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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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1 Th. 4 Cap. Vom Maaße,
Namen sind: die Canne, welche in Provence, Toulouse und
Neapolis gebräuchlich ist, und die man sowol, als die pariser
Elle in Deutschland einen Stab nennet; ferner die Varra, der
man sich in Spanien, vornehmlich in dem Königreiche Arrago-
nien bedienet; die Verge, gleichfalls in Spanien, und vornehm-
lich zu Sevilien; die Barre, auch in Spanien, vorzüglich in
Valenza, Castilien und Arragonien; der Ras, in Piemont;
die Brasse, oder Brazza, in Lucca, Venedig, Bologna, Mo-
dena, Mantua, Bergamo, Florenz und Meyland; der Yard,
in England; die Palme, in Genua; der Pic in der Türkey,
als zu Constantinopel, Smirna, Cairo, Alexandrien etc. die
Gueze, in Jndien und in Persien; der Cobido, so in Portu-
gall bey den amsterdamer Juden, der indianischen Compagnie
in Holland, und in Ostindien sehr gebräuchlich ist. Nach der
b) Ruthe.Elle folget unter den Längenmaaßen (2) die Ruthe, welche
vornehmlich aus folgenden drey Gattungen besteht: a) die Län-
genruthe,
deren Länge in Schuhe, oder Fuße getheilet wird:
man bedienet sich ihrer bey Ausmessungen großer Längen: b)
die Quadratruthe, gevierte Ruthe, Kreuz- und Flächenru-
the,
so eine Ruthe lang und eine Ruthe breit ist: man gebrau-
chet sie bey Ausrechnung der Aecker, Wiesen, Wälder, Teiche,
oder anderer Flächen: c) die Cubik- oder körperliche Ruthe,
so eine Ruthe lang, eine Ruthe breit, und eine Ruthe dick oder
hoch ist; man bedienet sich ihrer bey Berechnung und Ausmes-
sung körperlicher Sachen, als da sind ein Stoß aufgesetzter
Steine etc. Es sind die Ruthen nicht überall einander gleich,
sondern haben nach dem Unterschiede der Orte auch verschiede-
nen Größen. Die rheinländische Ruthe ist im heil. römischen
Reiche die gebräuchlichste, und hält 12 derselben Schuhe, gleich-
wie der Schuh oder Fuß 12 Zoll, u. s. w. Nach der Ruthe
c) Klafter.ist (3) die Klafter zu merken, so diejenige Länge ist, welche ein
Mann, wenn er beyde Arme ausstrecket, mit den Spitzen der
Mittelfinger an beyden Händen erreichen kann. Weil aber die
Länge der Menschen, und also auch nach Proportion diese Wei-
te überaus unterschieden ist, so hat man dieses Maaß auf einen
gewissen Fuß gesetzet, und giebt solchem gemeiniglich 3 Ellen,
oder 6 Fuß; wiewol auch hierinnen einiger Unterschied vor-
kömmt. Es wird damit (a) vornehmlich das Brennholz aus-
gemessen, und ist eine Klafter Holz ein Stoß einer Klafter lang
und hoch. Man bedienet sich aber auch dieses Maaßes (b) zur
Ausmessung der Tiefe des Meers, der Flüsse, und der Brun-
nen, in welchem Falle jedoch man die Klafter nicht aller Or-
ten im Deutschen leicht eine Klafter, sondern lieber, und vor-
Faden.züglich, auf den Schiffen, einen Faden nennet; (c) zur Aus-
messung der Tiefe eines Bergwerkes, eines Schachts, oder ei-
nes Steinbruchs, bey welchem Gebrauche die Klafter im Deut-
Lachter.schen gewöhnlicher eine Lachter heißt: wiewol eine deutsche
Lachter an den meisten Orten etwas mehr, als eine Klafter,
nämlich 3 und eine halbe Elle lang ist; und endlich (d) zur Aus-
messung der Stricke und Seilwerke, sonderlich der Kabeltaue,

