Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Schweitzerische Canaan.
§. 2.

Der H. Geist richtet das gantze Königreich
GOttes in der Menschen Seele im Anfang
und Ende auff, ohne Jhne kan nichts Gött-
liches geschehen, (Feuer) Das erste so Er in
Bekehrten würckt, ist der Glaub, (Kaßleb)
dieser formirt die unbewegliche, veste, unüber-
windliche und ewigbleibende Liebe GOttes.
(Käse) wobey aber noch vieles Unsaubere ins
Hertzens Grund verborgenlich sitzen bliebe,
wann es nicht durch das scharffschneidende
und alles zertheilende Wort GOttes rege und
offenbahr gemacht wurde. (Käß-Degen.) Ja
das Gute selbs muß noch von denen ankle-
benden und sich einmischenden Eigenheiten ge-
reiniget werden, damit nichts bleibe, als was
pur Göttlich, und nicht nur der gute, son-
dern gar der beste und vollkommene Wille
GOttes ist. (Käß-Brecher.) Welches alles
weiters geprüfft und bewährt werden muß.
(Das zweyte Feuer.)

DAs Feuer ist ein Sinnbild der Erleuch-
tung und Reinigung, so der heilige
Geist würcket durch die Hitz der innern und
äussern Leiden, Seelen-Aengsten und auch
Verfolgungen von Menschen und bösen
Geistern, sonderlich aber durch die heiß- und
bang-machende Uberzeugungs-Krafft deß
Worts GOttes. Jerem. 23:29. Welches
alles zumal beseelet und belebet wird von der
Krafft deß Tods, und von der Krafft der
Aufferstehung unsers HErrn JEsu Christi,
welche Feuers-Hitz der H. Geist nach seiner

unauß-
Das Schweitzeriſche Canaan.
§. 2.

Der H. Geiſt richtet das gantze Koͤnigreich
GOttes in der Menſchen Seele im Anfang
und Ende auff, ohne Jhne kan nichts Goͤtt-
liches geſchehen, (Feuer) Das erſte ſo Er in
Bekehrten wuͤrckt, iſt der Glaub, (Kaßleb)
dieſer formirt die unbewegliche, veſte, unuͤber-
windliche und ewigbleibende Liebe GOttes.
(Kaͤſe) wobey aber noch vieles Unſaubere ins
Hertzens Grund verborgenlich ſitzen bliebe,
wann es nicht durch das ſcharffſchneidende
und alles zertheilende Wort GOttes rege und
offenbahr gemacht wurde. (Kaͤß-Degen.) Ja
das Gute ſelbs muß noch von denen ankle-
benden und ſich einmiſchenden Eigenheiten ge-
reiniget werden, damit nichts bleibe, als was
pur Goͤttlich, und nicht nur der gute, ſon-
dern gar der beſte und vollkommene Wille
GOttes iſt. (Kaͤß-Brecher.) Welches alles
weiters gepruͤfft und bewaͤhrt werden muß.
(Das zweyte Feuer.)

DAs Feuer iſt ein Sinnbild der Erleuch-
tung und Reinigung, ſo der heilige
Geiſt wuͤrcket durch die Hitz der innern und
aͤuſſern Leiden, Seelen-Aengſten und auch
Verfolgungen von Menſchen und boͤſen
Geiſtern, ſonderlich aber durch die heiß- und
bang-machende Uberzeugungs-Krafft deß
Worts GOttes. Jerem. 23:29. Welches
alles zumal beſeelet und belebet wird von der
Krafft deß Tods, und von der Krafft der
Aufferſtehung unſers HErrn JEſu Chriſti,
welche Feuers-Hitz der H. Geiſt nach ſeiner

