Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Ceres wurde durch Zufall entdeckt bei
Revidirung des Bulastonschen Catalog. Allein
die Entdeckung der Vesta macht ein wichtiges
Moment in der Geschichte der Astronomie, da
sie absichtlich erfunden wurde. Herr Olbers
glaubte daß zwischen Mars und Jupiter nach
Keplerschen Gesetz ein Planet fehle, er müßte
also zertrümmert gewesen sein. Dies konnte
nur an dem Knoten oder da wo sich die
Bahnen der Planeten durchschneiden geschehen
der Knote liegt am Flügel der Jungfrau
dort also müssen die Trümmer dieses Planeten
auch durchgehen. Er beobachtete lange
diesen Punkt und Vesta kam zum Vorschein[.]
Encke hat berechnet, daß nach 3400 Jahren
alle 4 Planeten einander so nahe sein werden,
daß sie wieder in einen Planeten verschmel-
zen
können, und zwar an demselben Knoten.
Die Bahnen der Vesta und Juno sind 3 Jahre und
7 Monate, der Ceres und Pallas 4 Jahre und 7 Monate.
Die Excentritaet aller, vorzüglich aber
der Juno und Pallas ist sehr groß, der Winkel
mit der Erdbahn ist bei Pallas 34° bei der Juno 13°.

Sie müssen Ste 153.

Ceres wurde durch Zufall entdeckt bei
Revidirung des Bulastonſchen Catalog. Allein
die Entdeckung der Vesta macht ein wichtiges
Moment in der Geſchichte der Astronomie, da
ſie abſichtlich erfunden wurde. Herr Olbers
glaubte daß zwiſchen Mars und Jupiter nach
Keplerſchen Geſetz ein Planet fehle, er müßte
alſo zertrüm̃ert geweſen ſein. Dies koñte
nur an dem Knoten oder da wo ſich die
Bahnen der Planeten durchſchneiden geſchehen
der Knote liegt am Flügel der Jungfrau
dort alſo müſſen die Trüm̃er dieſes Planeten
auch durchgehen. Er beobachtete lange
dieſen Punkt und Vesta kam zum Vorſchein[.]
Encke hat berechnet, daß nach 3400 Jahren
alle 4 Planeten einander ſo nahe ſein werden,
daß ſie wieder in einen Planeten verſchmel-
zen
können, und zwar an demſelben Knoten.
Die Bahnen der Vesta und Juno ſind 3 Jahre und
7 Monate, der Ceres und Pallas 4 Jahre und 7 Monate.
Die Excentritaet aller, vorzüglich aber
der Juno und Pallas iſt ſehr groß, der Winkel
mit der Erdbahn iſt bei Pallas 34° bei der Juno 13°.

