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Luther, Martin [u. a.]: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein. Erfurt, 1524.

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Man schreib yhn fur ein brieflein kleyn / das hies
man sye selbst lesen. Die stuck sye zeychten alle drein /
was yhr glaub war gewesen / der hochst yrhtumb
dyser war / Man mus allein got glauben / der mensch
leugt vnd treugt ymer dar / dez soll man nichts ver-
trawen
des musten sye verbrennen[.]
Zwey grosse fewr sye zundten an / die knaben sie
her brachten. Es nam groß wunder yderman / das
sye solch peyn verachten. Mit frewden sye sych ga-
ben dreyn / mit Gottes lob vnnd syngen / der muet
wart den Sophisten klein / fur dysen newen dyngen /
da sych Gott ließ so mercken.
Noch lassen sy yr lugen nicht / den grossen mort
zu schmucken. Sie geben fur eyn falsch geticht / yhr
gewissen thut sye drucken / die heylgen Gotts auch
nach dem todt / von yhn gelestert werden. Sie sagen
yn der letzten not / die knaben noch auff erden
sych sollen han vmbkeret.
Die laß man liegen ymer hyn / sie habens kleinen
fromen. Wir sollen dancken Got daryn / seyn wort
yst widderkommen / der Sommer yst hart fur der
thur / der winter yst vergangen / die zarten blumen
gehn erfur / der das hat angefangen.
der wirt es wol volenden.
Man schreib yhn fur ein brieflein kleyn / das hies
man sye selbst lesen. Die stuck sye zeychten alle drein /
was yhr glaub war gewesen / der hochst yrhtumb
dyser war / Man mus allein got glauben / der mensch
leugt vnd treugt ymer dar / dez soll man nichts ver-
trawen
des musten sye verbrennen[.]
Zwey grosse fewr sye zundten an / die knaben sie
her brachten. Es nam groß wunder yderman / das
sye solch peyn verachten. Mit frewden sye sych ga-
ben dreyn / mit Gottes lob vnnd syngen / der muet
wart den Sophisten klein / fur dysen newen dyngen /
da sych Gott ließ so mercken.
Noch lassen sy yr lugen nicht / den grossen mort
zu schmucken. Sie geben fur eyn falsch geticht / yhr
gewissen thut sye drucken / die heylgen Gotts auch
nach dem todt / von yhn gelestert werden. Sie sagen
yn der letzten not / die knaben noch auff erden
sych sollen han vmbkeret.
Die laß man liegen ymer hyn / sie habens kleinen
fromen. Wir sollen dancken Got daryn / seyn wort
yst widderkommen / der Sommer yst hart fur der
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gehn erfur / der das hat angefangen.
der wirt es wol volenden.
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[0043] Man schreib yhn fur ein brieflein kleyn / das hies man sye selbst lesen. Die stuck sye zeychten alle drein / was yhr glaub war gewesen / der hochst yrhtumb dyser war / Man mus allein got glauben / der mensch leugt vnd treugt ymer dar / dez soll man nichts ver- trawen des musten sye verbrennen. Zwey grosse fewr sye zundten an / die knaben sie her brachten. Es nam groß wunder yderman / das sye solch peyn verachten. Mit frewden sye sych ga- ben dreyn / mit Gottes lob vnnd syngen / der muet wart den Sophisten klein / fur dysen newen dyngen / da sych Gott ließ so mercken. Noch lassen sy yr lugen nicht / den grossen mort zu schmucken. Sie geben fur eyn falsch geticht / yhr gewissen thut sye drucken / die heylgen Gotts auch nach dem todt / von yhn gelestert werden. Sie sagen yn der letzten not / die knaben noch auff erden sych sollen han vmbkeret. Die laß man liegen ymer hyn / sie habens kleinen fromen. Wir sollen dancken Got daryn / seyn wort yst widderkommen / der Sommer yst hart fur der thur / der winter yst vergangen / die zarten blumen gehn erfur / der das hat angefangen. der wirt es wol volenden.

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  • I/J wird nach dem Laufwert transkribiert.
  • Virgel (/) werden mit Leerzeichen umgeben; Leerzeichen vor anderen Satzzeichen entfallen.



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Zitationshilfe: Luther, Martin [u. a.]: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein. Erfurt, 1524, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_enchiridion_1524/43>, abgerufen am 28.03.2024.