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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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im vorzüglichen Verstande.
auf eigene Wechsel etwas zu fordern, so wird solche Frist insgemein
verdoppelt. 4) Wenn in der Wechselordnung eines Landes,
oder einer Stadt von der Verjährung eines Wechsels nichts
verordnet, verjähren die Wechsel, es mögen eigene, oder tras-
sirte seyn, nach den gemeinen kaiserlichen Rechten in 30 Jah-
ren, oder nach den sächsischen Rechten in 31 Jahren 6 Wochen
und 3 Tagen. 5) Die Verjährungszeit wird durch eine An-
stellung der Klage in ihrem Laufe unterbrochen. 6) Nach Ab-
lauf der zur Verjährung gesetzten Zeit haben die Wechselbriefe,
vermöge der meisten Wechselordnungen, die kraft als andere
Schuldbekenntnisse. 7) Jn welcher Zeit der eigene Wechsel-
brief der Ausgeber verjähret, binnen solcher Zeit erlöschet auch
die Regreßnehmung wider den Jndossanten. Siehe in unserer
Akademie der Kaufleute den Artikel: Wechselbrief.

§. 381.

Nicht selten wird die in einem eigenen Wechselbriefe be-Prolongi-
rung eines
eigenen
Wechsels.

stimmte Zeit, wenn sie zu Ende läuft, oder schon zu Ende ge-
laufen ist, unter den Wechsel weiter hinaus gesetzet. Diese
Verschiebung der Zahlung des Wechsels auf eine andere Frist,
wird die Prolongirung, oder Prolongation eines Wechsels
genennet. Soll ein Wechsel prolongiret werden: so muß sol-1) wie sol-
ches gesche-
he?

ches mit Einwilligung des Wechselgläubigers und Wechsel-
schuldners geschehen. Am sichersten wird eine Prolongation
unternommen, wenn selbige der Wechselschuldner und der Wech-
selgläubiger unterschreiben. Hat aber der Wechselschuldner sie
allein unterzeichnet, so wird des Wechselgläubigers Einwilli-
gung dazu vermuthet, weil sonst der Schuldner keine Gelegen-
heit gehabt, auf den Wechsel die Prolongation zu setzen. Jm
Gegentheile, wenn der Wechselgläubiger die Prolongation al-
lein unterschrieben hat: so ist noch nicht aller Zweifel gehoben,
ob auch dabey des Wechselschuldners Einwilligung vermuthet
werde. Ein prolongirter Wechsel ist, so lange die Prolonga-2) ihre
Kraft.

tion läuft, für verfallen nicht zu achten. Haben ihrer etliche
zugleich einen Wechsel ausgestellet: so ist es genug, wenn einer
die Prolongation unterschreibt, wodurch die Obligation der
andern gleichfalls erneuert wird, daß sie sich auf die Verjäh-
rung nicht beziehen können.

§. 382.

Oftmals wird ein Wechsel von dem Jnhaber an einen an-Uebertra-
gung der
Wechsel,
vermittelst
des
1) Jndoßi-
rens.

dern abgetreten. Eine solche Abtretung wird die Uebertragung,
oder Transportirung der Wechsel genennet, und geschieht auf
dreyerley Art; oder hat vielmehr, nach Verschiedenheit der
Umstände, drey verschiedene Namen. Auf die erste Art ge-
schieht es, wenn derjenige, dem ein Wechsel zu gute gestellet
ist,
solchen an einen andern überträgt, oder bezahlen läßt,
und zu dem Ende die Ueberweisung auf den Rücken des Wech-
sels setzet; und dieses heißt Jndoßiren. Daher wird die kurze
Schrift, wodurch die Macht und Gewalt, den Wechsel beyzu-
treiben, auf einen andern gebracht wird, das Jndossament ge-
nennet: gleichwie derjenige, welcher einen Wechsel an jeman-