Sie müſſen Ste 153.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="23">
        <div n="1">
          <pb facs="#f0005" n="140"/>
          <p><hi rendition="#aq">Ceres</hi> wurde durch Zufall entdeckt bei<lb/><hi rendition="#aq">Revidirung</hi> des <hi rendition="#aq"><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117433144 http://d-nb.info/gnd/117433144">Bulaston</persName></hi>&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Catalog</hi>. Allein<lb/>
die <choice><abbr>Entdeckg</abbr><expan resp="#BF">Entdeckung</expan></choice> <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#BF">der</expan></choice> <hi rendition="#aq">Vesta</hi> macht ein wichtiges<lb/>
Moment in <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#BF">der</expan></choice> <choice><sic>G&#x017F;chte</sic><corr resp="#CT">Ge&#x017F;chichte</corr></choice> <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#BF">der</expan></choice> <hi rendition="#aq">Astronomie</hi>, da<lb/>
&#x017F;ie ab&#x017F;ichtlich erfunden wurde. <hi rendition="#aq"><choice><abbr>H&#xFFFC;</abbr><expan resp="#CT">Herr</expan></choice><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11858975X http://d-nb.info/gnd/11858975X">Olbers</persName></hi><lb/>
glaubte <choice><abbr></abbr><expan resp="#BF">daß</expan></choice> zwi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Mars</hi> <choice><abbr>&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> <hi rendition="#aq">Jupiter</hi> nach<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118561448 http://d-nb.info/gnd/118561448">Kepler</persName></hi>&#x017F;chen Ge&#x017F;etz ein <hi rendition="#aq">Planet</hi> fehle, er müßte<lb/>
al&#x017F;o zertrüm&#x0303;ert gewe&#x017F;en &#x017F;ein. Dies kon&#x0303;te<lb/>
nur an dem <hi rendition="#aq">Knoten</hi> oder da wo &#x017F;ich die<lb/>
Bahnen <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#BF">der</expan></choice> <hi rendition="#aq">Planeten</hi> durch&#x017F;chneiden ge&#x017F;chehen<lb/>
der <hi rendition="#aq">Knote</hi> liegt am Flügel <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#BF">der</expan></choice> Jungfrau<lb/>
dort al&#x017F;o mü&#x017F;&#x017F;en die Trüm&#x0303;er <choice><abbr>d&#x017F;es</abbr><expan resp="#CT">die&#x017F;es</expan></choice> <hi rendition="#aq">Planeten</hi><lb/>
auch durchgehen. Er beobachtete lange<lb/>
die&#x017F;en <hi rendition="#aq">Punkt</hi> <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> <hi rendition="#aq">Vesta</hi> kam zum Vor&#x017F;chein<supplied>.</supplied><lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116471727 http://d-nb.info/gnd/116471727">Encke</persName></hi> hat berechnet, <choice><abbr></abbr><expan resp="#BF">daß</expan></choice> nach 3400 Jahren<lb/>
alle 4 <hi rendition="#aq">Planeten</hi> einander &#x017F;o nahe &#x017F;ein werden,<lb/><choice><abbr></abbr><expan resp="#BF">daß</expan></choice> &#x017F;ie wieder in einen <hi rendition="#aq">Planeten</hi> <choice><sic>ver&#x017F;chmol-<lb/>
zen</sic><corr resp="#CT">ver&#x017F;chmel-<lb/>
zen</corr></choice> können, <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> zwar an dem&#x017F;elben Knoten<choice><sic/><corr resp="#CT">.</corr></choice><lb/>
Die Bahnen der <hi rendition="#aq">Vesta</hi> <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> <hi rendition="#aq">Juno</hi> &#x017F;ind 3 Jahre <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice><lb/>
7 <hi rendition="#aq">Monate</hi>, der <hi rendition="#aq">Ceres</hi> <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> <hi rendition="#aq">Pallas</hi> 4 Jahre <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> 7 <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Mon:</abbr><expan resp="#CT">Monate</expan></choice></hi><choice><sic/><corr resp="#CT">.</corr></choice><lb/>
Die <hi rendition="#aq">Excentritaet</hi> aller, vorzüglich aber<lb/>
der <hi rendition="#aq">Juno</hi> <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#BF">und</expan></choice> <hi rendition="#aq">Pallas</hi> i&#x017F;t &#x017F;ehr groß, der Winkel<lb/>
mit der Erdbahn i&#x017F;t bei <hi rendition="#aq">Pallas</hi> 34° bei <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#BF">der</expan></choice> <hi rendition="#aq">Juno</hi> 13°<choice><sic/><corr resp="#CT">.</corr></choice></p><lb/>
          <fw type="catch" place="bottom">Sie mü&#x017F;&#x017F;en <ref target="#f0018"><metamark>S<hi rendition="#sup #uu">te</hi> 153.</metamark></ref></fw>
        </div>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0005] Ceres wurde durch Zufall entdeckt bei Revidirung des Bulastonſchen Catalog. Allein die Entdeckg dr Vesta macht ein wichtiges Moment in dr Geſchichte dr Astronomie, da ſie abſichtlich erfunden wurde. H Olbers glaubte dß zwiſchen Mars  Jupiter nach Keplerſchen Geſetz ein Planet fehle, er müßte alſo zertrüm̃ert geweſen ſein. Dies koñte nur an dem Knoten oder da wo ſich die Bahnen dr Planeten durchſchneiden geſchehen der Knote liegt am Flügel dr Jungfrau dort alſo müſſen die Trüm̃er dſes Planeten auch durchgehen. Er beobachtete lange dieſen Punkt ud Vesta kam zum Vorſchein. Encke hat berechnet, dß nach 3400 Jahren alle 4 Planeten einander ſo nahe ſein werden, dß ſie wieder in einen Planeten verſchmel- zen können, ud zwar an demſelben Knoten. Die Bahnen der Vesta ud Juno ſind 3 Jahre ud 7 Monate, der Ceres ud Pallas 4 Jahre ud 7 Mon:. Die Excentritaet aller, vorzüglich aber der Juno ud Pallas iſt ſehr groß, der Winkel mit der Erdbahn iſt bei Pallas 34° bei dr Juno 13°. Sie müſſen Ste 153.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/5
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/5>, abgerufen am 25.04.2024.