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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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Der von Gott hochgeliebten und in Christo JEsu erwehlten Gemeine der Kirchen zu S. Jacob in der Stadt Rostock
Wünschen wir von GOtt dem Vater durch JEsum CHristum Segen und Leben!

ES ist der gottlosen Welt Art / daß sie die Kinder des Liechtes / am allermeisten aber die jenigen / so da arbeiten am Worte Gottes / und dadurch die Menschen zur Seligkeit zu führen jhnen lassen angelegen seyn / lästert und schmähet / ja jhr Gedächtniß gar außzurotten sich bemühet. Zwar bey jhres gleichen wird jhr Begehren erfüllet: Aber den Frommen ist solches Vornehmen ein Greuel. Denn je heftiger die Welt sich unterstehet das Gedächtniß / der getreuen Lehrer zu dämpfen; je kräftiger GOtt solches in den Hertzen der Gläubigen Ps. 112. v. 6. erhält. Daher der Geist Gottes saget: Des Gerechten wird nimmermehr bey GOTT und den Frommen vergessen. Mit was grosser Sorgfalt / schwerer Arbeit und ohngefärbter Liebe unser hochgeliebter / nunmehr in dem HErrn sanft ruhender Ehe-Herr und Vater / D. Ioachimus Lütkeman / Weiland Superintendens Generalissimus in Wulffenbüttel / und des Closters Riddageshausen Abt / das Ampt eines Evangelischen Predigers in die zehen Jahre zu Rostock geführet / ist in E. Ch. L. Hertzen durch den Finger Gottes tief eingegraben / wie solches E. Ch. L. Beständigkeit zur gnüge anzeiget / in dem sie unserm Sehl. Ehe-Herrn und Vatern / auch mitten in seinen Verfolgungen mit rechtfchaffener Liebe zugethan verblieben. Ach / wie hat unser Sehl. Ehe Herr und Vater sich hierüber erfreuet und GOtt höchlich gepreiset / daß bey E. Christl. L. der Same des göttlichen Wortes so tief eingewurtzelt / ja die schönen Früchte des Geistes her für gebracht! Und ob er wol von E. C. L. vor 6. Jahren (doch wider seinen Willen) gerissen / und durch sonderbahre Schickung des Allerhöchsten / von dem Durchleuchtigen / Hochgebornen Fürsten und Herrn / Herrn AUGUSTO / Hertzogen zu Bruns Wigl und Lüneburg / etc. unsern gnädigen Fürsten und Herrn / der Kirchen Christi im

Der von Gott hochgeliebten und in Christo JEsu erwehlten Gemeine der Kirchen zu S. Jacob in der Stadt Rostock
Wünschen wir von GOtt dem Vater durch JEsum CHristum Segen und Leben!

ES ist der gottlosen Welt Art / daß sie die Kinder des Liechtes / am allermeisten aber die jenigen / so da arbeitẽ am Worte Gottes / und dadurch die Menschen zur Seligkeit zu führen jhnen lassen angelegen seyn / lästert und schmähet / ja jhr Gedächtniß gar außzurotten sich bemühet. Zwar bey jhres gleichen wird jhr Begehren erfüllet: Aber den Frommen ist solches Vornehmen ein Greuel. Denn je heftiger die Welt sich unterstehet das Gedächtniß / der getreuen Lehrer zu dämpfen; je kräftiger GOtt solches in den Hertzen der Gläubigen Ps. 112. v. 6. erhält. Daher der Geist Gottes saget: Des Gerechten wird nimmermehr bey GOTT und den Frommen vergessen. Mit was grosser Sorgfalt / schwerer Arbeit und ohngefärbter Liebe unser hochgeliebter / nunmehr in dem HErrn sanft ruhender Ehe-Herr und Vater / D. Ioachimus Lütkeman / Weiland Superintendens Generalissimus in Wulffenbüttel / und des Closters Riddageshausen Abt / das Ampt eines Evangelischen Predigers in die zehen Jahre zu Rostock geführet / ist in E. Ch. L. Hertzen durch den Finger Gottes tief eingegraben / wie solches E. Ch. L. Beständigkeit zur gnüge anzeiget / in dem sie unserm Sehl. Ehe-Herrn und Vatern / auch mitten in seinen Verfolgungen mit rechtfchaffener Liebe zugethan verblieben. Ach / wie hat unser Sehl. Ehe Herr und Vater sich hierüber erfreuet und GOtt höchlich gepreiset / daß bey E. Christl. L. der Same des göttlichen Wortes so tief eingewurtzelt / ja die schönen Früchte des Geistes her für gebracht! Und ob er wol von E. C. L. vor 6. Jahren (doch wider seinen Willen) gerissen / und durch sonderbahre Schickung des Allerhöchsten / von dem Durchleuchtigen / Hochgebornen Fürsten und Herrn / Herrn AUGUSTO / Hertzogen zu Bruns Wigl und Lüneburg / etc. unsern gnädigen Fürsten und Herrn / der Kirchen Christi im

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                     eines Evangelischen Predigers in die zehen Jahre zu Rostock geführet / ist in E.
                     Ch. L. Hertzen durch den Finger Gottes tief eingegraben / wie solches E. Ch. L.
                     Beständigkeit zur gnüge anzeiget / in dem sie unserm Sehl. Ehe-Herrn und Vatern
                     / auch mitten in seinen Verfolgungen mit rechtfchaffener Liebe zugethan
                     verblieben. Ach / wie hat unser Sehl. Ehe Herr und Vater sich hierüber erfreuet
                     und GOtt höchlich gepreiset / daß bey E. Christl. L. der Same des göttlichen
                     Wortes so tief eingewurtzelt / ja die schönen Früchte des Geistes her für
                     gebracht! Und ob er wol von E. C. L. vor 6. Jahren (doch wider seinen Willen)
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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/2>, abgerufen am 19.04.2024.