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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. LI.

Bey dem Wind habe eine Probe gemachet, aber keinen Nutzen damit erhalten kön-
nen; bey Gelegenheit will es auch mit Feuer thun.

Die Verfertigung geschiehet, wenn aus einem Blech eine Schnecke, wie Fig. V.
ausgehauen, und alsdenn wie Fig. V. auseinander gebreitet wird
.

§. 383.
Von Machinen/ da durchs Feuer, vermittelst der
Verdünnung der Lufft das Wasser gehoben wird

Von diesen Machinen will anietzo dreyerley Arten setzen. Die allererste ist des
Thomae Saverii, welcher solche den 14 Junii 1649 der Societät in Engelland zum er-
sten gezeiget. Die gantze Beschreibung, die wir hiervon haben, ist diese:

Figura I. und II. Tabula LII. A der Ofen. B ein Kessel. C zwey Hähne,
welche auch gedrehet werden, wenn die Dünste in die Gefässe D treten sollen. D die Ge-
fässe, so das Wasser von unten an sich ziehen, und auch hernach in die Höhe treiben. E die
Ventile. F Hähne dadurch das Wasser kan zurück gehalten werden, wenn etwa die Ven-
tile
nicht gut thun wolten. G die Röhre, darinnen das Wasser steiget. H das Rohr,
darinnen das Wasser in die Höhe steiget. J das Wasser.

§. 384.

Fig. II. zeiget die Machine seitwärts. Aus dieser Beschreibung wird keiner, den
die Natur des Wassers, des Feuers und der Lufft nicht bekandt ist, leichte klug werden.
Dannenhero wird nöthig seyn, erstlich die Fundamenta zu setzen, weil ein iedes von de-
nen Elementis bey dieser Machine das seine thun muß.

§. 385.

Die Lufft hat die Eigenschafft: (1) daß sie sich durch die Kälte contrahiret und
condensiret, das ist: sie ziehet sich zusammen, wird dicker, und nimmt ein viel enger
Spatium ein
; wie solches die Thermometra mit der ledigen Kugel weisen.

Als hier Fig. III. steiget der untere Liquor in die Höhe wenn es kalt wird, die Ursa-
che ist, daß die Lufft in der Kugel A sich zusammen ziehet, und ein kleineres Spatium
einnimmet, welches alsdenn der Liquor, so unten in dem Glaß
B, wieder ersetzet.

(2) Daß sie sich auch expandiret, das ist: sie breitet sich durch die Hitze aus,
und nimmet mehr Platz ein
; solches zeiget ebenfalls das ietzt-gedachte Glaß, da bey der
Wärme der Liquor fället,
Ursach: die Lufft in der Kugel A nimmet mehr Platz
ein, und muß der Liquor weichen
.

Also auch, nehmet eine Rindes-oder Schweins-Blase, lasset nur etwas Lufft darinnen,
verbindet solche fest, und bringet sie in die Wärme, so wird die wenige Lufft die Blase nicht nur
erfüllen, sondern bis zum Zerspringen aufftreiben.

§. 386.

Das Feuer hat aber die Eigenschafft, daß es durch alle Cörper und Metalle
durchdringet, und alle Poros erfüllet, und wegen seiner Subtilität die Cörper von-
einander treibet, auch sich darinnen eine Zeitlang verweilet, und also die Cörper ex-
pandi
ret
; wie wir auch an allen Metallen sehen, daß sie glüend grösser und kalt kleiner
werden.

Das Wasser hat ebenfalls die Eigenschafft, daß es sich vermittelst der darinnen

ent-
Pars Generalis. Q q
Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. LI.

Bey dem Wind habe eine Probe gemachet, aber keinen Nutzen damit erhalten koͤn-
nen; bey Gelegenheit will es auch mit Feuer thun.

Die Verfertigung geſchiehet, wenn aus einem Blech eine Schnecke, wie Fig. V.
ausgehauen, und alsdenn wie Fig. V. auseinander gebreitet wird
.

§. 383.
Von Machinen/ da durchs Feuer, vermittelſt der
Verduͤnnung der Lufft das Waſſer gehoben wird

Von dieſen Machinen will anietzo dreyerley Arten ſetzen. Die allererſte iſt des
Thomæ Saverii, welcher ſolche den 14 Junii 1649 der Societaͤt in Engelland zum er-
ſten gezeiget. Die gantze Beſchreibung, die wir hiervon haben, iſt dieſe:

Figura I. und II. Tabula LII. A der Ofen. B ein Keſſel. C zwey Haͤhne,
welche auch gedrehet werden, wenn die Duͤnſte in die Gefaͤſſe D treten ſollen. D die Ge-
faͤſſe, ſo das Waſſer von unten an ſich ziehen, und auch hernach in die Hoͤhe treiben. E die
Ventile. F Haͤhne dadurch das Waſſer kan zuruͤck gehalten werden, wenn etwa die Ven-
tile
nicht gut thun wolten. G die Roͤhre, darinnen das Waſſer ſteiget. H das Rohr,
darinnen das Waſſer in die Hoͤhe ſteiget. J das Waſſer.

§. 384.

Fig. II. zeiget die Machine ſeitwaͤrts. Aus dieſer Beſchreibung wird keiner, den
die Natur des Waſſers, des Feuers und der Lufft nicht bekandt iſt, leichte klug werden.
Dannenhero wird noͤthig ſeyn, erſtlich die Fundamenta zu ſetzen, weil ein iedes von de-
nen Elementis bey dieſer Machine das ſeine thun muß.

§. 385.

Die Lufft hat die Eigenſchafft: (1) daß ſie ſich durch die Kaͤlte contrahiret und
condenſiret, das iſt: ſie ziehet ſich zuſammen, wird dicker, und nimmt ein viel enger
Spatium ein
; wie ſolches die Thermometra mit der ledigen Kugel weiſen.

