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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Handelsmanne.
nur gedachter Einleitung. Weiter ist eines Kaufmanns seine
Pflicht, daß er c) seine Commißionen und Kunden zu erhal-c) Commis-
sionen und
Kunden zu
erhalten su-
chen,
d) Waaren-
lager fleißig
untersuchen,

ten und immer mehrere an sich zu locken suche. Jn Ansehung
jener lese man den 447 §.; in Ansehung dieser aber den 184 u. ff.
§§. Nicht weniger ist ein Kaufmann schuldig, d) sein Waa-
renlager fleißig zu untersuchen,
theils um nicht ein Sorte-
ment ganz abgehen zu lassen (§. 190.); theils um dem Verder-
ben der Waaren vorzukommen. Ferner ersirecket sich seine
Schuldigkeit dahin, daß er, e) die Handelsbücher richtige) Handels-
bücher rich-
tig halten,

halte, als ohne welches er nothwendig verderben müßte, (§. 5.
der Einleit. zur Kaufm.) Auch ist einem Kaufmanne rath-
sam, daß er f) sich ein vollständiges Formularbuch anschaffe,f) Formu-
larbuch an-
schaffen,

darinnen von allen Arten kaufmännischer Contracte, Briefe,
etc. etc. accurate und vollständige Vorschriften, oder insgemein
sogenannte Formularien, enthalten sind . Denn da ein
Handelsmann bey gar vielen Gelegenheiten Contracte und der-
gleichen Schriften benöthiget ist, und auf deren behutsame Ent-
werfung gar vieles ankömmt, hingegen nicht ein jeder Sach-
walter in Commerciensachen geübt ist: so wird ihm ein solches
Formularbuch ungemeine Dienste thun. Endlich da guter Ruf
und guter Credit das erste und nothwendigste ist, warum sich
ein Kaufmann zu bewerben, und was er auch zu erhalten su-
chen muß (§. 506.): so ist eine seiner Hauptpflichten, die er die
ganze Zeit seiner Handlung über nicht aus den Augen lassen
darf, daß er g) alles das thue, was seinen Credit befördern
kann, und alles das unterlasse, was seinen Credit schwächeng) seinen
Credit zu
befördern
und zu er-
halten.

kann.

(*) Was Correspondenz außer dem Briefwechsel mit andern
Personen, sonst noch insonderheit bey Kaufleuten anzeige,
lehret der 437 §.
(**) Dergleichen des Herrn von Rohr seines ist, so wie es
unlängst der Herr D. Gutschmied verbessert herausgege-
ben hat.
§. 508.

Bey einer schon etablirten Handlung hat der, welcher2) bey dem
Kaufe einer
schon eta-
blirten
Handlung.

solche käuflich an sich zu bringen gesonnen ist, in genaue Be-
trachtung zu ziehen: 1) theils sein Vermögen, Credit und Ca-
pital, theils die Bedingungen, die bey dem Uebertrage, Abtra-
gung und Verkaufe einer solchen Handlung ihm gemacht wer-
den; 2) ob die Waaren frisch oder alt seyn? Jn jenem Falle
darf er doch nicht so hoch, als Marktpreiß ist, gehen, weil es
nur übernommene Waaren sind, von deren Verkaufe, wie er
ausfallen werde, er noch nicht versichert ist; sind sie aber alt,
so muß er, weil er Gefahr läuft, daß sie täglich schlechter wer-
den, und die Kunden gleich anfangs sich davon abschrecken las-
sen möchten, sich eine hohe Refactie oder Abschlag von 10, 20
oder mehr pro Cent unter dem ordentlichen Preiße bedingen;
3) muß er die schlechten Activschulden nicht für gute annehmen,
oder sich selbst zur Bezahlung der Paßivschulden des Verkäu-
fers verbindlich machen. Weswegen er 4) sich vorher einen

richti-
K. S. (R)

