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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XVIII. von der Lufft und Wind. Tab. XL.

Nehmet oder machet eine Schmiege von 1 Fuß hoch, als hier A B, auf eine Tafel,
Bret oder Pappier, setzet den einen Fuß des Circkels in A und ziehet aus B einen Circkel-
Bogen biß C 6 Zoll von B lang, ziehet von A biß G eine Linie, theilet die Circkel-Linie
B C in solche Theile, wie sie hier vertheilet, und mit des Autoris Zeichnung einerley sind,
(aus was vor Fundament, oder warum, saget der Autor nicht) nehmet alsdenn eine glei-
che Latte oder Lineal, rücket solche 3/4 Zoll von der äussersten Ecke der Wind-Ruthe, als von A
biß R, und ziehet durchaus eine gerade Linie, (es könte auch mit dem Schnur-Schlag ge-
schehen.)

Zum Exempel

Es sey eine Ruthe 78 Fuß lang, und man wolte auf iede Seite 38 Sprossen setzen, so
zeichnet iedes Loch 15 Zoll voneinander, gleichwie die kleine Ruthe getheilet ist, nehmet denn
eure Schmiege G H und lasset solche unten bey A D feste auf-stehen, oben aber führet
solche biß auf die Linie A C, setzet also selbige in dieser Figur oder Winckel auf die Latte E F
auf den Theil No. 1. und bohret nach dem Winckel der Schmiege auf die gezogene Linie ein
Loch durch und durch. Nehmet ferner eure Schmiege, und rücket sie auf die Linie A B
oder 28, setzet sie wieder auf die Ruthe in der Theilung No. 28, und bohret auch ein Loch
nach der Schmiege, stosset einen geraden Stab in das Loch bey 1 Fuß hoch, und machet eine
subtile Schnur feste, stosset ins Loch No. 1. eben dergleichen Stab auch von 1 Fuß, und ma-
chet die Schnur allda auch feste. Weiter nehmet die Schmiege, und setzet solche auf die Ta-
fel oder Fundament A und auf die Linie No. 10, traget oder setzet solche in dieser Oeff-
nung auf die Ruthe im Theil No. 10. und bohret wieder darnach ein Loch, stosset auch wieder
einen Stab hinein, und machet alsdenn die Schnur erst an diesen, und denn an No. 1. feste,
und also verfahret mit No. 14. 18. 22 und 26, die Schnur zeiget euch, ob ihr recht gebohret
habet. Hierauf könnet ihr die andern Löcher nach der Schnur und Linie bohren, die ihr auf
die Ruthe gezogen habt, und denn stehet sie mit diesen beyden Linien allezeit gleich.

Sollet ihr aber eine kürtzere oder längere Ruthe machen, da weniger oder mehr Spros-
sen hinein kommen sollen, so könnet ihr zwar die Eintheilung der Wendung behalten, aber
die Sprossen nach der Länge oder Zahl abtheilen; bey gar kleinen könnet ihr schon die No. 26
Winckel-recht behalten.

Der Buchstaben L zeiget die Ruthe im Profil, und wie die Löcher nach der Schrege in
selbe gebohret sind. Bey dem Loch No. 26. stehet die Sprosse perpendicular, deswegen
auch ein Perpendicul dahin gezeichnet ist.

E ist das Mittel von der Ruthe.

§. 304.

Dieses Holländische Mühlen-Buch ist unter dem Titul: Mooleboock offeenge op-
stalle van Moolens neffens haare Gronden &c. gete Vent door Pieter Lim-
porgh, Moolenmacker van Stockholm door J. Danckerts,
2 Bogen Text und 32
Blatt Kupffer in Regal.

§. 305.

Nachdem wir das Wind-Rad vorwärts gesehen, auch die Schrege zu setzen gewiesen, so
folget, wie solche Flügel nicht nur an ihrer Welle einzusetzen, und wie die Welle zu legen, die
Räder zum Künsten oder Mühl-Wercken zu appliciren, sondern auch wie solche stille zu hal-
ten, und gegen den Wind zu drehen sind. Die Ruthen im Wellbaum B werden im Kopff
A also durchgeschoben, daß eine über die andere weggehet, und mit eisernen Ringen, wie Fig.
I.
und II. Tab. XLII. und Fig. I. Tab. XLIII. bey A zu sehen.

§. 306.
Cap. XVIII. von der Lufft und Wind. Tab. XL.

