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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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(o)
bey jetziger für dergleichen Leute so bedrängten Zei-
ten, das Haupt ohne Schande und Spott empor
heben dürften. Doch wir lassen dieses an seinen
Ort gestellet seyn, und melden nur, daß der Titel
der erwehnten neulich herausgekommenen Schrift
folgender sey: Wohlmeynender Rath, wel-
chen dem
S. T. Herrn D. Joh. Ernst Philip-
pi, gewesenen öfentlichen ausserordentli-
chen Lehrer der deutschen Beredsamkeit auf
der Universität Halle; Jmgleichen Chur-
Sächsischen immatriculirten Advocaten,
als er nach unverhofter Genesung sich von
Halle wegbegab, in einem tröstlichen Send-
Schreiben ertheilet, dessen aufrichtiger
Freund und Bruder, Thomas Marke-
wirsch,
Carniolanus. Nürnberg. 1734. in 8.
zwey Bogen. Der Verfasser ist vor der Hand
noch unbekannt, so viel aber aus der Schrift er-
hellet, ein grosser Gönner des berühmten Neube-
rischen
Comödianten-Truppes. Der wohlmey-
nende Rath bestehet darinn, daß der Herr Prof.
den ihm so feindseeligen Lehr-Stuhl verlassen, und
seine Geschicklichkeit und Gaben unter dem Mülle-
rischen Truppe, welcher in dieser Schrift mit dem
Herrn Philippi causam communem hat, auf
der Schaubühne zu Beförderung der Unvernunft
dem höchstunvernünftigem Pöbel zur Bewunde-
rung vor Augen legen möge. Wir erwarten, wo-
zu sich bey so verzweifelten Umständen der Herr
Philippi entschliessen werde, glauben aber indes-
sen, daß derselbe seinen rühmlichen Zweck, auch

post
J i i

(o)
bey jetziger fuͤr dergleichen Leute ſo bedraͤngten Zei-
ten, das Haupt ohne Schande und Spott empor
heben duͤrften. Doch wir laſſen dieſes an ſeinen
Ort geſtellet ſeyn, und melden nur, daß der Titel
der erwehnten neulich herausgekommenen Schrift
folgender ſey: Wohlmeynender Rath, wel-
chen dem
S. T. Herrn D. Joh. Ernſt Philip-
pi, geweſenen oͤfentlichen auſſerordentli-
chen Lehrer der deutſchen Beredſamkeit auf
der Univerſitaͤt Halle; Jmgleichen Chur-
Saͤchſiſchen immatriculirten Advocaten,
als er nach unverhofter Geneſung ſich von
Halle wegbegab, in einem troͤſtlichen Send-
Schreiben ertheilet, deſſen aufrichtiger
Freund und Bruder, Thomas Marke-
wirſch,
Carniolanus. Nuͤrnberg. 1734. in 8.
zwey Bogen. Der Verfaſſer iſt vor der Hand
noch unbekannt, ſo viel aber aus der Schrift er-
hellet, ein groſſer Goͤnner des beruͤhmten Neube-
riſchen
Comoͤdianten-Truppes. Der wohlmey-
nende Rath beſtehet darinn, daß der Herr Prof.
den ihm ſo feindſeeligen Lehr-Stuhl verlaſſen, und
ſeine Geſchicklichkeit und Gaben unter dem Muͤlle-
riſchen Truppe, welcher in dieſer Schrift mit dem
Herrn Philippi cauſam communem hat, auf
der Schaubuͤhne zu Befoͤrderung der Unvernunft
dem hoͤchſtunvernuͤnftigem Poͤbel zur Bewunde-
rung vor Augen legen moͤge. Wir erwarten, wo-
zu ſich bey ſo verzweifelten Umſtaͤnden der Herr
Philippi entſchlieſſen werde, glauben aber indeſ-
ſen, daß derſelbe ſeinen ruͤhmlichen Zweck, auch

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[865/0957] (o) bey jetziger fuͤr dergleichen Leute ſo bedraͤngten Zei- ten, das Haupt ohne Schande und Spott empor heben duͤrften. Doch wir laſſen dieſes an ſeinen Ort geſtellet ſeyn, und melden nur, daß der Titel der erwehnten neulich herausgekommenen Schrift folgender ſey: Wohlmeynender Rath, wel- chen dem S. T. Herrn D. Joh. Ernſt Philip- pi, geweſenen oͤfentlichen auſſerordentli- chen Lehrer der deutſchen Beredſamkeit auf der Univerſitaͤt Halle; Jmgleichen Chur- Saͤchſiſchen immatriculirten Advocaten, als er nach unverhofter Geneſung ſich von Halle wegbegab, in einem troͤſtlichen Send- Schreiben ertheilet, deſſen aufrichtiger Freund und Bruder, Thomas Marke- wirſch, Carniolanus. Nuͤrnberg. 1734. in 8. zwey Bogen. Der Verfaſſer iſt vor der Hand noch unbekannt, ſo viel aber aus der Schrift er- hellet, ein groſſer Goͤnner des beruͤhmten Neube- riſchen Comoͤdianten-Truppes. Der wohlmey- nende Rath beſtehet darinn, daß der Herr Prof. den ihm ſo feindſeeligen Lehr-Stuhl verlaſſen, und ſeine Geſchicklichkeit und Gaben unter dem Muͤlle- riſchen Truppe, welcher in dieſer Schrift mit dem Herrn Philippi cauſam communem hat, auf der Schaubuͤhne zu Befoͤrderung der Unvernunft dem hoͤchſtunvernuͤnftigem Poͤbel zur Bewunde- rung vor Augen legen moͤge. Wir erwarten, wo- zu ſich bey ſo verzweifelten Umſtaͤnden der Herr Philippi entſchlieſſen werde, glauben aber indeſ- ſen, daß derſelbe ſeinen ruͤhmlichen Zweck, auch poſt J i i

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 865. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/957>, abgerufen am 25.04.2024.