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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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lich- und geistlicher-Weise/ und dabey gebrechlich.
Ubi AEtilogia ostendit: Morborum Copiam, mise-
riae magnitudinem, fortunae inconstantiam, vitae
imbecilltatem & mortis certitudinem, casuum va-
rietatem, ut & Satanae potentiam, peccatorum per-
turbationem, mundi malitiam, carnis nostrae tru-
culentiam

Hypothesis, wohl/ wer seinen Lebens-Lauff hier
wohl schliesset.

Causa, Weil nichts bessers zu hoffen.

AEtiologia, denn dadurch 1. entgeht er allem Ubel. 2.
kommt desto eher zu GOtt 3. Wird der ewigen Freu-
de theilhafftig. Ubi Similia & Exempla amplificatio-
nem augent:
ein Arbeiter/ Reisender/ Kriegsman
kommt zur Ruh auff die Arbeit. Methusalem, Henoch,
Elias, &c.
werden so erlöset.

Applicatio addatur, quae defuncti vitam reprae-
sentat, ubi AEtilogia 1. Tempus praeteritum,
wie viel
Thränen-Wochen ihm hier worden. 2. Tempus prae-
sens,
wie wohl sein Leben sich itzt verwechselt 3. Tem-
pus futurum,
wie lang solches währen würde.

Ubi conclusio, 1. per Votum, daß dem Verstor-
benen Glück zu wünschen:

2. Per Consolationem, die Hinterbliebenen zu trö-
sten/ & quidem per AEtiologiam, wegen des Ver-
storbnen Wohlstande

ihrer künfftigen Nachfolge/
GOttes heiligen guten Willen/
des Todten leben-bleibenden guten Nachruhms/
und daß man mit Thränen keinen erweckt.
Epilo-

lich- und geiſtlicher-Weiſe/ und dabey gebrechlich.
Ubi Ætilogia oſtendit: Morborum Copiam, miſe-
riæ magnitudinem, fortunæ inconſtantiam, vitæ
imbecilltatem & mortis certitudinem, caſuum va-
rietatem, ut & Satanæ potentiam, peccatorum per-
turbationem, mundi malitiam, carnis noſtræ tru-
culentiam

Hypotheſis, wohl/ wer ſeinen Lebens-Lauff hier
wohl ſchlieſſet.

Cauſa, Weil nichts beſſers zu hoffen.

Ætiologia, denn dadurch 1. entgeht er allem Ubel. 2.
kommt deſto eher zu GOtt 3. Wird der ewigen Freu-
de theilhafftig. Ubi Similia & Exempla amplificatio-
nem augent:
ein Arbeiter/ Reiſender/ Kriegsman
kommt zur Ruh auff die Arbeit. Methuſalem, Henoch,
Elias, &c.
werden ſo erloͤſet.

Applicatio addatur, quæ defuncti vitam repræ-
ſentat, ubi Ætilogia 1. Tempus præteritum,
wie viel
Thraͤnen-Wochen ihm hier worden. 2. Tempus præ-
ſens,
wie wohl ſein Leben ſich itzt verwechſelt 3. Tem-
pus futurum,
wie lang ſolches waͤhren wuͤrde.

Ubi concluſio, 1. per Votum, daß dem Verſtor-
benen Gluͤck zu wuͤnſchen:

2. Per Conſolationem, die Hinterbliebenen zu troͤ-
ſten/ & quidem per Ætiologiam, wegen des Ver-
ſtorbnen Wohlſtande

ihrer kuͤnfftigen Nachfolge/
GOttes heiligen guten Willen/
des Todten leben-bleibenden guten Nachruhms/
und daß man mit Thraͤnen keinen erweckt.
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[90/0102] lich- und geiſtlicher-Weiſe/ und dabey gebrechlich. Ubi Ætilogia oſtendit: Morborum Copiam, miſe- riæ magnitudinem, fortunæ inconſtantiam, vitæ imbecilltatem & mortis certitudinem, caſuum va- rietatem, ut & Satanæ potentiam, peccatorum per- turbationem, mundi malitiam, carnis noſtræ tru- culentiam Hypotheſis, wohl/ wer ſeinen Lebens-Lauff hier wohl ſchlieſſet. Cauſa, Weil nichts beſſers zu hoffen. Ætiologia, denn dadurch 1. entgeht er allem Ubel. 2. kommt deſto eher zu GOtt 3. Wird der ewigen Freu- de theilhafftig. Ubi Similia & Exempla amplificatio- nem augent: ein Arbeiter/ Reiſender/ Kriegsman kommt zur Ruh auff die Arbeit. Methuſalem, Henoch, Elias, &c. werden ſo erloͤſet. Applicatio addatur, quæ defuncti vitam repræ- ſentat, ubi Ætilogia 1. Tempus præteritum, wie viel Thraͤnen-Wochen ihm hier worden. 2. Tempus præ- ſens, wie wohl ſein Leben ſich itzt verwechſelt 3. Tem- pus futurum, wie lang ſolches waͤhren wuͤrde. Ubi concluſio, 1. per Votum, daß dem Verſtor- benen Gluͤck zu wuͤnſchen: 2. Per Conſolationem, die Hinterbliebenen zu troͤ- ſten/ & quidem per Ætiologiam, wegen des Ver- ſtorbnen Wohlſtande ihrer kuͤnfftigen Nachfolge/ GOttes heiligen guten Willen/ des Todten leben-bleibenden guten Nachruhms/ und daß man mit Thraͤnen keinen erweckt. Epilo-

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/102>, abgerufen am 28.03.2024.