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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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Ordres, Qvitungen/ Scheine/ etc.
se Schuld-Verschreibung eingelassen/) alle gar deutlich er-
innert worden/ an mir nicht-kräfftig seyn solle.

Wann ein debitor für seine gemachte Schuld
Bürgen stellet/ wird solches (wann erst/ wo die
Schuld herrühret/ der obligation, wie oben geleh-
ret/ einverleibet worden) folgender massen angefüh-
ret:

Und damit Herr N. N. seiner Forderung halber desto versicher-
ter seyn möge/ habe ich ihm nechst meinen beweglichen
und unbeweglichen Gütern zu einen rechten Bürgen gesetzet
Herrn N. N. welcher sich als Selbst-Schuldner/ wie
auch alle seine Haab und Güter/ so viel dazu von-
nöhten/ verschrieben/ des beneficii ordinis sich verzie-
hen/ und nebenst mir seine Hand und Pitschafft darun-
ter gesetzet; So geschehen Cölln den 18. April. 1716.

NB. Wann sich ein Bürge des beneficii ordi-
nis
nicht verziehen oder begeben hat/ so kan er sol-
ches/ wann er beklaget wird/ vorschützen/ und darff
alsdann der creditor ihn nicht eher angreiffen/ biß
er zuvor denjenigen Selbst-Schuldener/ der das
Geld aufgenommen/ auf das äusserste ausgeklaget/
und offt mit grossen Unkosten proceß mit ihm gefüh-
ret: Hat sich aber der Bürge des beneficii ordinis
begeben/ so mag er eben so bald/ als der rechte Schuld-
ner/ angegriffen und zur Bezahlung angestrenget
werden. Ferner muß man auch die Bürgen/ wann
mehr als einer sich für einen verschrieben/ des benefi-
cii divisionis, ex epistola Divi Adriani,
ungefehr
mit diesen Worten/ verzeihen lassen: Wir begeben
uns aller Gnaden/ Freyheiten/ Rechten und Be-
hülff/ sonderlich aber des
beneficii divisionis,

Krafft
Ordres, Qvitungen/ Scheine/ ꝛc.
ſe Schuld-Verſchreibung eingelaſſen/) alle gar deutlich er-
innert worden/ an mir nicht-kraͤfftig ſeyn ſolle.

Wann ein debitor fuͤr ſeine gemachte Schuld
Buͤrgen ſtellet/ wird ſolches (wann erſt/ wo die
Schuld herruͤhret/ der obligation, wie oben geleh-
ret/ einverleibet worden) folgender maſſen angefuͤh-
ret:

Und damit Herr N. N. ſeiner Forderung halber deſto verſicher-
ter ſeyn moͤge/ habe ich ihm nechſt meinen beweglichen
und unbeweglichen Guͤtern zu einen rechten Buͤrgen geſetzet
Herrn N. N. welcher ſich als Selbſt-Schuldner/ wie
auch alle ſeine Haab und Guͤter/ ſo viel dazu von-
noͤhten/ verſchrieben/ des beneficii ordinis ſich verzie-
hen/ und nebenſt mir ſeine Hand und Pitſchafft darun-
ter geſetzet; So geſchehen Coͤlln den 18. April. 1716.

NB. Wann ſich ein Buͤrge des beneficii ordi-
nis
nicht verziehen oder begeben hat/ ſo kan er ſol-
ches/ wann er beklaget wird/ vorſchuͤtzen/ und darff
alsdann der creditor ihn nicht eher angreiffen/ biß
er zuvor denjenigen Selbſt-Schuldener/ der das
Geld aufgenommen/ auf das aͤuſſerſte ausgeklaget/
und offt mit groſſen Unkoſten proceß mit ihm gefuͤh-
ret: Hat ſich aber der Buͤrge des beneficii ordinis
begeben/ ſo mag er eben ſo bald/ als der rechte Schuld-
ner/ angegriffen und zur Bezahlung angeſtrenget
werden. Ferner muß man auch die Buͤrgen/ wann
mehr als einer ſich fuͤr einen verſchrieben/ des benefi-
cii diviſionis, ex epiſtola Divi Adriani,
ungefehr
mit dieſen Worten/ verzeihen laſſen: Wir begeben
uns aller Gnaden/ Freyheiten/ Rechten und Be-
huͤlff/ ſonderlich aber des
beneficii diviſionis,

Krafft
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[349/0369] Ordres, Qvitungen/ Scheine/ ꝛc. ſe Schuld-Verſchreibung eingelaſſen/) alle gar deutlich er- innert worden/ an mir nicht-kraͤfftig ſeyn ſolle. Wann ein debitor fuͤr ſeine gemachte Schuld Buͤrgen ſtellet/ wird ſolches (wann erſt/ wo die Schuld herruͤhret/ der obligation, wie oben geleh- ret/ einverleibet worden) folgender maſſen angefuͤh- ret: Und damit Herr N. N. ſeiner Forderung halber deſto verſicher- ter ſeyn moͤge/ habe ich ihm nechſt meinen beweglichen und unbeweglichen Guͤtern zu einen rechten Buͤrgen geſetzet Herrn N. N. welcher ſich als Selbſt-Schuldner/ wie auch alle ſeine Haab und Guͤter/ ſo viel dazu von- noͤhten/ verſchrieben/ des beneficii ordinis ſich verzie- hen/ und nebenſt mir ſeine Hand und Pitſchafft darun- ter geſetzet; So geſchehen Coͤlln den 18. April. 1716. NB. Wann ſich ein Buͤrge des beneficii ordi- nis nicht verziehen oder begeben hat/ ſo kan er ſol- ches/ wann er beklaget wird/ vorſchuͤtzen/ und darff alsdann der creditor ihn nicht eher angreiffen/ biß er zuvor denjenigen Selbſt-Schuldener/ der das Geld aufgenommen/ auf das aͤuſſerſte ausgeklaget/ und offt mit groſſen Unkoſten proceß mit ihm gefuͤh- ret: Hat ſich aber der Buͤrge des beneficii ordinis begeben/ ſo mag er eben ſo bald/ als der rechte Schuld- ner/ angegriffen und zur Bezahlung angeſtrenget werden. Ferner muß man auch die Buͤrgen/ wann mehr als einer ſich fuͤr einen verſchrieben/ des benefi- cii diviſionis, ex epiſtola Divi Adriani, ungefehr mit dieſen Worten/ verzeihen laſſen: Wir begeben uns aller Gnaden/ Freyheiten/ Rechten und Be- huͤlff/ ſonderlich aber des beneficii diviſionis, Krafft

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/369>, abgerufen am 23.04.2024.