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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Evangelii JESU.
kaufft seyn zur unsträfflichen Heiligung und unbefleckten Unsterblich-
keit a; und warum dem HErrn JEsu von den heiligen Engeln und al-
len seligen Seelen Lob- und Danck-Lieder zugesungen werden, mit
starckem Halleluja, vom Ende der Erden b. Und wer es so vom
Vatter gehöret und gelernet, dem wird alles so lebendig, als wann
er mit Mose auf dem Berge gewesen wäre, die prophetischen Ge-
sichter selber gesehen, ja, als ob er zu den Füssen JESU gesessen,
alles mit eigenen Ohren angehöret, und mit eigenen Augen gesehen
hätte.

§. 19. Nun, was erhellet anders aus diesem gründlichen Unter-Ubergang.
richt vom nächsten Weg zum Leben, den JEsus durch seinen Schoos-
Jünger Johannem hat auffzeichnen lassen, damit derselbe nicht nur
den Juden, sondern auch uns im Schweitzerland solte bekannt wer-
den, was erhellet, sag ich, anders daraus? Als die unvergleichli-
che Liebes-Treue unsers Jmmanuels; welcher beyfügt, Darum/ da-
mit ihr wisset, woher ihr Krafft zu glauben nemmen könnet und sol-
let, nemlich aus meinem Vatter; Darum habe Jchs euch gesagt.

Das vierte Capitel.

§. 1. O unverdrossene Leutseligkeit unsers Seligmachers! daß erLobes Er-
hebung
der Lie-
bens Tre
Jmma-
nuels.

sich auch von denen ärgsten Zänckern nicht abtreiben lasset, ihnen die
verborgensten Dinge des Himmelreichs, den nächsten einigen Weg
dazu zu entdecken, und gleiche Wahrheit zu öfftermalen, zu mehre-
rer Versicherung zu widerholen, damit sie und wir eigentlich wissen,
wo wir uns anmelden müßten, wann wir wahre Erkanntnuß Chri-
sti, und Gemeinschafft mit ihme und allen seinen Gütern haben wol-
len, nemlich bey dem Vatter, welches JEsus auch sonsten deutlich
lehret, als bey dem Evangelisten Luca, So dann ihr/ die ihr böß
seyd/ könnet eueren Kindern gute Gaaben geben/ wie vielmehr
wird euer Vatter aus dem Himmel den Heiligen Geist geben de-
nen/ die Jhne darum bitten
c. Der Heilige Geist'aber, den der
Vatter sendet und schencket, verkläret JEsum, dann derselbige/ sagt
JEsus, wird mich verklären/ dieweil Ers von dem Meinen nem-
men wird/ und euch dasselbige verkünden
d.

§. 2. Die
a Apoc. V. 9-10.
b Apoc. V. 12. 13.
c Luc. XI. 13.
d Joh. XVI. 14.
D

Evangelii JESU.
kaufft ſeyn zur unſtraͤfflichen Heiligung und unbefleckten Unſterblich-
keit a; und warum dem HErrn JEſu von den heiligen Engeln und al-
len ſeligen Seelen Lob- und Danck-Lieder zugeſungen werden, mit
ſtarckem Halleluja, vom Ende der Erden b. Und wer es ſo vom
Vatter gehoͤret und gelernet, dem wird alles ſo lebendig, als wann
er mit Moſe auf dem Berge geweſen waͤre, die prophetiſchen Ge-
ſichter ſelber geſehen, ja, als ob er zu den Fuͤſſen JESU geſeſſen,
alles mit eigenen Ohren angehoͤret, und mit eigenen Augen geſehen
haͤtte.

§. 19. Nun, was erhellet anders aus dieſem gruͤndlichen Unter-Ubergang.
richt vom naͤchſten Weg zum Leben, den JEſus durch ſeinen Schoos-
Juͤnger Johannem hat auffzeichnen laſſen, damit derſelbe nicht nur
den Juden, ſondern auch uns im Schweitzerland ſolte bekannt wer-
den, was erhellet, ſag ich, anders daraus? Als die unvergleichli-
che Liebes-Treue unſers Jmmanuels; welcher beyfuͤgt, Darum/ da-
mit ihr wiſſet, woher ihr Krafft zu glauben nemmen koͤnnet und ſol-
let, nemlich aus meinem Vatter; Darum habe Jchs euch geſagt.

Das vierte Capitel.

§. 1. O unverdroſſene Leutſeligkeit unſers Seligmachers! daß erLobes Er-
hebung
der Lie-
bens Tre
Jmma-
nuels.

ſich auch von denen aͤrgſten Zaͤnckern nicht abtreiben laſſet, ihnen die
verborgenſten Dinge des Himmelreichs, den naͤchſten einigen Weg
dazu zu entdecken, und gleiche Wahrheit zu oͤfftermalen, zu mehre-
rer Verſicherung zu widerholen, damit ſie und wir eigentlich wiſſen,
wo wir uns anmelden muͤßten, wann wir wahre Erkanntnuß Chri-
ſti, und Gemeinſchafft mit ihme und allen ſeinen Guͤtern haben wol-
len, nemlich bey dem Vatter, welches JEſus auch ſonſten deutlich
lehret, als bey dem Evangeliſten Luca, So dann ihr/ die ihr boͤß
ſeyd/ koͤnnet eueren Kindern gute Gaaben geben/ wie vielmehr
wird euer Vatter aus dem Himmel den Heiligen Geiſt geben de-
nen/ die Jhne darum bitten
c. Der Heilige Geiſt’aber, den der
Vatter ſendet und ſchencket, verklaͤret JEſum, dann derſelbige/ ſagt
JEſus, wird mich verklaͤren/ dieweil Ers von dem Meinen nem-
men wird/ und euch daſſelbige verkuͤnden
d.

§. 2. Die
a Apoc. V. 9-10.
b Apoc. V. 12. 13.
c Luc. XI. 13.
d Joh. XVI. 14.
D
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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/121>, abgerufen am 19.04.2024.