Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. XVI. von der Friction. Tab. XXXI.
Hierzu sind zwey Arme, davon einer Fig. V. gezeichnet ist, welche vermittelst der Oeffnung
und Schraube c f an einem Tische weit oder enge voneinander können geschraubet werden;
ferner sind zu jeden Zapffen zwey Zapffen-Lager nach der Grösse der Zapffen, die sich auf die-
sem Arme vermittelst zweyer Zapffen und Löcher einsetzen und ausnehmen lassen, als wie G
eines hier ist, oder in der IV. Figur, und zu Fig. II. gehöret.

§. 239.
Die Experimenta habe also gemachet:

Erstlich habe um die beyden kleinen Zapffen subtile Schnuren gewunden, und an beyde
Ende, wie Fig. II. weiset, 24 Pfund gehangen, hierauf dem einen Gewichte successive
zugeleget, biß es 71/4 Pfund worden, da es denn sich sachte zu bewegen angefangen.

Zum andern habe dergleichen mit dem Zapffen b b gethan, und befunden, daß da 73/4
Pfund genug waren die Welle zu bewegen und umzutreiben.

Zum dritten habe solches am Zapffen c gethan, und 71/2 Pfund zum Uber-Gewicht ha-
ben müssen.

Und vierdtens auf der Welle d habe wieder 71/2 Pfund gebrauchet. Es ist aber hier-
bey zu mercken, daß allezeit die Welle auch mit denen Theilen, darinnen die Schnuren gewe-
sen, auch in dem Lager gelegen, ferner daß Welle und Lager ungeschmieret, und wie sie von
Drechsler kommen, gewesen seyn.

Weiter habe ich diese Experimenta wiederhohlet, und 40 Pfund genommen, da ich
bey dem Zapffen a 131/2 Pfund, bey dem Zapffen b 131/4 Pfund, bey dem Zapffen c 13 Pfund,
bey der Welle d 123/4 Pfund zur Friction haben müssen.

Endlich habe auch die beyden Zapffen b b in ihre Lager oder Pfannen geleget, und
an einem von diesen 24 Pfund mit der Schnur angehangen, um c aber der andern Seite, so
noch einmahl so dicke ist, habe 12 angehangen, und alsdenn immer nachgeleget biß sichs ange-
fangen zu bewegen, da ich denn 33/4 Pfund haben müssen, solches habe auch gethan mit c und d,
da sich d zu b verhält wie 1 zu 8, und habe an b 20 Pfund gehangen, an d aber 41/4
Pfund, welches approbiret was ich bey der VII. und VIII. Figur g gesaget. Ob
es nun schon nicht allemahl auf 1/4 Pfund oder etliche Loth, so genau accordiret, wegen der
Ungleichheit des Holtzes, und daß es öffters noch an einem Orthe rauher als am andern, so fin-
det sich dennoch, daß auf diese Art 1/3 der Last mehrentheils zur Friction nöthig ist; aber bey
der Waltze oder Zapffen ist solches nur zu verstehen von der Schwehre des einen Gewichts;
denn wenn ich auf iede Seite 24 Pfund angehangen und zusammen 48 Pfund, so hat alle-
zeit meist das Drittel von 24 Pfund die Friction gehoben.

Herr Sturm hat auch ein Experiment gemacht, und auf ieder Seite 25 Pfund an-
gehangen, und noch nicht gar 9 Pfund zur Friction gebrauchet, welches mit unserm Drittel
ziemlich überein kommet, er meynet aber, nach Amontons Lehre hätte es etliche 40 Pfund
seyn müssen.

Nach diesem habe etliche Zapffen oder Cylinder mit Baumöhl geschmieret, aber befunden,
daß ich an statt 1/3 beynahe 2/3 haben müssen, und bißweilen auch noch mehr, als aber das Baum-
öhl wieder mit Seiffen und Unschlitt bestrichen, habe bey 2 Pfund weniger als 1/3 gebrauchet.
Was messingene und eiserne Cylinder thun, will, (geliebts GOTT) künfftig untersuchen.

