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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XX. vom Wasser-Maas. Tab. LVIII.
§. 480.
Wie solche Experimenta anzustellen/ und was vor Instrumenta
und Observationes dabey nöthig sind.

Die Experimenta können mit dreyerley Arten von Instrumenten gemachet wer-
den; als erstlich, da die Oeffnung im Boden ist, und das Wasser perpendicular fället, wie
Figura I. Tab. LVIII. bey a, oder es kan geschehen, daß die Oeffnung im Gefäße seit-
wärts ist, und das Wasser horizontal lauffet, wie Figura II. a b c d e f g, oder
es kan geschehen 3. daß das Wasser perpendicular springet, als Fig. III. bey C.

§. 481.

Alle drey Instrumenta müssen nach der Höhe, die ihr zum Experimenten ver-
langet, entweder durchaus, oder nur obenher weit genug seyn, damit ihr das zu-
lauffende Wasser besser in einerley Distanz erhalten könnet,
und kan dieses Fig. III.
oben darauf etwa eines oder etliche Schuhe tief als ein a parte Stück A B aufgesetzet wer-
absonderlich wenn es Blech ist.

§. 482.

Bey jeder Art könnet ihr oben etwa einen Zoll tief eine Linie g h machen, von der ihr
die Höhe des Wassers anrechnet, und daß es niemahl darüber noch darunter kommet. Zum
andern könnet ihr von Schuh zu Schuh, oder wo ihr wollet Löcher etwa eines Zolles weit ein-
bohren, doch daß ihr Centrum accurat eines Fusses von dem andern Centro des Loches
sey, wie Fig. II. bey a b c d e f g. In jedes Loch lasset einen Zapffen drehen, daß ihr
solches feste zumachen könnet, lasset auch ein, zwey oder mehr dergleichen Zapffen machen, nach
der Art wie Fig. IV. in Profil gezeichnet ist, so in der Mitte hohl, und einen Ansatz a b hat,
vor welche ein Blech mit einem accuraten runden Loch von beliebter Weite, als 1/4 oder hal-
ben Zoll feste lieget, und mit Baum-Wachs aufgekleibet ist. Dieser Zapffen könnet ihr ein,
zwey, drey, oder mehr auf einmahl einsetzen, und das auslauffende Wasser auf-fangen.

§. 483.

Zum Experimentiren müsset ihr etliche Personen haben, nachdem ihr viel Oeffnun-
gen auf einmahl wolt springen lassen, jede Person muß beflissen seyn ein Loch mit einem Fin-
ger der einen Hand zuzuhalten, und in der andern das Gefäß zum Auf-fangen haben. Zwey
Personen, eine um die andere, müssen beständig Wasser zugiessen, daß es niemahlen über die
Linie steiget, noch darunter fället. Eine Person muß die Secunden-Uhr observiren, und
das Zeichen geben, wenn die andern Personen den Finger von der Oeffnung hinweg thun,
und das Wasser ins Gefäß fangen, auch wenn sie das Gefäß wegziehen sollen, absonderlich
wenn mehr als eine Oeffnung springet.

§. 484.

Wer solches in denen Collegiis Experimentalibus zeigen will, und darzu Gelegen-
heit hat, kan sich, wie Figura V, einen Hahn a in ein grosses Wasser-Behä[lt]nis machen
lassen, dem man nach Belieben auf- und zu drehen kan, und oben im Gefäß kan bey C ein Aus-
schnitt seyn, daß das übrige Wasser durch eine Rinne C hinweg läuffet.

Wer des beschwehrlichen Nachgiessens gar will überhoben seyn, und auch obige Be-
reitschafft nicht hat, kan das Experiment auf folgende Weise nach dem Maas des Was-
sers machen:

Als nemlich, ihr wollet wissen, wie lange zehen Maas Wasser durch ein Loch von drey

Linien,
Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LVIII.
§. 480.
Wie ſolche Experimenta anzuſtellen/ und was vor Inſtrumenta
und Obſervationes dabey noͤthig ſind.

