Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Wurzen
gen. Sie geht an einem großen
dicken Seile, theils damit sie nicht
von der Gewalt des Stroms hin-
gerissen werde, theils auch damit
sie bey großen Wassern von selbst
gehen kann, ohne daß man nöthig
hat, eine Stange dazu zu gebrau-
chen. Das Einkommen von der-
selben steht den durchlauchtigsten
[Spaltenumbruch]
Wurzen
Churfürsten zu Sachsen und zur
Hälfte dem Rathe zu Wurzen zu,
welcher sie auch im baulichen We-
sen erhalten muß; wobey doch letz-
terem das Sechspfenniggeld von
den Pferden, der benachbarten
Dörfer, ingleichen das Kahngeld
völlig überlassen ist. Siehe auch
Fähre.



[Spaltenumbruch]
X

X, der drey und zwanzigste
Buchstab des deutschen Al-
phabets. Von den Latei-
nern wird er also geschrie-
ben X, welches Zeichen unter den
römischen Ziffern die zehnte Zahl
anzeiget, gleichwie es auf den me-
dicinischen Recepten eine Unze an-
deutet. Steht es auf dem franzö-
sischen Gelde, ist es ein Zeichen, daß
solches Geld in der Münze zu
Amiens (nicht Aix in Provence, wie
im Artikel: Franzthaler, steht,) ge-
präget sey. Uebrigens ist bekannt,
daß unter den Abkürzungen der
Münzsorten im Schreiben Xer oder
Xr so viel, als Kreuzer, und
X Thl. so viel, als Kreuzthaler sey.

Xan, nennet man an einigen
Orten des türkischen Reichs diejeni-
gen Gebäude, die man sonst insge-
mein Kan, oder Chan, und Cara-
vanserg
nennet, siehe Kan und Ca-
ravansera.

Xanghai, oder Xanchai, und
Xangai, ein große Stadt in den
Ländern des großen Mogols, in
China, woselbst ein starker Handel
mit roher und gesponnener Baum-
wolle, ingleichen mit Cattun getrie-
ben wird; wie denn über 200000
Weber in derselben und in den um-
liegenden Dörfern wohnen sollen,
die nichts anders thun, als Cattune
weben.

Xanxus, eine große Schnecken-
schale, welche so aussieht, als
[Spaltenumbruch]

Xaraffes
wie die, damit die Tritonen gema-
let werden. Die Holländer lassen
sie bey der Jnsel Zeilan fischen,
oder auf der Seite der Fischerey,
woselbst das Königreich Travangor
liegt. Sie bekommen solche für ein
schlechtes Geld; verkaufen sie aber
in dem Königreiche Bengala theuer
genug. Denn daselbst werden sie
zerschnitten, und Armbänder davon
gemacht.

Xaraffes, sind zu Goa und in
allen Handelsstädten auf der mala-
barischen Küste eine Art von Wechs-
lern, welche für einen kleinen Pro-
fit, den man ihnen giebt, die Sil-
bermünzen probiren, sonderlich die
Pardaos Xerafins, die im Handel
gangbar sind, und unter welchen
die meisten falsch, oder doch be-
schnitten sind. Diese Xaraffes sind
indianische Christen, die sich an den
Ecken der Straßen aufhalten, und
in der Erkenntniß dieser Pardaos
so geschickt und erfahren sind, daß
sie, ohne sie zu wägen, und sich
des Probiersteins zu bedienen, noch
auch sie klingen zu lassen, (wie man
in Europa mit den zweifelhaften
Stücken erfährt,) sondern bloß
am Gefühle, und wenn sie solche
zählen, ein falsches Stück unter
tausenden erkennen, welches kein
einziger Europäer, ja auch nicht
einmal die Holländer, jemals haben
thun können, ob sie gleich solche
betasten und tausendmal umkehren.

