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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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3 Th. 4 Cap. Von Niederlagen,
Weil aber gleichwol viele Häuser gefunden werden, die gegen
Mittag oder Abend liegen: so müssen diejenigen, die ihre Ge-
wölber in solchen Häusern zu nehmen genöthiget sind, das, was
die Natur nicht giebt, durch die Kunst ersetzen:
und in die-
sem Falle hölzerne Fensterläden machen lassen, dadurch das
Licht gebrochen, und gleichsam von weitem in den Laden ge-
leitet wird, welches man falsches Licht nennet.

Falsches
Licht.
(*) Falsch Licht, franz. Faux Jour heißt ein düsteres Licht,
oder ein dunkeler Schein, welcher den Dingen eine an-
dere Farbe giebt, oder ihre Mängel und Fehler verbergen
kann. Viele Kaufleute verschaffen sich dergleichen Arten
von falschem Lichte, welche vor ihre Zeuge, und andere Waaren,
vortheilhaftig seyn können. Dannenhero verdecken sie die
Fenster zu ihren Gewölbern oder den obersten Theil von
ihren Läden mit hölzernen Maschinen, welche sie nach Be-
lieben aufziehen oder niederlassen können, nachdem sie mehr
oder weniger Licht von nöthen haben, ihren Waaren ein
gutes Ansehen zu machen. Diese Maschinen heißen bey den
Franzosen insonderheit Abatans, weil sie nach des Kauf-
manns Belieben niedergelassen werden können; und auch
Abat-jour, weil sie das Tageslicht vermindern, und gleichsam
darniederschlagen, siehe in unserer Akad. der Kaufl. beyde
Worte. Jedoch ist dieses falsche Licht in Ansehung der einkau-
fenden Personen, die ihr Handwerk verstehen, von schlechtem
Nutzen, weil sie mit dem Stücke Leinwand oder Tuch, das
sie einkaufen wollen, an das helle Tageslicht gehen, wo
sie es genau untersuchen und besichtigen.
§. 621.
2) Aufputz

Weiter muß ein Laden 2) wohl aufgeputzt seyn, sowol in Anse-
hung jeder Waare, als auch in Ansehung des ganzen Waarenlagers
a) jedes Waa-
ren Stückes,
und Gewölbes (§. 187). Anlangend den Aufputz (a) jedes Stü-
ckes von einer Waare,
so hat solcher, ob er wol zu der innerlichen
Güte der Waare nichts thut, dennoch den Nutzen, daß das
Waarenstücke sich selbsten ein gutes Ansehen giebt, und den
Käufer gleichsam anlache. Daher muß ein Kaufmann z. E.
um die Waaren, welche eines Umschlages bedürfen, auch sogar
von Zeit zu Zeit neues Papier schlagen. Denn wenn die Käu-
fer sehen, daß eine Waare nicht reinlich, sondern übel gehalten
wird; so haben sie Ursache zu glauben, daß die Waare alt und
fehlerhaft sey, welches denn macht, daß man sie nicht ansieht.
Kurz: sie wird verächtlich, und kann man sie anders nicht, als
mit ansehnlichem Verluste verkaufen. Von dem Aufputze der
Waaren handelt eigentlich die Waarenkunde (§. 3. der Einleit,
zur Kaufm.
). Der Aufputz (b) des ganzen Waarenlagers
b) des ganzen
Waaren-
lagers.
und Gewölbes ist deswegen nöthig, damit selbiger dem ganzen
Gewölbe oder Laden ein Ansehen gebe, und dadurch die Augen
der Vorbeygehenden auf dasselbige aufmerksam mache, und sie
in dasselbige ziehe, immaßen ein wohlaufgeputztes Gewölbe alle-
mal mehr Käufer an sich locket, als das, welchem der Aufputz
sehlet. Und ist bey dem Aufputze des Waarenlagers oder Ge-

wölbes

3 Th. 4 Cap. Von Niederlagen,
Weil aber gleichwol viele Haͤuſer gefunden werden, die gegen
Mittag oder Abend liegen: ſo muͤſſen diejenigen, die ihre Ge-
woͤlber in ſolchen Haͤuſern zu nehmen genoͤthiget ſind, das, was
die Natur nicht giebt, durch die Kunſt erſetzen:
und in die-
ſem Falle hoͤlzerne Fenſterlaͤden machen laſſen, dadurch das
Licht gebrochen, und gleichſam von weitem in den Laden ge-
leitet wird, welches man falſches Licht nennet.

