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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XX. vom Wasser-Maas. Tab. LIX.
§. 510.
Eine Machine, gleichfalls die Stärcke und Schnellig-
keit des Wassers in Rinnen zu experimentiren.

Tabula LIX. Figura VI. ist A B ein ablänglichter Kasten 1 bis 11/2 Fus lang, in
der Seite b c mit einer Oeffnung, welche mit einem Schieber e so in denen Leisten b c kan
auf- und ab geschoben werden, zugemachet wird. Ferner ist solcher bey l e auch offen, hat
aber inwendig auf beyden Seiten Nuten darinnen, daß das Bret D kan auf- und ab gescho-
ben werden; an diesen Kasten ist bey f durch ein Charnier eine offene Rinne f g h i
angemachet, so in f i und g h offen ist, die Fugen aber zwischen f k l (wie auch auf der
andern Seiten i ist,) und unten werden mit Leder verwahret, daß kein Wasser durch kan,
doch k l wird breit gemacht wie E, damit die Rinne kan hoch und niedrig am Ende g h
gerichtet werden, wenn der Kasten A B horizontal stehen bleibet. Noch weiter sind 2
Arme oder Stützen G H gemachet, so unten zusammen durch eine Leiste befestiget; oben an
die Rinne F können sie mit vier Holtz-Schrauben l m n o forn oder hinten, oder wo es
beliebet, angeschraubet werden. In diesen Stützen lieget ein Rad K mit Schauffeln, die
gleich so breit als die Rinne sind, doch daß sie sich nicht zwängen oder anstossen; diese Schauf-
feln sind fast so hoch als die Rinnen selbst, damit man wenig oder viel Wasser auf das Rad kan
lauffen lassen, wie Figura. VII. die Rinne, Stütze und Rad in Profil zu sehen sind, Fi-
gura XVIII.
aber das Rad seitwärts, da es aus einer Welle, Armen und Ring, in K aber
nur aus einer gantzen Scheibe bestehet. Der Ring L M oder die Scheibe K kan schmäh-
ler gemachet werden, als die Rinne und Schauffeln sind, weil es nöthig, daß man die Schauf-
feln heraus nimmet, und schmählere hinein setzet. Zu dem Ende wird auch noch ein Bret so
hoch in Länge als die Seiten-Breter f g sind, gemachet, daß man solches einsetzen, und die
Rinne schmähler machen kan, wie Fig. IX. in Profil weiset, da g l und h i die Sei-
ten-Breter, r das Bret die Rinne schmahler zu machen, p q zwey Leisten, so unten und
oben über die Rinne gehen, und mit zwey eisernen Schrauben und Muttern s t angezogen
werden. Das Bret r feste zu machen (dieses aber muß oben und unten an der Rinnen
geschehen) an der Achse V des Rades K wird eine Scheibe W gestecket, daran man ei-
ne Schnur mit einer Waag-Schale anhängen kan.

§. 511.
Der Gebrauch und Nutzen dieser Machine ist:
Die Krafft des Wassers durch den Fall zu untersuchen.

Es wird der Kasten A B auf eine Stellage fest gesetzet, an einen Ort, da man aus
einen Graben so viel Wasser kan hinein lauffen lassen, als man nöthig, welches am besten an
einem Berg, oder bey einer überschlechtigen Mühle zu practiciren ist. Durch das Bret D
kan man so viel Wasser in die Rinne lauffen lassen, als man will, und das andere über das
Bret C wegfallen lassen, die Rinne kan vermittelst eines Untersatzes nach einen Quadran-
ten, den man aufsetzen kan, nach gewissen Graden hoch oder nieder gestellet werden. In die
Schale, so an der Schnur hänget, und um die Scheibe W gehet oder feste ist, wird nach und
nach so viel Gewichte geleget, als das Wasser gewältigen kan, und daraus nach den Diame-
ter
des Rades, Scheibe, Weite der Rinne, Höhe des Wassers, und Grad des Falles der Cal-
culus
gemachet. Weil ich aber bey dem Gewichte einige Incommodität besorge, so ist mir
jetzo unter der Feder beygefallen, daß man solches mit einer Premse machen könte, nehmlich

man
Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LIX.
§. 510.
Eine Machine, gleichfalls die Staͤrcke und Schnellig-
keit des Waſſers in Rinnen zu experimentiren.