Man
V. Theil. H h

[Spaltenumbruch]

Wurzen
gen. Sie geht an einem großen
dicken Seile, theils damit ſie nicht
von der Gewalt des Stroms hin-
geriſſen werde, theils auch damit
ſie bey großen Waſſern von ſelbſt
gehen kann, ohne daß man noͤthig
hat, eine Stange dazu zu gebrau-
chen. Das Einkommen von der-
ſelben ſteht den durchlauchtigſten
[Spaltenumbruch]
Wurzen
Churfuͤrſten zu Sachſen und zur
Haͤlfte dem Rathe zu Wurzen zu,
welcher ſie auch im baulichen We-
ſen erhalten muß; wobey doch letz-
terem das Sechspfenniggeld von
den Pferden, der benachbarten
Doͤrfer, ingleichen das Kahngeld
voͤllig uͤberlaſſen iſt. Siehe auch
Faͤhre.



[Spaltenumbruch]
X

X, der drey und zwanzigſte
Buchſtab des deutſchen Al-
phabets. Von den Latei-
nern wird er alſo geſchrie-
ben X, welches Zeichen unter den
roͤmiſchen Ziffern die zehnte Zahl
anzeiget, gleichwie es auf den me-
diciniſchen Recepten eine Unze an-
deutet. Steht es auf dem franzoͤ-
ſiſchen Gelde, iſt es ein Zeichen, daß
ſolches Geld in der Muͤnze zu
Amiens (nicht Aix in Provence, wie
im Artikel: Franzthaler, ſteht,) ge-
praͤget ſey. Uebrigens iſt bekannt,
daß unter den Abkuͤrzungen der
Muͤnzſorten im Schreiben Xer oder
Xr ſo viel, als Kreuzer, und
X Thl. ſo viel, als Kreuzthaler ſey.

Xan, nennet man an einigen
Orten des tuͤrkiſchen Reichs diejeni-
gen Gebaͤude, die man ſonſt insge-
mein Kan, oder Chan, und Cara-
vanſerg
nennet, ſiehe Kan und Ca-
ravanſera.

Xanghai, oder Xanchai, und
Xangai, ein große Stadt in den
Laͤndern des großen Mogols, in
China, woſelbſt ein ſtarker Handel
mit roher und geſponnener Baum-
wolle, ingleichen mit Cattun getrie-
ben wird; wie denn uͤber 200000
Weber in derſelben und in den um-
liegenden Doͤrfern wohnen ſollen,
die nichts anders thun, als Cattune
weben.

Xanxus, eine große Schnecken-
ſchale, welche ſo ausſieht, als
[Spaltenumbruch]

Xaraffes
wie die, damit die Tritonen gema-
let werden. Die Hollaͤnder laſſen
ſie bey der Jnſel Zeilan fiſchen,
oder auf der Seite der Fiſcherey,
woſelbſt das Koͤnigreich Travangor
liegt. Sie bekommen ſolche fuͤr ein
ſchlechtes Geld; verkaufen ſie aber
in dem Koͤnigreiche Bengala theuer
genug. Denn daſelbſt werden ſie
zerſchnitten, und Armbaͤnder davon
gemacht.

Xaraffes, ſind zu Goa und in
allen Handelsſtaͤdten auf der mala-
bariſchen Kuͤſte eine Art von Wechs-
lern, welche fuͤr einen kleinen Pro-
fit, den man ihnen giebt, die Sil-
bermuͤnzen probiren, ſonderlich die
Pardaos Xerafins, die im Handel
gangbar ſind, und unter welchen
die meiſten falſch, oder doch be-
ſchnitten ſind. Dieſe Xaraffes ſind
indianiſche Chriſten, die ſich an den
Ecken der Straßen aufhalten, und
in der Erkenntniß dieſer Pardaos
ſo geſchickt und erfahren ſind, daß
ſie, ohne ſie zu waͤgen, und ſich
des Probierſteins zu bedienen, noch
auch ſie klingen zu laſſen, (wie man
in Europa mit den zweifelhaften
Stuͤcken erfaͤhrt,) ſondern bloß
am Gefuͤhle, und wenn ſie ſolche
zaͤhlen, ein falſches Stuͤck unter
tauſenden erkennen, welches kein
einziger Europaͤer, ja auch nicht
einmal die Hollaͤnder, jemals haben
thun koͤnnen, ob ſie gleich ſolche
betaſten und tauſendmal umkehren.

