Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
erforderlichen Personen.
§. 479.

Jn die dritte Classe setzen wir diejenigen, denen der Kauf-3) theils er-
laubt, theils
verbothen
ist;
a) Adeliche,

handel nicht durchgehends und aller Orten erlaubt ist. Hie-
her gehören 1) die Adelichen. Es ist eine sehr bestrittene Fra-
ge: ob ein Edelmann ohne Verletzung seines Adels die Kauf-
mannschaft treiben könne? Ueberhaupt davon zu urtheilen:
so muß man einen Unterschied machen zwischen dem Handel im
Großen und im Kleinen. Der Handel im Kleinen machet
den Edelmann in den meisten Ländern seines Adels verlustig;
nicht aber eine große Handlung. Denn da es a) Königen und
Fürsten nicht schimpflich ist, Handlung zu treiben: so kann sol-
ches auch einem Edelmanne nicht schimpflich seyn. Hiernächst
ist ja b) bekannt, daß in großen Handelsplätzen alte adliche
und gute Geschlechter ihre Handelschaft noch immer forttreiben.
Zu Lübeck, Nürnberg und Augspurg handeln die Patricien ins
Groß überall hin. Wer hält mehr auf den Adel, als die Ve-
netianer? und wer treibt gleichwol größern Handel, als sie?
Ueber dieses werden c) noch jährlich Handelsleute von dem
Kaiser mit dem Adel- und Ritterstande beehret. Und gleichwol
wird in einigen Reichen, sich mit der Handlung zu vermengen,
für nachtheilig gehalten. Jn Deutschland machet man einen
Unterschied zwischen dem hohen, oder stifts- und turniermäßi-
gen Adel, und dem gemeinen oder geringern Adel. Eine große
und wichtige Handlung kann zwar der gemeine Adel, nicht aber
der hohe stiftsmäßige Adel, ohne Verlust seines Standes füh-
ren: hingegen der Handel im Kleinen beraubet den Edelmann
seines Adels; doch ist einem von Adel ungewehret, den Zu-
wachs von seinen Gütern an Früchten, Wein, Vieh, Holz,
u. d. g. zu verführen. Wie es dießfalls in Frankreich, Eng-
land, Jtalien
etc. gehalten werde, lehret in unserer Akademie
der Kaufleute
der Artikel: Handel.

§. 480.

So dürfen auch 2) nicht alle Handwerksleute ihre Arbeit imb) Hand-|
werksleute,

Vorrathe zum Verkaufe machen, und sodann wirklich verkaufen,
sondern nur allein die sogenannten kramenden Handwerke (§. 268).

§. 481.

Endlich sind noch 3) die Juden zu nennen, die nicht inc) Juden,
allen Reichen geduldet werden, theils, weil sie den bürgerlichen
Nahrungen, besonders dem Handel, sehr gefährlich und schäd-
lich sind, theils weil sie dem Wucher allzusehr ergeben sind.
Die Reiche, woraus man sie verbannet, sind Schweden, Dä-wo sie nicht
geduldet
werden;
wo sie ge-
duldet wer-
den.

nemark, Rußland, Spanien und Portugall. Hingegen wer-
den sie geduldet 1) in dem türkischen Reiche, wo sie in allen
Städten, und sonderlich in den großen Handelsstädten, Smir-
na, Aleppo, Großcairo etc. haufenweise gefunden werden, und
fast alle Schätze des Sultans und der Handlung in ihren Hän-
den haben; 2) zu Venedig, wo ihrer gleichfalls eine große An-
zahl ist; 3) zu Livorno, wo sie herrliche Freyheiten haben, und an
der dasigen Handlung einen sehr großen Antheil haben; 4) zu Nea-
pel,
wo sie erst neuerlicher Zeiten aufgenommen worden; 5) in Eng-

land,
erforderlichen Perſonen.
§. 479.