§. 240.
Eine Machine, die Friction nach Proportion des
Hebels zu untersuchen.

stehet unter der IX. Figur Tab. XXX. A ist der Fuß, auf solchem ist feste ein Bret oder

Pfoste

Cap. XVI. von der Friction. Tab. XXXI.
Hierzu ſind zwey Arme, davon einer Fig. V. gezeichnet iſt, welche vermittelſt der Oeffnung
und Schraube c f an einem Tiſche weit oder enge voneinander koͤnnen geſchraubet werden;
ferner ſind zu jeden Zapffen zwey Zapffen-Lager nach der Groͤſſe der Zapffen, die ſich auf die-
ſem Arme vermittelſt zweyer Zapffen und Loͤcher einſetzen und ausnehmen laſſen, als wie G
eines hier iſt, oder in der IV. Figur, und zu Fig. II. gehoͤret.

§. 239.
Die Experimenta habe alſo gemachet:

Erſtlich habe um die beyden kleinen Zapffen ſubtile Schnuren gewunden, und an beyde
Ende, wie Fig. II. weiſet, 24 Pfund gehangen, hierauf dem einen Gewichte ſucceſſive
zugeleget, biß es 7¼ Pfund worden, da es denn ſich ſachte zu bewegen angefangen.

Zum andern habe dergleichen mit dem Zapffen b b gethan, und befunden, daß da 7¾
Pfund genug waren die Welle zu bewegen und umzutreiben.

Zum dritten habe ſolches am Zapffen c gethan, und 7½ Pfund zum Uber-Gewicht ha-
ben muͤſſen.

Und vierdtens auf der Welle d habe wieder 7½ Pfund gebrauchet. Es iſt aber hier-
bey zu mercken, daß allezeit die Welle auch mit denen Theilen, darinnen die Schnuren gewe-
ſen, auch in dem Lager gelegen, ferner daß Welle und Lager ungeſchmieret, und wie ſie von
Drechsler kommen, geweſen ſeyn.

Weiter habe ich dieſe Experimenta wiederhohlet, und 40 Pfund genommen, da ich
bey dem Zapffen a 13½ Pfund, bey dem Zapffen b 13¼ Pfund, bey dem Zapffen c 13 Pfund,
bey der Welle d 12¾ Pfund zur Friction haben muͤſſen.

Endlich habe auch die beyden Zapffen b b in ihre Lager oder Pfannen geleget, und
an einem von dieſen 24 Pfund mit der Schnur angehangen, um c aber der andern Seite, ſo
noch einmahl ſo dicke iſt, habe 12 angehangen, und alsdenn immer nachgeleget biß ſichs ange-
fangen zu bewegen, da ich denn 3¾ Pfund haben muͤſſen, ſolches habe auch gethan mit c und d,
da ſich d zu b verhaͤlt wie 1 zu 8, und habe an b 20 Pfund gehangen, an d aber 4¼
Pfund, welches approbiret was ich bey der VII. und VIII. Figur g geſaget. Ob
es nun ſchon nicht allemahl auf ¼ Pfund oder etliche Loth, ſo genau accordiret, wegen der
Ungleichheit des Holtzes, und daß es oͤffters noch an einem Orthe rauher als am andern, ſo fin-
det ſich dennoch, daß auf dieſe Art ⅓ der Laſt mehrentheils zur Friction noͤthig iſt; aber bey
der Waltze oder Zapffen iſt ſolches nur zu verſtehen von der Schwehre des einen Gewichts;
denn wenn ich auf iede Seite 24 Pfund angehangen und zuſammen 48 Pfund, ſo hat alle-
zeit meiſt das Drittel von 24 Pfund die Friction gehoben.

Herr Sturm hat auch ein Experiment gemacht, und auf ieder Seite 25 Pfund an-
gehangen, und noch nicht gar 9 Pfund zur Friction gebrauchet, welches mit unſerm Drittel
ziemlich uͤberein kommet, er meynet aber, nach Amontons Lehre haͤtte es etliche 40 Pfund
ſeyn muͤſſen.