Man
V. Theil. H h
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0487" n="[481]"/><cb n="961"/><fw place="top" type="header">Wurzen</fw><lb/>
gen. Sie geht an einem großen<lb/>
dicken Seile, theils damit &#x017F;ie nicht<lb/>
von der Gewalt des Stroms hin-<lb/>
geri&#x017F;&#x017F;en werde, theils auch damit<lb/>
&#x017F;ie bey großen Wa&#x017F;&#x017F;ern von &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
gehen kann, ohne daß man no&#x0364;thig<lb/>
hat, eine Stange dazu zu gebrau-<lb/>
chen. Das Einkommen von der-<lb/>
&#x017F;elben &#x017F;teht den durchlauchtig&#x017F;ten<lb/><cb n="962"/>
<fw place="top" type="header">Wurzen</fw><lb/>
Churfu&#x0364;r&#x017F;ten zu Sach&#x017F;en und zur<lb/>
Ha&#x0364;lfte dem Rathe zu Wurzen zu,<lb/>
welcher &#x017F;ie auch im baulichen We-<lb/>
&#x017F;en erhalten muß; wobey doch letz-<lb/>
terem das Sechspfenniggeld von<lb/>
den Pferden, der benachbarten<lb/>
Do&#x0364;rfer, ingleichen das Kahngeld<lb/>
vo&#x0364;llig u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t. Siehe auch<lb/><hi rendition="#fr">Fa&#x0364;hre.</hi></p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <cb/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>X</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">X</hi>, der drey und zwanzig&#x017F;te<lb/>
Buch&#x017F;tab des deut&#x017F;chen Al-<lb/>
phabets. Von den Latei-<lb/>
nern wird er al&#x017F;o ge&#x017F;chrie-<lb/>
ben <hi rendition="#aq">X,</hi> welches Zeichen unter den<lb/>
ro&#x0364;mi&#x017F;chen Ziffern die zehnte Zahl<lb/>
anzeiget, gleichwie es auf den me-<lb/>
dicini&#x017F;chen Recepten eine Unze an-<lb/>
deutet. Steht es auf dem franzo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;chen Gelde, i&#x017F;t es ein Zeichen, daß<lb/>
&#x017F;olches Geld in der Mu&#x0364;nze zu<lb/>
Amiens (nicht Aix in Provence, wie<lb/>
im Artikel: <hi rendition="#fr">Franzthaler,</hi> &#x017F;teht,) ge-<lb/>
pra&#x0364;get &#x017F;ey. Uebrigens i&#x017F;t bekannt,<lb/>
daß unter den Abku&#x0364;rzungen der<lb/>
Mu&#x0364;nz&#x017F;orten im Schreiben <hi rendition="#aq">X</hi>er oder<lb/><hi rendition="#aq">X</hi>r &#x017F;o viel, als Kreuzer, und<lb/><hi rendition="#aq">X</hi> Thl. &#x017F;o viel, als Kreuzthaler &#x017F;ey.</p><lb/>
        <p>Xan, nennet man an einigen<lb/>
Orten des tu&#x0364;rki&#x017F;chen Reichs diejeni-<lb/>
gen Geba&#x0364;ude, die man &#x017F;on&#x017F;t insge-<lb/>
mein <hi rendition="#fr">Kan,</hi> oder <hi rendition="#fr">Chan,</hi> und <hi rendition="#fr">Cara-<lb/>
van&#x017F;erg</hi> nennet, &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">Kan</hi> und <hi rendition="#fr">Ca-<lb/>
ravan&#x017F;era.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Xanghai,</hi> oder <hi rendition="#fr">Xanchai,</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Xangai,</hi> ein große Stadt in den<lb/>
La&#x0364;ndern des großen Mogols, in<lb/>