Nehmet oder machet eine Schmiege von 1 Fuß hoch, als hier A B, auf eine Tafel,
Bret oder Pappier, ſetzet den einen Fuß des Circkels in A und ziehet aus B einen Circkel-
Bogen biß C 6 Zoll von B lang, ziehet von A biß G eine Linie, theilet die Circkel-Linie
B C in ſolche Theile, wie ſie hier vertheilet, und mit des Autoris Zeichnung einerley ſind,
(aus was vor Fundament, oder warum, ſaget der Autor nicht) nehmet alsdenn eine glei-
che Latte oder Lineal, ruͤcket ſolche ¾ Zoll von der aͤuſſerſten Ecke der Wind-Ruthe, als von A
biß R, und ziehet durchaus eine gerade Linie, (es koͤnte auch mit dem Schnur-Schlag ge-
ſchehen.)

Zum Exempel

Es ſey eine Ruthe 78 Fuß lang, und man wolte auf iede Seite 38 Sproſſen ſetzen, ſo
zeichnet iedes Loch 15 Zoll voneinander, gleichwie die kleine Ruthe getheilet iſt, nehmet denn
eure Schmiege G H und laſſet ſolche unten bey A D feſte auf-ſtehen, oben aber fuͤhret
ſolche biß auf die Linie A C, ſetzet alſo ſelbige in dieſer Figur oder Winckel auf die Latte E F
auf den Theil No. 1. und bohret nach dem Winckel der Schmiege auf die gezogene Linie ein
Loch durch und durch. Nehmet ferner eure Schmiege, und ruͤcket ſie auf die Linie A B
oder 28, ſetzet ſie wieder auf die Ruthe in der Theilung No. 28, und bohret auch ein Loch
nach der Schmiege, ſtoſſet einen geraden Stab in das Loch bey 1 Fuß hoch, und machet eine
ſubtile Schnur feſte, ſtoſſet ins Loch No. 1. eben dergleichen Stab auch von 1 Fuß, und ma-
chet die Schnur allda auch feſte. Weiter nehmet die Schmiege, und ſetzet ſolche auf die Ta-
fel oder Fundament A und auf die Linie No. 10, traget oder ſetzet ſolche in dieſer Oeff-
nung auf die Ruthe im Theil No. 10. und bohret wieder darnach ein Loch, ſtoſſet auch wieder
einen Stab hinein, und machet alsdenn die Schnur erſt an dieſen, und denn an No. 1. feſte,
und alſo verfahret mit No. 14. 18. 22 und 26, die Schnur zeiget euch, ob ihr recht gebohret
habet. Hierauf koͤnnet ihr die andern Loͤcher nach der Schnur und Linie bohren, die ihr auf
die Ruthe gezogen habt, und denn ſtehet ſie mit dieſen beyden Linien allezeit gleich.

Sollet ihr aber eine kuͤrtzere oder laͤngere Ruthe machen, da weniger oder mehr Sproſ-
ſen hinein kommen ſollen, ſo koͤnnet ihr zwar die Eintheilung der Wendung behalten, aber
die Sproſſen nach der Laͤnge oder Zahl abtheilen; bey gar kleinen koͤnnet ihr ſchon die No. 26
Winckel-recht behalten.

Der Buchſtaben L zeiget die Ruthe im Profil, und wie die Loͤcher nach der Schrege in
ſelbe gebohret ſind. Bey dem Loch No. 26. ſtehet die Sproſſe perpendicular, deswegen
auch ein Perpendicul dahin gezeichnet iſt.

E iſt das Mittel von der Ruthe.

§. 304.

Dieſes Hollaͤndiſche Muͤhlen-Buch iſt unter dem Titul: Mooleboock offeenge op-
ſtalle van Moolens neffens haare Gronden &c. gete Vent door Pieter Lim-
porgh, Moolenmacker van Stockholm door J. Danckerts,
2 Bogen Text und 32
Blatt Kupffer in Regal.

§. 305.

Nachdem wir das Wind-Rad vorwaͤrts geſehen, auch die Schrege zu ſetzen gewieſen, ſo
folget, wie ſolche Fluͤgel nicht nur an ihrer Welle einzuſetzen, und wie die Welle zu legen, die
Raͤder zum Kuͤnſten oder Muͤhl-Wercken zu appliciren, ſondern auch wie ſolche ſtille zu hal-
ten, und gegen den Wind zu drehen ſind. Die Ruthen im Wellbaum B werden im Kopff
A alſo durchgeſchoben, daß eine uͤber die andere weggehet, und mit eiſernen Ringen, wie Fig.
I.
und II. Tab. XLII. und Fig. I. Tab. XLIII. bey A zu ſehen.

