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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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Formularia mündlicher Glückwünsch
Wunsch/ daß ihm solche der Höchste lange Jahr wolle
glückl. lassen verwalten/ und eine Stuffe seyn/ auf wel-
che derselbe bald zu höhern Dignitäten gelangen möge.

Antwort.

MEin Herr! ich habe dessen Wohlgefallen gegen
mich so vielmahl schon verspühret/ daß ich auch
bey dieser Gelegenheit daran zu zweiffeln keine Ursach
habe/ sage dannenhero dafür gebührenden Danck/
wünschende meinem Herrn hinwiederum alles Wohl-
ergehen/ und verpflichte mich jederzeit/ absonderlich in
meiner neuen Function zu erweisen/ daß ich denselben
zu allen Diensten gantz willig und geflissen sey.

XXVI. Trost über das Absterben.
eines Freundes.

MEin Herr! desselben betrübten Zustand geht mir
sehr zu Hertzen/ und schmertzet mich fast eben so-
viel/ als wann es mir selbst wiederfahren wäre: Weil
wir aber als Christen unsern Willen den Willen des
Allerhöchsten unterwerffen müssen/ als ist kein Zweif-
sel/ er werde sich auch den göttlichen Raht-Schluß un-
terworffen haben/ seine Seele in Gedult fassen/ und sich
in seinen schweren Haus-Creutz durch den kräfftigen
Beystand Gottes hertzlich trösten und wieder aufrich-
ten/ welcher dann auch schon Zeit und Stunde wis-
sen wird/ das Trauren mit vielen Freuden wieder zu
ersetzen.

Antwort.

JCh sage Danck vor meines Herrn christliches
Mitleiden; wie mir nun solches zu sonderbahren
Trost in meinem obwol schweren Unfall dienet/ als
wünsche ich auch hingegen meinen geehrten Herrn

und

Formularia muͤndlicher Gluͤckwuͤnſch
Wunſch/ daß ihm ſolche der Hoͤchſte lange Jahr wolle
gluͤckl. laſſen verwalten/ und eine Stuffe ſeyn/ auf wel-
che derſelbe bald zu hoͤhern Dignitaͤten gelangen moͤge.

Antwort.

MEin Herr! ich habe deſſen Wohlgefallen gegen
mich ſo vielmahl ſchon verſpuͤhret/ daß ich auch
bey dieſer Gelegenheit daran zu zweiffeln keine Urſach
habe/ ſage dannenhero dafuͤr gebuͤhrenden Danck/
wuͤnſchende meinem Herrn hinwiederum alles Wohl-
ergehen/ und verpflichte mich jederzeit/ abſonderlich in
meiner neuen Function zu erweiſen/ daß ich denſelben
zu allen Dienſten gantz willig und gefliſſen ſey.

XXVI. Troſt uͤber das Abſterben.
eines Freundes.

MEin Herr! deſſelben betruͤbten Zuſtand geht mir
ſehr zu Hertzen/ und ſchmertzet mich faſt eben ſo-
viel/ als wann es mir ſelbſt wiederfahren waͤre: Weil
wir aber als Chriſten unſern Willen den Willen des
Allerhoͤchſten unterwerffen muͤſſen/ als iſt kein Zweif-
ſel/ er werde ſich auch den goͤttlichen Raht-Schluß un-
terworffen haben/ ſeine Seele in Gedult faſſen/ und ſich
in ſeinen ſchweren Haus-Creutz durch den kraͤfftigen
Beyſtand Gottes hertzlich troͤſten und wieder aufrich-
ten/ welcher dann auch ſchon Zeit und Stunde wiſ-
ſen wird/ das Trauren mit vielen Freuden wieder zu
erſetzen.

Antwort.

JCh ſage Danck vor meines Herrn chriſtliches
Mitleiden; wie mir nun ſolches zu ſonderbahren
Troſt in meinem obwol ſchweren Unfall dienet/ als
wuͤnſche ich auch hingegen meinen geehrten Herrn

und
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[1046/1062] Formularia muͤndlicher Gluͤckwuͤnſch Wunſch/ daß ihm ſolche der Hoͤchſte lange Jahr wolle gluͤckl. laſſen verwalten/ und eine Stuffe ſeyn/ auf wel- che derſelbe bald zu hoͤhern Dignitaͤten gelangen moͤge. Antwort. MEin Herr! ich habe deſſen Wohlgefallen gegen mich ſo vielmahl ſchon verſpuͤhret/ daß ich auch bey dieſer Gelegenheit daran zu zweiffeln keine Urſach habe/ ſage dannenhero dafuͤr gebuͤhrenden Danck/ wuͤnſchende meinem Herrn hinwiederum alles Wohl- ergehen/ und verpflichte mich jederzeit/ abſonderlich in meiner neuen Function zu erweiſen/ daß ich denſelben zu allen Dienſten gantz willig und gefliſſen ſey. XXVI. Troſt uͤber das Abſterben. eines Freundes. MEin Herr! deſſelben betruͤbten Zuſtand geht mir ſehr zu Hertzen/ und ſchmertzet mich faſt eben ſo- viel/ als wann es mir ſelbſt wiederfahren waͤre: Weil wir aber als Chriſten unſern Willen den Willen des Allerhoͤchſten unterwerffen muͤſſen/ als iſt kein Zweif- ſel/ er werde ſich auch den goͤttlichen Raht-Schluß un- terworffen haben/ ſeine Seele in Gedult faſſen/ und ſich in ſeinen ſchweren Haus-Creutz durch den kraͤfftigen Beyſtand Gottes hertzlich troͤſten und wieder aufrich- ten/ welcher dann auch ſchon Zeit und Stunde wiſ- ſen wird/ das Trauren mit vielen Freuden wieder zu erſetzen. Antwort. JCh ſage Danck vor meines Herrn chriſtliches Mitleiden; wie mir nun ſolches zu ſonderbahren Troſt in meinem obwol ſchweren Unfall dienet/ als wuͤnſche ich auch hingegen meinen geehrten Herrn und

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 1046. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/1062>, abgerufen am 28.03.2024.