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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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Bisch. Nicolaus. zur Zeit der Regierung Heinrichs v. Heimburg.

Jn demselben Jahre vermachte der rechtmäßige Erbe des Fürstententhums1254
Pleskow, Jaroslaw, den halben Theil seines Landes an die Kirche zu
Dörpt c).

Nach einer zweijährigen Regierung nöthigte den Ordensmeister seine Unpäs-
lichkeit nach Deutschland zu gehen, und der Ruhe zu geniessen.

Der fünfte Ordensmeister in Liefland deutschen
Ordens.
Dietrich von Grüningen.
a)

Er brachte den grösten Theil seiner Regierung mit den unruhigen Curen1246
zu. Diesen Leuten wolte es nicht recht in den Kopf, mit der Taufe
zugleich die Knechtschaft der Deutschen anzutreten, und hiengen
sich daher an die Litthauer, welche auch unter ihrem Grosfürsten
Myndow aufbrachen, und Curland von der fremden Re-
gierung erlösen wolten. Am 25 May verstattete Johann, Herr von Meck-
lenburg,
den rigischen Bürgern zu Wismar und in andern Oertern seines
Gebietes, eben die Freiheit, welche die Lübecker geniessen. Herr Gottfried
Bülow,
Herr Johann sein Bruder, Herr Bernhard von Walie, Herr
Dietrich Clawe, Herr Ulrich sein Bruder, Ludecke von Ham, Zolein-
nehmer, Heinrich von Dortmund, Bürgermeister, Dittmar von Buco-

we,
c) Die Bewegungsursache dieser Stiftung ist unbekant. Die Meinung, daß die Rus-
sen
den christlichen Glauben angenommen, findet nicht Stat; weil diese schon längst
Christen waren, welches auch Hiärne eingesehen. Vielleicht entdeckt uns Raynald
annal. eccles. t. 13, p. 559 n. 29 die Ursache. Jnnocentius der IVte schreibt von
Lyon am 3ten May, im dritten Jahre seiner Regierung, 1246 an einige Czaaren in
Rusland, daß er seinen Botschafter Albert, Erzbischof von Preussen, Lief- und
Estland an sie abfertigen wolle, weil er von ihrem Zutrit zur römisch- catholischen
Kirche benachrichtiget sey. Der Papst befehligte auch Albert unterm 7 September
nach Rusland, die Botschaft an den durchlauchtigen König Daniel anzutreten, und
dessen Beitrit zur römischen Kirche in den benachbarten Gegenden bekant zu machen.
Allein der dörptische Bischof Bernhard wuste sich mit dieser Schenkung nicht gar
sicher, indem er 1247 mit des Legaten Bewilligung die ganze Donation dem Orden ab-
trat, mit beigefügter Bedingung, daß die Brüder dasselbe Land gegen die feindlichen
Anfälle in eigner Person, zur Erhaltung der Kirche zu Dörpt, schützen und vertheidigen
solten.
a) Chyträus giebt ihm keinen Zunamen; Strubicz nennet ihn Dirick von Griningen.
Kajalowitz
schreibat schlechtweg Meister Diedrich, andre Theodor von Groningen,
und von Gronen. Noch andre Meister von Gruneck oder blos Heinrich. Horner setzt
ihn gleich nach Balcken, andre noch wunderlicher nach Volquinen. Mit der Zeitrech-
nung hat es hier folgende Bewandnis. Die Urkunde, welche Herr Gruber aus
Nettelbladts Samlung anführet, und die vom 11ten März im dritten Jahr der
päpstlichen Regierung datiret ist, meldet uns diesen Ordensmeister zuerst. Bey diesem
Jnstrument aber findet die am Rande beygeschriebene Jahrzahl 1245 nicht stat, weil
beim Raynald, in dem Schreiben des Papsts an einige rußische Czaren, der 11te
May 1246 nicht ins dritte Jahr des Jnnocentius IV, fallen kan. Wir haben also
das Jahr 1246 ihm geben müssen. Jnnocentius nahm sich seiner besonders an, und
lies zu Lyon durch Peter, Bischof von Alba, und Wilhelm, nunmehrigen Bischof
von Sabina, wie auch durch den Cardinalpriester Johann, den Erzbischof zu Ri-
ga, Albert,
ermahnen, die Freyheiten des Ordens nicht zu kränken, den Verord-
nungen des Legaten von Modena nicht entgegen zu handeln, sonderlich derjenigen,
in welcher den Brüdern zwey Theile von Curland mit dem Zehnden ausgemacht
sein; auch solle der Erzbischof weder mit Christen noch Heiden gegen den Orden ein
Bündnis eingehen. Geschrieben zu Lyon, am 24 Februar, 1251.
M 2
Biſch. Nicolaus. zur Zeit der Regierung Heinrichs v. Heimburg.

Jn demſelben Jahre vermachte der rechtmaͤßige Erbe des Fuͤrſtententhums1254
Pleskow, Jaroslaw, den halben Theil ſeines Landes an die Kirche zu
Doͤrpt c).