Jn die dritte Claſſe ſetzen wir diejenigen, denen der Kauf-3) theils er-
laubt, theils
verbothen
iſt;
a) Adeliche,

handel nicht durchgehends und aller Orten erlaubt iſt. Hie-
her gehoͤren 1) die Adelichen. Es iſt eine ſehr beſtrittene Fra-
ge: ob ein Edelmann ohne Verletzung ſeines Adels die Kauf-
mannſchaft treiben koͤnne? Ueberhaupt davon zu urtheilen:
ſo muß man einen Unterſchied machen zwiſchen dem Handel im
Großen und im Kleinen. Der Handel im Kleinen machet
den Edelmann in den meiſten Laͤndern ſeines Adels verluſtig;
nicht aber eine große Handlung. Denn da es a) Koͤnigen und
Fuͤrſten nicht ſchimpflich iſt, Handlung zu treiben: ſo kann ſol-
ches auch einem Edelmanne nicht ſchimpflich ſeyn. Hiernaͤchſt
iſt ja b) bekannt, daß in großen Handelsplaͤtzen alte adliche
und gute Geſchlechter ihre Handelſchaft noch immer forttreiben.
Zu Luͤbeck, Nuͤrnberg und Augſpurg handeln die Patricien ins
Groß uͤberall hin. Wer haͤlt mehr auf den Adel, als die Ve-
netianer? und wer treibt gleichwol groͤßern Handel, als ſie?
Ueber dieſes werden c) noch jaͤhrlich Handelsleute von dem
Kaiſer mit dem Adel- und Ritterſtande beehret. Und gleichwol
wird in einigen Reichen, ſich mit der Handlung zu vermengen,
fuͤr nachtheilig gehalten. Jn Deutſchland machet man einen
Unterſchied zwiſchen dem hohen, oder ſtifts- und turniermaͤßi-
gen Adel, und dem gemeinen oder geringern Adel. Eine große
und wichtige Handlung kann zwar der gemeine Adel, nicht aber
der hohe ſtiftsmaͤßige Adel, ohne Verluſt ſeines Standes fuͤh-
ren: hingegen der Handel im Kleinen beraubet den Edelmann
ſeines Adels; doch iſt einem von Adel ungewehret, den Zu-
wachs von ſeinen Guͤtern an Fruͤchten, Wein, Vieh, Holz,
u. d. g. zu verfuͤhren. Wie es dießfalls in Frankreich, Eng-
land, Jtalien
ꝛc. gehalten werde, lehret in unſerer Akademie
der Kaufleute
der Artikel: Handel.

§. 480.

So duͤrfen auch 2) nicht alle Handwerksleute ihre Arbeit imb) Hand-|
werksleute,

Vorrathe zum Verkaufe machen, und ſodann wirklich verkaufen,
ſondern nur allein die ſogenannten kramenden Handwerke (§. 268).

§. 481.

Endlich ſind noch 3) die Juden zu nennen, die nicht inc) Juden,
allen Reichen geduldet werden, theils, weil ſie den buͤrgerlichen
Nahrungen, beſonders dem Handel, ſehr gefaͤhrlich und ſchaͤd-
lich ſind, theils weil ſie dem Wucher allzuſehr ergeben ſind.
Die Reiche, woraus man ſie verbannet, ſind Schweden, Daͤ-wo ſie nicht
geduldet
werden;
wo ſie ge-
duldet wer-
den.

nemark, Rußland, Spanien und Portugall. Hingegen wer-
den ſie geduldet 1) in dem tuͤrkiſchen Reiche, wo ſie in allen
Staͤdten, und ſonderlich in den großen Handelsſtaͤdten, Smir-
na, Aleppo, Großcairo ꝛc. haufenweiſe gefunden werden, und
faſt alle Schaͤtze des Sultans und der Handlung in ihren Haͤn-
den haben; 2) zu Venedig, wo ihrer gleichfalls eine große An-
zahl iſt; 3) zu Livorno, wo ſie herrliche Freyheiten haben, und an
der daſigen Handlung einen ſehr großen Antheil haben; 4) zu Nea-
pel,
wo ſie erſt neuerlicher Zeiten aufgenommen worden; 5) in Eng-

