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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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1 Th. 19 Cap. Vom Commißions-
c) sich nicht
zum Selbst-
schuldner
machen,
nach die Bezahlung ausgeblieben ist. 3) Er muß sich, so viel
möglich, gegen diejenigen, von welchen er die Waaren kauft,
nicht zum Selbstschuldner machen, sondern diesen sagen, daß
er sie für dieses oder jenes Mannes Rechnung kaufe, und daß
der Verkäufer denselben, als Schuldner, notiren möchte.
d) bey Ein-
schreibung
in die Jour-
nalbücher
gegenwärtig
seyn,
4) Er muß deswegen in seiner Gegenwart die gekauften Waa-
ren in die Journalbücher schreiben lassen, und dabey Acht
haben, wer als Schuldner, ob er, oder der Committent, oder
beyde, eingetragen werden. Jn dieser Absicht muß er wissen,
daß die Kaufleute und Manufacturisten auf dreyerley Weise die
Waaren, welche sie den Commißionären verkaufen, einschrei-
ben, als a) Herr Martini (so z. E. der Name des Commißio-
närs) soll; b) Herr Albini (so z. E. der Name des Commit-
tentens) soll für Waare, welche seinem Commißionär (Fa-
ctor,) Herrn Martini, geliefert worden; und c) Herr Mar-
e) Factura
nehmen,
tini soll für Conto Herrn Albini. Die erste Art in das Jour-
nal zu schreiben, macht den Commißionär, die zweyte den
f) bey über-
sendeten
Wechseln
zum Einkau-
fe die Wech-
selgebräuche
beobachten,
Committenten, und die dritte beyde zu Schuldnern. 5) Hier-
nächst muß er davon eine Factura nehmen, in welcher ge-
dacht wird, daß die Waaren für Conto des Committentens
sind. 6) Er muß, wenn die Committenten ihm Wechselbriefe,
die schon gekaufte Waare zu bezahlen, oder sie allererst einzu-
kaufen, überschicken, dieselben im Mangel der Acceptation oder
g) Journal
halten,
Bezahlung zur Verfallzeit, protestiren lassen, und die andern
Wechselgebräuche beobachten, damit er in deren Unterlassung
nicht in Gefahr kommen möge. 7) Er muß ein Journal halten,
h) Rechnung
übersenden.
2) die zum
Besten des
Committen-
tens:
in welches er die Waaren, die Namen der Kaufleute oder Ma-
nufacturisten, wie auch den Preiß und die Zeit, wenn dieselben
bezahlet werden müssen, und alles, was er für einen andern in
Commißion gethan, ordentlich einschreibt. 8) Er muß sodann
mit der ersten Post Rechnung davon samt solchen Belegen an
a) vollkom-
mene Waa-
re kaufen,
den Committenten übersenden, aus welchen derselbe ersehen
kann, daß er ehrlich und prompt bedienet worden sey. Die
b) wohlfeil
behandeln,
zweyte Classe enthält die Regeln, die ein Commißionär zum
Besten des Committentens
zu merken hat. Dergleichen sind:
c) kein Man-
gel darinn,
1) Er muß keine andere, als vollkommene, Waaren kaufen, zu
dem Ende, in Ansehung der Manufacturwaaren, sich Mühe
d) Zugabe u.
Ubergewicht
nicht vor
sich behalten
geben, die guten und schlimmen Arbeiter kennen zu lernen.
2) Er muß die Waaren so wohlfeil, als möglich, behandeln.
3) Er muß genau darauf sehen, daß sich kein Mangel oder
Fehl darinn befinde. 4) Er muß, wenn die Verkäufer eine
e) nicht hö-
hern Ein-
kaufspreiß
oder mehre-
re Unkosten
anschreiben,
f) den Ver-
käufern kei-
ne Waaren
zum Theil
angeben.
Zugabe in der Elle geben, oder wohl messen und wägen, oder
bey zählenden Waaren über die Stückzahl geben, solches nicht
vor sich behalten, oder deswegen mehr Maaß, Gewicht und
Zahl angeben, als er | den Verkäufern bezahlet; sondern es
muß solches zum Nutzen des Committentens gereichen: anders
wäre es ein Diebstahl, den er ersetzen müßte. 5) Er muß nicht
einen höhern Einkaufspreiß, als er just dafür bezahlet, oder
mehrere Unkosten, als er wirklich gegeben, in die Rechnung
bringen. 6) Kaufleute, welche denen Arbeitern, die ihnen zu

ihren

1 Th. 19 Cap. Vom Commißions-
c) ſich nicht
zum Selbſt-
ſchuldner
machen,
nach die Bezahlung ausgeblieben iſt. 3) Er muß ſich, ſo viel
moͤglich, gegen diejenigen, von welchen er die Waaren kauft,
nicht zum Selbſtſchuldner machen, ſondern dieſen ſagen, daß
er ſie fuͤr dieſes oder jenes Mannes Rechnung kaufe, und daß
der Verkaͤufer denſelben, als Schuldner, notiren moͤchte.