Nach dieſem habe etliche Zapffen oder Cylinder mit Baumoͤhl geſchmieret, aber befunden,
daß ich an ſtatt ⅓ beynahe ⅔ haben muͤſſen, und bißweilen auch noch mehr, als aber das Baum-
oͤhl wieder mit Seiffen und Unſchlitt beſtrichen, habe bey 2 Pfund weniger als ⅓ gebrauchet.
Was meſſingene und eiſerne Cylinder thun, will, (geliebts GOTT) kuͤnfftig unterſuchen.

§. 240.
Eine Machine, die Friction nach Proportion des
Hebels zu unterſuchen.

ſtehet unter der IX. Figur Tab. XXX. A iſt der Fuß, auf ſolchem iſt feſte ein Bret oder

Pfoſte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0127" n="107"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XVI.</hi><hi rendition="#fr">von der</hi><hi rendition="#aq">Friction. Tab. XXXI.</hi></fw><lb/>
Hierzu &#x017F;ind zwey Arme, davon einer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. V.</hi></hi> gezeichnet i&#x017F;t, welche vermittel&#x017F;t der Oeffnung<lb/>
und Schraube <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c f</hi></hi> an einem Ti&#x017F;che weit oder enge voneinander ko&#x0364;nnen ge&#x017F;chraubet werden;<lb/>
ferner &#x017F;ind zu jeden Zapffen zwey Zapffen-Lager nach der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der Zapffen, die &#x017F;ich auf die-<lb/>
&#x017F;em Arme vermittel&#x017F;t zweyer Zapffen und Lo&#x0364;cher ein&#x017F;etzen und ausnehmen la&#x017F;&#x017F;en, als wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi><lb/>
eines hier i&#x017F;t, oder in der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">IV. Figur</hi>,</hi> und zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II.</hi></hi> geho&#x0364;ret.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 239.<lb/><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">Experimenta</hi> habe al&#x017F;o gemachet:</hi></head><lb/>
          <p>Er&#x017F;tlich habe um die beyden kleinen Zapffen <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtile</hi> Schnuren gewunden, und an beyde<lb/>
Ende, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II.</hi></hi> wei&#x017F;et, 24 Pfund gehangen, hierauf dem einen Gewichte <hi rendition="#aq">&#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;ive</hi><lb/>
zugeleget, biß es 7¼ Pfund worden, da es denn &#x017F;ich &#x017F;achte zu bewegen angefangen.</p><lb/>
          <p>Zum andern habe dergleichen mit dem Zapffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b b</hi></hi> gethan, und befunden, daß da 7¾<lb/>
Pfund genug waren die Welle zu bewegen und umzutreiben.</p><lb/>
          <p>Zum dritten habe &#x017F;olches am Zapffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> gethan, und 7½ Pfund zum Uber-Gewicht ha-<lb/>
ben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Und vierdtens auf der Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> habe wieder 7½ Pfund gebrauchet. Es i&#x017F;t aber hier-<lb/>
bey zu mercken, daß allezeit die Welle auch mit denen Theilen, darinnen die Schnuren gewe-<lb/>
&#x017F;en, auch in dem Lager gelegen, ferner daß Welle und Lager unge&#x017F;chmieret, und wie &#x017F;ie von<lb/>
Drechsler kommen, gewe&#x017F;en &#x017F;eyn.</p><lb/>
          <p>Weiter habe ich die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Experimenta</hi> wiederhohlet, und 40 Pfund genommen, da ich<lb/>
bey dem Zapffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a</hi></hi> 13½ Pfund, bey dem Zapffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> 13¼ Pfund, bey dem Zapffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> 13 Pfund,<lb/>