Handelsmanne.
nur gedachter Einleitung. Weiter iſt eines Kaufmanns ſeine
Pflicht, daß er c) ſeine Commißionen und Kunden zu erhal-c) Commiſ-
ſionen und
Kunden zu
erhalten ſu-
chen,
d) Waaren-
lager fleißig
unterſuchen,

ten und immer mehrere an ſich zu locken ſuche. Jn Anſehung
jener leſe man den 447 §.; in Anſehung dieſer aber den 184 u. ff.
§§. Nicht weniger iſt ein Kaufmann ſchuldig, d) ſein Waa-
renlager fleißig zu unterſuchen,
theils um nicht ein Sorte-
ment ganz abgehen zu laſſen (§. 190.); theils um dem Verder-
ben der Waaren vorzukommen. Ferner erſirecket ſich ſeine
Schuldigkeit dahin, daß er, e) die Handelsbuͤcher richtige) Handels-
buͤcher rich-
tig halten,

halte, als ohne welches er nothwendig verderben muͤßte, (§. 5.
der Einleit. zur Kaufm.) Auch iſt einem Kaufmanne rath-
ſam, daß er f) ſich ein vollſtaͤndiges Formularbuch anſchaffe,f) Formu-
larbuch an-
ſchaffen,

darinnen von allen Arten kaufmaͤnniſcher Contracte, Briefe,
ꝛc. ꝛc. accurate und vollſtaͤndige Vorſchriften, oder insgemein
ſogenannte Formularien, enthalten ſind . Denn da ein
Handelsmann bey gar vielen Gelegenheiten Contracte und der-
gleichen Schriften benoͤthiget iſt, und auf deren behutſame Ent-
werfung gar vieles ankoͤmmt, hingegen nicht ein jeder Sach-
walter in Commercienſachen geuͤbt iſt: ſo wird ihm ein ſolches
Formularbuch ungemeine Dienſte thun. Endlich da guter Ruf
und guter Credit das erſte und nothwendigſte iſt, warum ſich
ein Kaufmann zu bewerben, und was er auch zu erhalten ſu-
chen muß (§. 506.): ſo iſt eine ſeiner Hauptpflichten, die er die
ganze Zeit ſeiner Handlung uͤber nicht aus den Augen laſſen
darf, daß er g) alles das thue, was ſeinen Credit befoͤrdern
kann, und alles das unterlaſſe, was ſeinen Credit ſchwaͤcheng) ſeinen
Credit zu
befoͤrdern
und zu er-
halten.

kann.

(*) Was Correſpondenz außer dem Briefwechſel mit andern
Perſonen, ſonſt noch inſonderheit bey Kaufleuten anzeige,
lehret der 437 §.
(**) Dergleichen des Herrn von Rohr ſeines iſt, ſo wie es
unlaͤngſt der Herr D. Gutſchmied verbeſſert herausgege-
ben hat.
§. 508.

Bey einer ſchon etablirten Handlung hat der, welcher2) bey dem
Kaufe einer
ſchon eta-
blirten
Handlung.

ſolche kaͤuflich an ſich zu bringen geſonnen iſt, in genaue Be-
trachtung zu ziehen: 1) theils ſein Vermoͤgen, Credit und Ca-
pital, theils die Bedingungen, die bey dem Uebertrage, Abtra-
gung und Verkaufe einer ſolchen Handlung ihm gemacht wer-
den; 2) ob die Waaren friſch oder alt ſeyn? Jn jenem Falle
darf er doch nicht ſo hoch, als Marktpreiß iſt, gehen, weil es
nur uͤbernommene Waaren ſind, von deren Verkaufe, wie er
ausfallen werde, er noch nicht verſichert iſt; ſind ſie aber alt,
ſo muß er, weil er Gefahr laͤuft, daß ſie taͤglich ſchlechter wer-
den, und die Kunden gleich anfangs ſich davon abſchrecken laſ-
ſen moͤchten, ſich eine hohe Refactie oder Abſchlag von 10, 20
oder mehr pro Cent unter dem ordentlichen Preiße bedingen;
3) muß er die ſchlechten Activſchulden nicht fuͤr gute annehmen,
oder ſich ſelbſt zur Bezahlung der Paßivſchulden des Verkaͤu-
fers verbindlich machen. Weswegen er 4) ſich vorher einen