Als hier Fig. III. ſteiget der untere Liquor in die Hoͤhe wenn es kalt wird, die Urſa-
che iſt, daß die Lufft in der Kugel A ſich zuſammen ziehet, und ein kleineres Spatium
einnimmet, welches alsdenn der Liquor, ſo unten in dem Glaß
B, wieder erſetzet.

(2) Daß ſie ſich auch expandiret, das iſt: ſie breitet ſich durch die Hitze aus,
und nimmet mehr Platz ein
; ſolches zeiget ebenfalls das ietzt-gedachte Glaß, da bey der
Waͤrme der Liquor faͤllet,
Urſach: die Lufft in der Kugel A nimmet mehr Platz
ein, und muß der Liquor weichen
.

Alſo auch, nehmet eine Rindes-oder Schweins-Blaſe, laſſet nur etwas Lufft darinnen,
verbindet ſolche feſt, und bringet ſie in die Waͤrme, ſo wird die wenige Lufft die Blaſe nicht nur
erfuͤllen, ſondern bis zum Zerſpringen aufftreiben.

§. 386.

Das Feuer hat aber die Eigenſchafft, daß es durch alle Coͤrper und Metalle
durchdringet, und alle Poros erfuͤllet, und wegen ſeiner Subtilitaͤt die Coͤrper von-
einander treibet, auch ſich darinnen eine Zeitlang verweilet, und alſo die Coͤrper ex-
pandi
ret
; wie wir auch an allen Metallen ſehen, daß ſie gluͤend groͤſſer und kalt kleiner
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Das Waſſer hat ebenfalls die Eigenſchafft, daß es ſich vermittelſt der darinnen

ent-
Pars Generalis. Q q
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[153/0173] Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. LI. Bey dem Wind habe eine Probe gemachet, aber keinen Nutzen damit erhalten koͤn- nen; bey Gelegenheit will es auch mit Feuer thun. Die Verfertigung geſchiehet, wenn aus einem Blech eine Schnecke, wie Fig. V. ausgehauen, und alsdenn wie Fig. V. auseinander gebreitet wird. §. 383. Von Machinen/ da durchs Feuer, vermittelſt der Verduͤnnung der Lufft das Waſſer gehoben wird Von dieſen Machinen will anietzo dreyerley Arten ſetzen. Die allererſte iſt des Thomæ Saverii, welcher ſolche den 14 Junii 1649 der Societaͤt in Engelland zum er- ſten gezeiget. Die gantze Beſchreibung, die wir hiervon haben, iſt dieſe: Figura I. und II. Tabula LII. A der Ofen. B ein Keſſel. C zwey Haͤhne, welche auch gedrehet werden, wenn die Duͤnſte in die Gefaͤſſe D treten ſollen. D die Ge- faͤſſe, ſo das Waſſer von unten an ſich ziehen, und auch hernach in die Hoͤhe treiben. E die Ventile. F Haͤhne dadurch das Waſſer kan zuruͤck gehalten werden, wenn etwa die Ven- tile nicht gut thun wolten. G die Roͤhre, darinnen das Waſſer ſteiget. H das Rohr, darinnen das Waſſer in die Hoͤhe ſteiget. J das Waſſer. §. 384. Fig. II. zeiget die Machine ſeitwaͤrts. Aus dieſer Beſchreibung wird keiner, den die Natur des Waſſers, des Feuers und der Lufft nicht bekandt iſt, leichte klug werden. Dannenhero wird noͤthig ſeyn, erſtlich die Fundamenta zu ſetzen, weil ein iedes von de- nen Elementis bey dieſer Machine das ſeine thun muß. §. 385. Die Lufft hat die Eigenſchafft: (1) daß ſie ſich durch die Kaͤlte contrahiret und condenſiret, das iſt: ſie ziehet ſich zuſammen, wird dicker, und nimmt ein viel enger Spatium ein; wie ſolches die Thermometra mit der ledigen Kugel weiſen. Als hier Fig. III. ſteiget der untere Liquor in die Hoͤhe wenn es kalt wird, die Urſa- che iſt, daß die Lufft in der Kugel A ſich zuſammen ziehet, und ein kleineres Spatium einnimmet, welches alsdenn der Liquor, ſo unten in dem Glaß B, wieder erſetzet. (2) Daß ſie ſich auch expandiret, das iſt: ſie breitet ſich durch die Hitze aus, und nimmet mehr Platz ein; ſolches zeiget ebenfalls das ietzt-gedachte Glaß, da bey der Waͤrme der Liquor faͤllet, Urſach: die Lufft in der Kugel A nimmet mehr Platz ein, und muß der Liquor weichen. Alſo auch, nehmet eine Rindes-oder Schweins-Blaſe, laſſet nur etwas Lufft darinnen, verbindet ſolche feſt, und bringet ſie in die Waͤrme, ſo wird die wenige Lufft die Blaſe nicht nur erfuͤllen, ſondern bis zum Zerſpringen aufftreiben. §. 386. Das Feuer hat aber die Eigenſchafft, daß es durch alle Coͤrper und Metalle durchdringet, und alle Poros erfuͤllet, und wegen ſeiner Subtilitaͤt die Coͤrper von- einander treibet, auch ſich darinnen eine Zeitlang verweilet, und alſo die Coͤrper ex- pandiret; wie wir auch an allen Metallen ſehen, daß ſie gluͤend groͤſſer und kalt kleiner werden. Das Waſſer hat ebenfalls die Eigenſchafft, daß es ſich vermittelſt der darinnen ent- Pars Generalis. Q q

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/173>, abgerufen am 25.04.2024.