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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LXVIII.
Stern-Rad lauffet, hat das Sperr-Rad Zähne, darein sich der Sperr-Kegel g leget, also
daß es von g nach c, aber nicht zurück kan.

Hierbey ist zu mercken, daß bey Uhrwercken, oder wo ein aequaler Gang erfodert wird,
die Waltze so breit seyn muß, daß das Seil nicht doppelt übereinander zu liegen kommet, weil
dadurch die Peripherie weiter, und also die Krafft grösser wird.

§. 575.

Die andre Art ist Fig. III. wenn die Schnur über einer eingeschnittenen Schei-
be gehet, die an der Welle des Kamm-Rades beweglich ist, doch mit einem Sperr-
Kegel, daß sie wohl zurück aber nicht vor sich gehet.

An der einen Seite B hanget das grosse Gewichte e, so das Werck regieret, an der
andern Seite hanget ein kleines Gewichte g, so man das Gegengewichte nennet, dadurch zu
verhüten, daß sich die Schnur oben auf der Rolle nicht auf hebet, und das Gewichte darüber
wegrutschet, a ist das Stern-Rad, b das Sperr-Rad, d die Scheibe zum Seil, so am
Sperr-Rad zugleich feste. B weiset dieses alles in Profil, h die Welle, darauf die Schei-
be mit ihren Sperr-Rade beweglich ist.

Der Gebrauch ist, wenn das Gewichte e abgelauffen, und das Stern-Rad a mit
sich umgetrieben hat, so wird die Schnur g gefasset, und hernieder, und das Gewichte e wie-
der in die Höhe gezogen, damit sich die Scheibe und Sperr-Rad zugleich umdrehet, damit es
aber nicht wieder herunter gehet, der Sperr-Kegel c allemahl wieder einfället und auf hält.
Daß aber das Seil nicht rutsche wegen der Glätte, so muß die Tieffe auf beyden Seiten mit
3-eckigten Spitzen, wie eine Stoß-Säge, als bey Fig. I. oder mit 4-kantigen Spitzen, wie
bey m, oder mit flachen, wie n zu sehen, gemachet werden. Eine Art mit kleinen Kugeln
ist oben gewiesen.

§. 576.

Die dritte Art dienet, wenn die Bewegung lange dauren soll, und der Platz
zum Gange des Gewichtes zu niedrig ist, und dieses wird erhalten durch 2- oder 4-
fache Schnur und Scheiben.

Als Figura IV. hat oben in a eine Waltze am Rade a, wie Figura II. und ist von
selber nichts unterschieden, aber die Schnur, so über die Waltze gehet, gehet unten in b um
eine Flaschen-Scheibe, und ist ferner in d feste gemachet, wenn nun das Gewichte von der
Höhe e herunter gehet bis f, so muß es 2 mahl so lange Schnur von der Waltze c abwin-
den, als die Höhe e ist, nnd dahero noch einmahl so lange gehen, doch auch doppelt schwehres
Gewichte haben.

§. 577.

Die vierdte Art ist Figura V. da das Stern-Rad A mit der Scheibe und Sperr-
Rad B mit Figura III. wieder gäntzlich einerley ist, nur die beyden Enden der Schnur ge-
hen über zwey Flaschen-Scheiben e und f, und sind oben in g und h feste gemachet, an
e hanget das schwehre Gewicht k, und an f das Gegengewicht h, wenn das Gewicht k ab-
gelauffen, so wird die Schnur l m gezogen, die Scheibe d drehet sich nur um, und das Gewicht
k kömmet wieder in die Höhe, gehet auch noch viermahl so lange als Figura III.

§. 578.

Weil bey Uhren oder andern Wercken es nöthig ist, daß solches inzwischen, weil man das
Gewichte aufziehet, fortgehet, denn sonsten allemahl so viel Zeit verlohren wird, also ist man
bedacht gewesen, auf eine Art das Gewichte also anzuordnen, daß bey dem Aufziehen, dennoch
die Machine fortgehet. Figura VI. ist A das letzte Stern-Rad an der Uhr mit der festen

Schei-

Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LXVIII.
Stern-Rad lauffet, hat das Sperr-Rad Zaͤhne, darein ſich der Sperr-Kegel g leget, alſo
daß es von g nach c, aber nicht zuruͤck kan.