bey der Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> 12¾ Pfund zur <hi rendition="#aq">Friction</hi> haben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Endlich habe auch die beyden Zapffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b b</hi></hi> in ihre Lager oder Pfannen geleget, und<lb/>
an einem von die&#x017F;en 24 Pfund mit der Schnur angehangen, um <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> aber der andern Seite, &#x017F;o<lb/>
noch einmahl &#x017F;o dicke i&#x017F;t, habe 12 angehangen, und alsdenn immer nachgeleget biß &#x017F;ichs ange-<lb/>
fangen zu bewegen, da ich denn 3¾ Pfund haben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;olches habe auch gethan mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d,</hi></hi><lb/>
da &#x017F;ich <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> verha&#x0364;lt wie 1 zu 8, und habe an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi></hi> 20 Pfund gehangen, an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d</hi></hi> aber 4¼<lb/>
Pfund, welches <hi rendition="#aq">approbi</hi>ret was ich bey der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VII.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VIII. Figur g</hi></hi> ge&#x017F;aget. Ob<lb/>
es nun &#x017F;chon nicht allemahl auf ¼ Pfund oder etliche Loth, &#x017F;o genau <hi rendition="#aq">accordi</hi>ret, wegen der<lb/>
Ungleichheit des Holtzes, und daß es o&#x0364;ffters noch an einem Orthe rauher als am andern, &#x017F;o fin-<lb/>
det &#x017F;ich dennoch, daß auf die&#x017F;e Art &#x2153; der La&#x017F;t mehrentheils zur <hi rendition="#aq">Friction</hi> no&#x0364;thig i&#x017F;t; aber bey<lb/>
der Waltze oder Zapffen i&#x017F;t &#x017F;olches nur zu ver&#x017F;tehen von der Schwehre des einen Gewichts;<lb/>
denn wenn ich auf iede Seite 24 Pfund angehangen und zu&#x017F;ammen 48 Pfund, &#x017F;o hat alle-<lb/>
zeit mei&#x017F;t das Drittel von 24 Pfund die <hi rendition="#aq">Friction</hi> gehoben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Herr Sturm</hi> hat auch ein <hi rendition="#aq">Experiment</hi> gemacht, und auf ieder Seite 25 Pfund an-<lb/>
gehangen, und noch nicht gar 9 Pfund zur <hi rendition="#aq">Friction</hi> gebrauchet, welches mit un&#x017F;erm Drittel<lb/>
ziemlich u&#x0364;berein kommet, er meynet aber, nach <hi rendition="#aq">Amontons</hi> Lehre ha&#x0364;tte es etliche 40 Pfund<lb/>
&#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Nach die&#x017F;em habe etliche Zapffen oder <hi rendition="#aq">Cylinder</hi> mit Baumo&#x0364;hl ge&#x017F;chmieret, aber befunden,<lb/>
daß ich an &#x017F;tatt &#x2153; beynahe &#x2154; haben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, und bißweilen auch noch mehr, als aber das Baum-<lb/>
o&#x0364;hl wieder mit Seiffen und Un&#x017F;chlitt be&#x017F;trichen, habe bey 2 Pfund weniger als &#x2153; gebrauchet.<lb/>
Was me&#x017F;&#x017F;ingene und ei&#x017F;erne <hi rendition="#aq">Cylinder</hi> thun, will, (geliebts GOTT) ku&#x0364;nfftig unter&#x017F;uchen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 240.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>ine <hi rendition="#aq">Machine,</hi> die <hi rendition="#aq">Friction</hi> nach <hi rendition="#aq">Proportion</hi> des<lb/>
Hebels zu unter&#x017F;uchen.</hi></head><lb/>