welche

1 Th. 4 Cap. Vom Maaße,
Namen ſind: die Canne, welche in Provence, Toulouſe und
Neapolis gebraͤuchlich iſt, und die man ſowol, als die pariſer
Elle in Deutſchland einen Stab nennet; ferner die Varra, der
man ſich in Spanien, vornehmlich in dem Koͤnigreiche Arrago-
nien bedienet; die Verge, gleichfalls in Spanien, und vornehm-
lich zu Sevilien; die Barre, auch in Spanien, vorzuͤglich in
Valenza, Caſtilien und Arragonien; der Ras, in Piemont;
die Braſſe, oder Brazza, in Lucca, Venedig, Bologna, Mo-
dena, Mantua, Bergamo, Florenz und Meyland; der Yard,
in England; die Palme, in Genua; der Pic in der Tuͤrkey,
als zu Conſtantinopel, Smirna, Cairo, Alexandrien ꝛc. die
Gueze, in Jndien und in Perſien; der Cobido, ſo in Portu-
gall bey den amſterdamer Juden, der indianiſchen Compagnie
in Holland, und in Oſtindien ſehr gebraͤuchlich iſt. Nach der
b) Ruthe.Elle folget unter den Laͤngenmaaßen (2) die Ruthe, welche
vornehmlich aus folgenden drey Gattungen beſteht: a) die Laͤn-
genruthe,
deren Laͤnge in Schuhe, oder Fuße getheilet wird:
man bedienet ſich ihrer bey Ausmeſſungen großer Laͤngen: b)
die Quadratruthe, gevierte Ruthe, Kreuz- und Flaͤchenru-
the,
ſo eine Ruthe lang und eine Ruthe breit iſt: man gebrau-
chet ſie bey Ausrechnung der Aecker, Wieſen, Waͤlder, Teiche,
oder anderer Flaͤchen: c) die Cubik- oder koͤrperliche Ruthe,
ſo eine Ruthe lang, eine Ruthe breit, und eine Ruthe dick oder
hoch iſt; man bedienet ſich ihrer bey Berechnung und Ausmeſ-
ſung koͤrperlicher Sachen, als da ſind ein Stoß aufgeſetzter
Steine ꝛc. Es ſind die Ruthen nicht uͤberall einander gleich,
ſondern haben nach dem Unterſchiede der Orte auch verſchiede-
nen Groͤßen. Die rheinlaͤndiſche Ruthe iſt im heil. roͤmiſchen
Reiche die gebraͤuchlichſte, und haͤlt 12 derſelben Schuhe, gleich-
wie der Schuh oder Fuß 12 Zoll, u. ſ. w. Nach der Ruthe
c) Klafter.iſt (3) die Klafter zu merken, ſo diejenige Laͤnge iſt, welche ein
Mann, wenn er beyde Arme ausſtrecket, mit den Spitzen der
Mittelfinger an beyden Haͤnden erreichen kann. Weil aber die
Laͤnge der Menſchen, und alſo auch nach Proportion dieſe Wei-
te uͤberaus unterſchieden iſt, ſo hat man dieſes Maaß auf einen
gewiſſen Fuß geſetzet, und giebt ſolchem gemeiniglich 3 Ellen,
oder 6 Fuß; wiewol auch hierinnen einiger Unterſchied vor-
koͤmmt. Es wird damit (a) vornehmlich das Brennholz aus-
gemeſſen, und iſt eine Klafter Holz ein Stoß einer Klafter lang
und hoch. Man bedienet ſich aber auch dieſes Maaßes (b) zur
Ausmeſſung der Tiefe des Meers, der Fluͤſſe, und der Brun-
nen, in welchem Falle jedoch man die Klafter nicht aller Or-
ten im Deutſchen leicht eine Klafter, ſondern lieber, und vor-
Faden.zuͤglich, auf den Schiffen, einen Faden nennet; (c) zur Aus-
meſſung der Tiefe eines Bergwerkes, eines Schachts, oder ei-
nes Steinbruchs, bey welchem Gebrauche die Klafter im Deut-
Lachter.ſchen gewoͤhnlicher eine Lachter heißt: wiewol eine deutſche
Lachter an den meiſten Orten etwas mehr, als eine Klafter,
naͤmlich 3 und eine halbe Elle lang iſt; und endlich (d) zur Aus-
meſſung der Stricke und Seilwerke, ſonderlich der Kabeltaue,

welche