den
(M) 5

im vorzuͤglichen Verſtande.
auf eigene Wechſel etwas zu fordern, ſo wird ſolche Friſt insgemein
verdoppelt. 4) Wenn in der Wechſelordnung eines Landes,
oder einer Stadt von der Verjaͤhrung eines Wechſels nichts
verordnet, verjaͤhren die Wechſel, es moͤgen eigene, oder traſ-
ſirte ſeyn, nach den gemeinen kaiſerlichen Rechten in 30 Jah-
ren, oder nach den ſaͤchſiſchen Rechten in 31 Jahren 6 Wochen
und 3 Tagen. 5) Die Verjaͤhrungszeit wird durch eine An-
ſtellung der Klage in ihrem Laufe unterbrochen. 6) Nach Ab-
lauf der zur Verjaͤhrung geſetzten Zeit haben die Wechſelbriefe,
vermoͤge der meiſten Wechſelordnungen, die kraft als andere
Schuldbekenntniſſe. 7) Jn welcher Zeit der eigene Wechſel-
brief der Ausgeber verjaͤhret, binnen ſolcher Zeit erloͤſchet auch
die Regreßnehmung wider den Jndoſſanten. Siehe in unſerer
Akademie der Kaufleute den Artikel: Wechſelbrief.

§. 381.

Nicht ſelten wird die in einem eigenen Wechſelbriefe be-Prolongi-
rung eines
eigenen
Wechſels.

ſtimmte Zeit, wenn ſie zu Ende laͤuft, oder ſchon zu Ende ge-
laufen iſt, unter den Wechſel weiter hinaus geſetzet. Dieſe
Verſchiebung der Zahlung des Wechſels auf eine andere Friſt,
wird die Prolongirung, oder Prolongation eines Wechſels
genennet. Soll ein Wechſel prolongiret werden: ſo muß ſol-1) wie ſol-
ches geſche-
he?

ches mit Einwilligung des Wechſelglaͤubigers und Wechſel-
ſchuldners geſchehen. Am ſicherſten wird eine Prolongation
unternommen, wenn ſelbige der Wechſelſchuldner und der Wech-
ſelglaͤubiger unterſchreiben. Hat aber der Wechſelſchuldner ſie
allein unterzeichnet, ſo wird des Wechſelglaͤubigers Einwilli-
gung dazu vermuthet, weil ſonſt der Schuldner keine Gelegen-
heit gehabt, auf den Wechſel die Prolongation zu ſetzen. Jm
Gegentheile, wenn der Wechſelglaͤubiger die Prolongation al-
lein unterſchrieben hat: ſo iſt noch nicht aller Zweifel gehoben,
ob auch dabey des Wechſelſchuldners Einwilligung vermuthet
werde. Ein prolongirter Wechſel iſt, ſo lange die Prolonga-2) ihre
Kraft.

tion laͤuft, fuͤr verfallen nicht zu achten. Haben ihrer etliche
zugleich einen Wechſel ausgeſtellet: ſo iſt es genug, wenn einer
die Prolongation unterſchreibt, wodurch die Obligation der
andern gleichfalls erneuert wird, daß ſie ſich auf die Verjaͤh-
rung nicht beziehen koͤnnen.

§. 382.

Oftmals wird ein Wechſel von dem Jnhaber an einen an-Uebertra-
gung der
Wechſel,
vermittelſt
des
1) Jndoßi-
rens.

dern abgetreten. Eine ſolche Abtretung wird die Uebertragung,
oder Tranſportirung der Wechſel genennet, und geſchieht auf
dreyerley Art; oder hat vielmehr, nach Verſchiedenheit der
Umſtaͤnde, drey verſchiedene Namen. Auf die erſte Art ge-
ſchieht es, wenn derjenige, dem ein Wechſel zu gute geſtellet
iſt,
ſolchen an einen andern uͤbertraͤgt, oder bezahlen laͤßt,
und zu dem Ende die Ueberweiſung auf den Ruͤcken des Wech-
ſels ſetzet; und dieſes heißt Jndoßiren. Daher wird die kurze
Schrift, wodurch die Macht und Gewalt, den Wechſel beyzu-
treiben, auf einen andern gebracht wird, das Jndoſſament ge-
nennet: gleichwie derjenige, welcher einen Wechſel an jeman-

