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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714.

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CXV.
Schreiben Marggraf Friedrichs Magni zu Baden-Durlach an die Reichs-Versammlung zu Regenspurg, worinn er dieselbe ersuchet, ihm durch einen allgemeinen Reichs-Schluß die Versicherung zu geben, daß er bey künfftigen Friedens-Tractaten in den völligen Besitz seiner Lande restituiret, und ihm der erlittene Schaden ersetzet werden solle, de Anno 1690.

P. P.

WIr zweifeln zwar keines Weges, obschon die Grausamkeit, welche vor der Königlichen Frantzösischen Kriegs-Macht, Zeit des angefangenen Grund-verderblichen Krieges, in unserm Fürstenthum und Landen auf alle erdenckliche Weise, und theils wider gegebene Treue und Glauben, nicht allein mit allerhand ungläublichen Extorsionen, sondern auch mit Raub- und Nehmung, auch endlichen mit jämmerlicher Einäscher- und Zerstörung unserer Residentien und uralten Stamm-Häuser, sowohl, als eines grossen Theils des Landes verübet, und wordurch viel Innwohner ins bittere Elend verjaget, noch mehrere aus Mangel der Nahrungs-Mittel und Wohnungen um ihres Lebens Zeit verkürtzet, alle aber und wir mit ihnen der höchstbenöthigsten Subsistenz-Mittel gäntzlich beraubet worden sind, nicht so leichtlich vorgestellet, noch der bey solcher Beschaffenheit, und täglich vor Augen schwebende und ohne Aufhören continuirende Jammer, nach Genügen beschrieben werden mag, daß dennoch denen Herren und euch so viel davon wissend worden sey, als wir glauben, daß zu Erweiterung einer äusersten Detestation und Christlichen Commiseration die Nothdurfft erfodere; Und wir dannenhero der Hoffnung leben,

CXV.
Schreiben Marggraf Friedrichs Magni zu Baden-Durlach an die Reichs-Versammlung zu Regenspurg, worinn er dieselbe ersuchet, ihm durch einen allgemeinen Reichs-Schluß die Versicherung zu geben, daß er bey künfftigen Friedens-Tractaten in den völligen Besitz seiner Lande restituiret, und ihm der erlittene Schaden ersetzet werden solle, de Anno 1690.

P. P.

WIr zweifeln zwar keines Weges, obschon die Grausamkeit, welche vor der Königlichen Frantzösischen Kriegs-Macht, Zeit des angefangenen Grund-verderblichen Krieges, in unserm Fürstenthum und Landen auf alle erdenckliche Weise, und theils wider gegebene Treue und Glauben, nicht allein mit allerhand ungläublichen Extorsionen, sondern auch mit Raub- und Nehmung, auch endlichen mit jämmerlicher Einäscher- und Zerstörung unserer Residentien und uralten Stamm-Häuser, sowohl, als eines grossen Theils des Landes verübet, und wordurch viel Innwohner ins bittere Elend verjaget, noch mehrere aus Mangel der Nahrungs-Mittel und Wohnungen um ihres Lebens Zeit verkürtzet, alle aber und wir mit ihnen der höchstbenöthigsten Subsistenz-Mittel gäntzlich beraubet worden sind, nicht so leichtlich vorgestellet, noch der bey solcher Beschaffenheit, und täglich vor Augen schwebende und ohne Aufhören continuirende Jammer, nach Genügen beschrieben werden mag, daß dennoch denen Herren und euch so viel davon wissend worden sey, als wir glauben, daß zu Erweiterung einer äusersten Detestation und Christlichen Commiseration die Nothdurfft erfodere; Und wir dannenhero der Hoffnung leben,

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[334/0370] CXV. Schreiben Marggraf Friedrichs Magni zu Baden-Durlach an die Reichs-Versammlung zu Regenspurg, worinn er dieselbe ersuchet, ihm durch einen allgemeinen Reichs-Schluß die Versicherung zu geben, daß er bey künfftigen Friedens-Tractaten in den völligen Besitz seiner Lande restituiret, und ihm der erlittene Schaden ersetzet werden solle, de Anno 1690. P. P. WIr zweifeln zwar keines Weges, obschon die Grausamkeit, welche vor der Königlichen Frantzösischen Kriegs-Macht, Zeit des angefangenen Grund-verderblichen Krieges, in unserm Fürstenthum und Landen auf alle erdenckliche Weise, und theils wider gegebene Treue und Glauben, nicht allein mit allerhand ungläublichen Extorsionen, sondern auch mit Raub- und Nehmung, auch endlichen mit jämmerlicher Einäscher- und Zerstörung unserer Residentien und uralten Stamm-Häuser, sowohl, als eines grossen Theils des Landes verübet, und wordurch viel Innwohner ins bittere Elend verjaget, noch mehrere aus Mangel der Nahrungs-Mittel und Wohnungen um ihres Lebens Zeit verkürtzet, alle aber und wir mit ihnen der höchstbenöthigsten Subsistenz-Mittel gäntzlich beraubet worden sind, nicht so leichtlich vorgestellet, noch der bey solcher Beschaffenheit, und täglich vor Augen schwebende und ohne Aufhören continuirende Jammer, nach Genügen beschrieben werden mag, daß dennoch denen Herren und euch so viel davon wissend worden sey, als wir glauben, daß zu Erweiterung einer äusersten Detestation und Christlichen Commiseration die Nothdurfft erfodere; Und wir dannenhero der Hoffnung leben,

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Zitationshilfe: Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/370>, abgerufen am 28.03.2024.