rothe Querbalken. An
dem Helme ein geſchloſſener ſilberner Flug mit durchgehenden 3 rothen Querbalken. Die
Helmdecke iſt ſilbern mit rothen Verzierungen. Sibmacher hat es B. II, S. 111 unter
den rheinlaͤndiſchen Geſchlechtern.
9. Von der Recke. Jm blauen Felde eine ſilberne Recke oder 2 ſchmale Hoͤlzer in die Que-
re neben einander geleget mit 3 rothen darauf gelegten Balken. Den Helm decket eine
guͤldene Krone, woruͤber ein blauer Flug mit derſelben Recke erſcheinet. Einige nennen
es einen Querbalken oder eine Querſtraſſe in der Mitte roth und weis abgetheilet. Das
Wapen der Freyherren von Recke ſtellet Sibmacher S. 30 quadrirt vor.
10. Von Galen. Drey rothe Haken, 2 und 1, im guͤldenen Felde. Auf dem gekroͤnten
Helm ein Flug, deſſen rechten Fluͤgel guͤlden, der linke roth iſt, zwiſchen beiden 2 Haken
neben einander. Die Herrn von Gaelen rheinlaͤndiſcher Linie haben nur einen Haken
zwiſchen dem Fluge oben.
11. Von Fuͤrſtenberg. Zwey rothe Querbalken im goldenen Felde. Auf einem gekroͤn-
ten Helm 2 guͤldene Schwungfedern, jede mit 2 rothen Balken. Der Helmzierrath iſt
roth mit Golde.
12. Von Kettler. Ein rother Keſſelhaken im guͤldenen Felde. Ueber dem gekroͤnten Helm
daſſelbige Schild zwiſchen 2 guͤldenen ſchraͤgliegenden Birkhansfedern. Sibmacher S.
187 macht das Feld weis, und die beiden Faſanfedern auf dem Helme halb roth und
halb weis.

Das alte Wapen des Herzogs Gotthards aus dem Hauſe Kettler liefert
Henning im Anfang ſeiner Chronik, mit Frowins thor Hake Beſchreibung deſſelben
in elegiſchen lateiniſchen Verſen. Ein geviertes Schild mit abwechſelnden rothen Loͤ-
wen in ſilbernen Felde und einem hervorſchreitend natuͤrlich gefaͤrbten Elend im blau-
en Felde. Der Mittelſchild iſt roth, und fuͤhret den ſilbernen Keſſelhaken, in welchem
zur Rechten die drey Wolfszaͤhne im Balten, zur linken S. A. oder der zuſammengefloch-
tene Namenszug des Konigs Sigismund Auguſti von einer Krone bedecket werden.
Dieſe Thiere im Schilde ſind ohne Kronen. Oben ſtehen 3 gekroͤnte Helme. Aus dem
mitlern wachſen 2 Birkhahnsfedern, die den Keſſelhaken zwiſchen ſich haben; aus dem
Rechten ein gekroͤntes Elend, und aus dem Linken ein gekroͤnter Loͤwe. Da der Keſſelhaken,
den Frowin immer Climacter nent, zum redenden Wapen nothwendig und weſentlich
erfordert wird; ſo hat es wol keinen Grund, wenn man ihn entweder auslaͤſt, oder ſtat
deſſen dem Wolfskinbacken kleine Zacken giebt. Auch zeugen Farbe und Geweihe, daß nicht
ſilberne Hirſche, ſondern graue Elendsthiere das Wapen von Semgallien vorſtellen ſollen.
Jn der curlaͤndiſchen Kirchenordnung vom Jahr 1570, vor welcher das kettlerſche
Wapen ſtehet, ſind die aus gekroͤnten Helmen wachſende Thiere, der Loͤwe und das Elend,
ungekroͤnt. Auf denen herzoglichen Fahnen ſo wol als in Gebaͤuden hat die Einbildungs-
kraft der Mahler und Bildhauer ſelbſt des erſten Originals verfehlet, welches aus dem
Henning hergeſtellet werden mus. Doch iſt unter dem Bildnis des Herzogs Friedrich
Wilhelms,
ſo der Deſcription de la Livonie vorgeſetzet worden, das curlaͤndiſche Wa-
pen ziemlich getroffen. Auf einigen Schauſtuͤcken des Herzog Friedrichs und des Her-
zog Wilhelms praͤſentiret ſich das curlaͤndiſche Wapen am deutlichſten, und iſt der
henningſchen Abbildung in allem gleich, nur das die Elendsthiere nicht hervor ſchreiten,
ſondern hervor ſpringen. Andre Muͤnzen ſtellen die Elende volkommen dar, ſo aber was
neues iſt.