§. 306.
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[128/0148] Cap. XVIII. von der Lufft und Wind. Tab. XL. Nehmet oder machet eine Schmiege von 1 Fuß hoch, als hier A B, auf eine Tafel, Bret oder Pappier, ſetzet den einen Fuß des Circkels in A und ziehet aus B einen Circkel- Bogen biß C 6 Zoll von B lang, ziehet von A biß G eine Linie, theilet die Circkel-Linie B C in ſolche Theile, wie ſie hier vertheilet, und mit des Autoris Zeichnung einerley ſind, (aus was vor Fundament, oder warum, ſaget der Autor nicht) nehmet alsdenn eine glei- che Latte oder Lineal, ruͤcket ſolche ¾ Zoll von der aͤuſſerſten Ecke der Wind-Ruthe, als von A biß R, und ziehet durchaus eine gerade Linie, (es koͤnte auch mit dem Schnur-Schlag ge- ſchehen.) Zum Exempel Es ſey eine Ruthe 78 Fuß lang, und man wolte auf iede Seite 38 Sproſſen ſetzen, ſo zeichnet iedes Loch 15 Zoll voneinander, gleichwie die kleine Ruthe getheilet iſt, nehmet denn eure Schmiege G H und laſſet ſolche unten bey A D feſte auf-ſtehen, oben aber fuͤhret ſolche biß auf die Linie A C, ſetzet alſo ſelbige in dieſer Figur oder Winckel auf die Latte E F auf den Theil No. 1. und bohret nach dem Winckel der Schmiege auf die gezogene Linie ein Loch durch und durch. Nehmet ferner eure Schmiege, und ruͤcket ſie auf die Linie A B oder 28, ſetzet ſie wieder auf die Ruthe in der Theilung No. 28, und bohret auch ein Loch nach der Schmiege, ſtoſſet einen geraden Stab in das Loch bey 1 Fuß hoch, und machet eine ſubtile Schnur feſte, ſtoſſet ins Loch No. 1. eben dergleichen Stab auch von 1 Fuß, und ma- chet die Schnur allda auch feſte. Weiter nehmet die Schmiege, und ſetzet ſolche auf die Ta- fel oder Fundament A und auf die Linie No. 10, traget oder ſetzet ſolche in dieſer Oeff- nung auf die Ruthe im Theil No. 10. und bohret wieder darnach ein Loch, ſtoſſet auch wieder einen Stab hinein, und machet alsdenn die Schnur erſt an dieſen, und denn an No. 1. feſte, und alſo verfahret mit No. 14. 18. 22 und 26, die Schnur zeiget euch, ob ihr recht gebohret habet. Hierauf koͤnnet ihr die andern Loͤcher nach der Schnur und Linie bohren, die ihr auf die Ruthe gezogen habt, und denn ſtehet ſie mit dieſen beyden Linien allezeit gleich. Sollet ihr aber eine kuͤrtzere oder laͤngere Ruthe machen, da weniger oder mehr Sproſ- ſen hinein kommen ſollen, ſo koͤnnet ihr zwar die Eintheilung der Wendung behalten, aber die Sproſſen nach der Laͤnge oder Zahl abtheilen; bey gar kleinen koͤnnet ihr ſchon die No. 26 Winckel-recht behalten. Der Buchſtaben L zeiget die Ruthe im Profil, und wie die Loͤcher nach der Schrege in ſelbe gebohret ſind. Bey dem Loch No. 26. ſtehet die Sproſſe perpendicular, deswegen auch ein Perpendicul dahin gezeichnet iſt. E iſt das Mittel von der Ruthe. §. 304. Dieſes Hollaͤndiſche Muͤhlen-Buch iſt unter dem Titul: Mooleboock offeenge op- ſtalle van Moolens neffens haare Gronden &c. gete Vent door Pieter Lim- porgh, Moolenmacker van Stockholm door J. Danckerts, 2 Bogen Text und 32 Blatt Kupffer in Regal. §. 305. Nachdem wir das Wind-Rad vorwaͤrts geſehen, auch die Schrege zu ſetzen gewieſen, ſo folget, wie ſolche Fluͤgel nicht nur an ihrer Welle einzuſetzen, und wie die Welle zu legen, die Raͤder zum Kuͤnſten oder Muͤhl-Wercken zu appliciren, ſondern auch wie ſolche ſtille zu hal- ten, und gegen den Wind zu drehen ſind. Die Ruthen im Wellbaum B werden im Kopff A alſo durchgeſchoben, daß eine uͤber die andere weggehet, und mit eiſernen Ringen, wie Fig. I. und II. Tab. XLII. und Fig. I. Tab. XLIII. bey A zu ſehen. §. 306.

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/148>, abgerufen am 28.03.2024.