d) bey Ein-
ſchreibung
in die Jour-
nalbuͤcher
gegenwaͤrtig
ſeyn,
4) Er muß deswegen in ſeiner Gegenwart die gekauften Waa-
ren in die Journalbuͤcher ſchreiben laſſen, und dabey Acht
haben, wer als Schuldner, ob er, oder der Committent, oder
beyde, eingetragen werden. Jn dieſer Abſicht muß er wiſſen,
daß die Kaufleute und Manufacturiſten auf dreyerley Weiſe die
Waaren, welche ſie den Commißionaͤren verkaufen, einſchrei-
ben, als a) Herr Martini (ſo z. E. der Name des Commißio-
naͤrs) ſoll; b) Herr Albini (ſo z. E. der Name des Commit-
tentens) ſoll fuͤr Waare, welche ſeinem Commißionaͤr (Fa-
ctor,) Herrn Martini, geliefert worden; und c) Herr Mar-
e) Factura
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tini ſoll fuͤr Conto Herrn Albini. Die erſte Art in das Jour-
nal zu ſchreiben, macht den Commißionaͤr, die zweyte den
f) bey uͤber-
ſendeten
Wechſeln
zum Einkau-
fe die Wech-
ſelgebraͤuche
beobachten,
Committenten, und die dritte beyde zu Schuldnern. 5) Hier-
naͤchſt muß er davon eine Factura nehmen, in welcher ge-
dacht wird, daß die Waaren fuͤr Conto des Committentens
ſind. 6) Er muß, wenn die Committenten ihm Wechſelbriefe,
die ſchon gekaufte Waare zu bezahlen, oder ſie allererſt einzu-
kaufen, uͤberſchicken, dieſelben im Mangel der Acceptation oder
g) Journal
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Bezahlung zur Verfallzeit, proteſtiren laſſen, und die andern
Wechſelgebraͤuche beobachten, damit er in deren Unterlaſſung
nicht in Gefahr kommen moͤge. 7) Er muß ein Journal halten,
h) Rechnung
uͤberſenden.
2) die zum
Beſten des
Committen-
tens:
in welches er die Waaren, die Namen der Kaufleute oder Ma-
nufacturiſten, wie auch den Preiß und die Zeit, wenn dieſelben
bezahlet werden muͤſſen, und alles, was er fuͤr einen andern in
Commißion gethan, ordentlich einſchreibt. 8) Er muß ſodann
mit der erſten Poſt Rechnung davon ſamt ſolchen Belegen an
a) vollkom-
mene Waa-
re kaufen,
den Committenten uͤberſenden, aus welchen derſelbe erſehen
kann, daß er ehrlich und prompt bedienet worden ſey. Die
b) wohlfeil
behandeln,
zweyte Claſſe enthaͤlt die Regeln, die ein Commißionaͤr zum
Beſten des Committentens
zu merken hat. Dergleichen ſind:
c) kein Man-
gel darinn,
1) Er muß keine andere, als vollkommene, Waaren kaufen, zu
dem Ende, in Anſehung der Manufacturwaaren, ſich Muͤhe
d) Zugabe u.
Ubergewicht
nicht vor
ſich behalten
geben, die guten und ſchlimmen Arbeiter kennen zu lernen.
2) Er muß die Waaren ſo wohlfeil, als moͤglich, behandeln.
3) Er muß genau darauf ſehen, daß ſich kein Mangel oder
Fehl darinn befinde. 4) Er muß, wenn die Verkaͤufer eine
e) nicht hoͤ-
hern Ein-
kaufspreiß
oder mehre-
re Unkoſten
anſchreiben,
f) den Ver-
kaͤufern kei-
ne Waaren
zum Theil
angeben.