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K. S. (R)
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[257/0861] Handelsmanne. nur gedachter Einleitung. Weiter iſt eines Kaufmanns ſeine Pflicht, daß er c) ſeine Commißionen und Kunden zu erhal- ten und immer mehrere an ſich zu locken ſuche. Jn Anſehung jener leſe man den 447 §.; in Anſehung dieſer aber den 184 u. ff. §§. Nicht weniger iſt ein Kaufmann ſchuldig, d) ſein Waa- renlager fleißig zu unterſuchen, theils um nicht ein Sorte- ment ganz abgehen zu laſſen (§. 190.); theils um dem Verder- ben der Waaren vorzukommen. Ferner erſirecket ſich ſeine Schuldigkeit dahin, daß er, e) die Handelsbuͤcher richtig halte, als ohne welches er nothwendig verderben muͤßte, (§. 5. der Einleit. zur Kaufm.) Auch iſt einem Kaufmanne rath- ſam, daß er f) ſich ein vollſtaͤndiges Formularbuch anſchaffe, darinnen von allen Arten kaufmaͤnniſcher Contracte, Briefe, ꝛc. ꝛc. accurate und vollſtaͤndige Vorſchriften, oder insgemein ſogenannte Formularien, enthalten ſind . Denn da ein Handelsmann bey gar vielen Gelegenheiten Contracte und der- gleichen Schriften benoͤthiget iſt, und auf deren behutſame Ent- werfung gar vieles ankoͤmmt, hingegen nicht ein jeder Sach- walter in Commercienſachen geuͤbt iſt: ſo wird ihm ein ſolches Formularbuch ungemeine Dienſte thun. Endlich da guter Ruf und guter Credit das erſte und nothwendigſte iſt, warum ſich ein Kaufmann zu bewerben, und was er auch zu erhalten ſu- chen muß (§. 506.): ſo iſt eine ſeiner Hauptpflichten, die er die ganze Zeit ſeiner Handlung uͤber nicht aus den Augen laſſen darf, daß er g) alles das thue, was ſeinen Credit befoͤrdern kann, und alles das unterlaſſe, was ſeinen Credit ſchwaͤchen kann. c) Commiſ- ſionen und Kunden zu erhalten ſu- chen, d) Waaren- lager fleißig unterſuchen, e) Handels- buͤcher rich- tig halten, f) Formu- larbuch an- ſchaffen, g) ſeinen Credit zu befoͤrdern und zu er- halten. ⁽*⁾ Was Correſpondenz außer dem Briefwechſel mit andern Perſonen, ſonſt noch inſonderheit bey Kaufleuten anzeige, lehret der 437 §. ⁽**⁾ Dergleichen des Herrn von Rohr ſeines iſt, ſo wie es unlaͤngſt der Herr D. Gutſchmied verbeſſert herausgege- ben hat. §. 508. Bey einer ſchon etablirten Handlung hat der, welcher ſolche kaͤuflich an ſich zu bringen geſonnen iſt, in genaue Be- trachtung zu ziehen: 1) theils ſein Vermoͤgen, Credit und Ca- pital, theils die Bedingungen, die bey dem Uebertrage, Abtra- gung und Verkaufe einer ſolchen Handlung ihm gemacht wer- den; 2) ob die Waaren friſch oder alt ſeyn? Jn jenem Falle darf er doch nicht ſo hoch, als Marktpreiß iſt, gehen, weil es nur uͤbernommene Waaren ſind, von deren Verkaufe, wie er ausfallen werde, er noch nicht verſichert iſt; ſind ſie aber alt, ſo muß er, weil er Gefahr laͤuft, daß ſie taͤglich ſchlechter wer- den, und die Kunden gleich anfangs ſich davon abſchrecken laſ- ſen moͤchten, ſich eine hohe Refactie oder Abſchlag von 10, 20 oder mehr pro Cent unter dem ordentlichen Preiße bedingen; 3) muß er die ſchlechten Activſchulden nicht fuͤr gute annehmen, oder ſich ſelbſt zur Bezahlung der Paßivſchulden des Verkaͤu- fers verbindlich machen. Weswegen er 4) ſich vorher einen richti- 2) bey dem Kaufe einer ſchon eta- blirten Handlung. K. S. (R)

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/861>, abgerufen am 20.04.2024.