land,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <pb facs="#f0841" n="237"/>
                  <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">erforderlichen Per&#x017F;onen.</hi> </fw><lb/>
                  <div n="4">
                    <head>§. 479.</head><lb/>
                    <p>Jn die <hi rendition="#fr">dritte Cla&#x017F;&#x017F;e</hi> &#x017F;etzen wir diejenigen, denen der Kauf-<note place="right">3) theils er-<lb/>
laubt, theils<lb/>
verbothen<lb/>
i&#x017F;t;<lb/><hi rendition="#aq">a</hi>) Adeliche,</note><lb/>
handel nicht durchgehends und aller Orten erlaubt i&#x017F;t. Hie-<lb/>
her geho&#x0364;ren 1) die <hi rendition="#fr">Adelichen.</hi> Es i&#x017F;t eine &#x017F;ehr be&#x017F;trittene Fra-<lb/>
ge: ob ein Edelmann ohne Verletzung &#x017F;eines Adels die Kauf-<lb/>
mann&#x017F;chaft treiben ko&#x0364;nne? <hi rendition="#fr">Ueberhaupt</hi> davon zu urtheilen:<lb/>
&#x017F;o muß man einen Unter&#x017F;chied machen zwi&#x017F;chen dem Handel im<lb/>
Großen und im Kleinen. Der <hi rendition="#fr">Handel im Kleinen</hi> machet<lb/>
den Edelmann in den mei&#x017F;ten La&#x0364;ndern &#x017F;eines Adels verlu&#x017F;tig;<lb/>
nicht aber eine <hi rendition="#fr">große Handlung.</hi> Denn da es <hi rendition="#aq">a</hi>) Ko&#x0364;nigen und<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten nicht &#x017F;chimpflich i&#x017F;t, Handlung zu treiben: &#x017F;o kann &#x017F;ol-<lb/>
ches auch einem Edelmanne nicht &#x017F;chimpflich &#x017F;eyn. Hierna&#x0364;ch&#x017F;t<lb/>
i&#x017F;t ja <hi rendition="#aq">b</hi>) bekannt, daß in großen Handelspla&#x0364;tzen alte adliche<lb/>
und gute Ge&#x017F;chlechter ihre Handel&#x017F;chaft noch immer forttreiben.<lb/>
Zu Lu&#x0364;beck, Nu&#x0364;rnberg und Aug&#x017F;purg handeln die Patricien ins<lb/>
Groß u&#x0364;berall hin. Wer ha&#x0364;lt mehr auf den Adel, als die Ve-<lb/>
netianer? und wer treibt gleichwol gro&#x0364;ßern Handel, als &#x017F;ie?<lb/>
Ueber die&#x017F;es werden <hi rendition="#aq">c</hi>) noch ja&#x0364;hrlich Handelsleute von dem<lb/>
Kai&#x017F;er mit dem Adel- und Ritter&#x017F;tande beehret. Und gleichwol<lb/>
wird in einigen Reichen, &#x017F;ich mit der Handlung zu vermengen,<lb/>
fu&#x0364;r nachtheilig gehalten. Jn <hi rendition="#fr">Deut&#x017F;chland</hi> machet man einen<lb/>
Unter&#x017F;chied zwi&#x017F;chen dem hohen, oder &#x017F;tifts- und turnierma&#x0364;ßi-<lb/>
gen Adel, und dem gemeinen oder geringern Adel. Eine große<lb/>
und wichtige Handlung kann zwar der gemeine Adel, nicht aber<lb/>
der hohe &#x017F;tiftsma&#x0364;ßige Adel, ohne Verlu&#x017F;t &#x017F;eines Standes fu&#x0364;h-<lb/>
ren: hingegen der Handel im Kleinen beraubet den Edelmann<lb/>
&#x017F;eines Adels; doch i&#x017F;t einem von Adel ungewehret, den Zu-<lb/>
wachs von &#x017F;einen Gu&#x0364;tern an Fru&#x0364;chten, Wein, Vieh, Holz,<lb/>