Falſches
Licht.
(*) Falſch Licht, franz. Faux Jour heißt ein duͤſteres Licht,
oder ein dunkeler Schein, welcher den Dingen eine an-
dere Farbe giebt, oder ihre Maͤngel und Fehler verbergen
kann. Viele Kaufleute verſchaffen ſich dergleichen Arten
von falſchem Lichte, welche vor ihre Zeuge, und andere Waaren,
vortheilhaftig ſeyn koͤnnen. Dannenhero verdecken ſie die
Fenſter zu ihren Gewoͤlbern oder den oberſten Theil von
ihren Laͤden mit hoͤlzernen Maſchinen, welche ſie nach Be-
lieben aufziehen oder niederlaſſen koͤnnen, nachdem ſie mehr
oder weniger Licht von noͤthen haben, ihren Waaren ein
gutes Anſehen zu machen. Dieſe Maſchinen heißen bey den
Franzoſen inſonderheit Abatans, weil ſie nach des Kauf-
manns Belieben niedergelaſſen werden koͤnnen; und auch
Abat-jour, weil ſie das Tageslicht vermindern, und gleichſam
darniederſchlagen, ſiehe in unſerer Akad. der Kaufl. beyde
Worte. Jedoch iſt dieſes falſche Licht in Anſehung der einkau-
fenden Perſonen, die ihr Handwerk verſtehen, von ſchlechtem
Nutzen, weil ſie mit dem Stuͤcke Leinwand oder Tuch, das
ſie einkaufen wollen, an das helle Tageslicht gehen, wo
ſie es genau unterſuchen und beſichtigen.
§. 621.
2) Aufputz

Weiter muß ein Laden 2) wohl aufgeputzt ſeyn, ſowol in Anſe-
hung jeder Waare, als auch in Anſehung des ganzen Waarenlagers
a) jedes Waa-
ren Stuͤckes,
und Gewoͤlbes (§. 187). Anlangend den Aufputz (a) jedes Stuͤ-
ckes von einer Waare,
ſo hat ſolcher, ob er wol zu der innerlichen
Guͤte der Waare nichts thut, dennoch den Nutzen, daß das
Waarenſtuͤcke ſich ſelbſten ein gutes Anſehen giebt, und den
Kaͤufer gleichſam anlache. Daher muß ein Kaufmann z. E.
um die Waaren, welche eines Umſchlages beduͤrfen, auch ſogar
von Zeit zu Zeit neues Papier ſchlagen. Denn wenn die Kaͤu-
fer ſehen, daß eine Waare nicht reinlich, ſondern uͤbel gehalten
wird; ſo haben ſie Urſache zu glauben, daß die Waare alt und
fehlerhaft ſey, welches denn macht, daß man ſie nicht anſieht.
Kurz: ſie wird veraͤchtlich, und kann man ſie anders nicht, als
mit anſehnlichem Verluſte verkaufen. Von dem Aufputze der
Waaren handelt eigentlich die Waarenkunde (§. 3. der Einleit,
zur Kaufm.
). Der Aufputz (b) des ganzen Waarenlagers
b) des ganzen
Waaren-
lagers.
und Gewoͤlbes iſt deswegen noͤthig, damit ſelbiger dem ganzen
Gewoͤlbe oder Laden ein Anſehen gebe, und dadurch die Augen
der Vorbeygehenden auf daſſelbige aufmerkſam mache, und ſie
in daſſelbige ziehe, immaßen ein wohlaufgeputztes Gewoͤlbe alle-
mal mehr Kaͤufer an ſich locket, als das, welchem der Aufputz
ſehlet. Und iſt bey dem Aufputze des Waarenlagers oder Ge-