Nach einer zweijaͤhrigen Regierung noͤthigte den Ordensmeiſter ſeine Unpaͤs-
lichkeit nach Deutſchland zu gehen, und der Ruhe zu genieſſen.

Der fuͤnfte Ordensmeiſter in Liefland deutſchen
Ordens.
Dietrich von Gruͤningen.
a)

Er brachte den groͤſten Theil ſeiner Regierung mit den unruhigen Curen1246
zu. Dieſen Leuten wolte es nicht recht in den Kopf, mit der Taufe
zugleich die Knechtſchaft der Deutſchen anzutreten, und hiengen
ſich daher an die Litthauer, welche auch unter ihrem Grosfuͤrſten
Myndow aufbrachen, und Curland von der fremden Re-
gierung erloͤſen wolten. Am 25 May verſtattete Johann, Herr von Meck-
lenburg,
den rigiſchen Buͤrgern zu Wismar und in andern Oertern ſeines
Gebietes, eben die Freiheit, welche die Luͤbecker genieſſen. Herr Gottfried
Buͤlow,
Herr Johann ſein Bruder, Herr Bernhard von Walie, Herr
Dietrich Clawe, Herr Ulrich ſein Bruder, Ludecke von Ham, Zolein-
nehmer, Heinrich von Dortmund, Buͤrgermeiſter, Dittmar von Buco-