Die
*) Die Farben dieſer Schilde hat man von den Wapen der noch bluͤhenden Familien entlehnen muͤſſen,
die doch in den ordensmeiſterlichen Schilden haben anders ſeyn koͤnnen. Kettler verwandelte
die Farben ſeines Stamwapens als Herzog. Plettenberg hat auf den Muͤnzen ſein blaues Feld
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das linke blau, ſo auch mit den Muͤnzen uͤberein komt.
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[313/0331] und Wapen der herrmeiſterlichen Familien. 7. Von Plettenberg. Ein von blau und Gold in die Laͤnge getheiltes Schild. Auf dem gekroͤnten Helm zur Rechten eine guͤldene, zur Linken eine blaue Strausfeder *). 8. Von Bruͤggeney genant Haſenkamp. Jm ſilbernen Felde 3 rothe Querbalken. An dem Helme ein geſchloſſener ſilberner Flug mit durchgehenden 3 rothen Querbalken. Die Helmdecke iſt ſilbern mit rothen Verzierungen. Sibmacher hat es B. II, S. 111 unter den rheinlaͤndiſchen Geſchlechtern. 9. Von der Recke. Jm blauen Felde eine ſilberne Recke oder 2 ſchmale Hoͤlzer in die Que- re neben einander geleget mit 3 rothen darauf gelegten Balken. Den Helm decket eine guͤldene Krone, woruͤber ein blauer Flug mit derſelben Recke erſcheinet. Einige nennen es einen Querbalken oder eine Querſtraſſe in der Mitte roth und weis abgetheilet. Das Wapen der Freyherren von Recke ſtellet Sibmacher S. 30 quadrirt vor. 10. Von Galen. Drey rothe Haken, 2 und 1, im guͤldenen Felde. Auf dem gekroͤnten Helm ein Flug, deſſen rechten Fluͤgel guͤlden, der linke roth iſt, zwiſchen beiden 2 Haken neben einander. Die Herrn von Gaelen rheinlaͤndiſcher Linie haben nur einen Haken zwiſchen dem Fluge oben. 11. Von Fuͤrſtenberg. Zwey rothe Querbalken im goldenen Felde. Auf einem gekroͤn- ten Helm 2 guͤldene Schwungfedern, jede mit 2 rothen Balken. Der Helmzierrath iſt roth mit Golde. 12. Von Kettler. Ein rother Keſſelhaken im guͤldenen Felde. Ueber dem gekroͤnten Helm daſſelbige Schild zwiſchen 2 guͤldenen ſchraͤgliegenden Birkhansfedern. Sibmacher S. 187 macht das Feld weis, und die beiden Faſanfedern auf dem Helme halb roth und halb weis. Das alte Wapen des Herzogs Gotthards aus dem Hauſe Kettler liefert Henning im Anfang ſeiner Chronik, mit Frowins thor Hake Beſchreibung deſſelben in elegiſchen lateiniſchen Verſen. Ein geviertes Schild mit abwechſelnden rothen Loͤ- wen in ſilbernen Felde und einem hervorſchreitend natuͤrlich gefaͤrbten Elend im blau- en Felde. Der Mittelſchild iſt roth, und fuͤhret den ſilbernen Keſſelhaken, in welchem zur Rechten die drey Wolfszaͤhne im Balten, zur linken S. A. oder der zuſammengefloch- tene Namenszug des Konigs Sigismund Auguſti von einer Krone bedecket werden. Dieſe Thiere im Schilde ſind ohne Kronen. Oben ſtehen 3 gekroͤnte Helme. Aus dem mitlern wachſen 2 Birkhahnsfedern, die den Keſſelhaken zwiſchen ſich haben; aus dem Rechten ein gekroͤntes Elend, und aus dem Linken ein gekroͤnter Loͤwe. Da der Keſſelhaken, den Frowin immer Climacter nent, zum redenden Wapen nothwendig und weſentlich erfordert wird; ſo hat es wol keinen Grund, wenn man ihn entweder auslaͤſt, oder ſtat deſſen dem Wolfskinbacken kleine Zacken giebt. Auch zeugen Farbe und Geweihe, daß nicht ſilberne Hirſche, ſondern graue Elendsthiere das Wapen von Semgallien vorſtellen ſollen. Jn der curlaͤndiſchen Kirchenordnung vom Jahr 1570, vor welcher das kettlerſche Wapen ſtehet, ſind die aus gekroͤnten Helmen wachſende Thiere, der Loͤwe und das Elend, ungekroͤnt. Auf denen herzoglichen Fahnen ſo wol als in Gebaͤuden hat die Einbildungs- kraft der Mahler und Bildhauer ſelbſt des erſten Originals verfehlet, welches aus dem Henning hergeſtellet werden mus. Doch iſt unter dem Bildnis des Herzogs Friedrich Wilhelms, ſo der Deſcription de la Livonie vorgeſetzet worden, das curlaͤndiſche Wa- pen ziemlich getroffen. Auf einigen Schauſtuͤcken des Herzog Friedrichs und des Her- zog Wilhelms praͤſentiret ſich das curlaͤndiſche Wapen am deutlichſten, und iſt der henningſchen Abbildung in allem gleich, nur das die Elendsthiere nicht hervor ſchreiten, ſondern hervor ſpringen. Andre Muͤnzen ſtellen die Elende volkommen dar, ſo aber was neues iſt. Die *) Die Farben dieſer Schilde hat man von den Wapen der noch bluͤhenden Familien entlehnen muͤſſen, die doch in den ordensmeiſterlichen Schilden haben anders ſeyn koͤnnen. Kettler verwandelte die Farben ſeines Stamwapens als Herzog. Plettenberg hat auf den Muͤnzen ſein blaues Feld gegittert, das iſt, ſchwarz vorſtellen laſſen. Nach Sibmachern iſt das rechte Feld Gold und das linke blau, ſo auch mit den Muͤnzen uͤberein komt. K k k k 2

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/331>, abgerufen am 28.03.2024.