Tabula LIX. Figura VI. iſt A B ein ablaͤnglichter Kaſten 1 bis 1½ Fus lang, in
der Seite b c mit einer Oeffnung, welche mit einem Schieber e ſo in denen Leiſten b c kan
auf- und ab geſchoben werden, zugemachet wird. Ferner iſt ſolcher bey l e auch offen, hat
aber inwendig auf beyden Seiten Nuten darinnen, daß das Bret D kan auf- und ab geſcho-
ben werden; an dieſen Kaſten iſt bey f durch ein Charnier eine offene Rinne f g h i
angemachet, ſo in f i und g h offen iſt, die Fugen aber zwiſchen f k l (wie auch auf der
andern Seiten i iſt,) und unten werden mit Leder verwahret, daß kein Waſſer durch kan,
doch k l wird breit gemacht wie E, damit die Rinne kan hoch und niedrig am Ende g h
gerichtet werden, wenn der Kaſten A B horizontal ſtehen bleibet. Noch weiter ſind 2
Arme oder Stuͤtzen G H gemachet, ſo unten zuſammen durch eine Leiſte befeſtiget; oben an
die Rinne F koͤnnen ſie mit vier Holtz-Schrauben l m n o forn oder hinten, oder wo es
beliebet, angeſchraubet werden. In dieſen Stuͤtzen lieget ein Rad K mit Schauffeln, die
gleich ſo breit als die Rinne ſind, doch daß ſie ſich nicht zwaͤngen oder anſtoſſen; dieſe Schauf-
feln ſind faſt ſo hoch als die Rinnen ſelbſt, damit man wenig oder viel Waſſer auf das Rad kan
lauffen laſſen, wie Figura. VII. die Rinne, Stuͤtze und Rad in Profil zu ſehen ſind, Fi-
gura XVIII.
aber das Rad ſeitwaͤrts, da es aus einer Welle, Armen und Ring, in K aber
nur aus einer gantzen Scheibe beſtehet. Der Ring L M oder die Scheibe K kan ſchmaͤh-
ler gemachet werden, als die Rinne und Schauffeln ſind, weil es noͤthig, daß man die Schauf-
feln heraus nimmet, und ſchmaͤhlere hinein ſetzet. Zu dem Ende wird auch noch ein Bret ſo
hoch in Laͤnge als die Seiten-Breter f g ſind, gemachet, daß man ſolches einſetzen, und die
Rinne ſchmaͤhler machen kan, wie Fig. IX. in Profil weiſet, da g l und h i die Sei-
ten-Breter, r das Bret die Rinne ſchmahler zu machen, p q zwey Leiſten, ſo unten und
oben uͤber die Rinne gehen, und mit zwey eiſernen Schrauben und Muttern s t angezogen
werden. Das Bret r feſte zu machen (dieſes aber muß oben und unten an der Rinnen
geſchehen) an der Achſe V des Rades K wird eine Scheibe W geſtecket, daran man ei-
ne Schnur mit einer Waag-Schale anhaͤngen kan.

§. 511.
Der Gebrauch und Nutzen dieſer Machine iſt:
Die Krafft des Waſſers durch den Fall zu unterſuchen.

Es wird der Kaſten A B auf eine Stellage feſt geſetzet, an einen Ort, da man aus
einen Graben ſo viel Waſſer kan hinein lauffen laſſen, als man noͤthig, welches am beſten an
einem Berg, oder bey einer uͤberſchlechtigen Muͤhle zu practiciren iſt. Durch das Bret D
kan man ſo viel Waſſer in die Rinne lauffen laſſen, als man will, und das andere uͤber das
Bret C wegfallen laſſen, die Rinne kan vermittelſt eines Unterſatzes nach einen Quadran-
ten, den man aufſetzen kan, nach gewiſſen Graden hoch oder nieder geſtellet werden. In die
Schale, ſo an der Schnur haͤnget, und um die Scheibe W gehet oder feſte iſt, wird nach und
nach ſo viel Gewichte geleget, als das Waſſer gewaͤltigen kan, und daraus nach den Diame-
ter
des Rades, Scheibe, Weite der Rinne, Hoͤhe des Waſſers, und Grad des Falles der Cal-
culus
gemachet. Weil ich aber bey dem Gewichte einige Incommoditaͤt beſorge, ſo iſt mir
jetzo unter der Feder beygefallen, daß man ſolches mit einer Premſe machen koͤnte, nehmlich