woͤlbes
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[306/0910] 3 Th. 4 Cap. Von Niederlagen, Weil aber gleichwol viele Haͤuſer gefunden werden, die gegen Mittag oder Abend liegen: ſo muͤſſen diejenigen, die ihre Ge- woͤlber in ſolchen Haͤuſern zu nehmen genoͤthiget ſind, das, was die Natur nicht giebt, durch die Kunſt erſetzen: und in die- ſem Falle hoͤlzerne Fenſterlaͤden machen laſſen, dadurch das Licht gebrochen, und gleichſam von weitem in den Laden ge- leitet wird, welches man falſches Licht nennet. ⁽*⁾ Falſch Licht, franz. Faux Jour heißt ein duͤſteres Licht, oder ein dunkeler Schein, welcher den Dingen eine an- dere Farbe giebt, oder ihre Maͤngel und Fehler verbergen kann. Viele Kaufleute verſchaffen ſich dergleichen Arten von falſchem Lichte, welche vor ihre Zeuge, und andere Waaren, vortheilhaftig ſeyn koͤnnen. Dannenhero verdecken ſie die Fenſter zu ihren Gewoͤlbern oder den oberſten Theil von ihren Laͤden mit hoͤlzernen Maſchinen, welche ſie nach Be- lieben aufziehen oder niederlaſſen koͤnnen, nachdem ſie mehr oder weniger Licht von noͤthen haben, ihren Waaren ein gutes Anſehen zu machen. Dieſe Maſchinen heißen bey den Franzoſen inſonderheit Abatans, weil ſie nach des Kauf- manns Belieben niedergelaſſen werden koͤnnen; und auch Abat-jour, weil ſie das Tageslicht vermindern, und gleichſam darniederſchlagen, ſiehe in unſerer Akad. der Kaufl. beyde Worte. Jedoch iſt dieſes falſche Licht in Anſehung der einkau- fenden Perſonen, die ihr Handwerk verſtehen, von ſchlechtem Nutzen, weil ſie mit dem Stuͤcke Leinwand oder Tuch, das ſie einkaufen wollen, an das helle Tageslicht gehen, wo ſie es genau unterſuchen und beſichtigen. §. 621. Weiter muß ein Laden 2) wohl aufgeputzt ſeyn, ſowol in Anſe- hung jeder Waare, als auch in Anſehung des ganzen Waarenlagers und Gewoͤlbes (§. 187). Anlangend den Aufputz (a) jedes Stuͤ- ckes von einer Waare, ſo hat ſolcher, ob er wol zu der innerlichen Guͤte der Waare nichts thut, dennoch den Nutzen, daß das Waarenſtuͤcke ſich ſelbſten ein gutes Anſehen giebt, und den Kaͤufer gleichſam anlache. Daher muß ein Kaufmann z. E. um die Waaren, welche eines Umſchlages beduͤrfen, auch ſogar von Zeit zu Zeit neues Papier ſchlagen. Denn wenn die Kaͤu- fer ſehen, daß eine Waare nicht reinlich, ſondern uͤbel gehalten wird; ſo haben ſie Urſache zu glauben, daß die Waare alt und fehlerhaft ſey, welches denn macht, daß man ſie nicht anſieht. Kurz: ſie wird veraͤchtlich, und kann man ſie anders nicht, als mit anſehnlichem Verluſte verkaufen. Von dem Aufputze der Waaren handelt eigentlich die Waarenkunde (§. 3. der Einleit, zur Kaufm.). Der Aufputz (b) des ganzen Waarenlagers und Gewoͤlbes iſt deswegen noͤthig, damit ſelbiger dem ganzen Gewoͤlbe oder Laden ein Anſehen gebe, und dadurch die Augen der Vorbeygehenden auf daſſelbige aufmerkſam mache, und ſie in daſſelbige ziehe, immaßen ein wohlaufgeputztes Gewoͤlbe alle- mal mehr Kaͤufer an ſich locket, als das, welchem der Aufputz ſehlet. Und iſt bey dem Aufputze des Waarenlagers oder Ge- woͤlbes a) jedes Waa- ren Stuͤckes, b) des ganzen Waaren- lagers.

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/910>, abgerufen am 28.03.2024.