u. d. g. zu verfu&#x0364;hren. Wie es dießfalls in <hi rendition="#fr">Frankreich, Eng-<lb/>
land, Jtalien</hi> &#xA75B;c. gehalten werde, lehret in un&#x017F;erer <hi rendition="#fr">Akademie<lb/>
der Kaufleute</hi> der Artikel: <hi rendition="#fr">Handel.</hi></p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head>§. 480.</head><lb/>
                    <p>So du&#x0364;rfen auch 2) nicht alle <hi rendition="#fr">Handwerksleute</hi> ihre Arbeit im<note place="right"><hi rendition="#aq">b</hi>) Hand-|<lb/>
werksleute,</note><lb/>
Vorrathe zum Verkaufe machen, und &#x017F;odann wirklich verkaufen,<lb/>
&#x017F;ondern nur allein die &#x017F;ogenannten <hi rendition="#fr">kramenden Handwerke</hi> (§. 268).</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head>§. 481.</head><lb/>
                    <p>Endlich &#x017F;ind noch 3) die <hi rendition="#fr">Juden</hi> zu nennen, die nicht in<note place="right"><hi rendition="#aq">c</hi>) Juden,</note><lb/>
allen Reichen geduldet werden, theils, weil &#x017F;ie den bu&#x0364;rgerlichen<lb/>
Nahrungen, be&#x017F;onders dem Handel, &#x017F;ehr gefa&#x0364;hrlich und &#x017F;cha&#x0364;d-<lb/>
lich &#x017F;ind, theils weil &#x017F;ie dem Wucher allzu&#x017F;ehr ergeben &#x017F;ind.<lb/>
Die Reiche, woraus man &#x017F;ie <hi rendition="#fr">verbannet,</hi> &#x017F;ind <hi rendition="#fr">Schweden, Da&#x0364;-</hi><note place="right">wo &#x017F;ie nicht<lb/>
geduldet<lb/>
werden;<lb/>
wo &#x017F;ie ge-<lb/>
duldet wer-<lb/>
den.</note><lb/><hi rendition="#fr">nemark, Rußland, Spanien</hi> und <hi rendition="#fr">Portugall.</hi> Hingegen wer-<lb/>
den &#x017F;ie geduldet 1) in dem <hi rendition="#fr">tu&#x0364;rki&#x017F;chen Reiche,</hi> wo &#x017F;ie in allen<lb/>
Sta&#x0364;dten, und &#x017F;onderlich in den großen Handels&#x017F;ta&#x0364;dten, Smir-<lb/>
na, Aleppo, Großcairo &#xA75B;c. haufenwei&#x017F;e gefunden werden, und<lb/>
fa&#x017F;t alle Scha&#x0364;tze des Sultans und der Handlung in ihren Ha&#x0364;n-<lb/>
den haben; 2) zu <hi rendition="#fr">Venedig,</hi> wo ihrer gleichfalls eine große An-<lb/>
zahl i&#x017F;t; 3) zu <hi rendition="#fr">Livorno,</hi> wo &#x017F;ie herrliche Freyheiten haben, und an<lb/>
der da&#x017F;igen Handlung einen &#x017F;ehr großen Antheil haben; 4) zu <hi rendition="#fr">Nea-<lb/>
pel,</hi> wo &#x017F;ie er&#x017F;t neuerlicher Zeiten aufgenommen worden; 5) in <hi rendition="#fr">Eng-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">land,</hi></fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[237/0841] erforderlichen Perſonen. §. 