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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Text.
Aus dem Evangelio St. Matthäi dem XXVI. Cap.
vers.
36--46.
Da kam JEsus mit ihnen zu einem Hof, der hieß
Gethsemane, und sprach zu seinen Jüngeren:
Setzet euch hie, biß daß ich dorthin gehe und
bette. Und nahm zu sich Petrum, und die
zween Söhne Zebedäi, und fieng an zu trau-
ren und zu zagen. Da sprach JEsus zu ih-
nen: Meine Seele ist betrübet biß in den Tod,
bleibet hie, und wachet mit Mir. Und gieng
hin ein wenig, fiel nieder auf Sein Angesicht,
und bettete, und sprach: Mein Vatter ists
möglich, so gehe dieser Kelch von Mir, doch
nicht wie ich will, sondern wie Du willt. Und
Er kam zu Seinen Jüngeren, und fand sie
schlaffend, und sprach zu Petro: Könnet ihr
dann nicht eine Stunde mit Mir wachen? Wa-
chet und bettet, daß ihr nicht in Anfechtung
fallet; der Geist ist willig, aber das Fleisch ist
schwach. Zum anderen mahl gieng Er aber hin,
bettete und sprach: Mein Vatter ists nicht mög-
lich, daß dieser Kelch von Mir gehe, Jch trin-
cke ihn dann, so geschehe Dein Wille. Und
Er kam, und fand sie aber schlaffend, und ih-

re
Text.
Aus dem Evangelio St. Matthaͤi dem XXVI. Cap.
verſ.
36--46.
Da kam JEſus mit ihnen zu einem Hof, der hieß
Gethſemane, und ſprach zu ſeinen Juͤngeren:
Setzet euch hie, biß daß ich dorthin gehe und
bette. Und nahm zu ſich Petrum, und die
zween Soͤhne Zebedaͤi, und fieng an zu trau-
ren und zu zagen. Da ſprach JEſus zu ih-
nen: Meine Seele iſt betruͤbet biß in den Tod,
bleibet hie, und wachet mit Mir. Und gieng
hin ein wenig, fiel nieder auf Sein Angeſicht,
und bettete, und ſprach: Mein Vatter iſts
moͤglich, ſo gehe dieſer Kelch von Mir, doch
nicht wie ich will, ſondern wie Du willt. Und
Er kam zu Seinen Juͤngeren, und fand ſie
ſchlaffend, und ſprach zu Petro: Koͤnnet ihr
dann nicht eine Stunde mit Mir wachen? Wa-
chet und bettet, daß ihr nicht in Anfechtung
fallet; der Geiſt iſt willig, aber das Fleiſch iſt
ſchwach. Zum anderen mahl gieng Er aber hin,
bettete und ſprach: Mein Vatter iſts nicht moͤg-
lich, daß dieſer Kelch von Mir gehe, Jch trin-
cke ihn dann, ſo geſchehe Dein Wille. Und
Er kam, und fand ſie aber ſchlaffend, und ih-

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[399/0495] Text. Aus dem Evangelio St. Matthaͤi dem XXVI. Cap. verſ. 36--46. Da kam JEſus mit ihnen zu einem Hof, der hieß Gethſemane, und ſprach zu ſeinen Juͤngeren: Setzet euch hie, biß daß ich dorthin gehe und bette. Und nahm zu ſich Petrum, und die zween Soͤhne Zebedaͤi, und fieng an zu trau- ren und zu zagen. Da ſprach JEſus zu ih- nen: Meine Seele iſt betruͤbet biß in den Tod, bleibet hie, und wachet mit Mir. Und gieng hin ein wenig, fiel nieder auf Sein Angeſicht, und bettete, und ſprach: Mein Vatter iſts moͤglich, ſo gehe dieſer Kelch von Mir, doch nicht wie ich will, ſondern wie Du willt. Und Er kam zu Seinen Juͤngeren, und fand ſie ſchlaffend, und ſprach zu Petro: Koͤnnet ihr dann nicht eine Stunde mit Mir wachen? Wa- chet und bettet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet; der Geiſt iſt willig, aber das Fleiſch iſt ſchwach. Zum anderen mahl gieng Er aber hin, bettete und ſprach: Mein Vatter iſts nicht moͤg- lich, daß dieſer Kelch von Mir gehe, Jch trin- cke ihn dann, ſo geſchehe Dein Wille. Und Er kam, und fand ſie aber ſchlaffend, und ih- re

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/495>, abgerufen am 29.03.2024.