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Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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allein Olbers stellt die Sache als ungewiß besonders,
da neue dunkle Flecke am Rande der Sonne, andere
in Centro denselben, andere gar keine gesehen
haben. Das beste optische Mittel hat Arageau
entdeckt. Er setzte nehmlich vor das Objectiv eine
dünne Platte von Bergkrystall (ein verbessertes
Rochonches Fernrohr) der Bergkrystall muß aber
so geschnitten sein, daß der Schnitt senkrecht auf
die Schächten fällt, dann giebt ein jeder Ge-
genstand zwei Bilder, diese sind von gleicher
Identitat des Lichtes und Farbe, wenn der beo-
bachtete Gegenstand eigenes Licht hat. Hat
der Gegenstand empfangenes Licht, dann sind
die reflecktirden zwei Bilder von verschie-
dener Identitaet und von zwei verschiedenen
Complementarfarben (colorirte Polarisation). Dies zeigt sich bei einer
jeden Flamme und bei jedem Metallglanz. Dasselbe
angewandt auf die Planeten und Cometen, zeigt
sich, daß jene beleuchtet, diese leuchtend sind.
Der Schweif.
Manche Cometen erscheinen mit einem Schwei-
fe. Der Schweif ist dann nicht die Fortsetzung der
Dunsthüllew. Gallilei hat den Schweif mit einer
Flamme verglichen, die transparent ist, denn
man kann durch jede Luftflamme lesen, nach
den Beobachtungen des Kaether. Je näher der
Comet kommt, desto größer wird der Schweif, und
zwar auf Kosten der Dunsthülle, denn diese

w weil zwischen beyden ein dunkler Streif ist.

allein Olbers ſtellt die Sache als ungewiß beſonders,
da neue dunkle Flecke am Rande der Soñe, andere
in Centro denſelben, andere gar keine geſehen
haben. Das beſte optiſche Mittel hat Arageau
entdeckt. Er ſetzte nehmlich vor das Objectiv eine
dünne Platte von Bergkryſtall (ein verbeſſertes
Rochonches Fernrohr) der Bergkryſtall muß aber
ſo geſchnitten ſein, daß der Schnitt senkrecht auf
die Schächten fällt, dañ giebt ein jeder Ge-
genſtand zwei Bilder, dieſe ſind von gleicher
Identitat des Lichtes und Farbe, wenn der beo-
bachtete Gegenſtand eigenes Licht hat. Hat
der Gegenſtand empfangenes Licht, dañ ſind
die reflecktirden zwei Bilder von verſchie-
dener Identitaet und von zwei verſchiedenen
Complementarfarben (colorirte Polarisation). Dies zeigt ſich bei einer
jeden Flam̃e und bei jedem Metallglanz. Daſſelbe
angewandt auf die Planeten und Cometen, zeigt
ſich, daß jene beleuchtet, dieſe leuchtend ſind.
Der Schweif.
Manche Cometen erſcheinen mit einem Schwei-
fe. Der Schweif iſt dañ nicht die Fortſetzung der
Dunsthülleϝ. Gallilei hat den Schweif mit einer
Flam̃e verglichen, die transparent iſt, deñ
man kañ durch jede Luftflam̃e lesen, nach
den Beobachtungen des Kaether. Je näher der
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[148/0013] allein Olbers ſtellt die Sache als ungewiß beſonders, da neue dunkle Flecke am Rande dr Soñe, andere in Centro denſelben, andere gar keine geſehen haben. Das beſte optiſche Mittel hat Arageau entdeckt. Er ſetzte nehmlich vor das Objectiv eine dünne Platte von Bergkryſtall (ein verbeſſertes Rochonches Fernrohr) der Bergkryſtall muß aber ſo geſchnitten ſein, dß dr Schnitt senkrecht auf die Schächten fällt, dañ giebt ein jeder Ge- genſtand zwei Bilder, dieſe ſind von gleicher Identitat des Lichtes und Farbe, wenn der beo- bachtete Gegenſtand eigenes Licht hat. Hat dr Gegenſtand empfangenes Licht, dañ ſind die reflecktirden zwei Bilder von verſchie- dener Identitaet und von zwei verſchiedenen Complementarfarben (colorirte Polarisation). Dies zeigt ſich bei einer jeden Flam̃e ud bei jedem Metallglanz. Daſſelbe angewandt auf die Planeten ud Cometen, zeigt ſich, daß jene beleuchtet, dieſe leuchtend ſind. Manche Cometen erſcheinen mit einem Schwei- fe. Der Schweif iſt dañ nicht die Fortſetzung der Dunsthülle ϝ. Gallilei hat den Schweif mit einer Flam̃e verglichen, die transparent iſt, deñ man kañ durch jede Luftflam̃e lesen, nach den Beobachtungen des Kaether. Je näher der Comet kom̃t, deſto größer wird dr Schweif, ud zwar auf Koſten der Dunſthülle, deñ dieſe Der Schweif. ϝ weil zwiſchen beyden ein dunkler Streif iſt.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

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Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




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Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/13>, abgerufen am 19.04.2024.