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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XX. vom Wasser-Maas. Tab. LVII.
versehen, daß man iedes zu- und aufmachen kan, auch die Centra iedes Loches in eine Linie
bringen, wie hier Fig. XII. an den vier Oeffnungen zu sehen.

Alleine wenn 2 und 1/4 Zoll miteinander lauffen sollen, so stehet das Wasser über die
Viertel zu hoch, und hat also allzuviel Druck, und wird das Experiment falsch, daher müs-
sen die Löcher alle mit der äussersten Peripherie obenher an einer Linie, die hier a b ist,
stehen, und wird dennoch nicht so accurat folgen, als wenn nur eine Oeffnung, wie Figura
XIII.
ist. Auch hat diese Arth vor des Bions seiner, zuvor, daß die Distanz bis auf ei-
ne Linie kan genommen werden.

Sonsten ist auch als ein nöthig Stück die Linie l m n so inwendig im Gefäße etwan
1/8 Zoll hoch über die Oeffnung J K gezogen ist, und so weit muß auch bey dem Experiment
allemahl das Wasser stehen.

§. 470.

Der Gebrauch des Instruments ist dieser:

Man setzet solches unter die Röhre, daraus das Wasser lauffet, so gemessen werden soll,
doch daß es fest und horizontal stehet, und machet erstlich den Schieber K auf, hernach
gantz sachte so lange wieder zu, bis das Gefäße bis an die Linie l m n voll Wasser bleibet,
und nicht völler noch lediger wird; und dieses ist ein Zeichen, daß accurat so viel hinein läuf-
fet, als zur Oeffnung J K heraus kan. Die Abtheilung zeiget an, wie viel Zoll oder Thei-
le eines Zolls Wasser vorhanden ist.

Wenn ihr nun ein Gefäß untersetzet, und bey einer Secunden-Uhr das Wasser auffan-
get, könnet ihr auch wissen, wie viel die Röhre, oder ein Brunnen, in einer gewissen Zeit
Wasser giebet.

Bion saget, man habe befunden, das ein Quell der 1 Zoll Pariser Maas Wasser gie-
bet, in einer Minute 14 Pariser Pint gebe. Wovon unten ein mehrers.

§. 471.

Das Wasser eines kleinen Baches oder Grabens zu messen, kan
fast auch auf diese Art geschehen,
und darff man nur ein Bret beschriebener maßen zu-
richten, selbiges quer über den Graben setzen, und verwahren, daß sonsten kein Wasser neben
weg lauffet, auch muß die Oeffnung groß genug seyn, damit alles Wasser durch kan. Abson-
derlich aber muß es unter dem Brete genugsame Tieffe und Fall haben, daß das herauslauffen-
de Wasser nicht ins Loch dämmet, sondern seinen freyen Ablauff hat. Wenn ihr den Schie-
ber so lange auf- und zu machet, bis das Wasser etwa 1/8 Zoll hoch über der Oeffnung stehen blei-
bet, so giebet alsdenn solche den Inhalt. Es ist auch besser ihr machet die Oeffnung breit, als
hoch, damit ihr nicht so viel Fall nöthig habet. Gemeldte Oeffnung messet mit einem in Zoll
und Linien abgetheilten Stab, und bringet solches in ein Quadrat, oder zu eintzeln Zollen; als
die Weite sey 10 Zoll, und 3 Zoll hoch, giebet 30 Zoll Wasser; oder, die Weite sey 121/2 Zoll,
und hoch 4 Zoll, thut in summa 50 Zoll Wasser. Item, die Weite 9 und die Höhe 4 Zoll,
giebt 36 in Quadrat, dessen eine Seite 6 Zoll ist.

§. 472.

Bisher nun ist gelehret worden: Wie ein Wasser zu messen ist, so durch eine
Oeffnung läuffet, die über sich kein Wasser, und also auch keinen Druck hat.
Nun
ist auch nöthig

Zu erfahren, ob mehr Wasser, und wie viel aus einer Oeffnung lauffet,
wenn das Wasser in Gefäßen oder Röhren höher stehet, als das
Loch, da es heraus läuffet.

Die
Pars Generalis. Z z

Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LVII.
verſehen, daß man iedes zu- und aufmachen kan, auch die Centra iedes Loches in eine Linie
bringen, wie hier Fig. XII. an den vier Oeffnungen zu ſehen.

