Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Berahtfragung-Schreiben.
Handlung continuiren/ die böse Schulden eintrei-
ben/ richtige Rechnung und Reliqua praestiren/ und
wo die Wäysen ihres Vaters Güter wahrnehmen
sollen/ fideliter anzeigen. Ob nun mein Herr bey
so gestalten Sachen meine vorhabende Compagnie
mißbilligen könne/ darüber erwarte ich/ ehe ich mich
dazu völlig entschliesse/ dessen geneigte Antwort/ und
verbleibe/ etc.

Antwort-Schreiben/ darinn die Neh-
mung eines Compagnons gantz nicht
gebilliget wird.
Monsieur.

WAnn derselbe/ wie ich aus dessen angenehmen
vom - - - hujus vernommen/ meine über die
Handlung geführte Gedancken ziemlich gekostet/ und
sich dieselbe zu völliger Erwehlung des Kauffmanns-
Standes persuadiren lassen/ dabey aber vermeynet/
er müste als über etwas unerörtertes annoch wegen
Annehmung eines Compagnons Raht und Gut-
düncken bey mir einholen/ so füge demselben hiemit zu
wissen/ daß/ wie ich wenig oder nichts von Compa-
gnie-
Handlungen halte/ solche auch/ als etwas un-
erörtertes/ noch stets in den Gedancken der Negoti-
an
ten passiren/ und dannenhero so viel weniger zur
Praxi mögen gebracht werden. Dann daß ich nicht
alle von meinem Herrn mentionirte Vortheile/ wel-
che bey Compagnie-Handlung anzutreffen/ solte
in Erwegung gezogen haben/ dran ist keines weges
zu zweiffeln; Eben diese Vortheile geben durch ihre
weit grössere entgegen gesetzte Nachtheile der Com-

pagnie

Berahtfragung-Schreiben.
Handlung continuiren/ die boͤſe Schulden eintrei-
ben/ richtige Rechnung und Reliqua præſtiren/ und
wo die Waͤyſen ihres Vaters Guͤter wahrnehmen
ſollen/ fideliter anzeigen. Ob nun mein Herr bey
ſo geſtalten Sachen meine vorhabende Compagnie
mißbilligen koͤnne/ daruͤber erwarte ich/ ehe ich mich
dazu voͤllig entſchlieſſe/ deſſen geneigte Antwort/ und
verbleibe/ ꝛc.

Antwort-Schreiben/ darinn die Neh-
mung eines Compagnons gantz nicht
gebilliget wird.
Monſieur.

WAnn derſelbe/ wie ich aus deſſen angenehmen
vom ‒ ‒ ‒ hujus vernommen/ meine uͤber die
Handlung gefuͤhrte Gedancken ziemlich gekoſtet/ und
ſich dieſelbe zu voͤlliger Erwehlung des Kauffmanns-
Standes perſuadiren laſſen/ dabey aber vermeynet/
er muͤſte als uͤber etwas uneroͤrtertes annoch wegen
Annehmung eines Compagnons Raht und Gut-
duͤncken bey mir einholen/ ſo fuͤge demſelben hiemit zu
wiſſen/ daß/ wie ich wenig oder nichts von Compa-
gnie-
Handlungen halte/ ſolche auch/ als etwas un-
eroͤrtertes/ noch ſtets in den Gedancken der Negoti-
an
ten paſſiren/ und dannenhero ſo viel weniger zur
Praxi moͤgen gebracht werden. Dann daß ich nicht
alle von meinem Herrn mentionirte Vortheile/ wel-
che bey Compagnie-Handlung anzutreffen/ ſolte
in Erwegung gezogen haben/ dran iſt keines weges
zu zweiffeln; Eben dieſe Vortheile geben durch ihre
weit groͤſſere entgegen geſetzte Nachtheile der Com-