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[58/0662] 1 Th. 4 Cap. Vom Maaße, Namen ſind: die Canne, welche in Provence, Toulouſe und Neapolis gebraͤuchlich iſt, und die man ſowol, als die pariſer Elle in Deutſchland einen Stab nennet; ferner die Varra, der man ſich in Spanien, vornehmlich in dem Koͤnigreiche Arrago- nien bedienet; die Verge, gleichfalls in Spanien, und vornehm- lich zu Sevilien; die Barre, auch in Spanien, vorzuͤglich in Valenza, Caſtilien und Arragonien; der Ras, in Piemont; die Braſſe, oder Brazza, in Lucca, Venedig, Bologna, Mo- dena, Mantua, Bergamo, Florenz und Meyland; der Yard, in England; die Palme, in Genua; der Pic in der Tuͤrkey, als zu Conſtantinopel, Smirna, Cairo, Alexandrien ꝛc. die Gueze, in Jndien und in Perſien; der Cobido, ſo in Portu- gall bey den amſterdamer Juden, der indianiſchen Compagnie in Holland, und in Oſtindien ſehr gebraͤuchlich iſt. Nach der Elle folget unter den Laͤngenmaaßen (2) die Ruthe, welche vornehmlich aus folgenden drey Gattungen beſteht: a) die Laͤn- genruthe, deren Laͤnge in Schuhe, oder Fuße getheilet wird: man bedienet ſich ihrer bey Ausmeſſungen großer Laͤngen: b) die Quadratruthe, gevierte Ruthe, Kreuz- und Flaͤchenru- the, ſo eine Ruthe lang und eine Ruthe breit iſt: man gebrau- chet ſie bey Ausrechnung der Aecker, Wieſen, Waͤlder, Teiche, oder anderer Flaͤchen: c) die Cubik- oder koͤrperliche Ruthe, ſo eine Ruthe lang, eine Ruthe breit, und eine Ruthe dick oder hoch iſt; man bedienet ſich ihrer bey Berechnung und Ausmeſ- ſung koͤrperlicher Sachen, als da ſind ein Stoß aufgeſetzter Steine ꝛc. Es ſind die Ruthen nicht uͤberall einander gleich, ſondern haben nach dem Unterſchiede der Orte auch verſchiede- nen Groͤßen. Die rheinlaͤndiſche Ruthe iſt im heil. roͤmiſchen Reiche die gebraͤuchlichſte, und haͤlt 12 derſelben Schuhe, gleich- wie der Schuh oder Fuß 12 Zoll, u. ſ. w. Nach der Ruthe iſt (3) die Klafter zu merken, ſo diejenige Laͤnge iſt, welche ein Mann, wenn er beyde Arme ausſtrecket, mit den Spitzen der Mittelfinger an beyden Haͤnden erreichen kann. Weil aber die Laͤnge der Menſchen, und alſo auch nach Proportion dieſe Wei- te uͤberaus unterſchieden iſt, ſo hat man dieſes Maaß auf einen gewiſſen Fuß geſetzet, und giebt ſolchem gemeiniglich 3 Ellen, oder 6 Fuß; wiewol auch hierinnen einiger Unterſchied vor- koͤmmt. Es wird damit (a) vornehmlich das Brennholz aus- gemeſſen, und iſt eine Klafter Holz ein Stoß einer Klafter lang und hoch. Man bedienet ſich aber auch dieſes Maaßes (b) zur Ausmeſſung der Tiefe des Meers, der Fluͤſſe, und der Brun- nen, in welchem Falle jedoch man die Klafter nicht aller Or- ten im Deutſchen leicht eine Klafter, ſondern lieber, und vor- zuͤglich, auf den Schiffen, einen Faden nennet; (c) zur Aus- meſſung der Tiefe eines Bergwerkes, eines Schachts, oder ei- nes Steinbruchs, bey welchem Gebrauche die Klafter im Deut- ſchen gewoͤhnlicher eine Lachter heißt: wiewol eine deutſche Lachter an den meiſten Orten etwas mehr, als eine Klafter, naͤmlich 3 und eine halbe Elle lang iſt; und endlich (d) zur Aus- meſſung der Stricke und Seilwerke, ſonderlich der Kabeltaue, welche b) Ruthe. c) Klafter. Faden. Lachter.

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/662>, abgerufen am 28.03.2024.