Alleine wenn 2 und ¼ Zoll miteinander lauffen ſollen, ſo ſtehet das Waſſer uͤber die
Viertel zu hoch, und hat alſo allzuviel Druck, und wird das Experiment falſch, daher muͤſ-
ſen die Loͤcher alle mit der aͤuſſerſten Peripherie obenher an einer Linie, die hier a b iſt,
ſtehen, und wird dennoch nicht ſo accurat folgen, als wenn nur eine Oeffnung, wie Figura
XIII.
iſt. Auch hat dieſe Arth vor des Bions ſeiner, zuvor, daß die Diſtanz bis auf ei-
ne Linie kan genommen werden.

Sonſten iſt auch als ein noͤthig Stuͤck die Linie l m n ſo inwendig im Gefaͤße etwan
⅛ Zoll hoch uͤber die Oeffnung J K gezogen iſt, und ſo weit muß auch bey dem Experiment
allemahl das Waſſer ſtehen.

§. 470.

Der Gebrauch des Inſtruments iſt dieſer:

Man ſetzet ſolches unter die Roͤhre, daraus das Waſſer lauffet, ſo gemeſſen werden ſoll,
doch daß es feſt und horizontal ſtehet, und machet erſtlich den Schieber K auf, hernach
gantz ſachte ſo lange wieder zu, bis das Gefaͤße bis an die Linie l m n voll Waſſer bleibet,
und nicht voͤller noch lediger wird; und dieſes iſt ein Zeichen, daß accurat ſo viel hinein laͤuf-
fet, als zur Oeffnung J K heraus kan. Die Abtheilung zeiget an, wie viel Zoll oder Thei-
le eines Zolls Waſſer vorhanden iſt.

Wenn ihr nun ein Gefaͤß unterſetzet, und bey einer Secunden-Uhr das Waſſer auffan-
get, koͤnnet ihr auch wiſſen, wie viel die Roͤhre, oder ein Brunnen, in einer gewiſſen Zeit
Waſſer giebet.

Bion ſaget, man habe befunden, das ein Quell der 1 Zoll Pariſer Maas Waſſer gie-
bet, in einer Minute 14 Pariſer Pint gebe. Wovon unten ein mehrers.

§. 471.

Das Waſſer eines kleinen Baches oder Grabens zu meſſen, kan
faſt auch auf dieſe Art geſchehen,
und darff man nur ein Bret beſchriebener maßen zu-
richten, ſelbiges quer uͤber den Graben ſetzen, und verwahren, daß ſonſten kein Waſſer neben
weg lauffet, auch muß die Oeffnung groß genug ſeyn, damit alles Waſſer durch kan. Abſon-
derlich aber muß es unter dem Brete genugſame Tieffe und Fall haben, daß das herauslauffen-
de Waſſer nicht ins Loch daͤmmet, ſondern ſeinen freyen Ablauff hat. Wenn ihr den Schie-
ber ſo lange auf- und zu machet, bis das Waſſer etwa ⅛ Zoll hoch uͤber der Oeffnung ſtehen blei-
bet, ſo giebet alsdenn ſolche den Inhalt. Es iſt auch beſſer ihr machet die Oeffnung breit, als
hoch, damit ihr nicht ſo viel Fall noͤthig habet. Gemeldte Oeffnung meſſet mit einem in Zoll
und Linien abgetheilten Stab, und bringet ſolches in ein Quadrat, oder zu eintzeln Zollen; als
die Weite ſey 10 Zoll, und 3 Zoll hoch, giebet 30 Zoll Waſſer; oder, die Weite ſey 12½ Zoll,
und hoch 4 Zoll, thut in ſumma 50 Zoll Waſſer. Item, die Weite 9 und die Hoͤhe 4 Zoll,
giebt 36 in Quadrat, deſſen eine Seite 6 Zoll iſt.

§. 472.

Bisher nun iſt gelehret worden: Wie ein Waſſer zu meſſen iſt, ſo durch eine
Oeffnung laͤuffet, die uͤber ſich kein Waſſer, und alſo auch keinen Druck hat.
Nun
iſt auch noͤthig

Zu erfahren, ob mehr Waſſer, und wie viel aus einer Oeffnung lauffet,
wenn das Waſſer in Gefaͤßen oder Roͤhren hoͤher ſtehet, als das
Loch, da es heraus laͤuffet.