we,
c) Die Bewegungsurſache dieſer Stiftung iſt unbekant. Die Meinung, daß die Ruſ-
ſen
den chriſtlichen Glauben angenommen, findet nicht Stat; weil dieſe ſchon laͤngſt
Chriſten waren, welches auch Hiaͤrne eingeſehen. Vielleicht entdeckt uns Raynald
annal. eccleſ. t. 13, p. 559 n. 29 die Urſache. Jnnocentius der IVte ſchreibt von
Lyon am 3ten May, im dritten Jahre ſeiner Regierung, 1246 an einige Czaaren in
Rusland, daß er ſeinen Botſchafter Albert, Erzbiſchof von Preuſſen, Lief- und
Eſtland an ſie abfertigen wolle, weil er von ihrem Zutrit zur roͤmiſch- catholiſchen
Kirche benachrichtiget ſey. Der Papſt befehligte auch Albert unterm 7 September
nach Rusland, die Botſchaft an den durchlauchtigen Koͤnig Daniel anzutreten, und
deſſen Beitrit zur roͤmiſchen Kirche in den benachbarten Gegenden bekant zu machen.
Allein der doͤrptiſche Biſchof Bernhard wuſte ſich mit dieſer Schenkung nicht gar
ſicher, indem er 1247 mit des Legaten Bewilligung die ganze Donation dem Orden ab-
trat, mit beigefuͤgter Bedingung, daß die Bruͤder daſſelbe Land gegen die feindlichen
Anfaͤlle in eigner Perſon, zur Erhaltung der Kirche zu Doͤrpt, ſchuͤtzen und vertheidigen
ſolten.
a) Chytraͤus giebt ihm keinen Zunamen; Strubicz nennet ihn Dirick von Griningen.
Kajalowitz
ſchreibat ſchlechtweg Meiſter Diedrich, andre Theodor von Groningen,
und von Gronen. Noch andre Meiſter von Gruneck oder blos Heinrich. Horner ſetzt
ihn gleich nach Balcken, andre noch wunderlicher nach Volquinen. Mit der Zeitrech-
nung hat es hier folgende Bewandnis. Die Urkunde, welche Herr Gruber aus
Nettelbladts Samlung anfuͤhret, und die vom 11ten Maͤrz im dritten Jahr der
paͤpſtlichen Regierung datiret iſt, meldet uns dieſen Ordensmeiſter zuerſt. Bey dieſem
Jnſtrument aber findet die am Rande beygeſchriebene Jahrzahl 1245 nicht ſtat, weil
beim Raynald, in dem Schreiben des Papſts an einige rußiſche Czaren, der 11te
May 1246 nicht ins dritte Jahr des Jnnocentius IV, fallen kan. Wir haben alſo
das Jahr 1246 ihm geben muͤſſen. Jnnocentius nahm ſich ſeiner beſonders an, und
lies zu Lyon durch Peter, Biſchof von Alba, und Wilhelm, nunmehrigen Biſchof
von Sabina, wie auch durch den Cardinalprieſter Johann, den Erzbiſchof zu Ri-
ga, Albert,
ermahnen, die Freyheiten des Ordens nicht zu kraͤnken, den Verord-
nungen des Legaten von Modena nicht entgegen zu handeln, ſonderlich derjenigen,
in welcher den Bruͤdern zwey Theile von Curland mit dem Zehnden ausgemacht
ſein; auch ſolle der Erzbiſchof weder mit Chriſten noch Heiden gegen den Orden ein
Buͤndnis eingehen. Geſchrieben zu Lyon, am 24 Februar, 1251.
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[47/0065] Biſch. Nicolaus. zur Zeit der Regierung Heinrichs v. Heimburg. Jn demſelben Jahre vermachte der rechtmaͤßige Erbe des Fuͤrſtententhums Pleskow, Jaroslaw, den halben Theil ſeines Landes an die Kirche zu Doͤrpt c). 1254 Nach einer zweijaͤhrigen Regierung noͤthigte den Ordensmeiſter ſeine Unpaͤs- lichkeit nach Deutſchland zu gehen, und der Ruhe zu genieſſen. Der fuͤnfte Ordensmeiſter in Liefland deutſchen Ordens. Dietrich von Gruͤningen. a) Er brachte den groͤſten Theil ſeiner Regierung mit den unruhigen Curen zu. Dieſen Leuten wolte es nicht recht in den Kopf, mit der Taufe zugleich die Knechtſchaft der Deutſchen anzutreten, und hiengen ſich daher an die Litthauer, welche auch unter ihrem Grosfuͤrſten Myndow aufbrachen, und Curland von der fremden Re- gierung erloͤſen wolten. Am 25 May verſtattete Johann, Herr von Meck- lenburg, den rigiſchen Buͤrgern zu Wismar und in andern Oertern ſeines Gebietes, eben die Freiheit, welche die Luͤbecker genieſſen. Herr Gottfried Buͤlow, Herr Johann ſein Bruder, Herr Bernhard von Walie, Herr Dietrich Clawe, Herr Ulrich ſein Bruder, Ludecke von Ham, Zolein- nehmer, Heinrich von Dortmund, Buͤrgermeiſter, Dittmar von Buco- we, 1246 c) Die Bewegungsurſache dieſer Stiftung iſt unbekant. Die Meinung, daß die Ruſ- ſen den chriſtlichen Glauben angenommen, findet nicht Stat; weil dieſe ſchon laͤngſt Chriſten waren, welches auch Hiaͤrne eingeſehen. Vielleicht entdeckt uns Raynald annal. eccleſ. t. 13, p. 559 n. 29 die Urſache. Jnnocentius der IVte ſchreibt von Lyon am 3ten May, im dritten Jahre ſeiner Regierung, 1246 an einige Czaaren in Rusland, daß er ſeinen Botſchafter Albert, Erzbiſchof von Preuſſen, Lief- und Eſtland an ſie abfertigen wolle, weil er von ihrem Zutrit zur roͤmiſch- catholiſchen Kirche benachrichtiget ſey. Der Papſt befehligte auch Albert unterm 7 September nach Rusland, die Botſchaft an den durchlauchtigen Koͤnig Daniel anzutreten, und deſſen Beitrit zur roͤmiſchen Kirche in den benachbarten Gegenden bekant zu machen. Allein der doͤrptiſche Biſchof Bernhard wuſte ſich mit dieſer Schenkung nicht gar ſicher, indem er 1247 mit des Legaten Bewilligung die ganze Donation dem Orden ab- trat, mit beigefuͤgter Bedingung, daß die Bruͤder daſſelbe Land gegen die feindlichen Anfaͤlle in eigner Perſon, zur Erhaltung der Kirche zu Doͤrpt, ſchuͤtzen und vertheidigen ſolten. a) Chytraͤus giebt ihm keinen Zunamen; Strubicz nennet ihn Dirick von Griningen. Kajalowitz ſchreibat ſchlechtweg Meiſter Diedrich, andre Theodor von Groningen, und von Gronen. Noch andre Meiſter von Gruneck oder blos Heinrich. Horner ſetzt ihn gleich nach Balcken, andre noch wunderlicher nach Volquinen. Mit der Zeitrech- nung hat es hier folgende Bewandnis. Die Urkunde, welche Herr Gruber aus Nettelbladts Samlung anfuͤhret, und die vom 11ten Maͤrz im dritten Jahr der paͤpſtlichen Regierung datiret iſt, meldet uns dieſen Ordensmeiſter zuerſt. Bey dieſem Jnſtrument aber findet die am Rande beygeſchriebene Jahrzahl 1245 nicht ſtat, weil beim Raynald, in dem Schreiben des Papſts an einige rußiſche Czaren, der 11te May 1246 nicht ins dritte Jahr des Jnnocentius IV, fallen kan. Wir haben alſo das Jahr 1246 ihm geben muͤſſen. Jnnocentius nahm ſich ſeiner beſonders an, und lies zu Lyon durch Peter, Biſchof von Alba, und Wilhelm, nunmehrigen Biſchof von Sabina, wie auch durch den Cardinalprieſter Johann, den Erzbiſchof zu Ri- ga, Albert, ermahnen, die Freyheiten des Ordens nicht zu kraͤnken, den Verord- nungen des Legaten von Modena nicht entgegen zu handeln, ſonderlich derjenigen, in welcher den Bruͤdern zwey Theile von Curland mit dem Zehnden ausgemacht ſein; auch ſolle der Erzbiſchof weder mit Chriſten noch Heiden gegen den Orden ein Buͤndnis eingehen. Geſchrieben zu Lyon, am 24 Februar, 1251. M 2

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/65>, abgerufen am 25.04.2024.