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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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V. 22. Die Frucht aber deß Geistes ist / Liebe / Frewde / Fried / Gedult / Freundlichkeit.

V. 23. Gütigkeit / Glaube / Sanfftmut / Keuschheit / wider solche ist das Gesetze nicht.

V. 24. Welche aber Christum angehören / die Creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden.

Geliebte in Christo JEsu.
Erord. a Christiana libertate, quae non est in licentiam carnalem convertenda. Gal. 5, 1.

DAß wir arme Sünder für GOtt gerecht vnnd selig werden / allein auß lauter Gnad / durch den Glauben an JEsum Christ / heißt in heiliger Schrifft eine Freyheit. Dann nach dem Paulus in der Epistel an die Galater gründlich gelehret hatte / wie wir die Seligkeit nirgends anders dann in den Verheissungen von Christi Erlösung suchen sollen / spricht er zu Anfang deß 5. Capitels: So bestehet nun in der Freyheit / damit vns Christus befreyet hat. Das ist aber keine geringe Freyheit. Wann ich stehe für GOttes Gericht / will haben Vergebung der Sünden / vnnd noch darzu GOttes Erbe im Himmel seyn / bedarff ich nichts / als daß ich in Erkandtnuß meiner Sünden GOtt das Blut Christi fürhalte / mit gewisser Zuversicht / das werde meine Versöhnung seyn. Hie gilt weder Lauffen noch Arbeiten / sondern allein kindlich Vertrawen. So wir solten durchs Gesetz suchen / für GOtt gerecht werden / das würde Mühe vnnd Arbeit kosten / vnnd nichts helffen; nun aber seynd wir davon frey. Tretten wir für GOttes Gericht / ist nicht noth zu sehen darauff / was das Gesetze fordere / ohn allein so weit es die Sünde offenbahret / sondern ohn allen Beding ergreiffen wir den Segen in Christo / nach GOttes Testament vnd Ordnung: In dem Samen Abrahae sollen gesegnet werden alle Geschlecht der Erden.

V. 22. Die Frucht aber deß Geistes ist / Liebe / Frewde / Fried / Gedult / Freundlichkeit.

V. 23. Gütigkeit / Glaube / Sanfftmut / Keuschheit / wider solche ist das Gesetze nicht.

V. 24. Welche aber Christum angehören / die Creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden.

Geliebte in Christo JEsu.
Erord. à Christiana libertate, quae nõ est in licẽtiam carnalem convertenda. Gal. 5, 1.

DAß wir arme Sünder für GOtt gerecht vnnd selig werden / allein auß lauter Gnad / durch den Glauben an JEsum Christ / heißt in heiliger Schrifft eine Freyheit. Dann nach dem Paulus in der Epistel an die Galater gründlich gelehret hatte / wie wir die Seligkeit nirgends anders dann in den Verheissungen von Christi Erlösung suchen sollen / spricht er zu Anfang deß 5. Capitels: So bestehet nun in der Freyheit / damit vns Christus befreyet hat. Das ist aber keine geringe Freyheit. Wann ich stehe für GOttes Gericht / will haben Vergebung der Sünden / vnnd noch darzu GOttes Erbe im Himmel seyn / bedarff ich nichts / als daß ich in Erkandtnuß meiner Sünden GOtt das Blut Christi fürhalte / mit gewisser Zuversicht / das werde meine Versöhnung seyn. Hie gilt weder Lauffen noch Arbeiten / sondern allein kindlich Vertrawen. So wir solten durchs Gesetz suchen / für GOtt gerecht werden / das würde Mühe vnnd Arbeit kosten / vnnd nichts helffen; nun aber seynd wir davon frey. Tretten wir für GOttes Gericht / ist nicht noth zu sehen darauff / was das Gesetze fordere / ohn allein so weit es die Sünde offenbahret / sondern ohn allen Beding ergreiffen wir den Segen in Christo / nach GOttes Testament vnd Ordnung: In dem Samen Abrahae sollen gesegnet werden alle Geschlecht der Erdẽ.

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[286/0302] V. 22. Die Frucht aber deß Geistes ist / Liebe / Frewde / Fried / Gedult / Freundlichkeit. V. 23. Gütigkeit / Glaube / Sanfftmut / Keuschheit / wider solche ist das Gesetze nicht. V. 24. Welche aber Christum angehören / die Creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden. Geliebte in Christo JEsu. DAß wir arme Sünder für GOtt gerecht vnnd selig werden / allein auß lauter Gnad / durch den Glauben an JEsum Christ / heißt in heiliger Schrifft eine Freyheit. Dann nach dem Paulus in der Epistel an die Galater gründlich gelehret hatte / wie wir die Seligkeit nirgends anders dann in den Verheissungen von Christi Erlösung suchen sollen / spricht er zu Anfang deß 5. Capitels: So bestehet nun in der Freyheit / damit vns Christus befreyet hat. Das ist aber keine geringe Freyheit. Wann ich stehe für GOttes Gericht / will haben Vergebung der Sünden / vnnd noch darzu GOttes Erbe im Himmel seyn / bedarff ich nichts / als daß ich in Erkandtnuß meiner Sünden GOtt das Blut Christi fürhalte / mit gewisser Zuversicht / das werde meine Versöhnung seyn. Hie gilt weder Lauffen noch Arbeiten / sondern allein kindlich Vertrawen. So wir solten durchs Gesetz suchen / für GOtt gerecht werden / das würde Mühe vnnd Arbeit kosten / vnnd nichts helffen; nun aber seynd wir davon frey. Tretten wir für GOttes Gericht / ist nicht noth zu sehen darauff / was das Gesetze fordere / ohn allein so weit es die Sünde offenbahret / sondern ohn allen Beding ergreiffen wir den Segen in Christo / nach GOttes Testament vnd Ordnung: In dem Samen Abrahae sollen gesegnet werden alle Geschlecht der Erdẽ.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/302>, abgerufen am 29.03.2024.