China, wo&#x017F;elb&#x017F;t ein &#x017F;tarker <hi rendition="#fr">Handel</hi><lb/>
mit roher und ge&#x017F;ponnener Baum-<lb/>
wolle, ingleichen mit Cattun getrie-<lb/>
ben wird; wie denn u&#x0364;ber 200000<lb/>
Weber in der&#x017F;elben und in den um-<lb/>
liegenden Do&#x0364;rfern wohnen &#x017F;ollen,<lb/>
die nichts anders thun, als Cattune<lb/>
weben.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Xanxus,</hi> eine große Schnecken-<lb/>
&#x017F;chale, welche &#x017F;o aus&#x017F;ieht, als<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header">Xaraffes</fw><lb/>
wie die, damit die Tritonen gema-<lb/>
let werden. Die Holla&#x0364;nder la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ie bey der Jn&#x017F;el Zeilan fi&#x017F;chen,<lb/>
oder auf der Seite der Fi&#x017F;cherey,<lb/>
wo&#x017F;elb&#x017F;t das Ko&#x0364;nigreich Travangor<lb/>
liegt. Sie bekommen &#x017F;olche fu&#x0364;r ein<lb/>
&#x017F;chlechtes Geld; verkaufen &#x017F;ie aber<lb/>
in dem Ko&#x0364;nigreiche Bengala theuer<lb/>
genug. Denn da&#x017F;elb&#x017F;t werden &#x017F;ie<lb/>
zer&#x017F;chnitten, und Armba&#x0364;nder davon<lb/>
gemacht.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Xaraffes,</hi> &#x017F;ind zu Goa und in<lb/>
allen Handels&#x017F;ta&#x0364;dten auf der mala-<lb/>
bari&#x017F;chen Ku&#x0364;&#x017F;te eine Art von Wechs-<lb/>
lern, welche fu&#x0364;r einen kleinen Pro-<lb/>
fit, den man ihnen giebt, die Sil-<lb/>
bermu&#x0364;nzen probiren, &#x017F;onderlich die<lb/>
Pardaos Xerafins, die im Handel<lb/>
gangbar &#x017F;ind, und unter welchen<lb/>
die mei&#x017F;ten fal&#x017F;ch, oder doch be-<lb/>
&#x017F;chnitten &#x017F;ind. Die&#x017F;e Xaraffes &#x017F;ind<lb/>
indiani&#x017F;che Chri&#x017F;ten, die &#x017F;ich an den<lb/>
Ecken der Straßen aufhalten, und<lb/>
in der Erkenntniß die&#x017F;er Pardaos<lb/>
&#x017F;o ge&#x017F;chickt und erfahren &#x017F;ind, daß<lb/>
&#x017F;ie, ohne &#x017F;ie zu wa&#x0364;gen, und &#x017F;ich<lb/>
des Probier&#x017F;teins zu bedienen, noch<lb/>
auch &#x017F;ie klingen zu la&#x017F;&#x017F;en, (wie man<lb/>
in Europa mit den zweifelhaften<lb/>
Stu&#x0364;cken erfa&#x0364;hrt,) &#x017F;ondern bloß<lb/>
am Gefu&#x0364;hle, und wenn &#x017F;ie &#x017F;olche<lb/>
za&#x0364;hlen, ein fal&#x017F;ches Stu&#x0364;ck unter<lb/>
tau&#x017F;enden erkennen, welches kein<lb/>
einziger Europa&#x0364;er, ja auch nicht<lb/>
einmal die Holla&#x0364;nder, jemals haben<lb/>
thun ko&#x0364;nnen, ob &#x017F;ie gleich &#x017F;olche<lb/>
beta&#x017F;ten und tau&#x017F;endmal umkehren.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">V.</hi><hi rendition="#fr">Theil.