pagnie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0259" n="239"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Berahtfragung-Schreiben.</hi></fw><lb/>
Handlung <hi rendition="#aq">continui</hi>ren/ die bo&#x0364;&#x017F;e Schulden eintrei-<lb/>
ben/ richtige Rechnung und <hi rendition="#aq">Reliqua præ&#x017F;ti</hi>ren/ und<lb/>
wo die Wa&#x0364;y&#x017F;en ihres Vaters Gu&#x0364;ter wahrnehmen<lb/>
&#x017F;ollen/ <hi rendition="#aq">fideliter</hi> anzeigen. Ob nun mein Herr bey<lb/>
&#x017F;o ge&#x017F;talten Sachen meine vorhabende <hi rendition="#aq">Compagnie</hi><lb/>
mißbilligen ko&#x0364;nne/ daru&#x0364;ber erwarte ich/ ehe ich mich<lb/>
dazu vo&#x0364;llig ent&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;e/ de&#x017F;&#x017F;en geneigte Antwort/ und<lb/>
verbleibe/ &#xA75B;c.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Antwort-Schreiben/ darinn die Neh-<lb/>
mung eines <hi rendition="#aq">Compagnons</hi> gantz nicht<lb/>
gebilliget wird.</hi> </head><lb/>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur.</hi> </hi> </salute><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann der&#x017F;elbe/ wie ich aus de&#x017F;&#x017F;en angenehmen<lb/>
vom &#x2012; &#x2012; &#x2012; <hi rendition="#aq">hujus</hi> vernommen/ meine u&#x0364;ber die<lb/>
Handlung gefu&#x0364;hrte Gedancken ziemlich geko&#x017F;tet/ und<lb/>
&#x017F;ich die&#x017F;elbe zu vo&#x0364;lliger Erwehlung des Kauffmanns-<lb/>
Standes <hi rendition="#aq">per&#x017F;uadi</hi>ren la&#x017F;&#x017F;en/ dabey aber vermeynet/<lb/>
er mu&#x0364;&#x017F;te als u&#x0364;ber etwas unero&#x0364;rtertes annoch wegen<lb/>
Annehmung eines <hi rendition="#aq">Compagnons</hi> Raht und Gut-<lb/>
du&#x0364;ncken bey mir einholen/ &#x017F;o fu&#x0364;ge dem&#x017F;elben hiemit zu<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en/ daß/ wie ich wenig oder nichts von <hi rendition="#aq">Compa-<lb/>
gnie-</hi>Handlungen halte/ &#x017F;olche auch/ als etwas un-<lb/>
ero&#x0364;rtertes/ noch &#x017F;tets in den Gedancken der <hi rendition="#aq">Negoti-<lb/>
an</hi>ten <hi rendition="#aq">pa&#x017F;&#x017F;i</hi>ren/ und dannenhero &#x017F;o viel weniger zur<lb/><hi rendition="#aq">Praxi</hi> mo&#x0364;gen gebracht werden. Dann daß ich nicht<lb/>
alle von meinem Herrn <hi rendition="#aq">mentionir</hi>te Vortheile/ wel-<lb/>
che bey <hi rendition="#aq">Compagnie-</hi>Handlung anzutreffen/ &#x017F;olte<lb/>
in Erwegung gezogen haben/ dran i&#x017F;t keines weges<lb/>
zu zweiffeln; Eben die&#x017F;e Vortheile geben durch ihre<lb/>
weit gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere entgegen ge&#x017F;etzte Nachtheile der <hi rendition="#aq">Com-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">pagnie</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[239/0259] Berahtfragung-Schreiben. Handlung continuiren/ die boͤſe Schulden eintrei- ben/ richtige Rechnung und Reliqua præſtiren/ und wo die Waͤyſen ihres Vaters Guͤter wahrnehmen ſollen/ fideliter anzeigen. Ob nun mein Herr bey ſo geſtalten Sachen meine vorhabende Compagnie mißbilligen koͤnne/ daruͤber erwarte ich/ ehe ich mich dazu voͤllig entſchlieſſe/ deſſen geneigte Antwort/ und verbleibe/ ꝛc. Antwort-Schreiben/ darinn die Neh- mung eines Compagnons gantz nicht gebilliget wird. Monſieur. WAnn derſelbe/ wie ich aus deſſen angenehmen vom ‒ ‒ ‒ hujus vernommen/ meine uͤber die Handlung gefuͤhrte Gedancken ziemlich gekoſtet/ und ſich dieſelbe zu voͤlliger Erwehlung des Kauffmanns- Standes perſuadiren laſſen/ dabey aber vermeynet/ er muͤſte als uͤber etwas uneroͤrtertes annoch wegen Annehmung eines Compagnons Raht und Gut- duͤncken bey mir einholen/ ſo fuͤge demſelben hiemit zu wiſſen/ daß/ wie ich wenig oder nichts von Compa- gnie-Handlungen halte/ ſolche auch/ als etwas un- eroͤrtertes/ noch ſtets in den Gedancken der Negoti- anten paſſiren/ und dannenhero ſo viel weniger zur Praxi moͤgen gebracht werden. Dann daß ich nicht alle von meinem Herrn mentionirte Vortheile/ wel- che bey Compagnie-Handlung anzutreffen/ ſolte in Erwegung gezogen haben/ dran iſt keines weges zu zweiffeln; Eben dieſe Vortheile geben durch ihre weit groͤſſere entgegen geſetzte Nachtheile der Com- pagnie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/259
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/259>, abgerufen am 29.03.2024.