man
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[195/0215] Cap. XX. vom Waſſer-Maas. Tab. LIX. §. 510. Eine Machine, gleichfalls die Staͤrcke und Schnellig- keit des Waſſers in Rinnen zu experimentiren. Tabula LIX. Figura VI. iſt A B ein ablaͤnglichter Kaſten 1 bis 1½ Fus lang, in der Seite b c mit einer Oeffnung, welche mit einem Schieber e ſo in denen Leiſten b c kan auf- und ab geſchoben werden, zugemachet wird. Ferner iſt ſolcher bey l e auch offen, hat aber inwendig auf beyden Seiten Nuten darinnen, daß das Bret D kan auf- und ab geſcho- ben werden; an dieſen Kaſten iſt bey f durch ein Charnier eine offene Rinne f g h i angemachet, ſo in f i und g h offen iſt, die Fugen aber zwiſchen f k l (wie auch auf der andern Seiten i iſt,) und unten werden mit Leder verwahret, daß kein Waſſer durch kan, doch k l wird breit gemacht wie E, damit die Rinne kan hoch und niedrig am Ende g h gerichtet werden, wenn der Kaſten A B horizontal ſtehen bleibet. Noch weiter ſind 2 Arme oder Stuͤtzen G H gemachet, ſo unten zuſammen durch eine Leiſte befeſtiget; oben an die Rinne F koͤnnen ſie mit vier Holtz-Schrauben l m n o forn oder hinten, oder wo es beliebet, angeſchraubet werden. In dieſen Stuͤtzen lieget ein Rad K mit Schauffeln, die gleich ſo breit als die Rinne ſind, doch daß ſie ſich nicht zwaͤngen oder anſtoſſen; dieſe Schauf- feln ſind faſt ſo hoch als die Rinnen ſelbſt, damit man wenig oder viel Waſſer auf das Rad kan lauffen laſſen, wie Figura. VII. die Rinne, Stuͤtze und Rad in Profil zu ſehen ſind, Fi- gura XVIII. aber das Rad ſeitwaͤrts, da es aus einer Welle, Armen und Ring, in K aber nur aus einer gantzen Scheibe beſtehet. Der Ring L M oder die Scheibe K kan ſchmaͤh- ler gemachet werden, als die Rinne und Schauffeln ſind, weil es noͤthig, daß man die Schauf- feln heraus nimmet, und ſchmaͤhlere hinein ſetzet. Zu dem Ende wird auch noch ein Bret ſo hoch in Laͤnge als die Seiten-Breter f g ſind, gemachet, daß man ſolches einſetzen, und die Rinne ſchmaͤhler machen kan, wie Fig. IX. in Profil weiſet, da g l und h i die Sei- ten-Breter, r das Bret die Rinne ſchmahler zu machen, p q zwey Leiſten, ſo unten und oben uͤber die Rinne gehen, und mit zwey eiſernen Schrauben und Muttern s t angezogen werden. Das Bret r feſte zu machen (dieſes aber muß oben und unten an der Rinnen geſchehen) an der Achſe V des Rades K wird eine Scheibe W geſtecket, daran man ei- ne Schnur mit einer Waag-Schale anhaͤngen kan. §. 511. Der Gebrauch und Nutzen dieſer Machine iſt: Die Krafft des Waſſers durch den Fall zu unterſuchen. Es wird der Kaſten A B auf eine Stellage feſt geſetzet, an einen Ort, da man aus einen Graben ſo viel Waſſer kan hinein lauffen laſſen, als man noͤthig, welches am beſten an einem Berg, oder bey einer uͤberſchlechtigen Muͤhle zu practiciren iſt. Durch das Bret D kan man ſo viel Waſſer in die Rinne lauffen laſſen, als man will, und das andere uͤber das Bret C wegfallen laſſen, die Rinne kan vermittelſt eines Unterſatzes nach einen Quadran- ten, den man aufſetzen kan, nach gewiſſen Graden hoch oder nieder geſtellet werden. In die Schale, ſo an der Schnur haͤnget, und um die Scheibe W gehet oder feſte iſt, wird nach und nach ſo viel Gewichte geleget, als das Waſſer gewaͤltigen kan, und daraus nach den Diame- ter des Rades, Scheibe, Weite der Rinne, Hoͤhe des Waſſers, und Grad des Falles der Cal- culus gemachet. Weil ich aber bey dem Gewichte einige Incommoditaͤt beſorge, ſo iſt mir jetzo unter der Feder beygefallen, daß man ſolches mit einer Premſe machen koͤnte, nehmlich man

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/215>, abgerufen am 19.04.2024.