Zugabe in der Elle geben, oder wohl meſſen und waͤgen, oder
bey zaͤhlenden Waaren uͤber die Stuͤckzahl geben, ſolches nicht
vor ſich behalten, oder deswegen mehr Maaß, Gewicht und
Zahl angeben, als er | den Verkaͤufern bezahlet; ſondern es
muß ſolches zum Nutzen des Committentens gereichen: anders
waͤre es ein Diebſtahl, den er erſetzen muͤßte. 5) Er muß nicht
einen hoͤhern Einkaufspreiß, als er juſt dafuͤr bezahlet, oder
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[222/0826] 1 Th. 19 Cap. Vom Commißions- nach die Bezahlung ausgeblieben iſt. 3) Er muß ſich, ſo viel moͤglich, gegen diejenigen, von welchen er die Waaren kauft, nicht zum Selbſtſchuldner machen, ſondern dieſen ſagen, daß er ſie fuͤr dieſes oder jenes Mannes Rechnung kaufe, und daß der Verkaͤufer denſelben, als Schuldner, notiren moͤchte. 4) Er muß deswegen in ſeiner Gegenwart die gekauften Waa- ren in die Journalbuͤcher ſchreiben laſſen, und dabey Acht haben, wer als Schuldner, ob er, oder der Committent, oder beyde, eingetragen werden. Jn dieſer Abſicht muß er wiſſen, daß die Kaufleute und Manufacturiſten auf dreyerley Weiſe die Waaren, welche ſie den Commißionaͤren verkaufen, einſchrei- ben, als a) Herr Martini (ſo z. E. der Name des Commißio- naͤrs) ſoll; b) Herr Albini (ſo z. E. der Name des Commit- tentens) ſoll fuͤr Waare, welche ſeinem Commißionaͤr (Fa- ctor,) Herrn Martini, geliefert worden; und c) Herr Mar- tini ſoll fuͤr Conto Herrn Albini. Die erſte Art in das Jour- nal zu ſchreiben, macht den Commißionaͤr, die zweyte den Committenten, und die dritte beyde zu Schuldnern. 5) Hier- naͤchſt muß er davon eine Factura nehmen, in welcher ge- dacht wird, daß die Waaren fuͤr Conto des Committentens ſind. 6) Er muß, wenn die Committenten ihm Wechſelbriefe, die ſchon gekaufte Waare zu bezahlen, oder ſie allererſt einzu- kaufen, uͤberſchicken, dieſelben im Mangel der Acceptation oder Bezahlung zur Verfallzeit, proteſtiren laſſen, und die andern Wechſelgebraͤuche beobachten, damit er in deren Unterlaſſung nicht in Gefahr kommen moͤge. 7) Er muß ein Journal halten, in welches er die Waaren, die Namen der Kaufleute oder Ma- nufacturiſten, wie auch den Preiß und die Zeit, wenn dieſelben bezahlet werden muͤſſen, und alles, was er fuͤr einen andern in Commißion gethan, ordentlich einſchreibt. 8) Er muß ſodann mit der erſten Poſt Rechnung davon ſamt ſolchen Belegen an den Committenten uͤberſenden, aus welchen derſelbe erſehen kann, daß er ehrlich und prompt bedienet worden ſey. Die zweyte Claſſe enthaͤlt die Regeln, die ein Commißionaͤr zum Beſten des Committentens zu merken hat. Dergleichen ſind: 1) Er muß keine andere, als vollkommene, Waaren kaufen, zu dem Ende, in Anſehung der Manufacturwaaren, ſich Muͤhe geben, die guten und ſchlimmen Arbeiter kennen zu lernen. 2) Er muß die Waaren ſo wohlfeil, als moͤglich, behandeln. 3) Er muß genau darauf ſehen, daß ſich kein Mangel oder Fehl darinn befinde. 4) Er muß, wenn die Verkaͤufer eine Zugabe in der Elle geben, oder wohl meſſen und waͤgen, oder bey zaͤhlenden Waaren uͤber die Stuͤckzahl geben, ſolches nicht vor ſich behalten, oder deswegen mehr Maaß, Gewicht und Zahl angeben, als er | den Verkaͤufern bezahlet; ſondern es muß ſolches zum Nutzen des Committentens gereichen: anders waͤre es ein Diebſtahl, den er erſetzen muͤßte. 5) Er muß nicht einen hoͤhern Einkaufspreiß, als er juſt dafuͤr bezahlet, oder mehrere Unkoſten, als er wirklich gegeben, in die Rechnung bringen. 6) Kaufleute, welche denen Arbeitern, die ihnen zu ihren c) ſich nicht zum Selbſt- ſchuldner machen, d) bey Ein- ſchreibung in die Jour- nalbuͤcher gegenwaͤrtig ſeyn, e) Factura nehmen, f) bey uͤber- ſendeten Wechſeln zum Einkau- fe die Wech- ſelgebraͤuche beobachten, g) Journal halten, h) Rechnung uͤberſenden. 2) die zum Beſten des Committen- tens: a) vollkom- mene Waa- re kaufen, b) wohlfeil behandeln, c) kein Man- gel darinn, d) Zugabe u. Ubergewicht nicht vor ſich behalten e) nicht hoͤ- hern Ein- kaufspreiß oder mehre- re Unkoſten anſchreiben, f) den Ver- kaͤufern kei- ne Waaren zum Theil angeben.

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/826>, abgerufen am 25.04.2024.