Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

der Verführung der Jugend.
licher in der Hulde zu behalten suchen, und ihne mit
gläubigem Vertrauen anruffen, daß er doch selber
allenthalben helffen, steuren und wehren wolle: zu-
mahlen da er nicht nur nicht will, daß eines dieser
Kleinen verlohren werde; sondern über das sein Ge-
salbter, unser JEsus, ein ausnehmend-liebseliger
Kinder-Freund ist, welcher ruffet, daß doch die Kin-
der zu ihm kommen, und ein ewiges Himmelreich
empfahen sollen. Sonsten wird rechtschaffene
Furcht GOttes die schärffste Thur-Hüterin seyn,
alle Argheiten abzuhalten und zurück zu stossen.

§. 19.

Ubrigens solle dem Heyls-begierigen Kind fol-
gende Reim-Seuffzer auch sein beständiger Seuff-
zer seyn:

Ach bleib mit deiner Treue
Bey mir, mein HErr und GOtt;
Beständigkeit verleihe,
Hilff mir in Seelen-Noth:
Ach bleib mit deiner Gnade
Bey mir, du starcker Held,
Daß meiner Seel nicht schade
Die arge, böse Welt!

Das
R 4

der Verfuͤhrung der Jugend.
licher in der Hulde zu behalten ſuchen, und ihne mit
glaͤubigem Vertrauen anruffen, daß er doch ſelber
allenthalben helffen, ſteuren und wehren wolle: zu-
mahlen da er nicht nur nicht will, daß eines dieſer
Kleinen verlohren werde; ſondern uͤber das ſein Ge-
ſalbter, unſer JEſus, ein ausnehmend-liebſeliger
Kinder-Freund iſt, welcher ruffet, daß doch die Kin-
der zu ihm kommen, und ein ewiges Himmelreich
empfahen ſollen. Sonſten wird rechtſchaffene
Furcht GOttes die ſchaͤrffſte Thur-Huͤterin ſeyn,
alle Argheiten abzuhalten und zuruͤck zu ſtoſſen.

§. 19.

Ubrigens ſolle dem Heyls-begierigen Kind fol-
gende Reim-Seuffzer auch ſein beſtaͤndiger Seuff-
zer ſeyn:

Ach bleib mit deiner Treue
Bey mir, mein HErr und GOtt;
Beſtaͤndigkeit verleihe,
Hilff mir in Seelen-Noth:
Ach bleib mit deiner Gnade
Bey mir, du ſtarcker Held,
Daß meiner Seel nicht ſchade
Die arge, boͤſe Welt!

Das
R 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0281" n="263"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Verfu&#x0364;hrung der Jugend.</hi></fw><lb/>
licher in der Hulde zu behalten &#x017F;uchen, und ihne mit<lb/>
gla&#x0364;ubigem Vertrauen anruffen, daß er doch &#x017F;elber<lb/>
allenthalben helffen, &#x017F;teuren und wehren wolle: zu-<lb/>
mahlen da er nicht nur nicht will, daß eines die&#x017F;er<lb/>
Kleinen verlohren werde; &#x017F;ondern u&#x0364;ber das &#x017F;ein Ge-<lb/>
&#x017F;albter, un&#x017F;er JE&#x017F;us, ein ausnehmend-lieb&#x017F;eliger<lb/>
Kinder-Freund i&#x017F;t, welcher ruffet, daß doch die Kin-<lb/>
der zu ihm kommen, und ein ewiges Himmelreich<lb/>
empfahen &#x017F;ollen. Son&#x017F;ten wird recht&#x017F;chaffene<lb/><hi rendition="#fr">Furcht GOttes</hi> die &#x017F;cha&#x0364;rff&#x017F;te Thur-Hu&#x0364;terin &#x017F;eyn,<lb/>
alle Argheiten abzuhalten und zuru&#x0364;ck zu &#x017F;to&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 19.</head><lb/>
          <p>Ubrigens &#x017F;olle dem Heyls-begierigen Kind fol-<lb/>
gende Reim-Seuffzer auch &#x017F;ein be&#x017F;ta&#x0364;ndiger Seuff-<lb/>
zer &#x017F;eyn:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Ach bleib mit deiner Treue</l><lb/>
            <l>Bey mir, mein HErr und GOtt;</l><lb/>
            <l>Be&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit verleihe,</l><lb/>
            <l>Hilff mir in Seelen-Noth:</l><lb/>
            <l>Ach bleib mit deiner Gnade</l><lb/>
            <l>Bey mir, du &#x017F;tarcker Held,</l><lb/>
            <l>Daß meiner Seel nicht &#x017F;chade</l><lb/>
            <l>Die arge, bo&#x0364;&#x017F;e Welt!</l>
          </lg>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">R 4</fw>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[263/0281] der Verfuͤhrung der Jugend. licher in der Hulde zu behalten ſuchen, und ihne mit glaͤubigem Vertrauen anruffen, daß er doch ſelber allenthalben helffen, ſteuren und wehren wolle: zu- mahlen da er nicht nur nicht will, daß eines dieſer Kleinen verlohren werde; ſondern uͤber das ſein Ge- ſalbter, unſer JEſus, ein ausnehmend-liebſeliger Kinder-Freund iſt, welcher ruffet, daß doch die Kin- der zu ihm kommen, und ein ewiges Himmelreich empfahen ſollen. Sonſten wird rechtſchaffene Furcht GOttes die ſchaͤrffſte Thur-Huͤterin ſeyn, alle Argheiten abzuhalten und zuruͤck zu ſtoſſen. §. 19. Ubrigens ſolle dem Heyls-begierigen Kind fol- gende Reim-Seuffzer auch ſein beſtaͤndiger Seuff- zer ſeyn: Ach bleib mit deiner Treue Bey mir, mein HErr und GOtt; Beſtaͤndigkeit verleihe, Hilff mir in Seelen-Noth: Ach bleib mit deiner Gnade Bey mir, du ſtarcker Held, Daß meiner Seel nicht ſchade Die arge, boͤſe Welt! Das R 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/281
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/281>, abgerufen am 25.04.2024.