</hi> H h</fw><fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[481]/0487] Wurzen Wurzen Xaraffes gen. Sie geht an einem großen dicken Seile, theils damit ſie nicht von der Gewalt des Stroms hin- geriſſen werde, theils auch damit ſie bey großen Waſſern von ſelbſt gehen kann, ohne daß man noͤthig hat, eine Stange dazu zu gebrau- chen. Das Einkommen von der- ſelben ſteht den durchlauchtigſten Churfuͤrſten zu Sachſen und zur Haͤlfte dem Rathe zu Wurzen zu, welcher ſie auch im baulichen We- ſen erhalten muß; wobey doch letz- terem das Sechspfenniggeld von den Pferden, der benachbarten Doͤrfer, ingleichen das Kahngeld voͤllig uͤberlaſſen iſt. Siehe auch Faͤhre. X X, der drey und zwanzigſte Buchſtab des deutſchen Al- phabets. Von den Latei- nern wird er alſo geſchrie- ben X, welches Zeichen unter den roͤmiſchen Ziffern die zehnte Zahl anzeiget, gleichwie es auf den me- diciniſchen Recepten eine Unze an- deutet. Steht es auf dem franzoͤ- ſiſchen Gelde, iſt es ein Zeichen, daß ſolches Geld in der Muͤnze zu Amiens (nicht Aix in Provence, wie im Artikel: Franzthaler, ſteht,) ge- praͤget ſey. Uebrigens iſt bekannt, daß unter den Abkuͤrzungen der Muͤnzſorten im Schreiben Xer oder Xr ſo viel, als Kreuzer, und X Thl. ſo viel, als Kreuzthaler ſey. Xan, nennet man an einigen Orten des tuͤrkiſchen Reichs diejeni- gen Gebaͤude, die man ſonſt insge- mein Kan, oder Chan, und Cara- vanſerg nennet, ſiehe Kan und Ca- ravanſera. Xanghai, oder Xanchai, und Xangai, ein große Stadt in den Laͤndern des großen Mogols, in China, woſelbſt ein ſtarker Handel mit roher und geſponnener Baum- wolle, ingleichen mit Cattun getrie- ben wird; wie denn uͤber 200000 Weber in derſelben und in den um- liegenden Doͤrfern wohnen ſollen, die nichts anders thun, als Cattune weben. Xanxus, eine große Schnecken- ſchale, welche ſo ausſieht, als wie die, damit die Tritonen gema- let werden. Die Hollaͤnder laſſen ſie bey der Jnſel Zeilan fiſchen, oder auf der Seite der Fiſcherey, woſelbſt das Koͤnigreich Travangor liegt. Sie bekommen ſolche fuͤr ein ſchlechtes Geld; verkaufen ſie aber in dem Koͤnigreiche Bengala theuer genug. Denn daſelbſt werden ſie zerſchnitten, und Armbaͤnder davon gemacht. Xaraffes, ſind zu Goa und in allen Handelsſtaͤdten auf der mala- bariſchen Kuͤſte eine Art von Wechs- lern, welche fuͤr einen kleinen Pro- fit, den man ihnen giebt, die Sil- bermuͤnzen probiren, ſonderlich die Pardaos Xerafins, die im Handel gangbar ſind, und unter welchen die meiſten falſch, oder doch be- ſchnitten ſind. Dieſe Xaraffes ſind indianiſche Chriſten, die ſich an den Ecken der Straßen aufhalten, und in der Erkenntniß dieſer Pardaos ſo geſchickt und erfahren ſind, daß ſie, ohne ſie zu waͤgen, und ſich des Probierſteins zu bedienen, noch auch ſie klingen zu laſſen, (wie man in Europa mit den zweifelhaften Stuͤcken erfaͤhrt,) ſondern bloß am Gefuͤhle, und wenn ſie ſolche zaͤhlen, ein falſches Stuͤck unter tauſenden erkennen, welches kein einziger Europaͤer, ja auch nicht einmal die Hollaͤnder, jemals haben thun koͤnnen, ob ſie gleich ſolche betaſten und tauſendmal umkehren. Man V. Theil. H h

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/487
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [481]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/487>, abgerufen am 24.04.2024.