Die Experimenta koͤnnen mit dreyerley Arten von Inſtrumenten gemachet wer-
den; als erſtlich, da die Oeffnung im Boden iſt, und das Waſſer perpendicular faͤllet, wie
Figura I. Tab. LVIII. bey a, oder es kan geſchehen, daß die Oeffnung im Gefaͤße ſeit-
waͤrts iſt, und das Waſſer horizontal lauffet, wie Figura II. a b c d e f g, oder
es kan geſchehen 3. daß das Waſſer perpendicular ſpringet, als Fig. III. bey C.

§. 481.

Alle drey Inſtrumenta muͤſſen nach der Hoͤhe, die ihr zum Experimenten ver-
langet, entweder durchaus, oder nur obenher weit genug ſeyn, damit ihr das zu-
lauffende Waſſer beſſer in einerley Diſtanz erhalten koͤnnet,
und kan dieſes Fig. III.
oben darauf etwa eines oder etliche Schuhe tief als ein a parte Stuͤck A B aufgeſetzet wer-
abſonderlich wenn es Blech iſt.

§. 482.

Bey jeder Art koͤnnet ihr oben etwa einen Zoll tief eine Linie g h machen, von der ihr
die Hoͤhe des Waſſers anrechnet, und daß es niemahl daruͤber noch darunter kommet. Zum
andern koͤnnet ihr von Schuh zu Schuh, oder wo ihr wollet Loͤcher etwa eines Zolles weit ein-
bohren, doch daß ihr Centrum accurat eines Fuſſes von dem andern Centro des Loches
ſey, wie Fig. II. bey a b c d e f g. In jedes Loch laſſet einen Zapffen drehen, daß ihr
ſolches feſte zumachen koͤnnet, laſſet auch ein, zwey oder mehr dergleichen Zapffen machen, nach
der Art wie Fig. IV. in Profil gezeichnet iſt, ſo in der Mitte hohl, und einen Anſatz a b hat,
vor welche ein Blech mit einem accuraten runden Loch von beliebter Weite, als ¼ oder hal-
ben Zoll feſte lieget, und mit Baum-Wachs aufgekleibet iſt. Dieſer Zapffen koͤnnet ihr ein,
zwey, drey, oder mehr auf einmahl einſetzen, und das auslauffende Waſſer auf-fangen.

§. 483.

Zum Experimentiren muͤſſet ihr etliche Perſonen haben, nachdem ihr viel Oeffnun-
gen auf einmahl wolt ſpringen laſſen, jede Perſon muß befliſſen ſeyn ein Loch mit einem Fin-
ger der einen Hand zuzuhalten, und in der andern das Gefaͤß zum Auf-fangen haben. Zwey
Perſonen, eine um die andere, muͤſſen beſtaͤndig Waſſer zugieſſen, daß es niemahlen uͤber die
Linie ſteiget, noch darunter faͤllet. Eine Perſon muß die Secunden-Uhr obſerviren, und
das Zeichen geben, wenn die andern Perſonen den Finger von der Oeffnung hinweg thun,
und das Waſſer ins Gefaͤß fangen, auch wenn ſie das Gefaͤß wegziehen ſollen, abſonderlich
wenn mehr als eine Oeffnung ſpringet.

§. 484.

Wer ſolches in denen Collegiis Experimentalibus zeigen will, und darzu Gelegen-
heit hat, kan ſich, wie Figura V, einen Hahn a in ein groſſes Waſſer-Behaͤ[lt]nis machen
laſſen, dem man nach Belieben auf- und zu drehen kan, und oben im Gefaͤß kan bey C ein Aus-
ſchnitt ſeyn, daß das uͤbrige Waſſer durch eine Rinne C hinweg laͤuffet.