den
(M) 5
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[185/0789] im vorzuͤglichen Verſtande. auf eigene Wechſel etwas zu fordern, ſo wird ſolche Friſt insgemein verdoppelt. 4) Wenn in der Wechſelordnung eines Landes, oder einer Stadt von der Verjaͤhrung eines Wechſels nichts verordnet, verjaͤhren die Wechſel, es moͤgen eigene, oder traſ- ſirte ſeyn, nach den gemeinen kaiſerlichen Rechten in 30 Jah- ren, oder nach den ſaͤchſiſchen Rechten in 31 Jahren 6 Wochen und 3 Tagen. 5) Die Verjaͤhrungszeit wird durch eine An- ſtellung der Klage in ihrem Laufe unterbrochen. 6) Nach Ab- lauf der zur Verjaͤhrung geſetzten Zeit haben die Wechſelbriefe, vermoͤge der meiſten Wechſelordnungen, die kraft als andere Schuldbekenntniſſe. 7) Jn welcher Zeit der eigene Wechſel- brief der Ausgeber verjaͤhret, binnen ſolcher Zeit erloͤſchet auch die Regreßnehmung wider den Jndoſſanten. Siehe in unſerer Akademie der Kaufleute den Artikel: Wechſelbrief. §. 381. Nicht ſelten wird die in einem eigenen Wechſelbriefe be- ſtimmte Zeit, wenn ſie zu Ende laͤuft, oder ſchon zu Ende ge- laufen iſt, unter den Wechſel weiter hinaus geſetzet. Dieſe Verſchiebung der Zahlung des Wechſels auf eine andere Friſt, wird die Prolongirung, oder Prolongation eines Wechſels genennet. Soll ein Wechſel prolongiret werden: ſo muß ſol- ches mit Einwilligung des Wechſelglaͤubigers und Wechſel- ſchuldners geſchehen. Am ſicherſten wird eine Prolongation unternommen, wenn ſelbige der Wechſelſchuldner und der Wech- ſelglaͤubiger unterſchreiben. Hat aber der Wechſelſchuldner ſie allein unterzeichnet, ſo wird des Wechſelglaͤubigers Einwilli- gung dazu vermuthet, weil ſonſt der Schuldner keine Gelegen- heit gehabt, auf den Wechſel die Prolongation zu ſetzen. Jm Gegentheile, wenn der Wechſelglaͤubiger die Prolongation al- lein unterſchrieben hat: ſo iſt noch nicht aller Zweifel gehoben, ob auch dabey des Wechſelſchuldners Einwilligung vermuthet werde. Ein prolongirter Wechſel iſt, ſo lange die Prolonga- tion laͤuft, fuͤr verfallen nicht zu achten. Haben ihrer etliche zugleich einen Wechſel ausgeſtellet: ſo iſt es genug, wenn einer die Prolongation unterſchreibt, wodurch die Obligation der andern gleichfalls erneuert wird, daß ſie ſich auf die Verjaͤh- rung nicht beziehen koͤnnen. Prolongi- rung eines eigenen Wechſels. 1) wie ſol- ches geſche- he? 2) ihre Kraft. §. 382. Oftmals wird ein Wechſel von dem Jnhaber an einen an- dern abgetreten. Eine ſolche Abtretung wird die Uebertragung, oder Tranſportirung der Wechſel genennet, und geſchieht auf dreyerley Art; oder hat vielmehr, nach Verſchiedenheit der Umſtaͤnde, drey verſchiedene Namen. Auf die erſte Art ge- ſchieht es, wenn derjenige, dem ein Wechſel zu gute geſtellet iſt, ſolchen an einen andern uͤbertraͤgt, oder bezahlen laͤßt, und zu dem Ende die Ueberweiſung auf den Ruͤcken des Wech- ſels ſetzet; und dieſes heißt Jndoßiren. Daher wird die kurze Schrift, wodurch die Macht und Gewalt, den Wechſel beyzu- treiben, auf einen andern gebracht wird, das Jndoſſament ge- nennet: gleichwie derjenige, welcher einen Wechſel an jeman- den Uebertra- gung der Wechſel, vermittelſt des 1) Jndoßi- rens. (M) 5

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/789>, abgerufen am 18.04.2024.