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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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der Eltern in Ansehung ihrer Kinder.
tes ist und vor Hertzens-Freude jauchzet über seiner
gnädigen Führung.

e) Solltest du bey diesem allem deine Eltern
nicht innig lieb haben, welche dir durch ihren Haß
und Verfolgung ein so schönes Paradeiß zurichten,
indem sie sich selbsten eine Hölle unwissend bauen?
Solltest du ihnen zu lieb nicht willig durch ein
Feuer lauffen?

§. 32.

Aber sprichst du/ womit waffne ich
mich denn gegen die vorher beschriebene
allgemeine Verführung der Auferzie-
hung zur Wollust/ zur Hoffart und zum
Geitz?

Antwort: I. Mit dem Wort GOt-
tes. Erinnere dich der Worten Jo-
hannis
1 Epistel 2, 15-17. Habt nicht
lieb die Welt/ noch was in der Welt ist.
So jemand die Welt lieb hat/ in dem ist
nicht die Liebe des Vaters/ dann alles/
was in der Welt ist/ nemlich Fleisches-
Lust/ Augen-Lust und hoffärtiges Leben
ist nicht vom Vater/ sondern von der
Welt: Und die Welt vergehet mit ihrer
Lust: Wer aber den Willen GOttes thut,
der bleibet in Ewigkeit. Gedencke an
Pauli Worte;
1 Cor. 1, 28. Das Unedle
vor der Welt und das Verachtete hat
GOtt erwählet/ und daß da nichts ist/
daß er zunichte mache/ was etwas ist.

So

der Eltern in Anſehung ihrer Kinder.
tes iſt und vor Hertzens-Freude jauchzet uͤber ſeiner
gnaͤdigen Fuͤhrung.

e) Sollteſt du bey dieſem allem deine Eltern
nicht innig lieb haben, welche dir durch ihren Haß
und Verfolgung ein ſo ſchoͤnes Paradeiß zurichten,
indem ſie ſich ſelbſten eine Hoͤlle unwiſſend bauen?
Sollteſt du ihnen zu lieb nicht willig durch ein
Feuer lauffen?

§. 32.

Aber ſprichſt du/ womit waffne ich
mich denn gegen die vorher beſchriebene
allgemeine Verfuͤhrung der Auferzie-
hung zur Wolluſt/ zur Hoffart und zum
Geitz?

Antwort: I. Mit dem Wort GOt-
tes. Erinnere dich der Worten Jo-
hannis
1 Epiſtel 2, 15-17. Habt nicht
lieb die Welt/ noch was in der Welt iſt.
So jemand die Welt lieb hat/ in dem iſt
nicht die Liebe des Vaters/ dann alles/
was in der Welt iſt/ nemlich Fleiſches-
Luſt/ Augen-Luſt und hoffaͤrtiges Leben
iſt nicht vom Vater/ ſondern von der
Welt: Und die Welt vergehet mit ihrer
Luſt: Wer aber den Willen GOttes thut,
der bleibet in Ewigkeit. Gedencke an
Pauli Worte;
1 Cor. 1, 28. Das Unedle
vor der Welt und das Verachtete hat
GOtt erwaͤhlet/ und daß da nichts iſt/
daß er zunichte mache/ was etwas iſt.

So
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[189/0207] der Eltern in Anſehung ihrer Kinder. tes iſt und vor Hertzens-Freude jauchzet uͤber ſeiner gnaͤdigen Fuͤhrung. e) Sollteſt du bey dieſem allem deine Eltern nicht innig lieb haben, welche dir durch ihren Haß und Verfolgung ein ſo ſchoͤnes Paradeiß zurichten, indem ſie ſich ſelbſten eine Hoͤlle unwiſſend bauen? Sollteſt du ihnen zu lieb nicht willig durch ein Feuer lauffen? §. 32. Aber ſprichſt du/ womit waffne ich mich denn gegen die vorher beſchriebene allgemeine Verfuͤhrung der Auferzie- hung zur Wolluſt/ zur Hoffart und zum Geitz? Antwort: I. Mit dem Wort GOt- tes. Erinnere dich der Worten Jo- hannis 1 Epiſtel 2, 15-17. Habt nicht lieb die Welt/ noch was in der Welt iſt. So jemand die Welt lieb hat/ in dem iſt nicht die Liebe des Vaters/ dann alles/ was in der Welt iſt/ nemlich Fleiſches- Luſt/ Augen-Luſt und hoffaͤrtiges Leben iſt nicht vom Vater/ ſondern von der Welt: Und die Welt vergehet mit ihrer Luſt: Wer aber den Willen GOttes thut, der bleibet in Ewigkeit. Gedencke an Pauli Worte; 1 Cor. 1, 28. Das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat GOtt erwaͤhlet/ und daß da nichts iſt/ daß er zunichte mache/ was etwas iſt. So

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/207>, abgerufen am 25.04.2024.