479. Jn die dritte Claſſe ſetzen wir diejenigen, denen der Kauf- handel nicht durchgehends und aller Orten erlaubt iſt. Hie- her gehoͤren 1) die Adelichen. Es iſt eine ſehr beſtrittene Fra- ge: ob ein Edelmann ohne Verletzung ſeines Adels die Kauf- mannſchaft treiben koͤnne? Ueberhaupt davon zu urtheilen: ſo muß man einen Unterſchied machen zwiſchen dem Handel im Großen und im Kleinen. Der Handel im Kleinen machet den Edelmann in den meiſten Laͤndern ſeines Adels verluſtig; nicht aber eine große Handlung. Denn da es a) Koͤnigen und Fuͤrſten nicht ſchimpflich iſt, Handlung zu treiben: ſo kann ſol- ches auch einem Edelmanne nicht ſchimpflich ſeyn. Hiernaͤchſt iſt ja b) bekannt, daß in großen Handelsplaͤtzen alte adliche und gute Geſchlechter ihre Handelſchaft noch immer forttreiben. Zu Luͤbeck, Nuͤrnberg und Augſpurg handeln die Patricien ins Groß uͤberall hin. Wer haͤlt mehr auf den Adel, als die Ve- netianer? und wer treibt gleichwol groͤßern Handel, als ſie? Ueber dieſes werden c) noch jaͤhrlich Handelsleute von dem Kaiſer mit dem Adel- und Ritterſtande beehret. Und gleichwol wird in einigen Reichen, ſich mit der Handlung zu vermengen, fuͤr nachtheilig gehalten. Jn Deutſchland machet man einen Unterſchied zwiſchen dem hohen, oder ſtifts- und turniermaͤßi- gen Adel, und dem gemeinen oder geringern Adel. Eine große und wichtige Handlung kann zwar der gemeine Adel, nicht aber der hohe ſtiftsmaͤßige Adel, ohne Verluſt ſeines Standes fuͤh- ren: hingegen der Handel im Kleinen beraubet den Edelmann ſeines Adels; doch iſt einem von Adel ungewehret, den Zu- wachs von ſeinen Guͤtern an Fruͤchten, Wein, Vieh, Holz, u. d. g. zu verfuͤhren. Wie es dießfalls in Frankreich, Eng- land, Jtalien ꝛc. gehalten werde, lehret in unſerer Akademie der Kaufleute der Artikel: Handel. 3) theils er- laubt, theils verbothen iſt; a) Adeliche, §. 480. So duͤrfen auch 2) nicht alle Handwerksleute ihre Arbeit im Vorrathe zum Verkaufe machen, und ſodann wirklich verkaufen, ſondern nur allein die ſogenannten kramenden Handwerke (§. 268). b) Hand-| werksleute, §. 481. Endlich ſind noch 3) die Juden zu nennen, die nicht in allen Reichen geduldet werden, theils, weil ſie den buͤrgerlichen Nahrungen, beſonders dem Handel, ſehr gefaͤhrlich und ſchaͤd- lich ſind, theils weil ſie dem Wucher allzuſehr ergeben ſind. Die Reiche, woraus man ſie verbannet, ſind Schweden, Daͤ- nemark, Rußland, Spanien und Portugall. Hingegen wer- den ſie geduldet 1) in dem tuͤrkiſchen Reiche, wo ſie in allen Staͤdten, und ſonderlich in den großen Handelsſtaͤdten, Smir- na, Aleppo, Großcairo ꝛc. haufenweiſe gefunden werden, und faſt alle Schaͤtze des Sultans und der Handlung in ihren Haͤn- den haben; 2) zu Venedig, wo ihrer gleichfalls eine große An- zahl iſt; 3) zu Livorno, wo ſie herrliche Freyheiten haben, und an der daſigen Handlung einen ſehr großen Antheil haben; 4) zu Nea- pel, wo ſie erſt neuerlicher Zeiten aufgenommen worden; 5) in Eng- land, c) Juden, wo ſie nicht geduldet werden; wo ſie ge- duldet wer- den.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/841
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/841>, abgerufen am 19.04.2024.