Die
Pars Generalis. Z z
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[181/0201] Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LVII. verſehen, daß man iedes zu- und aufmachen kan, auch die Centra iedes Loches in eine Linie bringen, wie hier Fig. XII. an den vier Oeffnungen zu ſehen. Alleine wenn 2 und ¼ Zoll miteinander lauffen ſollen, ſo ſtehet das Waſſer uͤber die Viertel zu hoch, und hat alſo allzuviel Druck, und wird das Experiment falſch, daher muͤſ- ſen die Loͤcher alle mit der aͤuſſerſten Peripherie obenher an einer Linie, die hier a b iſt, ſtehen, und wird dennoch nicht ſo accurat folgen, als wenn nur eine Oeffnung, wie Figura XIII. iſt. Auch hat dieſe Arth vor des Bions ſeiner, zuvor, daß die Diſtanz bis auf ei- ne Linie kan genommen werden. Sonſten iſt auch als ein noͤthig Stuͤck die Linie l m n ſo inwendig im Gefaͤße etwan ⅛ Zoll hoch uͤber die Oeffnung J K gezogen iſt, und ſo weit muß auch bey dem Experiment allemahl das Waſſer ſtehen. §. 470. Der Gebrauch des Inſtruments iſt dieſer: Man ſetzet ſolches unter die Roͤhre, daraus das Waſſer lauffet, ſo gemeſſen werden ſoll, doch daß es feſt und horizontal ſtehet, und machet erſtlich den Schieber K auf, hernach gantz ſachte ſo lange wieder zu, bis das Gefaͤße bis an die Linie l m n voll Waſſer bleibet, und nicht voͤller noch lediger wird; und dieſes iſt ein Zeichen, daß accurat ſo viel hinein laͤuf- fet, als zur Oeffnung J K heraus kan. Die Abtheilung zeiget an, wie viel Zoll oder Thei- le eines Zolls Waſſer vorhanden iſt. Wenn ihr nun ein Gefaͤß unterſetzet, und bey einer Secunden-Uhr das Waſſer auffan- get, koͤnnet ihr auch wiſſen, wie viel die Roͤhre, oder ein Brunnen, in einer gewiſſen Zeit Waſſer giebet. Bion ſaget, man habe befunden, das ein Quell der 1 Zoll Pariſer Maas Waſſer gie- bet, in einer Minute 14 Pariſer Pint gebe. Wovon unten ein mehrers. §. 471. Das Waſſer eines kleinen Baches oder Grabens zu meſſen, kan faſt auch auf dieſe Art geſchehen, und darff man nur ein Bret beſchriebener maßen zu- richten, ſelbiges quer uͤber den Graben ſetzen, und verwahren, daß ſonſten kein Waſſer neben weg lauffet, auch muß die Oeffnung groß genug ſeyn, damit alles Waſſer durch kan. Abſon- derlich aber muß es unter dem Brete genugſame Tieffe und Fall haben, daß das herauslauffen- de Waſſer nicht ins Loch daͤmmet, ſondern ſeinen freyen Ablauff hat. Wenn ihr den Schie- ber ſo lange auf- und zu machet, bis das Waſſer etwa ⅛ Zoll hoch uͤber der Oeffnung ſtehen blei- bet, ſo giebet alsdenn ſolche den Inhalt. Es iſt auch beſſer ihr machet die Oeffnung breit, als hoch, damit ihr nicht ſo viel Fall noͤthig habet. Gemeldte Oeffnung meſſet mit einem in Zoll und Linien abgetheilten Stab, und bringet ſolches in ein Quadrat, oder zu eintzeln Zollen; als die Weite ſey 10 Zoll, und 3 Zoll hoch, giebet 30 Zoll Waſſer; oder, die Weite ſey 12½ Zoll, und hoch 4 Zoll, thut in ſumma 50 Zoll Waſſer. Item, die Weite 9 und die Hoͤhe 4 Zoll, giebt 36 in Quadrat, deſſen eine Seite 6 Zoll iſt. §. 472. Bisher nun iſt gelehret worden: Wie ein Waſſer zu meſſen iſt, ſo durch eine Oeffnung laͤuffet, die uͤber ſich kein Waſſer, und alſo auch keinen Druck hat. Nun iſt auch noͤthig Zu erfahren, ob mehr Waſſer, und wie viel aus einer Oeffnung lauffet, wenn das Waſſer in Gefaͤßen oder Roͤhren hoͤher ſtehet, als das Loch, da es heraus laͤuffet. Die Pars Generalis. Z z

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/201>, abgerufen am 18.04.2024.