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Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680.

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sol für den Wolstand des Reiches/ und
als Hierba gewinnet/ wird er zwar von
Sophonisben nach erbärmlichen Ab-
schiede in die glüenden Armen des
Abgotts gelegt/ aber von dem hierzu-
kommenden und sich durch Bestechung
der Wache geflüchteten Syphax weg-
gerissen/ Er von allen/ von ihm Ver-
mina frolockend bewillkommet/ und
verordnet: Daß statt des Hierba zwey
gefangene Römer aufgeopfert werden.
Endlich schweren Adherbal und Hier-
ba für dem Altare der Römer Todfein-
6de zu ersterben. Jm Reyen wirft die
Zwytracht unter die Menschlichen
Gemütts-Regungen einen güldenen
Apfel/ welcher von der Seele der So-
phonisben der Rache als Uberwinde-
rin zuerkennet wird.

Der andern Abhandlung.
1

DEr bluttige Himilco berichtet dem
Syphax und der Sophonisbe:
Daß Hiempsal durch Verrätherey die

Stadt
b 5

ſol fuͤr den Wolſtand des Reiches/ und
als Hierba gewinnet/ wird er zwar von
Sophonisben nach erbaͤrmlichen Ab-
ſchiede in die gluͤenden Armen des
Abgotts gelegt/ aber von dem hierzu-
kommenden und ſich durch Beſtechung
der Wache gefluͤchteten Syphax weg-
geriſſen/ Er von allen/ von ihm Ver-
mina frolockend bewillkommet/ und
verordnet: Daß ſtatt des Hierba zwey
gefangene Roͤmer aufgeopfert werden.
Endlich ſchweren Adherbal und Hier-
ba fuͤr dem Altare der Roͤmer Todfein-
6de zu erſterben. Jm Reyen wirft die
Zwytracht unter die Menſchlichen
Gemuͤtts-Regungen einen guͤldenen
Apfel/ welcher von der Seele der So-
phonisben der Rache als Uberwinde-
rin zuerkennet wird.

Der andern Abhandlung.
1

DEr bluttige Himilco beꝛichtet dem
Syphax und der Sophonisbe:
Daß Hiempſal durch Verraͤtherey die

Stadt
b 5
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[0023] ſol fuͤr den Wolſtand des Reiches/ und als Hierba gewinnet/ wird er zwar von Sophonisben nach erbaͤrmlichen Ab- ſchiede in die gluͤenden Armen des Abgotts gelegt/ aber von dem hierzu- kommenden und ſich durch Beſtechung der Wache gefluͤchteten Syphax weg- geriſſen/ Er von allen/ von ihm Ver- mina frolockend bewillkommet/ und verordnet: Daß ſtatt des Hierba zwey gefangene Roͤmer aufgeopfert werden. Endlich ſchweren Adherbal und Hier- ba fuͤr dem Altare der Roͤmer Todfein- de zu erſterben. Jm Reyen wirft die Zwytracht unter die Menſchlichen Gemuͤtts-Regungen einen guͤldenen Apfel/ welcher von der Seele der So- phonisben der Rache als Uberwinde- rin zuerkennet wird. 6 Der andern Abhandlung. DEr bluttige Himilco beꝛichtet dem Syphax und der Sophonisbe: Daß Hiempſal durch Verraͤtherey die Stadt b 5

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/23>, abgerufen am 20.04.2024.