Hierbey iſt zu mercken, daß bey Uhrwercken, oder wo ein æqualer Gang erfodert wird,
die Waltze ſo breit ſeyn muß, daß das Seil nicht doppelt uͤbereinander zu liegen kommet, weil
dadurch die Peripherie weiter, und alſo die Krafft groͤſſer wird.

§. 575.

Die andre Art iſt Fig. III. wenn die Schnur uͤber einer eingeſchnittenen Schei-
be gehet, die an der Welle des Kamm-Rades beweglich iſt, doch mit einem Sperr-
Kegel, daß ſie wohl zuruͤck aber nicht vor ſich gehet.

An der einen Seite B hanget das groſſe Gewichte e, ſo das Werck regieret, an der
andern Seite hanget ein kleines Gewichte g, ſo man das Gegengewichte nennet, dadurch zu
verhuͤten, daß ſich die Schnur oben auf der Rolle nicht auf hebet, und das Gewichte daruͤber
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Sperr-Rad zugleich feſte. B weiſet dieſes alles in Profil, h die Welle, darauf die Schei-
be mit ihren Sperr-Rade beweglich iſt.

Der Gebrauch iſt, wenn das Gewichte e abgelauffen, und das Stern-Rad a mit
ſich umgetrieben hat, ſo wird die Schnur g gefaſſet, und hernieder, und das Gewichte e wie-
der in die Hoͤhe gezogen, damit ſich die Scheibe und Sperr-Rad zugleich umdrehet, damit es
aber nicht wieder herunter gehet, der Sperr-Kegel c allemahl wieder einfaͤllet und auf haͤlt.
Daß aber das Seil nicht rutſche wegen der Glaͤtte, ſo muß die Tieffe auf beyden Seiten mit
3-eckigten Spitzen, wie eine Stoß-Saͤge, als bey Fig. I. oder mit 4-kantigen Spitzen, wie
bey m, oder mit flachen, wie n zu ſehen, gemachet werden. Eine Art mit kleinen Kugeln
iſt oben gewieſen.

§. 576.

Die dritte Art dienet, wenn die Bewegung lange dauren ſoll, und der Platz
zum Gange des Gewichtes zu niedrig iſt, und dieſes wird erhalten durch 2- oder 4-
fache Schnur und Scheiben.

Als Figura IV. hat oben in a eine Waltze am Rade a, wie Figura II. und iſt von
ſelber nichts unterſchieden, aber die Schnur, ſo uͤber die Waltze gehet, gehet unten in b um
eine Flaſchen-Scheibe, und iſt ferner in d feſte gemachet, wenn nun das Gewichte von der
Hoͤhe e herunter gehet bis f, ſo muß es 2 mahl ſo lange Schnur von der Waltze c abwin-
den, als die Hoͤhe e iſt, nnd dahero noch einmahl ſo lange gehen, doch auch doppelt ſchwehres
Gewichte haben.

§. 577.

Die vierdte Art iſt Figura V. da das Stern-Rad A mit der Scheibe und Sperr-
Rad B mit Figura III. wieder gaͤntzlich einerley iſt, nur die beyden Enden der Schnur ge-
hen uͤber zwey Flaſchen-Scheiben e und f, und ſind oben in g und h feſte gemachet, an
e hanget das ſchwehre Gewicht k, und an f das Gegengewicht h, wenn das Gewicht k ab-
gelauffen, ſo wird die Schnur l m gezogen, die Scheibe d drehet ſich nur um, und das Gewicht
k koͤmmet wieder in die Hoͤhe, gehet auch noch viermahl ſo lange als Figura III.

§. 578.

Weil bey Uhren oder andern Wercken es noͤthig iſt, daß ſolches inzwiſchen, weil man das
Gewichte aufziehet, fortgehet, denn ſonſten allemahl ſo viel Zeit verlohren wird, alſo iſt man
bedacht geweſen, auf eine Art das Gewichte alſo anzuordnen, daß bey dem Aufziehen, dennoch
die Machine fortgehet. Figura VI. iſt A das letzte Stern-Rad an der Uhr mit der feſten