Wer des beſchwehrlichen Nachgieſſens gar will uͤberhoben ſeyn, und auch obige Be-
reitſchafft nicht hat, kan das Experiment auf folgende Weiſe nach dem Maas des Waſ-
ſers machen:

Als nemlich, ihr wollet wiſſen, wie lange zehen Maas Waſſer durch ein Loch von drey

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[186/0206] Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LVIII. §. 480. Wie ſolche Experimenta anzuſtellen/ und was vor Inſtrumenta und Obſervationes dabey noͤthig ſind. Die Experimenta koͤnnen mit dreyerley Arten von Inſtrumenten gemachet wer- den; als erſtlich, da die Oeffnung im Boden iſt, und das Waſſer perpendicular faͤllet, wie Figura I. Tab. LVIII. bey a, oder es kan geſchehen, daß die Oeffnung im Gefaͤße ſeit- waͤrts iſt, und das Waſſer horizontal lauffet, wie Figura II. a b c d e f g, oder es kan geſchehen 3. daß das Waſſer perpendicular ſpringet, als Fig. III. bey C. §. 481. Alle drey Inſtrumenta muͤſſen nach der Hoͤhe, die ihr zum Experimenten ver- langet, entweder durchaus, oder nur obenher weit genug ſeyn, damit ihr das zu- lauffende Waſſer beſſer in einerley Diſtanz erhalten koͤnnet, und kan dieſes Fig. III. oben darauf etwa eines oder etliche Schuhe tief als ein a parte Stuͤck A B aufgeſetzet wer- abſonderlich wenn es Blech iſt. §. 482. Bey jeder Art koͤnnet ihr oben etwa einen Zoll tief eine Linie g h machen, von der ihr die Hoͤhe des Waſſers anrechnet, und daß es niemahl daruͤber noch darunter kommet. Zum andern koͤnnet ihr von Schuh zu Schuh, oder wo ihr wollet Loͤcher etwa eines Zolles weit ein- bohren, doch daß ihr Centrum accurat eines Fuſſes von dem andern Centro des Loches ſey, wie Fig. II. bey a b c d e f g. In jedes Loch laſſet einen Zapffen drehen, daß ihr ſolches feſte zumachen koͤnnet, laſſet auch ein, zwey oder mehr dergleichen Zapffen machen, nach der Art wie Fig. IV. in Profil gezeichnet iſt, ſo in der Mitte hohl, und einen Anſatz a b hat, vor welche ein Blech mit einem accuraten runden Loch von beliebter Weite, als ¼ oder hal- ben Zoll feſte lieget, und mit Baum-Wachs aufgekleibet iſt. Dieſer Zapffen koͤnnet ihr ein, zwey, drey, oder mehr auf einmahl einſetzen, und das auslauffende Waſſer auf-fangen. §. 483. Zum Experimentiren muͤſſet ihr etliche Perſonen haben, nachdem ihr viel Oeffnun- gen auf einmahl wolt ſpringen laſſen, jede Perſon muß befliſſen ſeyn ein Loch mit einem Fin- ger der einen Hand zuzuhalten, und in der andern das Gefaͤß zum Auf-fangen haben. Zwey Perſonen, eine um die andere, muͤſſen beſtaͤndig Waſſer zugieſſen, daß es niemahlen uͤber die Linie ſteiget, noch darunter faͤllet. Eine Perſon muß die Secunden-Uhr obſerviren, und das Zeichen geben, wenn die andern Perſonen den Finger von der Oeffnung hinweg thun, und das Waſſer ins Gefaͤß fangen, auch wenn ſie das Gefaͤß wegziehen ſollen, abſonderlich wenn mehr als eine Oeffnung ſpringet. §. 484. Wer ſolches in denen Collegiis Experimentalibus zeigen will, und darzu Gelegen- heit hat, kan ſich, wie Figura V, einen Hahn a in ein groſſes Waſſer-Behaͤltnis machen laſſen, dem man nach Belieben auf- und zu drehen kan, und oben im Gefaͤß kan bey C ein Aus- ſchnitt ſeyn, daß das uͤbrige Waſſer durch eine Rinne C hinweg laͤuffet. Wer des beſchwehrlichen Nachgieſſens gar will uͤberhoben ſeyn, und auch obige Be- reitſchafft nicht hat, kan das Experiment auf folgende Weiſe nach dem Maas des Waſ- ſers machen: Als nemlich, ihr wollet wiſſen, wie lange zehen Maas Waſſer durch ein Loch von drey Linien,

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/206>, abgerufen am 28.03.2024.