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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714.

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Rhein, zu Jülich, Cleve und Bergen Hertzog, entbieten dem Durchläuchtigen Fürsten, unserm freundlichen geliebten Vetter, Herrn Georg Wilhelm, Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, unsern freund-vetterlichen Gruß, und was wir sonst mehr Liebes und Gutes vermögen, zuvor.
Durchläuchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter,

SO eine grosse Freude und Vergnügung es uns gewest, daß die Güte des Höchsten den bisherigen schweren und blutigen Krieg stillen, und uns mit unsern Nachbarn und Feinden in Ruhe und vorige gute Verständniß wieder kommen lassen wollen; So viel näher und empfindlicher gehet es uns nun, daß wir vernehmen müssen, wie sich dort im Nieder-Sächsischen Cräysse zwischen dem Könige von Dänemarck und der Stadt Hamburg ein neuer Mißverstand herfür thue, und das Ansehen gewinne, als ob derselbe zu einer gefährlichen Thätlichkeit ausbrechen, und das vorige leidige und verderbliche Krieges-Feuer aufs neue wiederum anblasen wolle; Wenn wir nun als ein Mitglied selben Cräysses, als ein benachbarter, und zwar ein solcher Stand des Reichs, dessen schon verderbte dortige Lande unter diesem Vorwand noch mehr beschweret und erschöpffet werden, und insonderheit, als wir mit dem Könige in Dänemarck nicht nur einen Frieden, besondern auch eine nähere Alliance und Vertraulichkeit geschlossen, gerne wünschen und sehen solten, daß dieser neuen Ungelegenheit zeitig fürgebeuget, und nicht die Waffen, sondern die Güte zum Schiedsmann in diesem streitigen

Rhein, zu Jülich, Cleve und Bergen Hertzog, entbieten dem Durchläuchtigen Fürsten, unserm freundlichen geliebten Vetter, Herrn Georg Wilhelm, Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, unsern freund-vetterlichen Gruß, und was wir sonst mehr Liebes und Gutes vermögen, zuvor.
Durchläuchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter,

SO eine grosse Freude und Vergnügung es uns gewest, daß die Güte des Höchsten den bisherigen schweren und blutigen Krieg stillen, und uns mit unsern Nachbarn und Feinden in Ruhe und vorige gute Verständniß wieder kommen lassen wollen; So viel näher und empfindlicher gehet es uns nun, daß wir vernehmen müssen, wie sich dort im Nieder-Sächsischen Cräysse zwischen dem Könige von Dänemarck und der Stadt Hamburg ein neuer Mißverstand herfür thue, und das Ansehen gewinne, als ob derselbe zu einer gefährlichen Thätlichkeit ausbrechen, und das vorige leidige und verderbliche Krieges-Feuer aufs neue wiederum anblasen wolle; Wenn wir nun als ein Mitglied selben Cräysses, als ein benachbarter, und zwar ein solcher Stand des Reichs, dessen schon verderbte dortige Lande unter diesem Vorwand noch mehr beschweret und erschöpffet werden, und insonderheit, als wir mit dem Könige in Dänemarck nicht nur einen Frieden, besondern auch eine nähere Alliance und Vertraulichkeit geschlossen, gerne wünschen und sehen solten, daß dieser neuen Ungelegenheit zeitig fürgebeuget, und nicht die Waffen, sondern die Güte zum Schiedsmann in diesem streitigen

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                     Stand des Reichs, dessen schon verderbte dortige Lande unter diesem Vorwand noch
                     mehr beschweret und erschöpffet werden, und insonderheit, als wir mit dem Könige
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[134/0170] Rhein, zu Jülich, Cleve und Bergen Hertzog, entbieten dem Durchläuchtigen Fürsten, unserm freundlichen geliebten Vetter, Herrn Georg Wilhelm, Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, unsern freund-vetterlichen Gruß, und was wir sonst mehr Liebes und Gutes vermögen, zuvor. Durchläuchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter, SO eine grosse Freude und Vergnügung es uns gewest, daß die Güte des Höchsten den bisherigen schweren und blutigen Krieg stillen, und uns mit unsern Nachbarn und Feinden in Ruhe und vorige gute Verständniß wieder kommen lassen wollen; So viel näher und empfindlicher gehet es uns nun, daß wir vernehmen müssen, wie sich dort im Nieder-Sächsischen Cräysse zwischen dem Könige von Dänemarck und der Stadt Hamburg ein neuer Mißverstand herfür thue, und das Ansehen gewinne, als ob derselbe zu einer gefährlichen Thätlichkeit ausbrechen, und das vorige leidige und verderbliche Krieges-Feuer aufs neue wiederum anblasen wolle; Wenn wir nun als ein Mitglied selben Cräysses, als ein benachbarter, und zwar ein solcher Stand des Reichs, dessen schon verderbte dortige Lande unter diesem Vorwand noch mehr beschweret und erschöpffet werden, und insonderheit, als wir mit dem Könige in Dänemarck nicht nur einen Frieden, besondern auch eine nähere Alliance und Vertraulichkeit geschlossen, gerne wünschen und sehen solten, daß dieser neuen Ungelegenheit zeitig fürgebeuget, und nicht die Waffen, sondern die Güte zum Schiedsmann in diesem streitigen

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Zitationshilfe: Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/170>, abgerufen am 20.04.2024.