Schei-
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[216/0236] Cap. XXI. vom Gewichte. Tab. LXVIII. Stern-Rad lauffet, hat das Sperr-Rad Zaͤhne, darein ſich der Sperr-Kegel g leget, alſo daß es von g nach c, aber nicht zuruͤck kan. Hierbey iſt zu mercken, daß bey Uhrwercken, oder wo ein æqualer Gang erfodert wird, die Waltze ſo breit ſeyn muß, daß das Seil nicht doppelt uͤbereinander zu liegen kommet, weil dadurch die Peripherie weiter, und alſo die Krafft groͤſſer wird. §. 575. Die andre Art iſt Fig. III. wenn die Schnur uͤber einer eingeſchnittenen Schei- be gehet, die an der Welle des Kamm-Rades beweglich iſt, doch mit einem Sperr- Kegel, daß ſie wohl zuruͤck aber nicht vor ſich gehet. An der einen Seite B hanget das groſſe Gewichte e, ſo das Werck regieret, an der andern Seite hanget ein kleines Gewichte g, ſo man das Gegengewichte nennet, dadurch zu verhuͤten, daß ſich die Schnur oben auf der Rolle nicht auf hebet, und das Gewichte daruͤber wegrutſchet, a iſt das Stern-Rad, b das Sperr-Rad, d die Scheibe zum Seil, ſo am Sperr-Rad zugleich feſte. B weiſet dieſes alles in Profil, h die Welle, darauf die Schei- be mit ihren Sperr-Rade beweglich iſt. Der Gebrauch iſt, wenn das Gewichte e abgelauffen, und das Stern-Rad a mit ſich umgetrieben hat, ſo wird die Schnur g gefaſſet, und hernieder, und das Gewichte e wie- der in die Hoͤhe gezogen, damit ſich die Scheibe und Sperr-Rad zugleich umdrehet, damit es aber nicht wieder herunter gehet, der Sperr-Kegel c allemahl wieder einfaͤllet und auf haͤlt. Daß aber das Seil nicht rutſche wegen der Glaͤtte, ſo muß die Tieffe auf beyden Seiten mit 3-eckigten Spitzen, wie eine Stoß-Saͤge, als bey Fig. I. oder mit 4-kantigen Spitzen, wie bey m, oder mit flachen, wie n zu ſehen, gemachet werden. Eine Art mit kleinen Kugeln iſt oben gewieſen. §. 576. Die dritte Art dienet, wenn die Bewegung lange dauren ſoll, und der Platz zum Gange des Gewichtes zu niedrig iſt, und dieſes wird erhalten durch 2- oder 4- fache Schnur und Scheiben. Als Figura IV. hat oben in a eine Waltze am Rade a, wie Figura II. und iſt von ſelber nichts unterſchieden, aber die Schnur, ſo uͤber die Waltze gehet, gehet unten in b um eine Flaſchen-Scheibe, und iſt ferner in d feſte gemachet, wenn nun das Gewichte von der Hoͤhe e herunter gehet bis f, ſo muß es 2 mahl ſo lange Schnur von der Waltze c abwin- den, als die Hoͤhe e iſt, nnd dahero noch einmahl ſo lange gehen, doch auch doppelt ſchwehres Gewichte haben. §. 577. Die vierdte Art iſt Figura V. da das Stern-Rad A mit der Scheibe und Sperr- Rad B mit Figura III. wieder gaͤntzlich einerley iſt, nur die beyden Enden der Schnur ge- hen uͤber zwey Flaſchen-Scheiben e und f, und ſind oben in g und h feſte gemachet, an e hanget das ſchwehre Gewicht k, und an f das Gegengewicht h, wenn das Gewicht k ab- gelauffen, ſo wird die Schnur l m gezogen, die Scheibe d drehet ſich nur um, und das Gewicht k koͤmmet wieder in die Hoͤhe, gehet auch noch viermahl ſo lange als Figura III. §. 578. Weil bey Uhren oder andern Wercken es noͤthig iſt, daß ſolches inzwiſchen, weil man das Gewichte aufziehet, fortgehet, denn ſonſten allemahl ſo viel Zeit verlohren wird, alſo iſt man bedacht geweſen, auf eine Art das Gewichte alſo anzuordnen, daß bey dem Aufziehen, dennoch die Machine fortgehet. Figura VI. iſt A das letzte Stern-Rad an der Uhr mit der feſten Schei-

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/236>, abgerufen am 28.03.2024.