unauß-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0128" n="60"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Schweitzeri&#x017F;che Canaan.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 2.</head><lb/>
            <p>Der H. Gei&#x017F;t richtet das gantze Ko&#x0364;nigreich<lb/>
GOttes in der Men&#x017F;chen Seele im Anfang<lb/>
und Ende auff, ohne Jhne kan nichts Go&#x0364;tt-<lb/>
liches ge&#x017F;chehen, (Feuer) Das er&#x017F;te &#x017F;o Er in<lb/>
Bekehrten wu&#x0364;rckt, i&#x017F;t der Glaub, (Kaßleb)<lb/>
die&#x017F;er formirt die unbewegliche, ve&#x017F;te, unu&#x0364;ber-<lb/>
windliche und ewigbleibende Liebe GOttes.<lb/>
(Ka&#x0364;&#x017F;e) wobey aber noch vieles Un&#x017F;aubere ins<lb/>
Hertzens Grund verborgenlich &#x017F;itzen bliebe,<lb/>
wann es nicht durch das &#x017F;charff&#x017F;chneidende<lb/>
und alles zertheilende Wort GOttes rege und<lb/>
offenbahr gemacht wurde. (Ka&#x0364;ß-Degen.) Ja<lb/>
das Gute &#x017F;elbs muß noch von denen ankle-<lb/>
benden und &#x017F;ich einmi&#x017F;chenden Eigenheiten ge-<lb/>
reiniget werden, damit nichts bleibe, als was<lb/>
pur Go&#x0364;ttlich, und nicht nur der gute, &#x017F;on-<lb/>
dern gar der be&#x017F;te und vollkommene Wille<lb/>
GOttes i&#x017F;t. (Ka&#x0364;ß-Brecher.) Welches alles<lb/>
weiters gepru&#x0364;fft und bewa&#x0364;hrt werden muß.<lb/>
(Das zweyte Feuer.)</p><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">As Feuer</hi> i&#x017F;t ein Sinnbild der Erleuch-<lb/>
tung und Reinigung, &#x017F;o der heilige<lb/>
Gei&#x017F;t wu&#x0364;rcket durch die Hitz der innern und<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Leiden, Seelen-Aeng&#x017F;ten und auch<lb/>
Verfolgungen von Men&#x017F;chen und bo&#x0364;&#x017F;en<lb/>
Gei&#x017F;tern, &#x017F;onderlich aber durch die heiß- und<lb/>
bang-machende Uberzeugungs-Krafft deß<lb/>
Worts GOttes. Jerem. 23:29. Welches<lb/>
alles zumal be&#x017F;eelet und belebet wird von der<lb/>
Krafft deß Tods, und von der Krafft der<lb/>
Auffer&#x017F;tehung un&#x017F;ers HErrn JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti,<lb/>
welche Feuers-Hitz der H. Gei&#x017F;t nach &#x017F;einer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">unauß-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[60/0128] Das Schweitzeriſche Canaan. §. 2. Der H. Geiſt richtet das gantze Koͤnigreich GOttes in der Menſchen Seele im Anfang und Ende auff, ohne Jhne kan nichts Goͤtt- liches geſchehen, (Feuer) Das erſte ſo Er in Bekehrten wuͤrckt, iſt der Glaub, (Kaßleb) dieſer formirt die unbewegliche, veſte, unuͤber- windliche und ewigbleibende Liebe GOttes. (Kaͤſe) wobey aber noch vieles Unſaubere ins Hertzens Grund verborgenlich ſitzen bliebe, wann es nicht durch das ſcharffſchneidende und alles zertheilende Wort GOttes rege und offenbahr gemacht wurde. (Kaͤß-Degen.) Ja das Gute ſelbs muß noch von denen ankle- benden und ſich einmiſchenden Eigenheiten ge- reiniget werden, damit nichts bleibe, als was pur Goͤttlich, und nicht nur der gute, ſon- dern gar der beſte und vollkommene Wille GOttes iſt. (Kaͤß-Brecher.) Welches alles weiters gepruͤfft und bewaͤhrt werden muß. (Das zweyte Feuer.) DAs Feuer iſt ein Sinnbild der Erleuch- tung und Reinigung, ſo der heilige Geiſt wuͤrcket durch die Hitz der innern und aͤuſſern Leiden, Seelen-Aengſten und auch Verfolgungen von Menſchen und boͤſen Geiſtern, ſonderlich aber durch die heiß- und bang-machende Uberzeugungs-Krafft deß Worts GOttes. Jerem. 23:29. Welches alles zumal beſeelet und belebet wird von der Krafft deß Tods, und von der Krafft der Aufferſtehung unſers HErrn JEſu Chriſti, welche Feuers-Hitz der H. Geiſt nach ſeiner unauß-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/128
Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/128>, abgerufen am 19.04.2024.