          <p>&#x017F;tehet unter der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">IX. Figur Tab. XXX. A</hi></hi> i&#x017F;t der Fuß, auf &#x017F;olchem i&#x017F;t fe&#x017F;te ein Bret oder<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Pfo&#x017F;te</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[107/0127] Cap. XVI. von der Friction. Tab. XXXI. Hierzu ſind zwey Arme, davon einer Fig. V. gezeichnet iſt, welche vermittelſt der Oeffnung und Schraube c f an einem Tiſche weit oder enge voneinander koͤnnen geſchraubet werden; ferner ſind zu jeden Zapffen zwey Zapffen-Lager nach der Groͤſſe der Zapffen, die ſich auf die- ſem Arme vermittelſt zweyer Zapffen und Loͤcher einſetzen und ausnehmen laſſen, als wie G eines hier iſt, oder in der IV. Figur, und zu Fig. II. gehoͤret. §. 239. Die Experimenta habe alſo gemachet: Erſtlich habe um die beyden kleinen Zapffen ſubtile Schnuren gewunden, und an beyde Ende, wie Fig. II. weiſet, 24 Pfund gehangen, hierauf dem einen Gewichte ſucceſſive zugeleget, biß es 7¼ Pfund worden, da es denn ſich ſachte zu bewegen angefangen. Zum andern habe dergleichen mit dem Zapffen b b gethan, und befunden, daß da 7¾ Pfund genug waren die Welle zu bewegen und umzutreiben. Zum dritten habe ſolches am Zapffen c gethan, und 7½ Pfund zum Uber-Gewicht ha- ben muͤſſen. Und vierdtens auf der Welle d habe wieder 7½ Pfund gebrauchet. Es iſt aber hier- bey zu mercken, daß allezeit die Welle auch mit denen Theilen, darinnen die Schnuren gewe- ſen, auch in dem Lager gelegen, ferner daß Welle und Lager ungeſchmieret, und wie ſie von Drechsler kommen, geweſen ſeyn. Weiter habe ich dieſe Experimenta wiederhohlet, und 40 Pfund genommen, da ich bey dem Zapffen a 13½ Pfund, bey dem Zapffen b 13¼ Pfund, bey dem Zapffen c 13 Pfund, bey der Welle d 12¾ Pfund zur Friction haben muͤſſen. Endlich habe auch die beyden Zapffen b b in ihre Lager oder Pfannen geleget, und an einem von dieſen 24 Pfund mit der Schnur angehangen, um c aber der andern Seite, ſo noch einmahl ſo dicke iſt, habe 12 angehangen, und alsdenn immer nachgeleget biß ſichs ange- fangen zu bewegen, da ich denn 3¾ Pfund haben muͤſſen, ſolches habe auch gethan mit c und d, da ſich d zu b verhaͤlt wie 1 zu 8, und habe an b 20 Pfund gehangen, an d aber 4¼ Pfund, welches approbiret was ich bey der VII. und VIII. Figur g geſaget. Ob es nun ſchon nicht allemahl auf ¼ Pfund oder etliche Loth, ſo genau accordiret, wegen der Ungleichheit des Holtzes, und daß es oͤffters noch an einem Orthe rauher als am andern, ſo fin- det ſich dennoch, daß auf dieſe Art ⅓ der Laſt mehrentheils zur Friction noͤthig iſt; aber bey der Waltze oder Zapffen iſt ſolches nur zu verſtehen von der Schwehre des einen Gewichts; denn wenn ich auf iede Seite 24 Pfund angehangen und zuſammen 48 Pfund, ſo hat alle- zeit meiſt das Drittel von 24 Pfund die Friction gehoben. Herr Sturm hat auch ein Experiment gemacht, und auf ieder Seite 25 Pfund an- gehangen, und noch nicht gar 9 Pfund zur Friction gebrauchet, welches mit unſerm Drittel ziemlich uͤberein kommet, er meynet aber, nach Amontons Lehre haͤtte es etliche 40 Pfund ſeyn muͤſſen. Nach dieſem habe etliche Zapffen oder Cylinder mit Baumoͤhl geſchmieret, aber befunden, daß ich an ſtatt ⅓ beynahe ⅔ haben muͤſſen, und bißweilen auch noch mehr, als aber das Baum- oͤhl wieder mit Seiffen und Unſchlitt beſtrichen, habe bey 2 Pfund weniger als ⅓ gebrauchet. Was meſſingene und eiſerne Cylinder thun, will, (geliebts GOTT) kuͤnfftig unterſuchen. §. 240. Eine Machine, die Friction nach Proportion des Hebels zu unterſuchen. ſtehet unter der IX. Figur Tab. XXX. A iſt der Fuß, auf ſolchem iſt feſte ein Bret oder Pfoſte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/127
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/127>, abgerufen am 19.04.2024.